HINWEIS! Das Helmstedt-Wiki befindet sich aus Zeitgründen im Nur-Lesen-Modus – Änderungswünsche einfach per E-Mail senden und geduldig sein.

Helmstedt: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (fx)
Zeile 98: Zeile 98:
Der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Deutschen Reich führte auch in Helmstedt zur Gleichschaltung der Medien und der Behördenstrukturen. Bereits im Jahr 1933 gab es erste Ausschreitungen gegenüber der relativ kleinen jüdischen Gemeinde der Stadt. Am 17. August 1936 wurde der Abschnitt Braunschweig-Helmstedt der Reichsautobahn 6 (heute [[Bundesautobahn 2]]) und die fertig gestellten Brücken (u. a. die ''Brunnentalbrücke'' und die ''[[Talbrücke Birkerteich|Maschtalbrücke]]'') dem Verkehr übergeben. Die Planungen für die Autobahn wurden allerdings weitgehend vor der nationalsozialistischen Machtergreifung ausgearbeitet.
Der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Deutschen Reich führte auch in Helmstedt zur Gleichschaltung der Medien und der Behördenstrukturen. Bereits im Jahr 1933 gab es erste Ausschreitungen gegenüber der relativ kleinen jüdischen Gemeinde der Stadt. Am 17. August 1936 wurde der Abschnitt Braunschweig-Helmstedt der Reichsautobahn 6 (heute [[Bundesautobahn 2]]) und die fertig gestellten Brücken (u. a. die ''Brunnentalbrücke'' und die ''[[Talbrücke Birkerteich|Maschtalbrücke]]'') dem Verkehr übergeben. Die Planungen für die Autobahn wurden allerdings weitgehend vor der nationalsozialistischen Machtergreifung ausgearbeitet.
   
   
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden auch dem städtischen Leben erhebliche Beschränkungen auferlegt. Von Luftangriffen blieb Helmstedt nicht verschont. Am 2. Januar 1944 stürzte ein alliierter Bomber über Bad Helmstedt ab und beschädigte ein Lazarett. Die schwerste gezielte Bombardierung der Stadt erfolgte am 20. Februar [[1944]] im Rahmen der „Big Week“. Nachdem das eigentliche Ziel Halberstadt unter Wolken lag und für die Bomberverbände nicht auszumachen war, wurde Helmstedt als Ausweichziel („target of opportunity“) ausgewählt. Zu dieser Zeit gab es einige kriegswichtige Rüstungsbetriebe an der [[Emmerstedter Straße]] in Helmstedt sowie einen Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe im nahegelegenen [[Mariental-Horst]]. 58 B-24 Bomber warfen zwischen 13:23 Uhr und 13:27 Uhr ihre Bombenlast ab, wobei 126 Menschen starben.<ref>vgl. [[Hans-Ehrhard Müller]]: ''Helmstedt – die Geschichte einer deutschen Stadt'', Seite 867.</ref> Besonders betroffen waren Gebäude an der [[Poststraße]]/[[Kleiner Wall]] und die Eisenbahnbrücke über der [[Magdeburger Straße]]. Auch im Bereich des [[Elzweg]]es, der [[Henkestraße]], der [[Vorsfelder Straße]] und der [[Schulstraße (Helmstedt)|Schulstraße]] gab es erhebliche Zerstörungen.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden auch dem städtischen Leben erhebliche Beschränkungen auferlegt. Von Luftangriffen blieb Helmstedt nicht verschont. Am 2. Januar 1944 stürzte ein alliierter Bomber über Bad Helmstedt ab und beschädigte ein Lazarett. Die schwerste gezielte Bombardierung der Stadt erfolgte am 20. Februar [[1944]] im Rahmen der „Big Week“. Nachdem das eigentliche Ziel Halberstadt unter Wolken lag und für die Bomberverbände nicht auszumachen war, wurde Helmstedt als Ausweichziel („target of opportunity“) ausgewählt. Zu dieser Zeit gab es einige kriegswichtige Rüstungsbetriebe an der [[Emmerstedter Straße]] in Helmstedt sowie einen Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe im nahegelegenen [[Mariental-Horst]]. 58 B-24 Bomber warfen zwischen 13:23 Uhr und 13:27 Uhr ihre Bombenlast ab, wobei 126 Menschen starben.<ref>vgl. [[Hans-Ehrhard Müller]]: ''Helmstedt – die Geschichte einer deutschen Stadt'', Seite 867.</ref> Besonders betroffen waren Gebäude an der [[Poststraße]]/[[Kleiner Wall]] und die Eisenbahnbrücke über der [[Magdeburger Straße]]. Auch im Bereich des [[Elzweg]]es, der [[Henkestraße]], der [[Vorsfelder Straße (Helmstedt)|Vorsfelder Straße]] und der [[Schulstraße (Helmstedt)|Schulstraße]] gab es erhebliche Zerstörungen.


Im März 1944 wurde das nahegelegene KZ-Außenlager Beendorf (häufig auch als ''KZ Helmstedt-Beendorf'' bezeichnet) errichtet, in dem einige tausende Häftlinge für die Flugzeugproduktion des Dritten Reiches in unterirdischen Stollen arbeiten mussten. Die logistische Versorgung dieses KZ-Außenlagers erfolgte teilweise direkt über Helmstedt.
Im März 1944 wurde das nahegelegene KZ-Außenlager Beendorf (häufig auch als ''KZ Helmstedt-Beendorf'' bezeichnet) errichtet, in dem einige tausende Häftlinge für die Flugzeugproduktion des Dritten Reiches in unterirdischen Stollen arbeiten mussten. Die logistische Versorgung dieses KZ-Außenlagers erfolgte teilweise direkt über Helmstedt.