Rathaus (Helmstedt): Unterschied zwischen den Versionen

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Das damals so genannte Stadthaus wurde etwa im 13. Jahrhundert an dem von dem Abt von Ludgeri um 1100 gegründeten [[Markt (Helmstedt)|Markt]] erbaut. Es brannte jedoch wahrscheinlich gegen Ende des Jahrhunderts ab. In einer Erklärung heißt es, ''„dat de rat wedder denket to buwen dat raethus“''. Alle 16 Ratsmitglieder unterschrieben diese Erklärung, und so wurde an gleicher Stelle am Anfang des 14. Jahrhunderts ein neues Stadthaus erbaut. Matthäus Merians Kupferstich von 1654 ist die älteste Abbildung auf der das Stadthaus mit seinem auffälligen achteckigen Turm und einem Zwiebeldach zu sehen ist. Am Stadthaus befand sich in Richtung [[Kornstraße]] die Ratswaage und an der Vorderfront des Gebäudes wahrscheinlich der Pranger.
Das damals so genannte Stadthaus wurde etwa im 13. Jahrhundert an dem von dem Abt von Ludgeri um 1100 gegründeten [[Markt (Helmstedt)|Markt]] erbaut. Es brannte jedoch wahrscheinlich gegen Ende des Jahrhunderts ab. In einer Erklärung heißt es, ''„dat de rat wedder denket to buwen dat raethus“''. Alle 16 Ratsmitglieder unterschrieben diese Erklärung, und so wurde an gleicher Stelle am Anfang des 14. Jahrhunderts ein neues Stadthaus erbaut. Matthäus Merians Kupferstich von 1654 ist die älteste Abbildung auf der das Stadthaus mit seinem auffälligen achteckigen Turm und einem Zwiebeldach zu sehen ist. Am Stadthaus befand sich in Richtung [[Kornstraße]] die Ratswaage und an der Vorderfront des Gebäudes wahrscheinlich der Pranger.


[[Datei:Markt Helmstedt vor 1903.jpg|thumb|Der Marktplatz vor 1903 (rechts das alte Stadthaus)]]
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war das Stadthaus baufällig geworden und wurde in den folgenden Jahrzehnten restauriert und umgebaut. Es verschwanden die Arkaden und unter den Korbbögen wurden festes Mauerwerk und Fenster eingebaut. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war es ein massives Gebäude in modernem Stil, das mit einem Turm und einer Schlaguhr versehen war. Im ersten Geschoss befanden sich der Ratsweinkeller und zwei für verschiedene Zwecke (unter anderem als Bürgermeister-Wohnung) genutzte Räumlichkeiten. Die städtischen Amtsträger und das Polizeikollegium hielten ihre Versammlungen im zweiten Geschoss ab. Die im dritten Geschoss befindlichen Kornböden wurden vermietet.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war das Stadthaus baufällig geworden und wurde in den folgenden Jahrzehnten restauriert und umgebaut. Es verschwanden die Arkaden und unter den Korbbögen wurden festes Mauerwerk und Fenster eingebaut. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war es ein massives Gebäude in modernem Stil, das mit einem Turm und einer Schlaguhr versehen war. Im ersten Geschoss befanden sich der Ratsweinkeller und zwei für verschiedene Zwecke (unter anderem als Bürgermeister-Wohnung) genutzte Räumlichkeiten. Die städtischen Amtsträger und das Polizeikollegium hielten ihre Versammlungen im zweiten Geschoss ab. Die im dritten Geschoss befindlichen Kornböden wurden vermietet.