Wassermaid: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits im Jahr [[1888]] verfügte die Stadt [[Schöningen]] über eine zentrale Wasserversorgung. Trotz dieses frühen infrastrukturellen Fortschritts war die alltägliche Nutzung des Wassers zunächst stark eingeschränkt. Zur Körperpflege griff die Bevölkerung überwiegend auf Regenwasser zurück, während zum Kochen weiches Wasser aus wenigen städtischen Brunnen entnommen wurde. In späteren Jahren wurde zusätzlich Wasser mittels Wasserwagen verteilt. Dieses sogenannte weiche Wasser wurde eimerweise entweder direkt an den Brunnen oder an den Wasserwagen verkauft. Der Transport in die Haushalte erfolgte häufig unter großem Aufwand mit Hilfe eines Trageholzes, der sogenannten Schanne. Erst im Jahr [[1959]] wurde Schöningen an die Überlandleitung aus Winnigstedt angeschlossen. Dadurch stand der Stadt nicht nur weiterhin weiches Wasser zur Verfügung, sondern dieses konnte fortan direkt aus der Leitung bezogen werden.<ref>https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/helmstedt/article409335392/das-graust-die-wassermaid-muell-in-schoeningens-wasserlauf.html</ref>
Bereits im Jahr [[1888]] verfügte die Stadt [[Schöningen]] über eine zentrale Wasserversorgung. Trotz dieses frühen infrastrukturellen Fortschritts war die alltägliche Nutzung des Wassers zunächst stark eingeschränkt. Zur Körperpflege griff die Bevölkerung überwiegend auf Regenwasser zurück, während zum Kochen weiches Wasser aus wenigen städtischen Brunnen entnommen wurde. In späteren Jahren wurde zusätzlich Wasser mittels Wasserwagen verteilt. Dieses sogenannte weiche Wasser wurde eimerweise entweder direkt an den Brunnen oder an den Wasserwagen verkauft. Der Transport in die Haushalte erfolgte häufig unter großem Aufwand mit Hilfe eines Trageholzes, der sogenannten Schanne. Erst im Jahr [[1959]] wurde Schöningen an die Überlandleitung aus Winnigstedt angeschlossen. Dadurch stand der Stadt nicht nur weiterhin weiches Wasser zur Verfügung, sondern dieses konnte fortan direkt aus der Leitung bezogen werden.<ref>https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/helmstedt/article409335392/das-graust-die-wassermaid-muell-in-schoeningens-wasserlauf.html</ref>


Vor dem [[Rathaus (Schöningen)|Rathaus]] von Schöningen befindet sich mit der Wassermaid eine Bronzestatue, die im Jahr [[1938]] errichtet wurde. Die Plastik wurde in den mitteldeutschen Stahlwerken in Lauchhammer gegossen<ref>https://www.facebook.com/groups/buergerfuerschoeningen/posts/6910484382373016/</ref>. Die Figur geht auf einen Entwurf des Architekten Kellner zurück<ref>https://denkmalatlas.niedersachsen.de/viewer/metadata/32674187/1/-/</ref> und wurde vom Bildhauer Schmid-Reindal ausgeführt<ref>https://denkmalatlas.niedersachsen.de/viewer/metadata/32674187/1/-/</ref>. Dargestellt ist ein junges Mädchen mit einer Schanne über den Schultern, an der zwei Wassereimer befestigt sind<ref>https://www.schoeningen.de/tourismus-highlights/attraktionen-unserer-stadt/wassermaid</ref>. Die Statue gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Am 7. April [[1939]] fand die offizielle Enthüllung der Wassermaid statt<ref>https://www.facebook.com/groups/buergerfuerschoeningen/posts/6910484382373016/</ref>.
Vor dem [[Rathaus (Schöningen)|Rathaus]] von Schöningen befindet sich mit der Wassermaid eine Bronzestatue, die im Jahr [[1938]] errichtet wurde. Die Plastik wurde in den mitteldeutschen Stahlwerken in Lauchhammer gegossen<ref>https://www.facebook.com/groups/buergerfuerschoeningen/posts/6910484382373016/</ref>. Die Figur geht auf einen Entwurf des Architekten Kellner zurück<ref>https://denkmalatlas.niedersachsen.de/viewer/metadata/32674187/1/-/</ref> und wurde vom Bildhauer und Leiter der [[Steinmetzschule Königslutter]], Schmid-Reindal, ausgeführt<ref>https://denkmalatlas.niedersachsen.de/viewer/metadata/32674187/1/-/</ref>. Dargestellt ist ein junges Mädchen mit einer Schanne über den Schultern, an der zwei Wassereimer befestigt sind<ref>https://www.schoeningen.de/tourismus-highlights/attraktionen-unserer-stadt/wassermaid</ref>. Die Statue gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Am 7. April [[1939]] fand die offizielle Enthüllung der Wassermaid statt<ref>https://www.facebook.com/groups/buergerfuerschoeningen/posts/6910484382373016/</ref>.


Die sogenannte „Wasserrenne“, errichtet im Jahr [[1999]], erinnert an die historische Bedeutung des Bachlaufs am [[Burgplatz (Schöningen)|Burgplatz]]. Im Zuge der ersten Marktplatzsanierung wurde der Verlauf des [[Mühlenbach]]s teilweise freigelegt und abschnittsweise verrohrt. Die Quelle des Baches befindet sich im Klostergarten. Von dort aus durchquert er die Stadt, trieb ehemals mehrere Mühlen an und diente auch der Schmutzwasserentsorgung. Infolge mehrerer Typhusfälle, die mit dem Bach in Verbindung gebracht wurden, erfolgte um das Jahr [[1930]] seine Kanalisierung<ref>https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/helmstedt/article409335392/das-graust-die-wassermaid-muell-in-schoeningens-wasserlauf.html</ref>.
Die sogenannte „Wasserrenne“, errichtet im Jahr [[1999]], erinnert an die historische Bedeutung des Bachlaufs am [[Burgplatz (Schöningen)|Burgplatz]]. Im Zuge der ersten Marktplatzsanierung wurde der Verlauf des [[Mühlenbach]]s teilweise freigelegt und abschnittsweise verrohrt. Die Quelle des Baches befindet sich im Klostergarten. Von dort aus durchquert er die Stadt, trieb ehemals mehrere Mühlen an und diente auch der Schmutzwasserentsorgung. Infolge mehrerer Typhusfälle, die mit dem Bach in Verbindung gebracht wurden, erfolgte um das Jahr [[1930]] seine Kanalisierung<ref>https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/helmstedt/article409335392/das-graust-die-wassermaid-muell-in-schoeningens-wasserlauf.html</ref>.