Rathaus (Helmstedt): Unterschied zwischen den Versionen

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Nachdem der Entwurf Schellenbergs auch die Zustimmung des herzoglichen Staatsministeriums in Braunschweig fand, wurde im Juli 1903 mit dem Abbruch des Stadthauses und dem Neubau des Rathauses begonnen. Die Diensträume der städtischen Verwaltung wurden inzwischen in dem damals leer stehenden Hotel „Erbprinz“ untergebracht. Den Auftrag für den Abriss des Stadthauses und für die Maurer- und Steinhauerarbeiten an dem neuen Verwaltungsgebäude bekam die Firma Döring und Lehrmann. Sie hatte sich bereiterklärt, die Arbeiten kostenlos auszuführen, sofern ihr der Bauschutt überlassen würde. Die nicht verkäuflichen Teile wurden zum ''Durchbruchplatz'' (heute [[Wallplatz]]) gebracht. Es ist deshalb davon auszugehen, dass man bei archäologischen Grabungen dort auf die nicht verwertbaren Reste des alten Stadthauses stoßen würde. Die große Sandsteinplatte mit dem Sachsenross wurde vorsichtig vom alten Stadthaus entfernt, aus architektonischen Gründen sollte sie jedoch im neuen Rathausbau keine Verwendung finden. Das Portal des ehemaligen Stadthauses und ein Fensterbogen sind heute noch im Haus [[Mosheimstraße]] 1 zu sehen. Dort wurden diese Teile beim Hausbau integriert. Während der Abbrucharbeiten stellte man auch die im Mai 1860 erneuerte Wetterfahne des Stadthauses sicher, in deren Knopf sich unter anderem ein beschriebenes Pergament befand, das im [[Stadtarchiv Helmstedt|Helmstedter Stadtarchiv]] aufbewahrt wird. Unter der Überschrift ''Pro memoria'' (lateinisch für ''Zum Gedächtnis'') sind dort folgende Informationen festgehalten: die Einwohnerzahl (6442), die Beamten, Rats- und Magistratsmitglieder, die Prediger und die Lehrer, der städtische Etat sowie die Kornpreise.
Nachdem der Entwurf Schellenbergs auch die Zustimmung des herzoglichen Staatsministeriums in Braunschweig fand, wurde im Juli 1903 mit dem Abbruch des Stadthauses und dem Neubau des Rathauses begonnen. Die Diensträume der städtischen Verwaltung wurden inzwischen in dem damals leer stehenden Hotel „Erbprinz“ untergebracht. Den Auftrag für den Abriss des Stadthauses und für die Maurer- und Steinhauerarbeiten an dem neuen Verwaltungsgebäude bekam die Firma Döring und Lehrmann. Sie hatte sich bereiterklärt, die Arbeiten kostenlos auszuführen, sofern ihr der Bauschutt überlassen würde. Die nicht verkäuflichen Teile wurden zum ''Durchbruchplatz'' (heute [[Wallplatz]]) gebracht. Es ist deshalb davon auszugehen, dass man bei archäologischen Grabungen dort auf die nicht verwertbaren Reste des alten Stadthauses stoßen würde. Die große Sandsteinplatte mit dem Sachsenross wurde vorsichtig vom alten Stadthaus entfernt, aus architektonischen Gründen sollte sie jedoch im neuen Rathausbau keine Verwendung finden. Das Portal des ehemaligen Stadthauses und ein Fensterbogen sind heute noch im Haus [[Mosheimstraße]] 1 zu sehen. Dort wurden diese Teile beim Hausbau integriert. Während der Abbrucharbeiten stellte man auch die im Mai 1860 erneuerte Wetterfahne des Stadthauses sicher, in deren Knopf sich unter anderem ein beschriebenes Pergament befand, das im [[Stadtarchiv Helmstedt|Helmstedter Stadtarchiv]] aufbewahrt wird. Unter der Überschrift ''Pro memoria'' (lateinisch für ''Zum Gedächtnis'') sind dort folgende Informationen festgehalten: die Einwohnerzahl (6442), die Beamten, Rats- und Magistratsmitglieder, die Prediger und die Lehrer, der städtische Etat sowie die Kornpreise.


[[Bild:Rathaus eingerüstet.jpg|thumb|Der eingerüstete Rathausneubau]]
[[Bild:Helmstedter Rathaus eingerüstet.jpg|thumb|Der eingerüstete Rathausneubau]]
Am 12. März [[1904]] erfolgte die Grundsteinlegung, bei der eine verlötete Kapsel in den Grundstein eingelassen wurde. Diese enthält unter anderem das – damals aktuelle – Adressbuch der Stadt, Münzen sowie eine Sammlung von Helmstedter Ansichtskarten.
Am 12. März [[1904]] erfolgte die Grundsteinlegung, bei der eine verlötete Kapsel in den Grundstein eingelassen wurde. Diese enthält unter anderem das – damals aktuelle – Adressbuch der Stadt, Münzen sowie eine Sammlung von Helmstedter Ansichtskarten.