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[[Datei:Stolperstein Moritz Klein 08-10-2011-IMG_3252.jpg|thumb|312px|Dieser Stolperstein am [[Stolpersteine#Fechtboden|Fechtboden]] 5 in [[Helmstedt]] erinnert an den von der Braunschweiger Justiz ermordeten Juden Moritz (Moses) Klein]]
[[Datei:Stolperstein Moritz Klein 08-10-2011-IMG_3252.jpg|mini|Dieser Stolperstein am [[Stolpersteine#Fechtboden|Fechtboden]] 5 in [[Helmstedt]] erinnert an den von der Braunschweiger Justiz ermordeten Juden Moritz (Moses) Klein]]
Mit '''Stolpersteinen''' wird in [[Helmstedt]], [[Schöningen]] und [[Königslutter am Elm]] sowie in weiteren Städten bundesweit und in mehreren Ländern Europas an das Schicksal der Menschen erinnert, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben worden sind. Es ist das Projekt des Künstlers Gunter Demnig, bei dem kleinformatige Gedenksteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern und verlegt wurden und werden und auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet.
Mit '''Stolpersteinen''' wird in [[Helmstedt]], [[Schöningen]] und [[Königslutter am Elm]] sowie in weiteren Städten bundesweit und in mehreren Ländern Europas an das Schicksal der Menschen erinnert, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben worden sind. Es ist das Projekt des Künstlers Gunter Demnig, bei dem kleinformatige Gedenksteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern verlegt wurden und werden und auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet.


== Stolpersteine in Helmstedt ==
== Stolpersteine in Helmstedt ==
Für die Kreisstadt Helmstedt hatte der Rat 2010 beschlossen, auch Stolpersteine zum Gedenken an Opfer der NS-Zeit anzubringen. Einzelne Ratsleute erklärten sich dabei bereit, die Patenschaft zu übernehmen und die Stolpersteine so zu finanzieren. Am 7. Oktober [[2011]] wurden schließlich neun dieser Steine verlegt, und zwar an der [[Leuckartstraße]], am [[Fechtboden]], an der [[Kybitzstraße]] und an der [[Kornstraße]]. Anschließend fand eine Gedenkstunde im Sitzungssaal des [[Rathaus (Helmstedt)|Rathauses]] statt, die mit jüdischer Musik umrahmt wurde. Sechs weitere Steine wurden am 16. November 2011 verlegt, und zwar an der [[Schuhstraße]] und im [[Rosenwinkel]] in Helmstedt sowie im Ortsteil [[Emmerstedt]] an der [[Emmerstedter Landstraße]] und der [[Hauptstraße (Emmerstedt)|Hauptstraße]]. Zu Beginn der Helmstedter Ratssitzung am 21. Dezember 2011 überreichte Bürgermeister [[Wittich Schobert]] gemeinsam mit seiner Stellvertreterin [[Margrit Niemann]] sowie der Initiatorin Ratsfrau [[Susanne Weihmann]] Urkunden an die acht Paten bzw. Spender für die Stolpersteine. Im Einzelnen sind dies die [[Grundschule Emmerstedt]], die [[Lutherschule]], die [[Lademann-Realschule]], das [[Gymnasium Julianum]], das [[Gymnasium am Bötschenberg]] und die [[Giordano-Bruno-Gesamtschule]] sowie Lieselotte Hauer und Brigitte Gohlke.
Für die Kreisstadt Helmstedt hatte der Rat 2010 beschlossen, auch Stolpersteine zum Gedenken an Opfer der NS-Zeit anzubringen. Einzelne Ratsleute erklärten sich dabei bereit, die Patenschaft zu übernehmen und die Stolpersteine so zu finanzieren. Am 7. Oktober [[2011]] wurden schließlich neun dieser Steine verlegt, und zwar an der [[Leuckartstraße]], am [[Fechtboden]], an der [[Kybitzstraße]] und an der [[Kornstraße]]. Anschließend fand eine Gedenkstunde im Sitzungssaal des [[Rathaus (Helmstedt)|Rathauses]] statt, die mit jüdischer Musik umrahmt wurde. Sechs weitere Steine wurden am 16. November 2011 verlegt, und zwar an der [[Schuhstraße]] und im [[Rosenwinkel]] in Helmstedt sowie im Ortsteil [[Emmerstedt]] an der [[Emmerstedter Landstraße]] und der [[Hauptstraße]]. Zu Beginn der Helmstedter Ratssitzung am 21. Dezember 2011 überreichte Bürgermeister [[Wittich Schobert]] gemeinsam mit seiner Stellvertreterin [[Margrit Niemann]] sowie der Initiatorin Ratsfrau [[Susanne Weihmann]] Urkunden an die acht Paten bzw. Spender für die Stolpersteine. Im Einzelnen sind dies die [[Grundschule Emmerstedt]], die [[Lutherschule]], die [[Lademann-Realschule]], das [[Gymnasium Julianum]], das [[Gymnasium am Bötschenberg]] und die [[Giordano-Bruno-Gesamtschule]] sowie Lieselotte Hauer und Brigitte Gohlke.


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Datei:Stolperstein Albert Fischbach 08-10-2011-IMG 3232.jpg|Ein Stolperstein an der [[Stolpersteine#Leuckartstraße|Leuckartstraße]] 12 in [[Helmstedt]] für Albert Fischbach
Stolperstein Albert Fischbach 08-10-2011-IMG 3232.jpg|Ein Stolperstein an der [[Stolpersteine#Leuckartstraße|Leuckartstraße]] 12 in [[Helmstedt]] für Albert Fischbach
Datei:Stolperstein Familie Lilienfeld 08-10-2011-IMG 3257.jpg|Drei Stolpersteine an der [[Stolpersteine#Kybitzstraße|Kybitzstraße]] 6 in [[Helmstedt]] für Martha Lilienfeld und ihre Kinder Horst und Marion
Stolperstein Familie Lilienfeld 08-10-2011-IMG 3257.jpg|Drei Stolpersteine an der [[Stolpersteine#Kybitzstraße|Kybitzstraße]] 6 in [[Helmstedt]] für Martha Lilienfeld und ihre Kinder Horst und Marion
Datei:Stolperstein Kurt Lilienfeld 08-10-2011-IMG 3261.jpg|Ein Stolperstein an der [[Stolpersteine#Kybitzstraße|Kybitzstraße]] 1 in [[Helmstedt]] für Kurt Lilienfeld
Stolperstein Kurt Lilienfeld 08-10-2011-IMG 3261.jpg|Ein Stolperstein an der [[Stolpersteine#Kybitzstraße|Kybitzstraße]] 1 in [[Helmstedt]] für Kurt Lilienfeld
Datei:Stolpersteine Familie Mindus_08-10-2011-IMG_3268.jpg|Drei Stolpersteine an der [[Stolpersteine#Kornstraße|Kornstraße]] 5 in [[Helmstedt]] für Carla, Frieda und Josef Mindus  
Stolpersteine Familie Mindus_08-10-2011-IMG_3268.jpg|Drei Stolpersteine an der [[Stolpersteine#Kornstraße|Kornstraße]] 5 in [[Helmstedt]] für Carla, Frieda und Josef Mindus  
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=== Alversdorfer Straße ===
An der [[Alversdorfer Straße (Offleben)|Alversdorfer Straße]] 26 in [[Offleben]] gilt ein Stolperstein, der am 15. August [[2025]] verlegt wurde, Otto Weigehausen, der im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ nach Buchenwald deportiert wurde.


=== Emmerstedter Landstraße ===
=== Emmerstedter Landstraße ===
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=== Fechtboden ===
=== Fechtboden ===
Am [[Fechtboden]] 5 gilt ein Stolperstein dem von der Braunschweiger Justiz ermordeten Juden Moritz (Moses) Klein (* 14. Juli [[1893]] in Sochaczew; † 22. September [[1942]] in Wolfenbüttel). Klein wurde am 14. Juli [[1893]] in Sochaczew bei Warschau geboren und lebte seit [[1917]] in [[Helmstedt]]. Am 22. September [[1942]] wurde er aufgrund eines Sondergerichtsurteils vom 18. August [[1942]] im Gefängnis in Wolfenbüttel hingerichtet.<ref name="Die sind doch alle weggemacht"/> Dem Ziegeleiarbeiter war vorgeworfen worden, zwei Mädchen sexuell berührt zu haben, eine Tat, die, wenn er sie tatsächlich begangen haben sollte, einem ''Arier'' lediglich eine Zuchthausstrafe eingebracht hätte.<ref name="Rundbrief">[http://www.andere-geschichte.de/uploads/2011/11/Rundbrief11-2-Endfassung.pdf ''Stolpersteine in Helmstedt und Königslutter'']. In: ''Arbeitskreis Andere Geschichte e.V. - Rundbrief 2/11'', Dezember 2011, Seite 3–5. Abgerufen am 30. Dezember 2011.</ref> Für den Stein fungiert das [[Gymnasium am Bötschenberg]] als Patenschule.<ref>[http://www.gaboe.de/2011/10/schueler-des-gaboe-uebernehmen-patenschaft-fuer-stolperstein/ ''Schüler des GaBö übernehmen Patenschaft'']. In: ''Website des Gymnasiums am Bötschenberg'', 23. Oktober 2011. Abgerufen am 30. Dezember 2011.</ref> Bei der Verlegung war ein Zeitzeuge der dritten Generation nach [[Helmstedt]] angereist, es war Claus-Dieter Klein, der Enkel des Getöteten.<ref name="Rundbrief"/>
Am [[Fechtboden]] 5 gilt ein Stolperstein dem von der Braunschweiger Justiz ermordeten Juden Moritz (Moses) Klein (* 14. Juli [[1893]] in Sochaczew; † 22. September [[1942]] in Wolfenbüttel). Klein wurde am 14. Juli [[1893]] in Sochaczew bei Warschau geboren und lebte seit [[1917]] in [[Helmstedt]]. Am 22. September [[1942]] wurde er aufgrund eines Sondergerichtsurteils vom 18. August [[1942]] im Gefängnis in Wolfenbüttel hingerichtet.<ref name="Die sind doch alle weggemacht"/> Dem Ziegeleiarbeiter war vorgeworfen worden, zwei Mädchen sexuell berührt zu haben, eine Tat, die, wenn er sie tatsächlich begangen haben sollte, einem ''Arier'' lediglich eine Zuchthausstrafe eingebracht hätte.<ref name="Rundbrief">[http://www.andere-geschichte.de/uploads/2011/11/Rundbrief11-2-Endfassung.pdf ''Stolpersteine in Helmstedt und Königslutter'']. In: ''Arbeitskreis Andere Geschichte e.V. - Rundbrief 2/11'', Dezember 2011, Seite 3–5. Abgerufen am 30. Dezember 2011.</ref> Für den Stein fungiert das [[Gymnasium am Bötschenberg]] als Patenschule.<ref>[http://www.gaboe.de/2011/10/schueler-des-gaboe-uebernehmen-patenschaft-fuer-stolperstein/ ''Schüler des GaBö übernehmen Patenschaft'']. In: ''Website des Gymnasiums am Bötschenberg'', 23. Oktober 2011. Abgerufen am 30. Dezember 2011.</ref> Bei der Verlegung am 7. Oktober [[2011]] war ein Zeitzeuge der dritten Generation nach [[Helmstedt]] angereist, es war Claus-Dieter Klein, der Enkel des Getöteten.<ref name="Rundbrief"/>


=== Hauptstraße ===
=== Hauptstraße ===
Mit zwei Stolpersteinen wird an der [[Hauptstraße (Emmerstedt)|Hauptstraße]] 13 in [[Emmerstedt]] den ehemaligen Bewohnern Meta Neuburger, geb. Waldbaum (* [[1890]]; † unbekannt) und Hugo Neuburger (* [[1886]]; † unbekannt) gedacht. Meta und ihr Mann Hugo, Sohn der [[Emmerstedt]]er Hartwig und Lina sowie Bruder von Iwan Neuburger wollten [[1937]] der Tochter Ilse in Richtung Mailand folgen. Die Flucht endete jedoch offenbar erfolglos. Beide sind unbekannt verschollen. Bei der Verlegung der Steine am 16. November [[2011]] war mit Marlies Dräger eine Ur-[[Emmerstedt]]erin anwesend, die von der Freundschaft ihrer Mutter mit der benachbarten jüdischen Familie berichten konnte.<ref name="Die sind doch alle weggemacht"/>
Mit zwei Stolpersteinen wird an der [[Hauptstraße]] 13 in [[Emmerstedt]] den ehemaligen Bewohnern Meta Neuburger, geb. Waldbaum (* [[1890]]; † unbekannt) und Hugo Neuburger (* [[1886]]; † unbekannt) gedacht. Meta und ihr Mann Hugo, Sohn der [[Emmerstedt]]er Hartwig und Lina sowie Bruder von Iwan Neuburger wollten [[1937]] der Tochter Ilse in Richtung Mailand folgen. Die Flucht endete jedoch offenbar erfolglos. Beide sind unbekannt verschollen. Bei der Verlegung der Steine am 16. November [[2011]] war mit Marlies Dräger eine Ur-[[Emmerstedt]]erin anwesend, die von der Freundschaft ihrer Mutter mit der benachbarten jüdischen Familie berichten konnte.<ref name="Die sind doch alle weggemacht"/>
 
=== Henkestraße ===
Mit zwei Stolpersteinen wird seit dem 10. November [[2025]] an der [[Henkestraße]] 8 und 9 in [[Helmstedt]] Berta und Eilhard Henschel gedacht. Der Süßwarenladen der Familie Henschel befand sich an der [[Neumärker Straße]]. Eigentümerin war Berta Henschel, die mit Gustav Henschel († [[1933]]) verheiratet war. Aus der Ehe ging der Sohn Eilhard hervor, der [[1924]] geboren wurde. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Geschäft von Anhängern des Regimes geplündert. Zeitzeugenberichten zufolge sollen dabei Süßwaren an Kinder verteilt worden sein, während die Plündernden erklärten: „Beim Juden Henschel wird geplündert“. Lehrkräfte griffen demnach nicht ein. Eilhard Henschel musste aufgrund seiner jüdischen Herkunft das Gymnasium verlassen, überstand jedoch die Zeit des Nationalsozialismus. Seine Mutter Berta Henschel kam [[1944]] infolge der Verletzungen ums Leben, die sie bei dem [[Helmstedt#Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg|Bombenangriff]] auf [[Helmstedt]] erlitten hatte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/helmstedt/article410432769/schueler-in-helmstedt-setzen-mit-stolpersteinen-ein-denkmal-fuer-juedische-familie.html |titel=Schüler in Helmstedt setzen mit Stolpersteinen ein Denkmal für jüdische Familie |autor=Erik Beyen |werk=Braunschweiger Zeitung / [[Helmstedter Nachrichten]] |datum=2025-11-11 |abruf=2025-11-12}}</ref>


=== Kornstraße ===
=== Kornstraße ===
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=== Schuhstraße ===
=== Schuhstraße ===
Für den Stolperstein, der am 16. November [[2011]] vor dem Haus [[Schuhstraße]] 8 verlegt wurde, fungiert die [[Lademann-Realschule]] als Patenschule. Er ist dem Polen David Wegmann (* 26. Mai [[1887]] in Koprzywnica; † [[1942]]) gewidmet. Wegmann wurde am 26. Mai [[1887]] in Koprzywnica im Powiat (Kreis) Sandomierski geboren. [[1924]] zog er nach [[Helmstedt]], wo er am 3. Mai [[1927]] die nichtjüdische Helmstedterin Agnes Lüders heiratete. Gemeinsam betrieben die beiden an der [[Schuhstraße]] 8 eine Papierhandlung. Am 28. Oktober [[1938]] wurde Wegmann an die polnische Grenze deportiert, und verblieb dort bis zum 24. Juli [[1939]] im polnischen Lager Bentschen. Anschließend wurde er nach Lodz und am 22. Dezember [[1939]] nach Warschau verbracht. Ab November desselben Jahres befand er sich im Warschauer Ghetto, das ab Mitte [[1940]] errichtet wurde. Von dort wurde er am 16. Juni [[1942]] mit unbekanntem Ziel deportiert und ermordet.<ref name="Die sind doch alle weggemacht"/><ref>{{Internetquelle |url=https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article227501009/Helmstedter-Stadtfuehrerinnen-auf-den-Spuren-juedischen-Lebens.html |titel=Helmstedter Stadtführerinnen auf den Spuren jüdischen Lebens |autor=Jürgen Paxmann |werk=Braunschweiger Zeitung / [[Helmstedter Nachrichten]] |datum=2019-10-29 |abruf=2024-05-30 |sprache=Deutsch}}</ref> Im Februar [[1943]] ließ sich Agnes Wegmann von ihrem Mann scheiden, um nicht erneut verhaftet zu werden.<ref>[[Susanne Weihmann]]: ''Helmstedt.'' In: ''Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen'', Wallstein 2005, S. 38–44 ([http://www.unics.uni-hannover.de/hdb-synagogen-nds/Helmstedt.pdf Digitalisat])</ref>
Für den Stolperstein, der am 16. November [[2011]] vor dem Haus [[Schuhstraße]] 8 verlegt wurde, fungiert die [[Lademann-Realschule]] als Patenschule. Er ist dem Polen David Wegmann (* 26. Mai [[1887]] in Koprzywnica; † [[1942]]) gewidmet. Wegmann wurde am 26. Mai [[1887]] in Koprzywnica im Powiat (Kreis) Sandomierski geboren. [[1924]] zog er nach [[Helmstedt]], wo er am 3. Mai [[1927]] die nichtjüdische Helmstedterin Agnes Lüders heiratete. Gemeinsam betrieben die beiden an der [[Schuhstraße]] 8 eine Papierhandlung. Am 28. Oktober [[1938]] wurde Wegmann an die polnische Grenze deportiert, und verblieb dort bis zum 24. Juli [[1939]] im polnischen Lager Bentschen. Anschließend wurde er nach Lodz und am 22. Dezember [[1939]] nach Warschau verbracht. Ab November desselben Jahres befand er sich im Warschauer Ghetto, das ab Mitte [[1940]] errichtet wurde. Von dort wurde er am 16. Juni [[1942]] mit unbekanntem Ziel deportiert und ermordet.<ref name="Die sind doch alle weggemacht"/><ref>{{Internetquelle |url=https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article227501009/Helmstedter-Stadtfuehrerinnen-auf-den-Spuren-juedischen-Lebens.html |titel=Helmstedter Stadtführerinnen auf den Spuren jüdischen Lebens |autor=Jürgen Paxmann |werk=Braunschweiger Zeitung / [[Helmstedter Nachrichten]] |datum=2019-10-29 |abruf=2024-05-30}}</ref> Im Februar [[1943]] ließ sich Agnes Wegmann von ihrem Mann scheiden, um nicht erneut verhaftet zu werden.<ref>[[Susanne Weihmann]]: ''Helmstedt.'' In: ''Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen'', Wallstein 2005, S. 38–44 ([http://www.unics.uni-hannover.de/hdb-synagogen-nds/Helmstedt.pdf Digitalisat])</ref>


== Stolpersteine in Königslutter am Elm ==
== Stolpersteine in Königslutter am Elm ==
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=== Alte Kirchstraße ===
=== Alte Kirchstraße ===
An der [[Alte Kirchstraße (Esbeck)|Alten Kirchstraße]] im Schöninger Ortsteil [[Esbeck]] wurden am 14. März [[2024]] zwei Steine verlegt, und war an der Hausnummer 17 für Fritz Hollerbach (* [[1901]]; † 4. Oktober [[1938]]) und an der Hausnummer 21 für Heinrich Baxmann (* [[1912]]; † unbekannt). Hollerbach wurde im Mai 1938 im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ verhaftet und ins Gefängnis Ahlfeld verbracht. Am 19. Mai [[1938]] kam er ins KZ Buchenwald und wurde dort am 4. Oktober [[1938]] ermordet. Baxmann wurde am 20. April [[1938]] ebenfalls im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ und ins Gefängnis verbracht. An der Hausnummer 25 wurde am 7. Mai [[2019]] ein weiterer Stein verlegt, der an Otto Knust (* [[1902]]; † 12. Juni [[1941]]) erinnert. Knust wurde [[1933]] in die Heilanstalt Königslutter eingewiesen, am 12. Juni [[1941]] nach Bernburg „verlegt“ und dort am selben Tag Opfer der Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus (Aktion T4).
An der [[Alte Kirchstraße (Esbeck)|Alten Kirchstraße]] 25 im Schöninger Ortsteil [[Esbeck]] wurde am 7. Mai [[2019]] ein Stein verlegt, der an Otto Knust (* [[1902]]; † 12. Juni [[1941]]) erinnert. Knust wurde [[1933]] in die Heilanstalt Königslutter eingewiesen, am 12. Juni [[1941]] nach Bernburg „verlegt“ und dort am selben Tag Opfer der Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus (Aktion T4). Am 14. März [[2024]] wurden zwei weitere Steine verlegt, und war an der Hausnummer 17 für Fritz Hollerbach (* [[1901]]; † 4. Oktober [[1938]]) und an der Hausnummer 21 für Heinrich Baxmann (* [[1912]]; † unbekannt). Hollerbach wurde im Mai 1938 im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ verhaftet und ins Gefängnis Ahlfeld verbracht. Am 19. Mai [[1938]] kam er ins KZ Buchenwald und wurde dort am 4. Oktober [[1938]] ermordet. Baxmann wurde am 20. April [[1938]] ebenfalls im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ und ins Gefängnis verbracht.


=== Alte Schmiedestraße ===
=== Alte Schmiedestraße ===
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=== Beguinenstraße ===
=== Beguinenstraße ===
Vor dem Haus an der [[Beguinenstraße (Schöningen)|Beguinenstraße]] 19 wurden am 21. Oktober [[2012]] drei Stolpersteine für die Familie Heinemann verlegt. Zwei Schüler der zehnten Klasse der [[Eichendorffschule Schöningen|Eichendorffschule]] erinnerten an den Stolpersteinen an die beiden Brüder. Die Stolpersteine gelten Kurt Heinemann (* [[1906]]; † 4. Juli [[1933]]) und seinen Söhnen Wolfgang (* [[1930]]; † 14. August [[1943]]) und Günther (* [[1931]]; † 6. Juli [[1943]]). Kurt Heinemann war Jude und KPD-Mitglied und so in der Fantasie der Nazis der Inbegriff der Bedrohung und des Bösen. Er wurde [[1933]] nach schwersten Misshandlungen bei den [[Rieseberg-Morde|Rieseberg-Morden]] von den Nazis erschossen. Die Söhne Wolfgang und Günther wurden als „Judenkinder“ [[1941]] zunächst in die Neuerkeröder Anstalten eingewiesen bevor sie im Juni [[1943]] in ein Erziehungslager nach Hadamar „verlegt“ wurden. Beide wurden Opfer der Kinder-Euthanasie. Günther wurde am 6. Juli [[1943]] ermordet, Wolfgang am 14. August [[1943]]. Sie waren erst 12 bzw. 13 Jahre jung als sie starben.<ref name="Stolpersteine erinnern an Opfer des Naziterrors">Hartmut Beyer: ''[http://www.helmstedter-nachrichten.de/lokales/Helmstedt/stolpersteine-erinnern-an-opfer-des-naziterrors-id784988.html Stolpersteine erinnern an Opfer des Naziterrors]''. In: ''Braunschweiger Zeitung/[[Helmstedter Nachrichten]]'', Helmstedt Lokales, Seite 1, 22. Oktober 2012. Abgerufen am 25. Oktober 2012.</ref>Am 4. Mai 2013 wurde an der [[Beguinenstraße (Schöningen)|Beguinenstraße]] 12 ein Stein für Marie Sievers, geb. Aronheim (* [[1876]]; † 29. November [[1943]]) verlegt. Sievers wurde [[1942]] nach Theresienstadt deportiert und am 29. November [[1943]] ermordet. Am 7. Mai [[2019]] wurde an der [[Beguinenstraße (Schöningen)|Beguinenstraße]] 7 ein Stein für Günther Heinrich (* [[1889]]; † 19. Mai [[1941]]) verlegt. Heinrich wurde [[1932]] in die Heilanstalt Königslutter eingewiesen, am 19. Mai [[1941]] nach Bernburg „verlegt“ und dort am selben Tag im Rahmen der Aktion T4 Opfer der Euthanasie. Am 14. März 2024 wurde an der [[Beguinenstraße (Schöningen)|Beguinenstraße]] 15 ein Stein für Otto Nachtigall (* [[1904]]; † 8. August [[1941]]) verlegt. Nachtigall wurde denunziert und wegen „Staatsfeindlicher Äußerungen“ verhaftet und in das Gefängnis Braunschweig verbracht. [[1941]] kam er in das KZ Mauthausen und wurde 8. August ermordet.
Vor dem Haus an der [[Beguinenstraße (Schöningen)|Beguinenstraße]] 19 wurden am 21. Oktober [[2012]] drei Stolpersteine für die Familie Heinemann verlegt. Zwei Schüler der zehnten Klasse der [[Eichendorffschule Schöningen|Eichendorffschule]] erinnerten an den Stolpersteinen an die beiden Brüder. Die Stolpersteine gelten Kurt Heinemann (* [[1906]]; † 4. Juli [[1933]]) und seinen Söhnen Wolfgang (* [[1930]]; † 14. August [[1943]]) und Günther (* [[1931]]; † 6. Juli [[1943]]). Kurt Heinemann war Jude und KPD-Mitglied und so in der Fantasie der Nazis der Inbegriff der Bedrohung und des Bösen. Er wurde [[1933]] nach schwersten Misshandlungen bei den [[Rieseberg-Morde|Rieseberg-Morden]] von den Nazis erschossen. Die Söhne Wolfgang und Günther wurden als „Judenkinder“ [[1941]] zunächst in die Neuerkeröder Anstalten eingewiesen bevor sie im Juni [[1943]] in ein Erziehungslager nach Hadamar „verlegt“ wurden. Beide wurden Opfer der Kinder-Euthanasie. Günther wurde am 6. Juli [[1943]] ermordet, Wolfgang am 14. August [[1943]]. Sie waren erst 12 bzw. 13 Jahre jung als sie starben.<ref name="Stolpersteine erinnern an Opfer des Naziterrors">Hartmut Beyer: ''[http://www.helmstedter-nachrichten.de/lokales/Helmstedt/stolpersteine-erinnern-an-opfer-des-naziterrors-id784988.html Stolpersteine erinnern an Opfer des Naziterrors]''. In: ''Braunschweiger Zeitung/[[Helmstedter Nachrichten]]'', Helmstedt Lokales, Seite 1, 22. Oktober 2012. Abgerufen am 25. Oktober 2012.</ref> Am 4. Mai [[2013]] wurde an der [[Beguinenstraße (Schöningen)|Beguinenstraße]] 12 ein Stein für Marie Sievers, geb. Aronheim (* [[1876]]; † 29. November [[1943]]) verlegt. Sievers wurde [[1942]] nach Theresienstadt deportiert und am 29. November [[1943]] ermordet. Am 7. Mai [[2019]] wurde an der [[Beguinenstraße (Schöningen)|Beguinenstraße]] 7 ein Stein für Günther Heinrich (* [[1889]]; † 19. Mai [[1941]]) verlegt. Heinrich wurde [[1932]] in die Heilanstalt Königslutter eingewiesen, am 19. Mai [[1941]] nach Bernburg „verlegt“ und dort am selben Tag im Rahmen der Aktion T4 Opfer der Euthanasie. Am 14. März 2024 wurde an der [[Beguinenstraße (Schöningen)|Beguinenstraße]] 15 ein Stein für Otto Nachtigall (* [[1904]]; † 8. August [[1941]]) verlegt. Nachtigall wurde denunziert und wegen „Staatsfeindlicher Äußerungen“ verhaftet und in das Gefängnis Braunschweig verbracht. [[1941]] kam er in das KZ Mauthausen und wurde 8. August ermordet.


=== Bismarckstraße ===
=== Bismarckstraße ===
In der [[Bismarckstraße (Schöningen)|Bismarckstraße]] 2 wurden am 27. November [[2013]] drei Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an Johanne Cohen, geb. Braunsberg (* [[1875]]; † 29. Juni [[1939]]), Walter Cohen (Schicksal unbekannt) und Heinrich Cohen (* [[1905]]; † unbekannt). Walters Schicksal ist unbekannt. Johanne Cohen verzog unfreiwillig [[1934]] nach Berlin und starb am 29. Juni [[1939]]. Heinrich Cohen verzog ebenfalls unfreiwillig [[1934]] nach Berlin und flüchtete 1938 nach England und überlebte. Am 4. Mai [[2013]] wurden an der [[Bismarckstraße (Schöningen)|Bismarckstraße]] vier weitere Steine verlegt, und zwar an der Hausnummer 1 für Claire Gostynski, geb. Mayer (* [[1876]]; † 21. September [[1942]]) und an der der Hausnummer 7 A für Adolf Schnell (* [[1866]]; † 20. Dezember [[1942]]), Lucian Schnell (* [[1903]]; † unbekannt) und Pauline Schnell, geb. Meyer (* [[1869]]; † 26. Mai [[1944]]). Claire Gostynski wurde [[1942]] nach Theresienstadt deportiert und am 21. September [[1942]] in Treblinka ermordet. Adolf Schnell wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 20. Dezember [[1942]] ermordet. Lucian Schnell flüchtete [[1943]] nach Frankreich und wurde in Drancy interniert. [[1943]] folgte die Deportation nach Majdanek mit unbekanntem Ausgang. Pauline Schnell wurde [[1942]] nach Theresienstadt deportiert und am 26. Mai [[1944]] ermordet.
Am 4. Mai [[2013]] wurden an der [[Bismarckstraße (Schöningen)|Bismarckstraße]] vier Steine verlegt, und zwar an der Hausnummer 1 für Claire Gostynski, geb. Mayer (* [[1876]]; † 21. September [[1942]]) und an der der Hausnummer 7 A für Adolf Schnell (* [[1866]]; † 20. Dezember [[1942]]), Lucian Schnell (* [[1903]]; † unbekannt) und Pauline Schnell, geb. Meyer (* [[1869]]; † 26. Mai [[1944]]). Claire Gostynski wurde [[1942]] nach Theresienstadt deportiert und am 21. September [[1942]] in Treblinka ermordet. Adolf Schnell wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 20. Dezember [[1942]] ermordet. Lucian Schnell flüchtete [[1943]] nach Frankreich und wurde in Drancy interniert. [[1943]] folgte die Deportation nach Majdanek mit unbekanntem Ausgang. Pauline Schnell wurde [[1942]] nach Theresienstadt deportiert und am 26. Mai [[1944]] ermordet. An der Hausnummer 2 wurden am 27. November [[2013]] drei weitere Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an Johanne Cohen, geb. Braunsberg (* [[1875]]; † 29. Juni [[1939]]), Walter Cohen (Schicksal unbekannt) und Heinrich Cohen (* [[1905]]; † unbekannt). Walters Schicksal ist unbekannt. Johanne Cohen verzog unfreiwillig [[1934]] nach Berlin und starb am 29. Juni [[1939]]. Heinrich Cohen verzog ebenfalls unfreiwillig [[1934]] nach Berlin und flüchtete 1938 nach England und überlebte.


=== Emil-Sader-Straße ===
=== Emil-Sader-Straße ===
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=== Niedernstraße ===
=== Niedernstraße ===
In der [[Niedernstraße (Schöningen)|Niedernstraße]] 8–9 wurden am 21. Oktober [[2012]] vier weitere Stolpersteine verlegt. Dort wohnten die Kaufleute Hermann Probst (* [[1876]]; † [[1942]]) und Käthe Probst (* [[1882]]; † [[1942]]), sowie Emil Probst (* [[1880]]; † 10. Oktober [[1942]]) und Hedwig Probst (* [[1887]]; † 16. Mai [[1942]]), die dort ein Mode- und Manufakturgeschäft betrieben. Alle vier wurden [[1942]] deportiert. Hermann und Käthe Probst wurden im selben Jahr im KZ Piaski ermordet, Emil am 10. Oktober [[1942]] im KZ Theresienstadt, Hedwig am 16. Mai [[1942]] im KZ Auschwitz.<ref name="Stolpersteine erinnern an Opfer des Naziterrors"/> In der [[Niedernstraße (Schöningen)|Niedernstraße]] 20 und 23 wurden am 27. November [[2013]] sechs weitere Stolpersteine verlegt. An der Hausnummer 20 sind die Steine für Adele Hirsch, geb. Bauchwitz (* [[1874]]; † [[1942]]) und Walter Hirsch (* 1903; † unbekannt) und an der Nummer 23 für Abraham Lauterstein (* [[1884]]; † unbekannt), Adeline Lauterstein, geb. Wolff (* [[1886]]; † 14. August [[1942]]), Edith Lauterstein, geb. Wolff (* [[1911]]; † unbekannt) und Gunda Gostynski (* [[1873]]; † 26. September [[1942]]) gedacht. Adele Hirsch wurde [[1941]] nach Lodz deportiert und [[1942]] ermordet. Walter Hirsch flüchtete [[1936]] nach Italien, wurde jedoch von den Deutschen verhaftet. Sein Schicksal ist unbekannt. Adeline Lauterstein, die [[1939]] unfreiwillig nach Berlin verzogen war, starb am 14. August [[1942]], und ihr Mann Abraham wurde in das KZ Theresienstadt deportiert, wo er [[1945]] von den Russen befreit wurde und überlebte. Edith Wolf wurde von den Nazis in Auschwitz ermordet. Gunda Gostynski wurde von den Nazis am 26. September [[1942]] im Konzentrationslager Treblinka ermordet. Am 17. September 2016 wurde ein weiterer Stolperstein an der [[Niedernstraße (Schöningen)|Niedernstraße]] 23 verlegt, der an Herbert Lauterstein (* [[1912]]; † unbekannt) erinnert. Lauterstein flüchtete [[1933]] nach Frankreich und [[1934]] in die Vereinigten Staaten. An der Stelle befinden sich bereits die [[2013]] eingelassenen Steine für dessen Eltern.<ref>Braunschweiger Zeitung, Helmstedt - 17. September 2016 - Helmstedter Lokales - Seite 23</ref>
In der [[Niedernstraße (Schöningen)|Niedernstraße]] 8–9 wurden am 21. Oktober [[2012]] vier Stolpersteine verlegt. Dort wohnten die Kaufleute Hermann Probst (* [[1876]]; † [[1942]]) und Käthe Probst (* [[1882]]; † [[1942]]), sowie Emil Probst (* [[1880]]; † 10. Oktober [[1942]]) und Hedwig Probst (* [[1887]]; † 16. Mai [[1942]]), die dort ein Mode- und Manufakturgeschäft betrieben. Alle vier wurden [[1942]] deportiert. Hermann und Käthe Probst wurden im selben Jahr im KZ Piaski ermordet, Emil am 10. Oktober [[1942]] im KZ Theresienstadt, Hedwig am 16. Mai [[1942]] im KZ Auschwitz.<ref name="Stolpersteine erinnern an Opfer des Naziterrors"/> An der [[Niedernstraße (Schöningen)|Niedernstraße]] 20 und 23 wurden am 27. November [[2013]] sechs weitere Stolpersteine verlegt. An der Hausnummer 20 sind die Steine für Adele Hirsch, geb. Bauchwitz (* [[1874]]; † [[1942]]) und Walter Hirsch (* 1903; † unbekannt) und an der Nummer 23 für Abraham Lauterstein (* [[1884]]; † unbekannt), Adeline Lauterstein, geb. Wolff (* [[1886]]; † 14. August [[1942]]), Edith Lauterstein, geb. Wolff (* [[1911]]; † unbekannt) und Gunda Gostynski (* [[1873]]; † 26. September [[1942]]) gedacht. Adele Hirsch wurde [[1941]] nach Lodz deportiert und [[1942]] ermordet. Walter Hirsch flüchtete [[1936]] nach Italien, wurde jedoch von den Deutschen verhaftet. Sein Schicksal ist unbekannt. Adeline Lauterstein, die [[1939]] unfreiwillig nach Berlin verzogen war, starb am 14. August [[1942]], und ihr Mann Abraham wurde in das KZ Theresienstadt deportiert, wo er [[1945]] von den Russen befreit wurde und überlebte. Edith Wolf wurde von den Nazis in Auschwitz ermordet. Gunda Gostynski wurde von den Nazis am 26. September [[1942]] im Konzentrationslager Treblinka ermordet. Am 17. September [[2016]] wurde ein weiterer Stolperstein an der [[Niedernstraße (Schöningen)|Niedernstraße]] 23 verlegt, der an Herbert Lauterstein (* [[1912]]; † unbekannt) erinnert. Lauterstein flüchtete [[1933]] nach Frankreich und [[1934]] in die Vereinigten Staaten. An der Stelle befinden sich bereits die [[2013]] eingelassenen Steine für dessen Eltern.<ref>Braunschweiger Zeitung, Helmstedt - 17. September 2016 - Helmstedter Lokales - Seite 23</ref>


=== Plan ===
=== Plan ===
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=== Schulstraße ===
=== Schulstraße ===
Am [[Heimatmuseum Schöningen|Heimatmuseum]] in der [[Schulstraße (Schöningen)|Schulstraße]] 1 wurde am 23. April [[2014]] ein Stolpersteine verlegt. Er erinnert an Emma Meyer (* [[1870]]; † 9. November [[1942]]). Sie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 9. November [[1942]] ermordet. Ein weiterer Stein wurde am 14. März [[2024]] verlegt und erinnert an Albert Donack (* [[1907]]; † 16. Dezember [[1938]]). Donack wurde am 16. Juni [[1938]] im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ verhaftet und im Gefängnis Braunschweig untergebracht. Am 28. Juni [[1938]] kam er ins KZ Buchenwald und wurde am 16. Dezember [[1938]] ermordet.
Vor dem [[Heimatmuseum Schöningen|Heimatmuseum]] in der [[Schulstraße (Schöningen)|Schulstraße]] 1 wurde am 23. April [[2014]] ein Stolpersteine verlegt. Er erinnert an Emma Meyer (* [[1870]]; † 9. November [[1942]]). Sie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 9. November [[1942]] ermordet. Ein weiterer Stein wurde am 14. März [[2024]] verlegt und erinnert an Albert Donack (* [[1907]]; † 16. Dezember [[1938]]). Donack wurde am 16. Juni [[1938]] im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ verhaftet und im Gefängnis Braunschweig untergebracht. Am 28. Juni [[1938]] kam er ins KZ Buchenwald und wurde am 16. Dezember [[1938]] ermordet.


=== Schützenbahn ===
=== Schützenbahn ===
An der [[Schützenbahn (Schöningen)|Schützenbahn]] 19 wurde am 7. Mai 2019 ein Stein für Hugo Hähn (* [[1895]]; † 19. Mai [[1941]]) verlegt, der Opfer der Euthanasie (Aktion T4) wurde.
An der [[Schützenbahn (Schöningen)|Schützenbahn]] 19 wurde am 7. Mai [[2019]] ein Stein für Hugo Hähn (* [[1895]]; † 19. Mai [[1941]]) verlegt. Hähn wurde [[1931]] in die Heilanstalt Königslutter eingewiesen, am 19. Mai [[1941]] nach Bernburg „verlegt“ und am selben Tag Opfer der Euthanasie (Aktion T4).


=== Wallstraße ===
=== Wallstraße ===
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=== Wilhelmstraße ===
=== Wilhelmstraße ===
An der [[Wilhelmstraße (Schöningen)|Wilhelmstraße]] 25 wurden am 27. November [[2013]] acht Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an die Familie Wolff, die hier ihren letzten selbst gewählten Wohnort hatte und deren Schicksal größtenteils unbekannt ist. Georg Wolff (* [[1894]]; † unbekannt), Erna Wolff, geb. Liebmann (* [[1899]]; † unbekannt), Gerhard Wolff (* [[1926]]; † unbekannt), Rita Wolff (* [[1928]]; † unbekannt) wurden [[1942]] mit unbekanntem Schicksal deportiert. Hermann Wolff (* [[1885]]; † unbekannt) wurde 1942 in einem Osttransport mit unbekanntem Schicksal deportiert. Lothar Wolff (* [[1926]]; † unbekannt) wurde [[1942]] in das Ghetto Warschau mit unbekanntem Schicksal deportiert. Rebekka Wolff, geb. Jacobs (* [[1857]]; † 9. Mai [[1943]]) wurde [[1942]] nach Theresienstadt deportiert und am 9. Mai [[1943]] ermordet. Berta Wolff, geb. Katz (* [[1896]]; † unbekannt) wurde [[1942]] in das Ghetto Warschau deportiert und in Treblinka ermordet.
An der [[Wilhelmstraße (Schöningen)|Wilhelmstraße]] 25 wurden am 27. November [[2013]] acht Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an die Familie Wolff, die hier ihren letzten selbst gewählten Wohnort hatte und deren Schicksal größtenteils unbekannt ist. Georg Wolff (* [[1894]]; † unbekannt), Erna Wolff, geb. Liebmann (* [[1899]]; † unbekannt), Gerhard Wolff (* [[1926]]; † unbekannt), Rita Wolff (* [[1928]]; † unbekannt) wurden [[1942]] mit unbekanntem Schicksal deportiert. Hermann Wolff (* [[1885]]; † unbekannt) wurde [[1942]] in einem Osttransport mit unbekanntem Schicksal deportiert. Lothar Wolff (* [[1926]]; † unbekannt) wurde [[1942]] in das Ghetto Warschau mit unbekanntem Schicksal deportiert. Rebekka Wolff, geb. Jacobs (* [[1857]]; † 9. Mai [[1943]]) wurde [[1942]] nach Theresienstadt deportiert und am 9. Mai [[1943]] ermordet. Berta Wolff, geb. Katz (* [[1896]]; † unbekannt) wurde [[1942]] in das Ghetto Warschau deportiert und in Treblinka ermordet.


== Weblinks ==
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