Badezentrum Negenborn
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Badezentrum Negenborn | |
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| Gründung | 29. Mai 1925 |
| Anschrift | Negenborntrift 25 38364 Schöningen |
| Telefon | 05352 512-193 |
| Website | schoeningen.de/sport-und-freizeit/badezentrum/schwimmen |
Das Badezentrum Negenborn ist ein Hallenbad an der Negenborntrift in Schöningen im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen, dass über die längste fugenlose Rutsche Europas verfügt.
Geschichte




Bereits im Jahr 1885 gründete sich in Schöningen ein „Bürgercomité“ mit dem Ziel, eine Schwimm- und Badeanstalt zu errichten. Als Standort wurde zunächst das Gelände an der Grasmühle in Betracht gezogen. Das Vorhaben scheiterte jedoch an der unzureichenden Wasserversorgung in diesem Gebiet. Etwa zwanzig Jahre später unternahmen örtliche Unternehmer einen erneuten Versuch, einen Badeteich in der Nähe der Fleitsmühle anzulegen. Auch dieses Projekt wurde aufgrund der starken Wasserdurchlässigkeit des Bodens aufgegeben.[1]
Ein geeigneter Standort konnte schließlich mit dem Gebiet um den Negenbornspring gefunden werden. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhinderte jedoch die Umsetzung der Pläne. Erst am 14. Januar 1924 wurde das Vorhaben von den Stadtverordneten erneut aufgenommen. Der Bau einer Freizeitanlage begann, und bereits am 29. Mai 1925 wurde das „Städtische Freibad am Negenborn“ feierlich eröffnet.[1]
In einer amtlichen Bekanntmachung, die am Vortag in der lokalen Presse erschien, wurden die unterschiedlichen Badezeiten für Männer und Frauen geregelt. Frauen war der Zutritt lediglich an zwei Nachmittagen pro Woche gestattet, während Männer – mit Ausnahme dieser „Damennachmittage“ – täglich vormittags und nachmittags baden durften. Bereits vier Wochen nach der Eröffnung musste das Bad wegen Wassermangels wieder geschlossen werden. Trotz der kurzen Betriebszeit etablierte sich in der Bevölkerung der Spitzname „Aquarium“, inspiriert vom dichten Pflanzenwuchs sowie den zahlreichen Amphibien wie Lurchen und Olmen, die sich mit den Badegästen das Wasser teilten.[1]
Am 21. Juni 1925 konnte das Freibad dank der Zuleitung von überschüssigem Wasser aus dem Bohrloch der „Saline an der langen Trift“ über eine Rohrleitung wiedereröffnet werden. Diese Maßnahme gewährleistete sowohl einen stabilen Wasserstand als auch die kontinuierliche Erneuerung des Wassers. Die zuvor eingeführten geschlechtsspezifischen Badezeiten wurden – trotz Widerstands insbesondere kirchlicher Kreise – per amtlichem Beschluss aufgehoben.[1]
Im Jahr 1932 wurde das zuvor nur mit Holz verkleidete Becken teilweise betoniert. Eine umfassende Sanierung erfolgte 1954. Fünf Jahre später wurde ein Planschbecken für Kinder im Bereich der Liegewiese angelegt. Der Abriss des BKB-Hallenbads in Alversdorf im Jahr 1973 führte zur Errichtung einer Traglufthalle über dem Schöninger Freibad, wodurch wetterunabhängiges Baden ermöglicht wurde. Aufgrund seiner acht 50-Meter-Bahnen erfreute sich das Bad großer Beliebtheit im Schul- und Vereinssport.[1]
1988 wurde die Traglufthalle infolge baubehördlicher Anordnungen geschlossen und anschließend abgerissen. In der Folge wurde an gleicher Stelle ein neues, modernes Badezentrum geplant, das sowohl Freizeit- als auch Sportbedürfnisse berücksichtigen sollte. Nach nur zweijähriger Bauzeit entstand ein vielseitig nutzbares Zentrum mit Sport-, Entspannungs- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Damit war aus dem einstigen „Aquarium“ ein zeitgemäßes Badezentrum geworden.[1]
Im August 2013 begann eine umfassende energetische Sanierung des Badezentrums Negenborn (BZN). Die Gesamtkosten beliefen sich auf 6,2 Millionen Euro, wovon rund 2 Millionen Euro aus EU-Fördermitteln stammten. Die Wiedereröffnung erfolgte am 21. Mai 2015. In diesem Zuge wurden mehrere Gebäudeteile abgerissen und durch moderne Anlagen ersetzt. Heute verfügt das BZN über fünf 25-Meter-Bahnen, ein Kleinkindbecken, ein Erlebnisbecken, einen großzügigen Saunabereich sowie Europas längste fugenlose Rutsche mit einer Länge von 122,26 Metern. Darüber hinaus wurden acht Wohnmobilstellplätze mit entsprechender Ver- und Entsorgungseinrichtung vor dem Badezentrum eingerichtet.[1]
Anlage und Nutzung
Das Bad verfügt über fünf 25-m-Schwimmbahnen und über die mit 122,26 m längste fugenlose Rutsche Europas. Neben diesen Angeboten bietet das Bad zwei Saunen und ein Bistro.
Förderverein
Am 11. September 2012 gründete sich der Förderverein Badezentrum Negenborn e. V. Schöningen.
Weblinks
- Badezentrum Negenborn auf der Website der Stadt Schöningen
- Badezentrum Negenborn 3-D-Ansichten bei Google Maps
- Website des Fördervereins
- Facebook-Seite des Fördervereins
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Die ungewöhnliche Geschichte des Badezentrums in Schöningen. In: Braunschweiger Zeitung / Helmstedter Nachrichten. 24. April 2025, abgerufen am 25. April 2025.