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Bad Helmstedt: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bad Helmstedt''' ist einer der vier Ortsteile der Kreisstadt [[Helmstedt]] im [[Landkreis Helmstedt]] in dem ehemals heilkräftige Wasserquellen sprudelten. Die Quellen sind inzwischen versiegt, geblieben ist eine parkähnliche Landschaft mit Hotel-Restaurants mitten im [[Lappwald]]. Der Ort liegt im „''Brunnental''“ inmitten des Lappwaldes etwa drei Kilometer östlich der Kernstadt Helmstedt.
'''Bad Helmstedt''' ist einer der vier Ortsteile der Kreisstadt [[Helmstedt]] im [[Landkreis Helmstedt]] in dem ehemals heilkräftige Wasserquellen sprudelten. Die Quellen sind inzwischen versiegt, geblieben ist eine parkähnliche Landschaft mit Hotel-Restaurants mitten im [[Lappwald]]. Der Ort liegt im „''Brunnental''“ inmitten des Lappwaldes etwa drei Kilometer östlich der Kernstadt Helmstedt.

Version vom 17. März 2011, 19:38 Uhr

Bad Helmstedt
Stadt Helmstedt
Koordinaten: 52° 14′ N, 11° 4′ O52.2363411.067731149Koordinaten: 52° 14′ 11″ N, 11° 4′ 4″ O
Höhe: 149–170 m ü. NN
Einwohner: 149 (31. Dez. 2009)
Postleitzahl: 38350
Vorwahl: 05351

Bad Helmstedt ist einer der vier Ortsteile der Kreisstadt Helmstedt im Landkreis Helmstedt in dem ehemals heilkräftige Wasserquellen sprudelten. Die Quellen sind inzwischen versiegt, geblieben ist eine parkähnliche Landschaft mit Hotel-Restaurants mitten im Lappwald. Der Ort liegt im „Brunnental“ inmitten des Lappwaldes etwa drei Kilometer östlich der Kernstadt Helmstedt.

Geschichte

Im Sommer des Jahres 1751 durchstreifte der aus Halle stammende Naturforscher und Professor der Medizin und Philosophie an der Helmstedter Universität, Dr. Krüger, begleitet von seinen Studenten, das Tal, um die Vielfalt der Flora zu studieren, und so gelangte er an eine Quelle, deren Bedeutung als Heilquelle er sogleich erkannte. Sie war den Anwohnern und Durchreisenden des Tales schon längst bekannt, doch diese mieden sie ängstlich wegen ihres ockerfarbenen Rückstandes in der Meinung, das Wasser sei giftig.

Professor Krüger nahm eine Kostprobe und verglich es mit dem Lauchstädter Mineralwasser. Eine sofortige Untersuchung unterblieb jedoch aus zeitlichen Gründen, und so vergingen noch einige Jahre, bis 1755 der Helmstedter' Kaufmann Habicht, der im Tal auf der Suche nach Steinkohle war, es gab dort die "Rudolfs Grube", an die Quelle kam. Er wandte sich in Unkenntnis an Professor Krüger und den Physiker Thedel von Hagen, die beide daraufhin das Mineralwasser analysierten und über den vortrefflichen Gesundbrunnen bei der Stadt Helmstedt berichteten.

Die Nachricht vernahm auch Herzog Carl in Braunschweig, auf dessen Anordnung die Quelle eingefasst und überdacht wurde. Von Helmstedt aus legte man durch den Wald eine Allee an, und an manchem Tag weilten über 1000 Personen aus nah und fern an der Quelle, um Wasser zu schöpfen und um dadurch Linderung und Heilung zu finden. Der Ruf des Gesundbrunnens war inzwischen weithin bekannt, half das Mineralwasser doch bei Augen- und Ohrenleiden, Zahnschmerzen, Gicht, Migräne, Lähmungen, Magen und Darmerkrankungen, Fieber, Ausschlägen, Geschwülsten usw.

Einige Jahre später gab es neben dem Badehaus dann ein Kurhaus, und am 17. Juli 1796 wurde hier das erste Badetheater im Königreich Preußen eingeweiht, das große Anziehungskraft besaß, so dass viele HeImstedter - auch Professoren und Studenten, über die Grenze nach Morsleben gingen. Nach dem Tode Amalies von Veltheim verfiel das Bad allmählich, das Theater bestand noch bis 1815.

Neben Trinkkuren gab es unweit der Quelle ein Badehaus mit vier Zimmern zu errichten. Außerdem wurde ein Brunnen- und Bademeister eingestellt, dem die Aufsicht über diese Einrichtungen oblag. Das Mineralwasser, jetzt Gewinn bringend in Flaschen abgefüllt, die mit dem Helmstedter Stadtwappen versehen waren, fand reißenden Absatz. Durch den Ausbruch des Siebenjährigen Krieges wurde der Badebetrieb allerdings unterbrochen.

Als eigentlicher Begründer von Bad Helmstedt ist Dr. Gericke anzusehen, der 1789 Besitzer des Gesundbrunnens wurde. Zusätzlich erwarb er noch Wiesen und Ackerland. Neben einem neuen Wohnhaus ließ er 1795 ein großes Wirtschaftsgebäude mit 16 Zimmern und einem Saal im oberen Stockwerk errichten. Der Brunnen wurde neu eingefasst und mit einem Überbau versehen, das Badehaus erneuert und vergrößert. So nahm Bad Helmstedt einen neuen Aufschwung, noch unterstützt von Helmstedter Professoren, die durch Berichte und Vorträge die Entwicklung des Bades förderten.

Doch Bad Helmstedt sollte bald Konkurrenz durch das nur wenige Kilometer entfernte, auf preußischem Gebiet liegende "Amalienbad" bei Morsleben bekommen, das von Amalie von Veltheim 1782 eingerichtet, zunächst aber nur zum privaten Gebrauch und von Gästen genutzt wurde.

Das Helmstedter Bad hingegen entwickelte sich unter Gerickes Nachfolger Borchardt zu einem Kurort, in dem nicht nur kranke, sondern auch wohlhabende, gesunde Menschen, darunter viele Adelige, Ruhe, Erholung und Unterhaltung fanden. So mussten die Einrichtungen um ein weiteres großes Logier- und Badehaus mit 32 Fremden- und 9 Badezimmern, zu denen das Wasser aus dem Gesundbrunnen durch Rohre nach oben gepumpt wurde, erweitert werden.

In den Stallungen fanden 80 Pferde, in den Remisen 12 Wagen Unterkunft, der Promenadenplatz wurde noch vergrößert und durch Lauben verschönert. Ab 1808 gab es auf dem Gesundbrunnen dann eine Freilichtbühne, am 18. Juni 1815 fand die Einweihung des Schauspielhauses statt. Und noch etwas war vorhanden, ein Spiel- und Kursaal. So wurde in jeder Beziehung für einen angenehmen Aufenthalt der Gäste gesorgt. Ein jährlich wiederkehrender Gast war der ehemalige preußische Staatsminister von Angern. Heilung fand hier auch Israel Jakobsohn, geheimer Finanzrat und Präsident des israelitischen Konsistoriums und Finanzmann des Königs Jérome, der eine Brücke an der Straße Richtung Stadt stiftete.

Die Inschrift auf dem Gedenkstein lautet: "Daß Deutschen oder Franken, Gesunden oder Kranken das nahe Bad erquicke, erbaute diese Brücke der edle Jakobsohn, ihm gilt der Dank als Lohn." Neben dem Gedicht gibt es auch ein Lied "An die Nymphe des Gesundbrunnens". Doch die zweite Blütezeit des Gesundbrunnens - Bad Helmstedt - neigte sich allmählich ihrem Ende zu. Die Zahl der Kurgäste verringerte sich, der Eigentümer Borchardt, der viel Geld investiert hatte, geriet in finanzielle Schwierigkeiten und musste seinen Besitz 1827 an das Herzogliche Leihhaus in Braunschweig abtreten wurde aber vier Jahre später zum Administrator eingesetzt.

Um die Jahrhundertwende war der Badebetrieb endgültig eingestellt, weil die in der Nachbarschaft befindlichen Kalischächte das Grundwasser abzogen und die Quelle dadurch zum Versiegen brachten*. Von der einstigen Badeanlage existiert nur doch das Hotel "Gesundbrunnen'" das Schauspielhaus wurde durch ein neues, das "Brunnentheater", am 1. Juli 1927 eröffnet, ersetzt.

Aber es gab noch ein weiteres Bad im Brunnental, das "Clarabad". Im Jahr 1869 erwarb der Forstmeister Alers, Erfinder der Flügelsägen, die obere Holzmühle, eine Wassermühle im östlichen Teil an der Straße nach Beendorf gelegen. Auch sie wurde als Heilbad bekannt, und hier das "Clarabad" gegründet, das jedoch nach dem Tode Alers an Bedeutung verlor. Immerhin wurde 1930 noch eine Badeanstalt eingerichtet, die längst wieder zugeschüttet, der Vergangenheit angehört.

Beim Spaziergang durch dieses malerische Tal trifft man auf ein Hinweisschild "am Burgberg". Erinnerung an eine verschwundene Burg? Hier stand im 12. Jahrhundert die "Burg Hagen" an der Ostgrenze des Welfenlandes. Bei einer Ausgrabung im Jahr 1891 wurden auf der "alten Borchstidde" Topfscherben, Eisenteile, angekohlte Balken und Grundmauern von Gebäuden sowie eines Turmes entdeckt.

Dem Umfang nach zu urteilen, muss es sich um eine Burganlage größeren Ausmaßes gehandelt haben, die an einer uralten Straße, von Weferlingen über Beendorf nach Helmstedt führend, lag. Eine slawische Burg kann es nicht gewesen sein, obwohl die Slawen vor mehr als 900 Jahren bis ins Brunnental vorgedrungen sind und bis zur Vertreibung eine Zeitlang hier gelebt haben.

So hat dieses liebliche Tal mit seinen sanften, waldigen Anhöhen schon eine interessante geschichtliche Vergangenheit, und es bleibt zu wünschen, auch eine gute Zukunft.

  • Da kein Wasser mehr für die Trinkwasserversorgung gefördert wird steigt der Grundwasserspiegel wieder.

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