Türkentor

Das Türkentor ist ein denkmalgeschützter barocker Triumphbogen an der Ecke der Straßen Am Ludgerihof und Magdeburger Tor in der Kreisstadt Helmstedt im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen in Deutschland.
Beschreibung
Der ursprünglich als Hauptportal des Klosters dienende Triumphbogen bildete die Einfahrt zur Klosterdomäne und liegt auf der Längsachse zum Taubenturm. Das Tor wurde während der Amtszeit des jeweiligen Abtes und Priors errichtet und zeigt im Giebel das kaiserliche Wappen sowie über den Seitendurchgängen deren Wappen.
Im Architrav befinden sich römische Zahlen, die zusammengesetzt das Jahr 1716 ergeben – ein Chronogramm, das auf den Sieg des Kaiserlichen Heeres unter Prinz Eugen bei der Schlacht von Peterwardein gegen die Türken verweist. Rechts und links über den Doppel-Pilastern sind eine Sonne, als Symbol des Kaiserreichs, und ein abnehmender Mond, als Symbol des türkischen Reiches, dargestellt und flankieren eine Inschrift.
Der monumentale Bau ist durch einen hohen Portalbogen mit flankierenden dorischen Pilastern geprägt. Über dem Architrav erhebt sich ein gesprengter Dreiecksgiebel. Zu beiden Seiten des Hauptportals befinden sich Arkadenbögen, die jeweils ein Abtswappen im Fries zeigen. Der rechte Bogen ist zusätzlich mit einer Brüstung versehen, die als Seitenflügel mit Volutensegmenten zum Hauptgiebel hinführt. Das Tympanon zeigt den österreichischen Reichsadler, wobei Tympanon, Architrav und Bogenzwickel reich mit floralen Stuckornamenten verziert sind.
Geschichte
1917 anlässlich des österreichischen Sieges über das Osmanische Reich, an dem Herzog Ferdinand Albrecht von Braunschweig maßgeblich beteiligt war, im selben Jahr errichtet, wurde das Türkentor durch einen Fliegerangriff am 20. Februar 1944 im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und 1987 an seinem jetzigen Standort in Teilen rekonstruiert wieder aufgebaut. Am 25. Mai 1987 wurde es der Öffentlichkeit wieder übergeben.
Literatur
- Christof Römer: Das »Türkentor« von 1716: Reichssymbolik in Helmstedt. In: Sankt Ludgeri zu Helmstedt in der Barockzeit. Bernward Verlag Hildesheim, 1987, ISBN 3-87065-440-6.
Weblinks
Koordinaten: 52° 13′ 30,1″ N, 11° 0′ 54,7″ O