Alversdorf: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Alversdorf''' war ein Dorf | '''Alversdorf''' war ein Dorf im [[Landkreis Helmstedt]], das von 1967 an dem Braunkohleabbau weichen musste. Planungen, südlich von [[Neu Büddenstedt]] eine neue Ortschaft mit dem Namen ''Neu Alversdorf'' zu errichten, wurden nicht ausgeführt.<ref>Heinz Pohlendt: "Der Landkreis Helmstedt", Bremen-Horn 1957, Seite 301</ref> | ||
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Alversdorf lag etwa 4 km nordöstlich von [[Schöningen]] und 2 km westlich von [[Offleben]]. | |||
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Die Familien in der sonst reichen Gemeinde lebten teilweise in Barackenlagern und waren sehr arm, daher hatten die Kinder nur wenige Spielsachen. In dem nach dem Zweiten Weltkrieg rund 2.000 Einwohner zählenden Dorf gab es außer einem Hallenbad, welches von den [[Braunschweigische Kohlen-Bergwerke|Braunschweigischen Kohlen-Bergwerken]] errichtet wurde, unter anderem einen Friseur, einen Arzt, einen Bäcker und eine evangelische Kirche. Direkt in dem Barackenlager befanden sich zudem eine Drogerie und ein Juwelier.<ref name="Erinnerungen an das Leben im Barackenlager">Nina Krake: [http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2161/artid/11626278 ''Erinnerungen an das Leben im Barackenlager'']. In: ''Braunschweiger Zeitung/[[Helmstedter Nachrichten]]'', 28. Januar 2010. Abgerufen am 28. Januar 2010.</ref> | |||
Die Kirche hatte über 800 Jahre bestanden. Nachdem am 11. Juni 1972 der letzte Gottesdienst in der Kirche stattgefunden hatte, wurden am 24. Juli die Glocken mitsamt ihrem Eisengerüst mit einem langarmigen Kran vom abgedeckten Kirchturm herunter auf einen Tieflader gehoben und zur Clus-Kirche nach [[Schöningen]] gefahren. Dort wurden die Glocken in den später erbauten Turm der Clus-Kirche eingebaut.<ref>[http://www.clus-kirche.de/Die-Alversdorfer-Glocken-und-der-Turm.433.0.html ''Die Alversdorfer Glocken und der Turm'']. In: ''Website der Clus-Kirche Schöningen''. Abgerufen am 3. April 2011.</ref> Noch im selben Jahr wurde die Alversdorfer Kirche abgerissen. | |||
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1971 wurde der Ort offiziell aufgelöst und 1974 das letzte Haus abgerissen. | |||
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Die Mehrzahl der Einwohner und die in der Ortsmitte gelegene Kirche mit ihrem romanischen Turm waren seit der Einführung der Reformation evangelisch-lutherisch. Die nächstliegende katholische Kirche befand sich seit 1924 in Offleben. Zuvor befanden sich die nächstgelegenen katholischen Kirchen in Schöningen (seit 1908), Hötensleben (seit 1891) und Helmstedt. | |||
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=== Sport === | |||
Im Ort bestand von 1903 bis 1965 der ''Turn- und Sportverein Treue'', der im Jahr 1955 mit 500 Mitgliedern seinen Mitgliederhöchststand erreichte. Sparten im Verein waren Turnen, Fußball, Tischtennis, Schwimmen, Boxen, Leichtathletik und Kegeln. Als 1963 viele Bürger das Dorf schon verlassen hatten, zählte der Verein nur noch 100 Mitglieder und wurde schließlich 1965 aufgelöst.<ref>Norbert Rogoll: ''Chronik über Alversdorf und Treue''. In: ''Braunschweiger Zeitung/[[Helmstedter Nachrichten]]'', 10. Mai 2011, Helmstedt Lokales, Seite H04.</ref> | |||
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== Sonstiges == | |||
In [[Offleben]] wurde zur Erinnerung an Alversdorf die Bahnhofstraße in [[Alversdorfer Straße (Offleben)|Alversdorfer Straße]] umbenannt<ref>Bischöfliches Generalvikariat: "Katholischer Gottesdienst in der Diözese Hildesheim", Hildesheim 1966, Seite 70</ref>). | |||
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* [[Braunschweigische Kohlen-Bergwerke]] | * [[Braunschweigische Kohlen-Bergwerke]] | ||
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== Weblinks == | == Weblinks == |
Version vom 9. Januar 2013, 20:32 Uhr
Alversdorf war ein Dorf im Landkreis Helmstedt, das von 1967 an dem Braunkohleabbau weichen musste. Planungen, südlich von Neu Büddenstedt eine neue Ortschaft mit dem Namen Neu Alversdorf zu errichten, wurden nicht ausgeführt.[1]
Geografie
Alversdorf lag etwa 4 km nordöstlich von Schöningen und 2 km westlich von Offleben.
Geschichte
Die Familien in der sonst reichen Gemeinde lebten teilweise in Barackenlagern und waren sehr arm, daher hatten die Kinder nur wenige Spielsachen. In dem nach dem Zweiten Weltkrieg rund 2.000 Einwohner zählenden Dorf gab es außer einem Hallenbad, welches von den Braunschweigischen Kohlen-Bergwerken errichtet wurde, unter anderem einen Friseur, einen Arzt, einen Bäcker und eine evangelische Kirche. Direkt in dem Barackenlager befanden sich zudem eine Drogerie und ein Juwelier.[2]
Die Kirche hatte über 800 Jahre bestanden. Nachdem am 11. Juni 1972 der letzte Gottesdienst in der Kirche stattgefunden hatte, wurden am 24. Juli die Glocken mitsamt ihrem Eisengerüst mit einem langarmigen Kran vom abgedeckten Kirchturm herunter auf einen Tieflader gehoben und zur Clus-Kirche nach Schöningen gefahren. Dort wurden die Glocken in den später erbauten Turm der Clus-Kirche eingebaut.[3] Noch im selben Jahr wurde die Alversdorfer Kirche abgerissen.
1971 wurde der Ort offiziell aufgelöst und 1974 das letzte Haus abgerissen.
Religionen
Die Mehrzahl der Einwohner und die in der Ortsmitte gelegene Kirche mit ihrem romanischen Turm waren seit der Einführung der Reformation evangelisch-lutherisch. Die nächstliegende katholische Kirche befand sich seit 1924 in Offleben. Zuvor befanden sich die nächstgelegenen katholischen Kirchen in Schöningen (seit 1908), Hötensleben (seit 1891) und Helmstedt.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner[4] |
---|---|
1951 | 2.180 |
1963 | 898 |
1965 | 837 |
1971 | 324 |
1972 | 186 |
1973 | 0 |
Politik
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister von Alversdorf war Otto Schulz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sport
Im Ort bestand von 1903 bis 1965 der Turn- und Sportverein Treue, der im Jahr 1955 mit 500 Mitgliedern seinen Mitgliederhöchststand erreichte. Sparten im Verein waren Turnen, Fußball, Tischtennis, Schwimmen, Boxen, Leichtathletik und Kegeln. Als 1963 viele Bürger das Dorf schon verlassen hatten, zählte der Verein nur noch 100 Mitglieder und wurde schließlich 1965 aufgelöst.[5]
Sonstiges
In Offleben wurde zur Erinnerung an Alversdorf die Bahnhofstraße in Alversdorfer Straße umbenannt[6]).
Literatur
- Dietrich Isensee: Treue-Bekenntnisse und keine Vereinsmalerei. Schöningen, 2011 (Bestellbar per E-Mail an fritzw@gmx.de für 15,– € je Exemplar)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Heinz Pohlendt: "Der Landkreis Helmstedt", Bremen-Horn 1957, Seite 301
- ↑ Nina Krake: Erinnerungen an das Leben im Barackenlager. In: Braunschweiger Zeitung/Helmstedter Nachrichten, 28. Januar 2010. Abgerufen am 28. Januar 2010.
- ↑ Die Alversdorfer Glocken und der Turm. In: Website der Clus-Kirche Schöningen. Abgerufen am 3. April 2011.
- ↑ PDF bei www.klett.de
- ↑ Norbert Rogoll: Chronik über Alversdorf und Treue. In: Braunschweiger Zeitung/Helmstedter Nachrichten, 10. Mai 2011, Helmstedt Lokales, Seite H04.
- ↑ Bischöfliches Generalvikariat: "Katholischer Gottesdienst in der Diözese Hildesheim", Hildesheim 1966, Seite 70
Weblinks
- Lage des ehemaligen Ortes Alversdorf
- Video: Erinnerungen an Alversdorf (Hansjörg Willeke, Markus Haage) bei Youtube.com