Schöninger Gruppe: Unterschied zwischen den Versionen
Admin (Diskussion | Beiträge) AZ: Die Seite wurde neu angelegt: Die '''Schöninger Gruppe''' besteht primär aus archäologischen Fundstücken neolithischer Keramik. Sie wurde nach dem Fundort im Tagebau Schöningen im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen benannt. == Entdeckung und Aufarbeitung == Die Schöninger Gruppe wurde im Jahre 1985 an einer Archäologische Ausgrabungsstätten im Tagebau Schöningen|archäologischen Ausgrabungsstätte im Ta… |
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Die '''Schöninger Gruppe''' besteht primär aus archäologischen Fundstücken neolithischer Keramik. Sie wurde nach dem Fundort im [[Tagebau Schöningen]] im [[Landkreis Helmstedt]] in Niedersachsen benannt. | Die '''Schöninger Gruppe''' besteht primär aus archäologischen Fundstücken neolithischer Keramik. Sie wurde nach dem Fundort im [[Tagebau Schöningen]] im [[Landkreis Helmstedt]] in Niedersachsen in Deutschland benannt. | ||
== Entdeckung und Aufarbeitung == | == Entdeckung und Aufarbeitung == | ||
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== Wirtschaftsweise == | == Wirtschaftsweise == | ||
Es ist erst ein Befund publiziert, welcher Aussagen zur Wirtschaftsweise zulässt. Aus einer Vorratsgrube von [[Schöningen]] konnte eine | Es ist erst ein Befund publiziert, welcher Aussagen zur Wirtschaftsweise zulässt. Aus einer Vorratsgrube von [[Schöningen]] konnte eine 30x30 cm große und fünf Zentimeter starke Schicht aus verkohlten Resten parallel liegender (gebündelter) Federgrasgrannen mit Früchten geborgen werden Die bewusste Selektion, Stängel und Blätter fehlen, sowie die Bündelung legen eine Nutzung nahe, zu der es allerdings keine Entsprechungen gibt, die auf die Funktion schließen lassen. Die Grube war unregelmäßig, etwa. 4,5x3,6 m groß und hatte eine Tiefe unter Planum von 0,65 m. Sie enthielt Keramik und den Nackenteil eines Felsgesteinbeiles. | ||
== Grab- und Bestattungssitten == | == Grab- und Bestattungssitten == | ||
Es sind keine eindeutig zuweisbaren Gräber bekannt. Eine relative Gräberlosigkeit ist auch der etwa zeitgleichen Bischheimer Kultur und der in West- und Südwestdeutschland beginnenden Michelsberger Kultur eigen. Ein nicht fassbarer Umgang mit den Toten würde teilweise erklären, warum die Eigenständigkeit des Materials so spät erkannt wurde. | Es sind keine eindeutig zuweisbaren Gräber bekannt. Eine relative Gräberlosigkeit ist auch der etwa zeitgleichen Bischheimer Kultur und der in West- und Südwestdeutschland beginnenden Michelsberger Kultur eigen. Ein nicht fassbarer Umgang mit den Toten würde teilweise erklären, warum die Eigenständigkeit des Materials so spät erkannt wurde. | ||
Der wahrscheinlich geschlossene Fundkomplex von Salzmünde-Schiepzig erbrachte an Stelle 49 die Skelettreste eines zehnjährigen Kindes in Vermischung mit Keramik, Tierknochen, Hüttenlehm, Silexartefakten und Muscheln. Die Stelle 51 ergab menschliche und tierische Knochen mit Keramik und die Stelle 57 Keramik mit Skelettresten eines Kleinkindes. Leichenbrand ist aus Stelle 68 mit Schöninger, aber auch mit Salzmünder Keramik überliefert (Beran | Der wahrscheinlich geschlossene Fundkomplex von Salzmünde-Schiepzig erbrachte an Stelle 49 die Skelettreste eines zehnjährigen Kindes in Vermischung mit Keramik, Tierknochen, Hüttenlehm, Silexartefakten und Muscheln. Die Stelle 51 ergab menschliche und tierische Knochen mit Keramik und die Stelle 57 Keramik mit Skelettresten eines Kleinkindes. Leichenbrand ist aus Stelle 68 mit Schöninger, aber auch mit Salzmünder Keramik überliefert (Beran 1993). Ein Körpergrab von Freckleben im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt (Nitzschke/Stahlhofen 1977) enthielt neben einer „Gaterslebener Amphore“, die Dieter Kaufmann (1986) allgemeiner in den Spätlengyel-Horizont stellen will, und einem spitznackigen Felsgesteinbeil auch eine Schüssel, ähnlich dem Typ „Schöningen“, nur hatte diese zwei gegenständige Griffknubben auf der Schulter. Das Grab war wahrscheinlich S-N orientiert. Durch die etwas abweichende Form der Schüssel ist die Zuordnung zur „Schöninger Gruppe“ jedoch problematisch. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||