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Ratsapotheke: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Ratsapotheke ist eine der vier Apotheken, die die Deutsche Arzneitaxe gründeten. Mit beteiligt waren Hirsch-Apotheken in Osnabrück und Bad Iburg und eine Apotheke in Bad Gandersheim. Die Hirschapotheke Bad Iburg berichtet dazu :
Die Ratsapotheke ist eine der vier Apotheken, die die Deutsche Arzneitaxe gründeten. Mit beteiligt waren Hirsch-Apotheken in Osnabrück und Bad Iburg und eine Apotheke in Bad Gandersheim. Die Hirschapotheke Bad Iburg berichtet dazu :


" Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg, im Jahre 1616, wurde von Philipp Sigismund die Iburger Arzneitaxe herausgegeben, deren, wie wir bis 1995 glaubten, letztes Exemplar   1944 in der Münsterschen Universitätsbibliothek bei einem Bombenangriff verbrannte. Wir wußten nur, welche vom menschlichen Körper stammenden Heilmittel man damals in dieser Iburger Arzneitaxe aufführte. Es waren dies nicht nur pulverisierte Harnsteine, Nägel und Ohrenschmalz, sondern auch Men­schenhirnschale („Cranium humanum ustum et praeparatum"), Menschen­fett („Axungia hominis") und „Mumie" - zum Einbalsamieren verwen­dete Stoffe, in welche die „menschliche Feuchtigkeit“ gedrungen war. Sie wurden von jungen und gesunden Erhängten gewonnen; - es drängt sich uns dabei das Bild des Gerichtsplatzes mit den 7 Linden vor den Toren des Iburger Schlosses und das des Galgenberges in Oesede auf!  
„Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg, im Jahre 1616, wurde von Philipp Sigismund die Iburger Arzneitaxe herausgegeben, deren, wie wir bis 1995 glaubten, letztes Exemplar 1944 in der Münsterschen Universitätsbibliothek bei einem Bombenangriff verbrannte. Wir wussten nur, welche vom menschlichen Körper stammenden Heilmittel man damals in dieser Iburger Arzneitaxe aufführte. Es waren dies nicht nur pulverisierte Harnsteine, Nägel und Ohrenschmalz, sondern auch Men­schenhirnschale („Cranium humanum ustum et praeparatum“), Menschen­fett („Axungia hominis“) und „Mumie“ - zum Einbalsamieren verwen­dete Stoffe, in welche die „menschliche Feuchtigkeit“ gedrungen war. Sie wurden von jungen und gesunden Erhängten gewonnen; - es drängt sich uns dabei das Bild des Gerichtsplatzes mit den 7 Linden vor den Toren des Iburger Schlosses und das des Galgenberges in Oesede auf!  


Auch die Preise in Goldgulden für jeweils 1 Lot oder 1 Quentchen aus der alten Arzneitaxe waren bekannt, die in einem Artikel von Dr. P. Bahlmann in der „Deutschen Apothekerzeitung" vom Mai 1889 veröffentlich worden waren.
Auch die Preise in Goldgulden für jeweils 1 Lot oder 1 Quentchen aus der alten Arzneitaxe waren bekannt, die in einem Artikel von Dr. P. Bahlmann in der „Deutschen Apothekerzeitung“ vom Mai 1889 veröffentlich worden waren.
Im Jahr 1995 erhielten wir dann eine Anfrage des Apothekers Meyer aus der Hirsch-Apotheke zu Osnabrück. Er hatte bei Recherchen eine alte Taxe ohne Deckblatt gefunden, deren Inhalt mit der Beschreibung der Iburger Arzneitaxe übereinstimmte. Einzelne Seiten dieser Taxe waren überschrieben mit „Taxa der Bischöffl. Fürstlichen Osnabrüggischen Hoffapotheck zu Iburg“. Damit war die Sensation perfekt. Die Iburger Arzneitaxe ist wieder existent, und damit ein Dokument wieder gefunden, welches sehr früh schon den Handel mit Arzneimitteln weit über den Osnabrücker Raum hinaus regelte. In den abergläubischen Zeiten vor dem dreißigjährigen Krieg durfte, was aufgeführt war nicht mehr zu Wucherpreisen angeboten werden, und galt als wirksam und erprobt."
Im Jahr 1995 erhielten wir dann eine Anfrage des Apothekers Meyer aus der Hirsch-Apotheke zu Osnabrück. Er hatte bei Recherchen eine alte Taxe ohne Deckblatt gefunden, deren Inhalt mit der Beschreibung der Iburger Arzneitaxe übereinstimmte. Einzelne Seiten dieser Taxe waren überschrieben mit „Taxa der Bischöffl. Fürstlichen Osnabrüggischen Hoffapotheck zu Iburg“. Damit war die Sensation perfekt. Die Iburger Arzneitaxe ist wieder existent, und damit ein Dokument wieder gefunden, welches sehr früh schon den Handel mit Arzneimitteln weit über den Osnabrücker Raum hinaus regelte. In den abergläubischen Zeiten vor dem dreißigjährigen Krieg durfte, was aufgeführt war nicht mehr zu Wucherpreisen angeboten werden, und galt als wirksam und erprobt.


Am 1. Januar 1985 wurde die Apotheke von Apotheker Welf Vogel von Frau Asche-Domke gepachtet und 1991 gekauft.  
Am 1. Januar 1985 wurde die Apotheke von Apotheker Welf Vogel von Frau Asche-Domke gepachtet und 1991 gekauft.  
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<!--== Öffnungszeiten ==-->
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<!--== Serviceleistungen ==-->
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.ratsapotheke-helmstedt.de Website der Ratsapotheke]
* [http://www.ratsapotheke-helmstedt.de Website der Ratsapotheke]

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