Zementfabrik Hoiersdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Zementfabrik Hoiersdorf''' war ein Unternehmen zur Zementherstellung am westlichen Ortsrand der damaligen Gemeinde [[Hoiersdorf]] im [[Landkreis Helmstedt]] in Niedersachsen in Deutschland.
[[Datei:Zementfabrik Hoiersdorf.jpg|mini|Blick von oben aus nordöstlicher Richtung auf das ehemalige Zementwerk in [[Hoiersdorf]]]]
Die '''Zementfabrik Hoiersdorf''' war ein Unternehmen zur Zementherstellung am westlichen Ortsrand der damals noch eigenständigen Gemeinde [[Hoiersdorf]] im [[Landkreis Helmstedt]] in Niedersachsen in Deutschland.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Gründung der Zementfabrik erfolgte [[1908]] als ''Portland-Cementfabrik Hoiersdorf GmbH''. Von [[1920]] bis [[1933]] war die Zementfabrik aufgrund von Absatzmangel stillgelegt. [[1942]] trat sie der Interessengemeinschaft Norddeutscher Portland-Cementfabriken bei. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte zunächst die Produktion von Kalk, mit der Zementproduktion wurde erst [[1947]] wieder begonnen. [[1950]] kam die Zementfabrik zur ''Norddeutschen Portland-Cementfabriken AG''.<ref>[https://www.holcim.de/sites/germany/files/images/Final_100_Jahre_Hoever_7.pdf ''Geschichte mit Zukunft.''] Holcim (Deutschland) AG, Hamburg 2008, abgerufen am 29. Oktober 2023. (PDF)</ref> In der Nachkriegszeit ging ein erheblicher Teil der Zementproduktion nach West-Berlin. Mitte der 1950er-Jahre war die Zementfabrik mit rund 140 Beschäftigten die nach der Mitarbeiterzahl zehntgrößte Firma im [[Landkreis Helmstedt]]. Das Material für die Zementfabrik stammte aus Steinbrüchen im [[Elm]] und bei [[Jerxheim]]. Mit dem Steinbruch im [[Elm]] war die Zementfabrik durch eine Materialseilbahn verbunden, das Material aus dem Steinbruch bei [[Jerxheim]] kam mit Lastkraftwagen nach [[Hoiersdorf]]. Ein eigener Gleisanschluss führte von der [[Bahnstrecke Braunschweig–Schöningen|Eisenbahnstrecke Braunschweig–Schöningen]] bis zur Zementfabrik.
Die Zementfabrik Hoiersdorf wurde im Jahr [[1908]] unter der Bezeichnung ''Portland-Cementfabrik Hoiersdorf GmbH'' gegründet. In den Anfangsjahren hatte die Fabrik einen prägenden Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung [[Hoiersdorf]]s und der umliegenden Region.


Das Werk stellte [[1970]] seinen Betrieb ein. In den Jahren [[1972]]/[[1973]] wurde es abgerissen.<ref name="BZ06102024">{{Internetquelle |url=https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/helmstedt/article407406998/erinnerung-an-aufstieg-und-fall-des-zementwerks-hoiersdorf.html |titel=Erinnerung an Aufstieg und Fall des Zementwerks Hoiersdorf |autor=Dirk Fochler |werk=Braunschweiger Zeitung / [[Helmstedter Nachrichten]] |datum=2024-10-06 |abruf=2025-11-04}}</ref>
Zwischen [[1920]] und [[1933]] wurde der Betrieb aufgrund rückläufiger Nachfrage zeitweise stillgelegt. Während des Zweiten Weltkriegs schloss sich die Fabrik der Interessengemeinschaft Norddeutscher Portland-Cementfabriken an. Nach Kriegsende wurde zunächst Kalk produziert, bevor ab [[1947]] die Herstellung von Zement wiederaufgenommen wurde.
 
Im Jahr [[1950]] ging das Werk in den Besitz der Norddeutschen Portland-Cementfabriken AG über<ref>[https://www.holcim.de/sites/germany/files/images/Final_100_Jahre_Hoever_7.pdf ''Geschichte mit Zukunft.''] Holcim (Deutschland) AG, Hamburg 2008, abgerufen am 29. Oktober 2023. (PDF)</ref>. In der Nachkriegszeit wurde ein erheblicher Teil der Produktion nach West-Berlin geliefert; das Werk galt als das der Hauptstadt am nächsten gelegene Zementwerk in Westdeutschland. Mitte der 1950er-Jahre beschäftigte die Fabrik rund 140 Mitarbeiter und gehörte damit zu den größten Arbeitgebern im [[Landkreis Helmstedt]].
 
Für die Zementproduktion wurden Materialien aus Steinbrüchen im [[Elm]] und bei [[Jerxheim]] verwendet. Der Steinbruch im [[Elm]] war über eine Materialseilbahn mit dem Werk verbunden, während Kalkstein aus [[Jerxheim]] per Lastwagen angeliefert wurde. Zudem verfügte die Fabrik über einen eigenen Anschluss an die [[Bahnstrecke Braunschweig–Schöningen|Eisenbahnstrecke Braunschweig–Schöningen]], über den sowohl Kohle angeliefert als auch fertiger Zement abtransportiert wurde.
 
In den 1960er-Jahren nahm die Wirtschaftlichkeit der Produktion ab. Der technische Stand des Werkes galt als veraltet, und der Transport per Lastwagen erwies sich gegenüber dem modernen Binnenschiffsverkehr als nachteilig. Im Jahr [[1970]] wurde der Betrieb eingestellt; der Abriss der Anlagen erfolgte in den Jahren [[1972]]/[[1973]].<ref name="BZ06102024">{{Internetquelle |url=https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/helmstedt/article407406998/erinnerung-an-aufstieg-und-fall-des-zementwerks-hoiersdorf.html |titel=Erinnerung an Aufstieg und Fall des Zementwerks Hoiersdorf |autor=Dirk Fochler |werk=Braunschweiger Zeitung / [[Helmstedter Nachrichten]] |datum=2024-10-06 |abruf=2025-11-04}}</ref>


== Trivia ==
== Trivia ==