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Stolpersteine: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Leuckartstraße ===
=== Leuckartstraße ===
An der [[Leuckartstraße]] 12 erinnert ein Stolperstein an den langjährigen Sozialdemokraten Albert Fischbach. Wann Fischbach, der am 9. Oktober 1891 in Schwiebus geboren wurde, genau nach Helmstedt zog, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, dass der Bauarbeiter an der Straße ''[[Stoben]]'' 6 (heute Leuckartstraße 12) lebte, verheiratet war und zwei Kinder hatte. Zu Beginn des Jahres 1931 wurde er zum Stadtverordneten gewählt. Im März 1933, als SA und SS auch in Helmstedt gegen kommunistische und sozialdemokratische Mandats- und Funktionsträger gewaltsam vorgingen, flüchtete er aus der Stadt. Bei seiner Rückkehr wurde er – zunächst vorübergehend – verhaftet. Es folgten jedoch weitere Festnahmen, zuletzt im Jahr 1944 nach dem Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli. Zunächst im sogenannten Lager 21 (Arbeitserziehungslager Hallendorf), anschließend in Sachsenhausen sowie im Konzentrationslager Neuengamme inhaftiert, starb Fischbach mit 53 Jahren am 17. Dezember 1944 im KZ-Außenlager Husum-Schwesing an den Folgen dieser Haft.<ref>Jürgen Paxmann: ''Kleine Denkmäler auf Bürgersteigen''. In: ''Braunschweiger Zeitung/[[Helmstedter Nachrichten]]'', Helmstedt Lokales, Seite 2, 27. September 2011. Abgerufen am 3. Januar 2012.</ref>
An der [[Leuckartstraße]] 12 erinnert ein Stolperstein an den langjährigen Sozialdemokraten Albert Fischbach. Wann Fischbach, der am 9. Oktober 1891 in Schwiebus geboren wurde, genau nach Helmstedt zog, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, dass der Bauarbeiter an der Straße ''[[Stoben]]'' 6 (heute Leuckartstraße 12) lebte, verheiratet war und zwei Kinder hatte. Zu Beginn des Jahres 1931 wurde er zum Stadtverordneten gewählt. Im März 1933, als SA und SS auch in Helmstedt gegen kommunistische und sozialdemokratische Mandats- und Funktionsträger gewaltsam vorgingen, flüchtete er aus der Stadt. Bei seiner Rückkehr wurde er – zunächst vorübergehend – verhaftet. Es folgten jedoch weitere Festnahmen, zuletzt im Jahr 1944 nach dem Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli. Zunächst im sogenannten Lager 21 (Arbeitserziehungslager Hallendorf), anschließend in Sachsenhausen sowie im Konzentrationslager Neuengamme inhaftiert, starb Fischbach mit 53 Jahren am 17. Dezember 1944 im KZ-Außenlager Husum-Schwesing an den Folgen dieser Haft.<ref>Jürgen Paxmann: ''Kleine Denkmäler auf Bürgersteigen''. In: ''Braunschweiger Zeitung/[[Helmstedter Nachrichten]]'', Helmstedt Lokales, Seite 2, 27. September 2011. Abgerufen am 3. Januar 2012.</ref>
=== Neumärker Straße ===
An der [[Neumärker Straße]] 38 erinnern seit dem 4. März 2024 fünf Stolpersteine an die Namen Lippmann/Sichel. Ruth Sichel, geborene Lippmann, musste ihre Heimat [[Helmstedt]] hinter sich lassen und 1936 mit ihren Eltern Elsbeth und Willy Lippmann, ihrer Schwester Margot sowie ihrem Großvater Manfred Rosemann nach Paraguay fliehen. Dort angekommen, war sie mit neuen Schwierigkeiten konfrontiert. Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede machten ein Einleben vorerst sehr schwer. Doch sie meisterte diese Hürden und lebte später – bis zu ihrem 90. Lebensjahr – in Buenos Aires, Argentinien. Für die Stolperstein-Verlegung vor einem ehemaligen Familiengeschäft in der Helmstedter Fußgängerzone waren Nachfahren der Familie Lippmann aus Hameln angereist. Die Initative Arbeitskreis Stolpersteine Helmstedt hatte durch den Anstoß der Mitglieder Martina Borrass und Susanne Weihmann in Kooperation mit der [[Lademann-Realschule]], dem [[Gymnasium am Bötschenberg]] (GaBö), dem [[Gymnasium Julianum]] sowie der [[Giordano-Bruno-Gesamtschule]] die Verlegung dieser fünf Stolpersteinen vorbereitet.


=== Rosenwinkel ===
=== Rosenwinkel ===
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=== Niedernstraße ===
=== Niedernstraße ===
In der [[Niedernstraße (Schöningen)|Niedernstraße]] 8–9 wurden am 21. Oktober 2012 vier weitere Stolpersteine verlegt. Dort wohnten die Kaufleute Hermann (* 1876) und Käthe Probst (* 1882), sowie Emil (* 1880) und Hedwig Probst (* 1887), die dort ein Mode- und Manufakturgeschäft betrieben. Alle vier wurden 1942 deportiert. Hermann und Käthe Probst wurden im selben Jahr im KZ Piaski ermordet, Emil im KZ Theresienstadt, Hedwig 1944 im KZ Auschwitz.<ref name="Stolpersteine erinnern an Opfer des Naziterrors"/> In der Niedernstraße 20 und 23 wurden am 27. November 2013 sechs weitere Stolpersteine verlegt. An der Hausnummer 20 sind die Steine für Adele und Walter Hirsch und an der Nummer 23 für Abraham und Adeline Lauterstein, Edith Wolf und Gunda Gostynski gedacht.
In der [[Niedernstraße (Schöningen)|Niedernstraße]] 8–9 wurden am 21. Oktober 2012 vier weitere Stolpersteine verlegt. Dort wohnten die Kaufleute Hermann (* 1876) und Käthe Probst (* 1882), sowie Emil (* 1880) und Hedwig Probst (* 1887), die dort ein Mode- und Manufakturgeschäft betrieben. Alle vier wurden 1942 deportiert. Hermann und Käthe Probst wurden im selben Jahr im KZ Piaski ermordet, Emil im KZ Theresienstadt, Hedwig 1944 im KZ Auschwitz.<ref name="Stolpersteine erinnern an Opfer des Naziterrors"/> In der Niedernstraße 20 und 23 wurden am 27. November 2013 sechs weitere Stolpersteine verlegt. An der Hausnummer 20 sind die Steine für Adele und Walter Hirsch und an der Nummer 23 für Abraham und Adeline Lauterstein, Edith Wolf und Gunda Gostynski gedacht. Adeline Lauterstein starb wahrscheinlich 1939 in einem Judenhaus in Berlin, und ihr Mann Abraham wurde in das KZ Theresienstadt deportiert, wo er 1945 von den Russen befreit wurde und überlebte. Edith Wolf wurde von den Nazis in Auschwitz ermordet. Gunda Gostynski wurde von den Nazis 1942 im Konzentrationslager (KZ) Treblinka ermordet. Am 17. September 2016 wurde ein weiterer Stolperstein an der Niederstraße 23 verlegt, der an Herbert Lauterstein erinnert. An der Stelle befinden sich bereits die 2013 eingelassenen Steine für dessen Eltern.<ref>Braunschweiger Zeitung, Helmstedt - 17. September 2016 - Helmstedter Lokales - Seite 23</ref>


=== Schulstraße ===
=== Schulstraße ===
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=== Wilhelmstraße ===
=== Wilhelmstraße ===
In der [[Wilhelmstraße (Schöningen)|Wilhelmstraße]] 25 wurden am 23. April 2014 <!--acht?-->Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an die Familie Wolff, die hier ihren letzten selbst gewählten Wohnort hatten.
In der [[Wilhelmstraße (Schöningen)|Wilhelmstraße]] 25 wurden am 23. April 2014 <!--acht?-->Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an die Familie Wolff, die hier ihren letzten selbst gewählten Wohnort hatte.


== Weblinks ==
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