Hohnsleben: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Hohnsleben''' ist ein Stadtteil der Kreisstadt [[Helmstedt]] im [[Landkreis Helmstedt]] in Niedersachsen ( | '''Hohnsleben''' ist ein Ortsteil von [[Offleben]], einem Stadtteil der Kreisstadt [[Helmstedt]] im [[Landkreis Helmstedt]] in Niedersachsen in Deutschland. | ||
== Geografie == | |||
=== Geografische Lage === | |||
Hohnsleben liegt im äußersten Osten von Niedersachsen, unmittelbar an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Das Dorf gehört zum Ostbraunschweigischen Hügelland, liegt am Ostrand des [[Helmstedter Braunkohlerevier]]s und am Westrand des Landschaftsschutzgebietes Harbke-Allertal. Am Ortsrand von Hohnsleben fließt die [[Schöninger Aue]], auch Wirpke genannt, vorbei. | |||
== Geschichte == | |||
Archäologische Funde lassen vermuten, dass Hohnsleben als Siedlung zwischen [[200]] und [[531]] n. Chr. angelegt wurde. Nach der ersten bekannten urkundliche Erwähnung überlässt Wulfrum um [[830]] n. Chr. die ''villa Heunesleue'' dem Kloster Corvey. Kurz nach [[856]] n. Chr. erscheint der Ort ''Heunesleue'' in einer anderen Urkunde, mit welcher der Abt Adalgar von Corvey und Graf Gerod einen Güteraustausch vornahmen. Ein Güterverzeichnis des [[Kloster St. Ludgeri|Klosters St. Ludgeri]], vermutlich von [[983]], erwähnt einen Ort ''Honaslofa''. Das Kloster Riddagshausen übernahm zwischen [[1190]] und [[1224]] Land in ''Hoensleve'', dann ''Honensleve'' genannt. | |||
Von [[1807]] bis [[1813]], in der Franzosenzeit, gehörte Hohnsleben zum [[Kanton Schöningen]] im [[Distrikt Helmstedt]], im Departement der Oker des Königreiches Westphalen. Am 1. Januar [[1833]] wurde der [[Landkreis Helmstedt]] gegründet, dem Hohnsleben bis heute angehört. | |||
[[1936]] wurde die heutige Straße zwischen Hohnsleben und [[Reinsdorf]] erbaut, zuvor hatte der Weg zwischen den beiden Dörfern einen anderen Verlauf. | |||
Durch die deutsche Teilung lag Hohnsleben von [[1945]] bis [[1990]] unmittelbar an der innerdeutschen Grenze und war nach der Schließung der Grenze im Jahre [[1952]] nur noch von [[Reinsdorf]] her erreichbar. [[1973]] schloss die [[Gaststätte Ernst]], die einzige Gaststätte in Hohnsleben. [[1986]] wurde der Gedenkstein zur Erinnerung an das 1150-jährige Bestehen von Hohnsleben im Jahre [[1983]] errichtet. Am 12. April [[1990]] erfolgte auf der Brücke über die [[Schöninger Aue|Wirpke]] die Öffnung der Innerdeutschen Grenze. [[1992]] wurde am Brückengeländer eine vom Hohnslebener Künstler Bernd Pielemeier geschaffene Kugel aus Harzer Brockengranit als Symbol der Einheit installiert. | |||
[[2003]] wurden bei Hohnsleben zwei Windkraftanlagen des Typs ''Südwind S77'' der Nordex SE durch die [[Hohnslebener Windkraft]] GmbH errichtet. | |||
=== Eingemeindungen === | |||
Am 1. April [[1942]] wurde die Gemeinde Hohnsleben nach [[Reinsdorf]] eingemeindet und verlor dadurch ihre Selbstständigkeit. Im Zuge der am 1. März [[1974]] erfolgten Eingemeindung von Reinsdorf mit Hohnsleben in die neu gegründete Gemeinde [[Büddenstedt]] bekamen die Straßen in Hohnsleben erstmals Namen: [[An der Mühle (Hohnsleben)|An der Mühle]] und [[Hohnslebener Platz (Hohnsleben)|Hohnslebener Platz]]. Seit dem 1. Juli [[2017]] gehört Hohnsleben zur Kreisstadt [[Helmstedt]]. | |||
=== Einwohnerentwicklung === | |||
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| [[1910]] || align="right" | {{nts|135}} | |||
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| [[1919]] || align="right" | {{nts|147}} | |||
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| [[1925]] || align="right" | {{nts|150}} | |||
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| [[1933]] || align="right" | {{nts|132}} | |||
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| [[1937]] || align="right" | {{nts|142}} | |||
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| [[1939]] || align="right" | {{nts|127}} | |||
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== Wirtschaft und Infrastruktur == | |||
=== Unternehmen === | |||
Die [[Gaststätte Ernst]], der auch ein Lebensmittelgeschäft angeschlossen war, die Bäckerei, die Wassermühle an der [[Schöninger Aue|Wirbke]] wurden geschlossen. Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs sowie Gastronomie sind in Hohnsleben nicht mehr vorhanden. | |||
Der [[1803]]/[[1804]] erbaute ehemalige [[Gaststätte Ernst|Gasthof Ernst]], die [[1876]] erbaute Villa ([[An der Mühle (Hohnsleben)|An der Mühle]] 3) und die Hofanlagen ([[Hohnslebener Platz (Hohnsleben)|Hohnslebener Platz]] 6 und 15), beide im 19. Jahrhundert erbaut, stehen heute unter Denkmalschutz. | |||
=== Öffentliche Einrichtungen === | |||
Die Poststelle II, die dem Hauptpostamt [[Helmstedt]] untergeordnet war, wurde geschlossen. Im Ort stehen den Einwohnern ein Postbriefkasten und den Kindern ein Spielplatz zur Verfügung. Die [[Ortsfeuerwehr Reinsdorf-Hohnsleben|Freiwillige Feuerwehr]], die evangelische Kirchengemeinde, der Schützenverein und der Friedhof für die Einwohner von Hohnsleben befinden sich in [[Reinsdorf]]. Auch die Kinder aus Hohnsleben gingen früher in [[Reinsdorf]] zur Schule. | |||
=== Verkehr === | |||
Vor der Deutschen Teilung verlief die [[Reichsstraße 245]] von Halberstadt über Hohnsleben nach [[Helmstedt]]. Da die Straße aber ab [[1945]] die Innerdeutsche Grenze überquerte, wurde die Straße in der DDR als Fernstraße 245 ab Barneberg in Richtung Haldensleben verlegt. Der durch Hohnsleben führende kurze westdeutsche Abschnitt behielt die Bezeichnung [[Bundesstraße 245]]. Seit der Deutschen Wiedervereinigung im Jahre [[1990]] trägt der Straßenabschnitt von Barneberg über Hohnsleben nach [[Helmstedt]] die Bezeichnung [[Bundesstraße 245a]] (B 245a). Die [[Kreisstraße 21]] zweigt in Hohnsleben von der [[Bundesstraße 245a|B 245a]] ab und führt in westlicher Richtung über [[Reinsdorf]] nach [[Offleben]], wo sie an der [[Kreisstraße 22]] endet. Linienbusse fahren von Hohnsleben bis nach [[Schöningen]]. | |||
== Literatur == | |||
* Karl Rose: ''Heimatbuch des Dorfes Hohnsleben.'' Hohnsleben 1938. | |||
* Gemeinde Büddenstedt (Hrsg.): ''Chronik der Einheitsgemeinde Büddenstedt 1974 – 2014.'' | |||
* Karl Rose: ''Heimatbuch der Gemeinde Reinsdorf mit den Ortsteilen Reinsdorf und Hohnsleben.'' Reinsdorf 1956. | |||
* Joachim Schmid: ''Büddenstedt. Geschichte einer Bergbaugemeinde und ihrer Ortsteile Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf-Hohnsleben.'' Gemeinde Büddenstedt (Hrsg.), Büddenstedt 2006. | |||
* Heinz Pohlendt: ''Der Landkreis Helmstedt.'' Walter Dorn Verlag, Bremen-Horn 1957. | |||
== Siehe auch == | |||
* [[Liste der Spielplätze in Helmstedt]] | |||
== Weblinks == | |||
* [http://bs.cyty.com/kirche-von-unten/archiv/ab/kap14.htm Projekt: Arbeit an der Dorfgeschichte.] Kirche von unten. | |||
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