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<div style="float:left; padding-top:0.5em; padding-right:0.5em;">[[Datei:Kraftwerk-Buschhaus-28-06-2011-IMG-1033.jpg|138px|link=Kraftwerk Buschhaus|border|Kraftwerk Buschhaus (2011)]]</div>
<div style="float:left; padding-top:0.5em; padding-right:0.5em;">[[Datei:Helmstedt Juleum Seitenansicht.jpg|95px|link=Universität Helmstedt|border|Südfront mit Westgiebel des Juleums]]</div>
Das '''[[Kraftwerk Buschhaus]]''' ist ein deutsches Braunkohlekraftwerk im Helmstedter Revier, etwa acht Kilometer von Helmstedt entfernt nahe der Ortschaft Esbeck. Es hat eine Bruttoleistung von 392 (netto 350) Megawatt und wird von der E.ON Kraftwerke GmbH betrieben. 2002 wurde das Kraftwerk modernisiert. Es produziert jährlich 2,2 Millionen Tonnen CO<sub>2</sub>; dies entspricht 1200&nbsp;g CO<sub>2</sub> pro erzeugter kWh.
Die '''[[Universität Helmstedt]]''' ('''Academia Julia''' oder '''Academia Julia Carolina''' oder ''„academia helmstadiensis“'') war die erste protestantische Neugründung einer Universität in der Nordhälfte Deutschlands und bestand von 1576 bis 1810. Sie ging aus einem Pädagogium Illustre hervor, welches zuvor 1571 in Gandersheim gegründet und am 6. Juli 1574 nach [[Helmstedt]] verlegt worden war.


Das Kraftwerk wurde Ende der 1970er-Jahre geplant, als die alte Bundesrepublik Deutschland eigentlich keine zusätzlichen Kraftwerke mehr brauchte. Der neue Kraftwerksbau schuf aber zusätzliche Arbeitsplätze im Kohlebergbau und in der Verstromung.
Die ''Academia Julia'' wurde von Herzog Julius, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel, in [[Helmstedt]] als erste dezidiert protestantische Universität in der Nordhälfte Deutschlands neugegründet und am 15. Oktober 1576 mit einem feierlichen Gottesdienst in der [[St.-Stephani-Kirche]] eröffnet. Rektoren wurden aus Tradition immer die Herzöge und Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel. Den Anfang machte der zwölfjährige Sohn des Gründers, der spätere Herzog Heinrich Julius.
 
Das Kraftwerk sollte mit der schwefelhaltigen Salzkohle der Umgebung betrieben werden. Für die benötigte Menge wurde eigens ein neuer Tagebau, der Tagebau Schöningen, aufgefahren. Der damalige Betreiber Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG (BKB) stützte sich auf die CDU-Landesregierung von Niedersachsen und verweigerte den Einbau einer Rauchgasentschwefelungsanlage als nicht dem Stand der Technik entsprechend. Dort setzte sich die Einsicht zum Einbau der Rauchgasentschwefelungsanlage erst langsam durch. Nach Ansicht der Landesregierung wäre die Nachrüstung erst nach der Inbetriebnahme des Kraftwerks Buschhaus möglich gewesen. In dieser Zeit gab es mehrere Protestaktionen von Umweltschützern.
Im Jahre 1592 wurde mit dem Bau des späteren Hauptgebäudes, des [[Juleum]]s, begonnen. Durch zahlreiche berühmte Persönlichkeiten verbreitete sich der Ruf der neuen Hochschule, so dass sie zu Beginn des Jahres 1625 die drittgrößte Universität des deutschen Sprachraums war. Jährlich wurden zu jener Zeit im Durchschnitt etwa 500 Studenten aufgenommen. Im gleichen Jahr führten aber der Dreißigjährige Krieg und der Ausbruch der Pest in Helmstedt zu der Einstellung des Lehrbetriebes bis 1626. Im November 1625 waren ein Drittel der Einwohner der Seuche zum Opfer gefallen und 295 Bürgerhäuser standen leer.
 
Die neue Bundesregierung Kohl setzte sich aufgrund des starken politischen Drucks für eine zwei Jahre spätere Inbetriebnahme von Buschhaus ein, um dann mit einer Entschwefelungsanlage den Betrieb anzufahren. Damit stand sie gegen die Niedersächsische Landesregierung von Ernst Albrecht. In einer von der SPD einberufenen Sondersitzung des Bundestages am 31. Juli 1984, zu der die Abgeordneten aus dem Urlaub gerufen wurden, beschlossen die Politiker einen Kompromiss: Buschhaus durfte ans Netz gehen, ohne Rauchgasentschwefelungsanlage jedoch nicht die schwefelhaltige Salzkohle verfeuern, sondern schwefelarme Varianten aus anderen Bergwerken. Durch weitere juristische Auseinandersetzungen wurde die Inbetriebnahme noch bis zum März 1985 verschoben. In der Bundesrepublik Deutschland bedeutete dies erstmals eine Entscheidung unter starker Berücksichtigung des Umweltschutzgedankens. <small>[[Kraftwerk Buschhaus|mehr]]</small>
Durch die Dominanz der rigoros orthodox-lutherisch ausgerichteten Theologischen Fakultät in Helmstedt, begann die Attraktivität der ''Academia Julia'' zu sinken. Mit der Errichtung weiterer Hochschulen in Norddeutschland, z.&nbsp;B. der Universität Kiel (1665), besonders aber mit der Gründung der ''Reformuniversitäten'' in Halle (1692) und vor allem Göttingen (1734) wandelte sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Universität Helmstedt zu einer reinen ''Provinz-Universität'' für die studierende Einwohnerschaft des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel. Daran änderte auch ein kurzes Ansteigen der Immatrikulationszahlen im Zuge des Siebenjährigen Krieges nichts. Im Jahre 1795 studierten nur noch 97 junge Männer in Helmstedt. Mit dem Untergang des Alten Reiches 1803/06 kam Helmstedt unter die Verwaltung des napoleonisch kontrollierten Königreichs Westphalen unter König Jérôme Bonaparte, in dem mit Marburg, Rinteln, Göttingen und Halle weitere Universitäten bestanden. Der Verwaltungsreform im Königreich Westphalen unter Minister Johannes von Müller fielen die Universitäten Rinteln und Helmstedt zum Opfer. Die ''Academia Julia'' wurde auf Anordnung König Jérômes vom Dezember 1809 mit Ende des Wintersemesters 1809/10 im Mai 1810 geschlossen.<small>[[Universität Helmstedt|mehr]]</small>
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[[Kategorie:Helmstedt-Wiki:Hauptseite/Artikel des Tages]]
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Version vom 13. Januar 2012, 20:50 Uhr

Südfront mit Westgiebel des Juleums

Die Universität Helmstedt (Academia Julia oder Academia Julia Carolina oder „academia helmstadiensis“) war die erste protestantische Neugründung einer Universität in der Nordhälfte Deutschlands und bestand von 1576 bis 1810. Sie ging aus einem Pädagogium Illustre hervor, welches zuvor 1571 in Gandersheim gegründet und am 6. Juli 1574 nach Helmstedt verlegt worden war.

Die Academia Julia wurde von Herzog Julius, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel, in Helmstedt als erste dezidiert protestantische Universität in der Nordhälfte Deutschlands neugegründet und am 15. Oktober 1576 mit einem feierlichen Gottesdienst in der St.-Stephani-Kirche eröffnet. Rektoren wurden aus Tradition immer die Herzöge und Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel. Den Anfang machte der zwölfjährige Sohn des Gründers, der spätere Herzog Heinrich Julius.

Im Jahre 1592 wurde mit dem Bau des späteren Hauptgebäudes, des Juleums, begonnen. Durch zahlreiche berühmte Persönlichkeiten verbreitete sich der Ruf der neuen Hochschule, so dass sie zu Beginn des Jahres 1625 die drittgrößte Universität des deutschen Sprachraums war. Jährlich wurden zu jener Zeit im Durchschnitt etwa 500 Studenten aufgenommen. Im gleichen Jahr führten aber der Dreißigjährige Krieg und der Ausbruch der Pest in Helmstedt zu der Einstellung des Lehrbetriebes bis 1626. Im November 1625 waren ein Drittel der Einwohner der Seuche zum Opfer gefallen und 295 Bürgerhäuser standen leer.

Durch die Dominanz der rigoros orthodox-lutherisch ausgerichteten Theologischen Fakultät in Helmstedt, begann die Attraktivität der Academia Julia zu sinken. Mit der Errichtung weiterer Hochschulen in Norddeutschland, z. B. der Universität Kiel (1665), besonders aber mit der Gründung der Reformuniversitäten in Halle (1692) und vor allem Göttingen (1734) wandelte sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Universität Helmstedt zu einer reinen Provinz-Universität für die studierende Einwohnerschaft des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel. Daran änderte auch ein kurzes Ansteigen der Immatrikulationszahlen im Zuge des Siebenjährigen Krieges nichts. Im Jahre 1795 studierten nur noch 97 junge Männer in Helmstedt. Mit dem Untergang des Alten Reiches 1803/06 kam Helmstedt unter die Verwaltung des napoleonisch kontrollierten Königreichs Westphalen unter König Jérôme Bonaparte, in dem mit Marburg, Rinteln, Göttingen und Halle weitere Universitäten bestanden. Der Verwaltungsreform im Königreich Westphalen unter Minister Johannes von Müller fielen die Universitäten Rinteln und Helmstedt zum Opfer. Die Academia Julia wurde auf Anordnung König Jérômes vom Dezember 1809 mit Ende des Wintersemesters 1809/10 im Mai 1810 geschlossen.mehr