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Grenzübergang Helmstedt–Marienborn: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Helmstedt-Marienborn ehemaliger Grenzübergang Luftbild 2007.png|thumb|312px|Grenzübergangsstelle Helmstedt-Marienborn / Gedenkstätte im April 2007.]]
Der '''Grenzübergang Helmstedt–Marienborn''' war der größte und  bedeutendste Grenzübergang an der Innerdeutschen Grenze während der deutschen Teilung und bestand aus dem „Kontrollpunkt Helmstedt“ und der „Grenzübergangsstelle Marienborn“ (GÜSt). Wegen der geografischen Nähe zu West-Berlin wurde die Hauptlast des Transitverkehrs zwischen Westdeutschland und Berlin über diesen Grenzübergang abgewickelt. Außerdem diente er dem Reiseverkehr in die DDR, nach Polen und anderen Ostblock-Staaten. Er bestand zwischen 1945 und 1990 und regelte den Grenzverkehr auf der [[Bundesautobahn 2]] und den Eisenbahnverkehr zwischen der westdeutschen Kreisstadt [[Helmstedt]] und der ostdeutschen Gemeinde Marienborn.
Der '''Grenzübergang Helmstedt–Marienborn''' war der größte und  bedeutendste Grenzübergang an der Innerdeutschen Grenze während der deutschen Teilung und bestand aus dem „Kontrollpunkt Helmstedt“ und der „Grenzübergangsstelle Marienborn“ (GÜSt). Wegen der geografischen Nähe zu West-Berlin wurde die Hauptlast des Transitverkehrs zwischen Westdeutschland und Berlin über diesen Grenzübergang abgewickelt. Außerdem diente er dem Reiseverkehr in die DDR, nach Polen und anderen Ostblock-Staaten. Er bestand zwischen 1945 und 1990 und regelte den Grenzverkehr auf der [[Bundesautobahn 2]] und den Eisenbahnverkehr zwischen der westdeutschen Kreisstadt [[Helmstedt]] und der ostdeutschen Gemeinde Marienborn.


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=== Eisenbahngrenzübergang ===
=== Eisenbahngrenzübergang ===
Der ursprünglich durch sein Passagier- und Güteraufkommen bedeutendere Eisenbahngrenzverkehr wurde über die beiden Grenzbahnhöfe in Helmstedt und Marienborn abgewickelt. Jeder Zug aus östlicher- oder westlicher Richtung musste an beiden Bahnhöfen halten. Zudem musste in späteren Jahren durch die fehlende Elektrifizierung der Eisenbahntrasse auf DDR-Gebiet ein Wechsel von westdeutschen Elektro- auf ostdeutsche Diesellokomotiven vorgenommen werden.
Der ursprünglich durch sein Passagier- und Güteraufkommen bedeutendere Eisenbahngrenzverkehr wurde über die beiden Grenzbahnhöfe in Helmstedt und Marienborn abgewickelt. Jeder Zug aus östlicher oder westlicher Richtung musste an beiden Bahnhöfen halten. Zudem musste seit dem [[Helmstedter Abkommen]] vom 11.5.1949 ein Wechsel von westdeutschen auf ostdeutsche Lokomotiven vorgenommen werden. Auch das Personal wechselte hier. In späteren Jahren wäre ohnehin wegen der fehlenden Elektrifizierung der Eisenbahntrasse auf DDR-Gebiet ein Wechsel von westdeutschen Elektro- auf ostdeutsche Diesellokomotiven notwendig geworden.


Der westalliierte Interzonenbahnverkehr nach Berlin wurde ebenfalls über diesen Grenzübergang durchgeführt. Hierzu wurden gesonderte Eisenbahnwaggons der Alliierten an die Züge angekoppelt. Bis zu drei Mal täglich verkehrten derartige Kurierzüge nach Berlin. Die Grenzabfertigung dieser Waggons in Marienborn erfolgte durch sowjetische Grenzeinheiten.
Der westalliierte Interzonenbahnverkehr nach Berlin wurde ebenfalls über diesen Grenzübergang durchgeführt. Hierzu verkehrten gesonderte Eisenbahnzüge der Alliierten. Bis zu drei Mal täglich verkehrten derartige Kurierzüge nach Berlin. Die Grenzabfertigung dieser Züge in Marienborn erfolgte nicht wie die zivilen Züge durch DDR-Organe sondern durch sowjetische Grenzeinheiten.


=== Auflösung des Grenzüberganges ===
=== Auflösung des Grenzüberganges ===
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== Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ==
== Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ==
Am 13. August 1996 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Grenzübergangsstelle die 7½ Hektar große Gedenkstätte „Deutsche Teilung Marienborn“ eröffnet. Betreiber der Dokumentationsstätte ist das Land Sachsen-Anhalt. Die Besucher können bei freiem Eintritt das großräumige Gelände mit den verschiedenen Einrichtungen, wie Passkontrolle, PKW-Einreise, Kontrollbox-Ausreise, Kommandoturm, selbst erkunden. An Wochenenden und Feiertagen gibt es oft kostenlose Führungen. Im ehemaligen Stabsgebäude wird eine Ausstellung präsentiert. Die ehemaligen westdeutschen Grenzgebäude bei Helmstedt wurden abgerissen oder einer anderen Nutzung zugeführt.
Am 13. August 1996 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Grenzübergangsstelle die 7½ Hektar große Gedenkstätte „Deutsche Teilung Marienborn“ eröffnet. Betreiber der Dokumentationsstätte ist das Land Sachsen-Anhalt. Die Besucher können bei freiem Eintritt das großräumige Gelände mit den verschiedenen Einrichtungen, wie Passkontrolle, PKW-Einreise, Kontrollbox-Ausreise, Kommandoturm, selbst erkunden. An Wochenenden und Feiertagen gibt es oft kostenlose Führungen. Im ehemaligen Stabsgebäude wird eine Ausstellung präsentiert. Die ehemaligen westdeutschen Grenzgebäude bei Helmstedt wurden abgerissen oder einer anderen Nutzung zugeführt. Am 19. Dezember 2011 wurde die Gedenkstätte mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ''Eiserner Vorhang'' ausgezeichnet. Ausgezeichnet werden damit historische Orte, die herausragend für die Erinnerung an die innerdeutsche Grenze und die Teilung Europas stehen.


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{{SORTIERUNG:Grenzubergang Helmstedt Marienborn}}
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[[Kategorie:Geographie (Landkreis Helmstedt)]]
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