Universität Helmstedt: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die ''Academia Julia'' wurde von Herzog [[Julius (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Julius]], Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel, in [[Helmstedt]] als erste dezidiert protestantische Universität in der Nordhälfte Deutschlands<ref>P. Baumgart, David Chytraeus und die Gründung der Universität Helmstedt, in: Braunschw. JB 42 (1961), S. 35−37</ref> neugegründet und am 15. Oktober 1576 mit einem feierlichen Gottesdienst in der [[St.-Stephani-Kirche]] eröffnet. Rektoren wurden aus Tradition immer die Herzöge und Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel. Den Anfang machte der zwölfjährige Sohn des Gründers, der spätere Herzog [[Heinrich Julius (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Heinrich Julius]].
Die ''Academia Julia'' wurde von Herzog [[Julius (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Julius]], Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel, in [[Helmstedt]] als erste dezidiert protestantische Universität in der Nordhälfte Deutschlands<ref>P. Baumgart, David Chytraeus und die Gründung der Universität Helmstedt, in: Braunschw. JB 42 (1961), S. 35−37</ref> neugegründet und am 15. Oktober 1576 mit einem feierlichen Gottesdienst in der [[St. Stephani (Helmstedt)|St.-Stephani-Kirche]] eröffnet. Rektoren wurden aus Tradition immer die Herzöge und Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel. Den Anfang machte der zwölfjährige Sohn des Gründers, der spätere Herzog [[Heinrich Julius (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Heinrich Julius]].


Im Jahre 1592 wurde mit dem Bau des späteren Hauptgebäudes, des [[Juleum]]s, begonnen. Durch zahlreiche berühmte Persönlichkeiten verbreitete sich der Ruf der neuen Hochschule, so dass sie zu Beginn des Jahres 1625 die drittgrößte Universität des deutschen Sprachraums war. Jährlich wurden zu jener Zeit im Durchschnitt etwa 500 Studenten aufgenommen<ref>Wilhelm Havemann: ''Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg'', Bd. 3, Verlag der Dieterichschen Buchhandlung, Göttingen 1857, S. 36</ref>. Im gleichen Jahr führten aber der Dreißigjährige Krieg und der Ausbruch der Pest in Helmstedt zu der Einstellung des Lehrbetriebes bis 1626<ref>Friedrich August Ludewig: ''Geschichte und Beschreibung der Stadt Helmstedt'', Fleckeisensche Buchhandlung, Helmstedt 1821</ref>. Im November 1625 waren ein Drittel der Einwohner der Seuche zum Opfer gefallen und 295 Bürgerhäuser standen leer<ref>Wilhelm Havemann: ''Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg'', Bd. 3, Verlag der Dieterichschen Buchhandlung, Göttingen 1857, S. 75</ref>.
Im Jahre 1592 wurde mit dem Bau des späteren Hauptgebäudes, des [[Juleum]]s, begonnen. Durch zahlreiche berühmte Persönlichkeiten verbreitete sich der Ruf der neuen Hochschule, so dass sie zu Beginn des Jahres 1625 die drittgrößte Universität des deutschen Sprachraums war. Jährlich wurden zu jener Zeit im Durchschnitt etwa 500 Studenten aufgenommen<ref>Wilhelm Havemann: ''Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg'', Bd. 3, Verlag der Dieterichschen Buchhandlung, Göttingen 1857, S. 36</ref>. Im gleichen Jahr führten aber der Dreißigjährige Krieg und der Ausbruch der Pest in Helmstedt zu der Einstellung des Lehrbetriebes bis 1626<ref>Friedrich August Ludewig: ''Geschichte und Beschreibung der Stadt Helmstedt'', Fleckeisensche Buchhandlung, Helmstedt 1821</ref>. Im November 1625 waren ein Drittel der Einwohner der Seuche zum Opfer gefallen und 295 Bürgerhäuser standen leer<ref>Wilhelm Havemann: ''Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg'', Bd. 3, Verlag der Dieterichschen Buchhandlung, Göttingen 1857, S. 75</ref>.
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::Der kan von grossem Glücke sagen.“<ref>Artikel ''Wittenberg'' [http://books.google.de/books?pg=RA1-PA543 S. 543 linke Spalte books.google.de]. Siehe auch F. Hermann Meyer: ''Studentica. Leben und Sitten deutscher Studenten früherer Jahrhunderte. Leipzig 1857 [http://books.google.de/books?id=TTcBAAAAYAAJ&pg=PA6 S. 6 books.google.de]</ref>
::Der kan von grossem Glücke sagen.“<ref>Artikel ''Wittenberg'' [http://books.google.de/books?pg=RA1-PA543 S. 543 linke Spalte books.google.de]. Siehe auch F. Hermann Meyer: ''Studentica. Leben und Sitten deutscher Studenten früherer Jahrhunderte. Leipzig 1857 [http://books.google.de/books?id=TTcBAAAAYAAJ&pg=PA6 S. 6 books.google.de]</ref>


Dieser Ruf verdankt sich wahrscheinlich der Grabplatte des Studenten Alexander Kock in der [[St.-Stephani-Kirche]], der am 26. Februar 1584 den bei einem Duell erlittenen Verletzungen erlegen war.<ref>http://www.inschriften.net/helmstedt/inschrift/nr/di061-0084.html</ref> Ein Duell mit tödlichem Ausgang aus der Endzeit der Julia Carolina dient als Hintergrund in Wilhelm Raabes Erzählung ''[[Die alte Universität]]'' (1858) um das historisch verbürgte Treffen der Absolventen der Universität am 29. Mai 1822.<ref>Wilhelm Raabe: ''Sämtliche Werke. Braunschweiger Ausgabe'' Band 2, 2. Aufl. 1992, III. Anmerkungen [http://books.google.de/books?id=Vs0TQ0U0uHcC&pg=PA597 S. 597 ff. books.google.de]</ref> Raabe zitiert dort auch das lateinische Erinnerungslied:  
Dieser Ruf verdankt sich wahrscheinlich der Grabplatte des Studenten Alexander Kock in der [[St. Stephani (Helmstedt)|St.-Stephani-Kirche]], der am 26. Februar 1584 den bei einem Duell erlittenen Verletzungen erlegen war.<ref>http://www.inschriften.net/helmstedt/inschrift/nr/di061-0084.html</ref> Ein Duell mit tödlichem Ausgang aus der Endzeit der Julia Carolina dient als Hintergrund in Wilhelm Raabes Erzählung ''[[Die alte Universität]]'' (1858) um das historisch verbürgte Treffen der Absolventen der Universität am 29. Mai 1822.<ref>Wilhelm Raabe: ''Sämtliche Werke. Braunschweiger Ausgabe'' Band 2, 2. Aufl. 1992, III. Anmerkungen [http://books.google.de/books?id=Vs0TQ0U0uHcC&pg=PA597 S. 597 ff. books.google.de]</ref> Raabe zitiert dort auch das lateinische Erinnerungslied:  
::„Fato cessit Julia, | Silent professores, | Vacant auditoria, | Sola nos memoria | Vocat auditores.“<ref>[http://books.google.de/books?id=_5g7AAAAcAAJ&pg=PA21 books.google.de S. 21]</ref>
::„Fato cessit Julia, | Silent professores, | Vacant auditoria, | Sola nos memoria | Vocat auditores.“<ref>[http://books.google.de/books?id=_5g7AAAAcAAJ&pg=PA21 books.google.de S. 21]</ref>