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Alversdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Alversdorf''' war ein Dorf 4 km nordöstlich von [[Schöningen]] und 2 km westlich von [[Offleben]], dass von 1967 an dem Braunkohleabbau weichen musste. 1971 wurde der Ort offiziell aufgelöst und 1974 das letzte Haus abgerissen. Zuletzt hatte der Ort etwa 1.100 Einwohner. Der letzte Bürgermeister von Alversdorf war [[Otto Schulz]].
'''Alversdorf''' war ein Dorf im [[Landkreis Helmstedt]], das von 1967 an dem Braunkohleabbau weichen musste. Planungen, südlich von [[Neu Büddenstedt]] eine neue Ortschaft mit dem Namen ''Neu Alversdorf'' zu errichten, wurden nicht ausgeführt.<ref>Heinz Pohlendt: "Der Landkreis Helmstedt", Bremen-Horn 1957, Seite 301</ref>


In Offleben gibt es zur Erinnerung an Alversdorf die Alversdorfer Straße (ehemals Bahnhofstraße<ref>Bischöfliches Generalvikariat: "Katholischer Gottesdienst in der Diözese Hildesheim", Hildesheim 1966, Seite 70</ref>).
== Geografie ==
Alversdorf lag etwa 4 km nordöstlich von [[Schöningen]] und 2 km westlich von [[Offleben]].


Planungen, südlich von Neu Büddenstedt eine neue Ortschaft mit dem Namen '''Neu Alversdorf''' zu errichten, wurden nicht ausgeführt.<ref>Heinz Pohlendt: "Der Landkreis Helmstedt", Bremen-Horn 1957, Seite 301</ref>
<!--=== Geographische Lage ===-->
<!--=== Geologie ===-->
<!--=== Ausdehnung des Stadtgebiets ===-->
<!--=== Nachbargemeinden ===-->
<!--=== Ortsgliederung ===-->
<!--=== Klima ===-->
== Geschichte ==
Die Familien in der sonst reichen Gemeinde lebten teilweise in Barackenlagern und waren sehr arm, daher hatten die Kinder nur wenige Spielsachen. In dem nach dem Zweiten Weltkrieg rund 2.000 Einwohner zählenden Dorf gab es außer einem Hallenbad, welches von den [[Braunschweigische Kohlen-Bergwerke|Braunschweigischen Kohlen-Bergwerken]] errichtet wurde, unter anderem einen Friseur, einen Arzt, einen Bäcker und eine evangelische Kirche. Direkt in dem Barackenlager befanden sich zudem eine Drogerie und ein Juwelier.<ref name="Erinnerungen an das Leben im Barackenlager">Nina Krake: [http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2161/artid/11626278 ''Erinnerungen an das Leben im Barackenlager'']. In: ''Braunschweiger Zeitung/[[Helmstedter Nachrichten]]'', 28. Januar 2010. Abgerufen am 28. Januar 2010.</ref>


== Geschichte ==
Die Kirche hatte über 800 Jahre bestanden. Nachdem am 11. Juni 1972 der letzte Gottesdienst in der Kirche stattgefunden hatte, wurden am 24. Juli die Glocken mitsamt ihrem Eisengerüst mit einem langarmigen Kran vom abgedeckten Kirchturm herunter auf einen Tieflader gehoben und zur Clus-Kirche nach [[Schöningen]] gefahren. Dort wurden die Glocken in den später erbauten Turm der Clus-Kirche eingebaut.<ref>[http://www.clus-kirche.de/Die-Alversdorfer-Glocken-und-der-Turm.433.0.html ''Die Alversdorfer Glocken und der Turm'']. In: ''Website der Clus-Kirche Schöningen''. Abgerufen am 3. April 2011.</ref> Noch im selben Jahr wurde die Alversdorfer Kirche abgerissen.
Die Familien in der sonst reichen Gemeinde lebten jedoch teilweise in Barackenlagern und waren sehr arm, daher hatten die Kinder nur wenige Spielsachen. In dem nach dem Krieg rund 2.000 Einwohner zählenden Dorf gab es außer einem Hallenbad, das von den [[Braunschweigische Kohlen-Bergwerke|Braunschweigischen Kohlen-Bergwerken]] gebaut wurde, unter anderem einen Friseur, einen Arzt, einen Bäcker und eine evangelische Kirche. Direkt in dem Barackenlager befanden sich zudem eine Drogerie und ein Juwelier.<ref name="Erinnerungen an das Leben im Barackenlager">Nina Krake: [http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2161/artid/11626278 ''Erinnerungen an das Leben im Barackenlager'']. In: ''Braunschweiger Zeitung/[[Helmstedter Nachrichten]]'', 28. Januar 2010. Abgerufen am 28. Januar 2010.</ref>
 
1971 wurde der Ort offiziell aufgelöst und 1974 das letzte Haus abgerissen.


Die Kirche in Alversdorf hatte über 800 Jahre bestanden. Nachdem am 11. Juni 1972 der letzte Gottesdienst in der Kirche stattgefunden hatte, wurden am 24. Juli die Glocken mitsamt ihrem Eisengerüst mit einem langarmigen Kran vom abgedeckten Kirchturm herunter auf einen Tieflader gehoben und zur Clus-Kirche nach [[Schöningen]] gefahren. Dort wurden die Glocken in den später erbauten Turm der Clus-Kirche eingebaut.<ref>[http://www.clus-kirche.de/Die-Alversdorfer-Glocken-und-der-Turm.433.0.html ''Die Alversdorfer Glocken und der Turm'']. In: ''Website der Clus-Kirche Schöningen''. Abgerufen am 3. April 2011.</ref>
<!--=== Eingemeindung ===-->
<!--=== Gegenwart ===-->
=== Religionen ===
Die Mehrzahl der Einwohner und die in der Ortsmitte gelegene Kirche mit ihrem romanischen Turm waren seit der Einführung der Reformation evangelisch-lutherisch. Die nächstliegende katholische Kirche befand sich seit 1924 in Offleben. Zuvor befanden sich die nächstgelegenen katholischen Kirchen in Schöningen (seit 1908), Hötensleben (seit 1891) und Helmstedt.


Der Turn- und Sportverein Treue hatte von 1903 bis 1965 bestanden und erreichte 1955 mit 500 Mitgliedern seinen Mitgliederhöchststand. Sparten im Verein waren Turnen, Fußball, Tischtennis, Schwimmen, Boxen, Leichtathletik und Kegeln. 1963, viele Bürger hatten das Dorf schon verlassen, zählte der Verein nur noch 100 Mitglieder und wurde schließlich 1965 aufgelöst.<ref>Norbert Rogoll: ''Chronik über Alversdorf und Treue''. In: ''Braunschweiger Zeitung/[[Helmstedter Nachrichten]]'', 10. Mai 2011, Helmstedt Lokales, Seite H04.</ref>
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== Einwohnerzahlen ==
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=== Bürgermeister ===
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Der letzte Bürgermeister von Alversdorf war [[Otto Schulz]].
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=== Sport ===
Im Ort bestand von 1903 bis 1965 der ''Turn- und Sportverein Treue'', der im Jahr 1955 mit 500 Mitgliedern seinen Mitgliederhöchststand erreichte. Sparten im Verein waren Turnen, Fußball, Tischtennis, Schwimmen, Boxen, Leichtathletik und Kegeln. Als 1963 viele Bürger das Dorf schon verlassen hatten, zählte der Verein nur noch 100 Mitglieder und wurde schließlich 1965 aufgelöst.<ref>Norbert Rogoll: ''Chronik über Alversdorf und Treue''. In: ''Braunschweiger Zeitung/[[Helmstedter Nachrichten]]'', 10. Mai 2011, Helmstedt Lokales, Seite H04.</ref>


== Infrastruktur ==
<!--=== Regelmäßige Veranstaltungen ===-->
=== Kirche ===
<!--=== Kulinarische Spezialitäten ===-->
Die Mehrzahl der Einwohner und die in der Ortsmitte gelegene Kirche mit ihrem romanischen Turm waren seit der Einführung der Reformation evangelisch-lutherisch. Der letzte Gottesdienst in der Kirche fand am 11. Juni 1972 statt, und noch im gleichen Jahr wurde sie abgerissen.
<!--== Wirtschaft und Infrastruktur ==-->
Die nächstliegende katholische Kirche befand sich seit 1924 in Offleben. Zuvor befanden sich die nächstgelegenen katholischen Kirchen in Schöningen (seit 1908), Hötensleben (seit 1891) und Helmstedt.
<!--=== Verkehr ===-->
<!--=== Medien ===-->
<!--=== Öffentliche Einrichtungen ===-->
<!--=== Bildung ===-->
<!--== Persönlichkeiten ==-->
<!--=== Ehrenbürger ===-->
<!--=== Söhne und Töchter der Stadt ===-->
<!--=== Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben ===-->
== Sonstiges ==
In [[Offleben]] wurde zur Erinnerung an Alversdorf die Bahnhofstraße in [[Alversdorfer Straße (Offleben)|Alversdorfer Straße]] umbenannt<ref>Bischöfliches Generalvikariat: "Katholischer Gottesdienst in der Diözese Hildesheim", Hildesheim 1966, Seite 70</ref>).


== Literatur ==
== Literatur ==
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* [[Braunschweigische Kohlen-Bergwerke]]
* [[Braunschweigische Kohlen-Bergwerke]]


== Einzelnachweis ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references/>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 9. Januar 2013, 20:32 Uhr

Alversdorf war ein Dorf im Landkreis Helmstedt, das von 1967 an dem Braunkohleabbau weichen musste. Planungen, südlich von Neu Büddenstedt eine neue Ortschaft mit dem Namen Neu Alversdorf zu errichten, wurden nicht ausgeführt.[1]

Geografie

Alversdorf lag etwa 4 km nordöstlich von Schöningen und 2 km westlich von Offleben.

Geschichte

Die Familien in der sonst reichen Gemeinde lebten teilweise in Barackenlagern und waren sehr arm, daher hatten die Kinder nur wenige Spielsachen. In dem nach dem Zweiten Weltkrieg rund 2.000 Einwohner zählenden Dorf gab es außer einem Hallenbad, welches von den Braunschweigischen Kohlen-Bergwerken errichtet wurde, unter anderem einen Friseur, einen Arzt, einen Bäcker und eine evangelische Kirche. Direkt in dem Barackenlager befanden sich zudem eine Drogerie und ein Juwelier.[2]

Die Kirche hatte über 800 Jahre bestanden. Nachdem am 11. Juni 1972 der letzte Gottesdienst in der Kirche stattgefunden hatte, wurden am 24. Juli die Glocken mitsamt ihrem Eisengerüst mit einem langarmigen Kran vom abgedeckten Kirchturm herunter auf einen Tieflader gehoben und zur Clus-Kirche nach Schöningen gefahren. Dort wurden die Glocken in den später erbauten Turm der Clus-Kirche eingebaut.[3] Noch im selben Jahr wurde die Alversdorfer Kirche abgerissen.

1971 wurde der Ort offiziell aufgelöst und 1974 das letzte Haus abgerissen.

Religionen

Die Mehrzahl der Einwohner und die in der Ortsmitte gelegene Kirche mit ihrem romanischen Turm waren seit der Einführung der Reformation evangelisch-lutherisch. Die nächstliegende katholische Kirche befand sich seit 1924 in Offleben. Zuvor befanden sich die nächstgelegenen katholischen Kirchen in Schöningen (seit 1908), Hötensleben (seit 1891) und Helmstedt.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[4]
1951 000000000002180.00000000002.180
1963 000000000000898.0000000000898
1965 000000000000837.0000000000837
1971 000000000000324.0000000000324
1972 000000000000186.0000000000186
1973 000000000000000.00000000000

Politik

Bürgermeister

Der letzte Bürgermeister von Alversdorf war Otto Schulz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sport

Im Ort bestand von 1903 bis 1965 der Turn- und Sportverein Treue, der im Jahr 1955 mit 500 Mitgliedern seinen Mitgliederhöchststand erreichte. Sparten im Verein waren Turnen, Fußball, Tischtennis, Schwimmen, Boxen, Leichtathletik und Kegeln. Als 1963 viele Bürger das Dorf schon verlassen hatten, zählte der Verein nur noch 100 Mitglieder und wurde schließlich 1965 aufgelöst.[5]

Sonstiges

In Offleben wurde zur Erinnerung an Alversdorf die Bahnhofstraße in Alversdorfer Straße umbenannt[6]).

Literatur

  • Dietrich Isensee: Treue-Bekenntnisse und keine Vereinsmalerei. Schöningen, 2011 (Bestellbar per E-Mail an fritzw@gmx.de für 15,– € je Exemplar)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Heinz Pohlendt: "Der Landkreis Helmstedt", Bremen-Horn 1957, Seite 301
  2. Nina Krake: Erinnerungen an das Leben im Barackenlager. In: Braunschweiger Zeitung/Helmstedter Nachrichten, 28. Januar 2010. Abgerufen am 28. Januar 2010.
  3. Die Alversdorfer Glocken und der Turm. In: Website der Clus-Kirche Schöningen. Abgerufen am 3. April 2011.
  4. PDF bei www.klett.de
  5. Norbert Rogoll: Chronik über Alversdorf und Treue. In: Braunschweiger Zeitung/Helmstedter Nachrichten, 10. Mai 2011, Helmstedt Lokales, Seite H04.
  6. Bischöfliches Generalvikariat: "Katholischer Gottesdienst in der Diözese Hildesheim", Hildesheim 1966, Seite 70

Weblinks

52.14649911.013451