HINWEIS! Das Helmstedt-Wiki befindet sich aus Zeitgründen im Nur-Lesen-Modus – Änderungswünsche einfach per E-Mail senden und geduldig sein.

Conny Velensek

aus Helmstedt-Wiki, der freien Enzyklopädie über den Landkreis Helmstedt
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Conny Velensek
Daten
Geburtsname Konrad Velensek
Geburtstag 1. März 1942
Geburtsort Heerlen, Niederlande
Todestag 6. März 2024
Todesort Schöningen, Deutschland
Nationalität Deutsch
Gewichtsklasse Halbschwer- und Schwergewicht
Größe 172 cm
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 50
Siege 26
K.-o.-Siege 13
Niederlagen 20
Unentschieden 4

Conny Velensek (* 1. März 1942 in Heerlen, Niederlande;[1] † 6. März 2024 in Schöningen[2]; bürgerlich Konrad Velensek) war ein deutscher Boxer. Er war als Berufsboxer Europameister im Halbschwergewicht und deutscher Meister im Schwergewicht.

Leben

Velensek, Sohn eines Bergmanns aus Slowenien und zehntes Kind seiner Eltern, wurde am 1. März 1942 in Heerlen in den Niederlanden geboren. 1954 nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an.[3] Als Neunjähriger begann er im Verein SKK Roland in Schöningen mit dem Boxsport. Als Amateur gewann Velensek die Niedersachsenmeisterschaft, im September 1966 bestritt er seinen ersten Kampf als Berufsboxer.[4]

Er wurde als Boxer als „ein Wurschtler oder eine Wühlmaus“ bezeichnet und bevorzugte den Nahkampf.[5] Velensek verfügte über große Nehmerfähigkeiten. Im April 1970 kämpfte Velensek, der von Willy Zeller als Manager betreut wurde,[6] in Offenbach gegen Rüdiger Schmidtke um die deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht, verlor allerdings nach Punkten.[7] In der Deutschlandhalle in West-Berlin trat Velensek im Januar 1971 für eine Gage von 10.000,— DM gegen Europameister Piero del Papa aus Italien an und gewann nach 15 Runden nach Punkten. Sein Sieg und damit das Erringen des EM-Titels galten als Sensation.[3]

Velensek verteidigte den Titel als Europameister im Mai 1971 in West-Berlin gegen Chris Finnegan aus dem Vereinigten Königreich. Der Kampf, der als „erbarmungslose Schlacht“ eingestuft wurde, endete unentschieden. Velensek, der seinen Gegner mit überfallartigen Angriffen anging, blieb demzufolge Titelträger. Laut Hamburger Abendblatt widerstand er gegen Finnegan wie gegen del Papa einem Gegner, „der eigentlich ein paar Nummern zu groß für ihn“ war.[8] Im November 1971 wurde Velensek ebenso wie sein Manager Zeller und zwei weitere Boxer wegen des Vorwurfs der Körperverletzung festgenommen. Gegen eine Kaution in Höhe von 20.000,— DM wurde ihm Haftverschonung gewährt.[9] Anfang Februar 1972 traten Velensek und Finnegan in Nottingham zum Rückkampf an. Velensek unterlag nach Punkten, nachdem der Brite den Kampf insbesondere zwischen der 11. und der 15. Runde bestimmt hatte.[9]

Karl-Heinz Klein war Velenseks Gegner, als er in Köln im Oktober 1973 einen zweiten Versuch unternahm, deutscher Meister im Halbschwergewicht zu werden. 4.000 Zuschauer wohnten dem Kampf bei, der nach Einschätzung des Hamburger Abendblatts „als eine der erregendsten Nachkriegsringschlachten in einer deutschen Halle in die Geschichte“ einging. Klein gewann knapp.[10]

Nach dem Wechsel ins Schwergewicht gelang es Velensek schließlich, sich einen deutschen Meistertitel im Berufsboxen zu sichern: Anfang Februar 1974 bezwang er in der Hamburger Ernst-Merck-Halle Hartmut Sasse deutlich nach Punkten. Velensek, der laut einem Bericht des Hamburger Abendblatts mit „Schlagkraft, unbeugsamem Willen, verbissener Härte und erstaunlicher Kondition“ überzeugte, errang damit die deutsche Meisterschaft.[11] Schon im Mai 1974 musste er den Titel wieder abgeben, als er in Hamburg klar nach Punkten gegen den 26 cm größeren Bernd August verlor.[12] 1975 bestritt Velensek seinen letzten Kampf als Berufsboxer.[4]

In Schöningen war er neben seiner Boxlaufbahn als Kneipenwirt tätig,[5] er arbeitete vorher als Bergmann und noch während seiner Zeit als Berufsboxer in der Fertigung bei Volkswagen.[1] Später vertrieb er Automaten. Im März 1987 starben zwei seiner Söhne bei einem Verkehrsunfall.[13]

Velensek verstarb am 6. März 2024 in Schöningen.

Weblinks

Einzelnachweise