St. Sebastian und St. Fabian (Königslutter am Elm)

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St. Sebastian und St. Fabian

St. Sebastian und St. Fabian (2021)

St. Sebastian und St. Fabian (2021)

Basisdaten
Konfession evangelisch-lutherisch
Ort An der Stadtkirche 5, 38154 Königslutter am Elm, Deutschland
Landeskirche Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig
Baubeschreibung
Bautyp Hallenkirche
Koordinaten 52° 15′ 7,8″ N, 10° 49′ 3,2″ OKoordinaten: 52° 15′ 7,8″ N, 10° 49′ 3,2″ O
Vorlage:Infobox Kirchengebäude/Wartung/Funktion und Titel fehltEvangelisch-lutherische Landeskirche in BraunschweigVorlage:Infobox Kirchengebäude/Wartung/Widmung oder Patrozinium fehlt

St. Sebastian und St. Fabian ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Velpke im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen in Deutschland. Die evangelisch-lutherische Kirche gehört zur Kirchengemeinde Stadtkirche Königslutter im Pfarrverband Königslutter der Propstei Königslutter der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

Geschichte

Die St.-Sebastian-und-St.-Fabian-Kirche stand bereits seit 1283 unter dem Patronat des Stifts Königslutter. Von der ursprünglich im 12. Jahrhundert errichteten Kirche ist der Westturm erhalten geblieben. Das Hauptschiff mit dem Chor wurde um 1250 im Übergangsstil zwischen Romanik und Gotik erbaut. In den folgenden Jahrzehnten wurden die östlichen Seitenschiffjoche hinzugefügt, während die westlichen Seitenschiffjoche vermutlich um 1350 entstanden.

Weitere bauliche Veränderungen erfuhr die Kirche in der Spätgotik um 1480 sowie in den Jahren 1639 und 1667, wie Inschriften belegen. Diese Umbauten standen im Zusammenhang mit Schäden, die die Kirche während des Mansfeldischen Krieges 1552 und des Dreißigjährigen Krieges erlitten hatte, als sie stark zerstört und geplündert wurde.

Im Jahre 1544 kam im Zuge der Reformation Henricus Stouener als erster Pfarrer in die Stadtkirche. Er lebte auf dem Stifte.

Bis circa ins Jahr 1613 amtierten die Geistlichen der Stadtkirche im gegenüberliegenden Pfarrhaus, das vermutlich in diesem Jahr abbrannte. Vor der Reformation wurde die Kirche durch einen Kaplan geführt.

Im Jahr 1744 erhielt die Turmhaube des Westturms ihre heutige Gestalt, nachdem 1740 ein Einsturz des Turms befürchtet worden war.

Beschreibung

Die Kirche ist eine zweijochige, dreischiffige Hallenkirche, die im mittleren 13. Jahrhundert errichtet wurde. Sie besteht aus Kalkstein-Bruchsteinmauerwerk und verfügt über einen zweijochigen, eingezogenen Rechteckchor sowie einen quadratischen Westturm, dessen Ursprünge ins 12. Jahrhundert zurückreichen. An der Nordseite des Chores schließt sich eine zweijochige Sakristei an.

Die Gebäudeecken sind durch Werksteinquader im sogenannten Lang-Kurz-Verband akzentuiert. Die Seitenschiffe sind mit zweibahnigen Spitzbogenmaßwerken ausgestattet. Der Ostchor zeigt gestufte Lanzettfenster, während sich im Giebelfeld ein Rundbogenfenster befindet. Die Eingänge liegen jeweils an der Nord- und Südseite und sind durch reich gestaltete Portale hervorgehoben. An der Außenfassade sind rundum eingelassene Grabepitaphien verschiedener Entstehungszeiten angebracht.

Der Westturm steht auf quadratischem Grundriss und besitzt einen steilen Sockel attischer Form. Im Untergeschoss befinden sich Lichtfenster sowie niedrige Rundbogenöffnungen. Die oberen Turmgeschosse sind mit Rundbogenöffnungen versehen, die in gekuppelten Fenstern mit dazwischenstehenden Säulen mit Würfelkapitellen ausgeführt sind. Den oberen Abschluss des Turmes bildet ein unten ausgekehltes, schiefergedecktes Bohlendach mit Laterne.

Das Mittelschiff ist mit einem Kreuzgratgewölbe überspannt, während die Seitenschiffe und der Chor Kreuzrippengewölbe aufweisen. Die einzelnen Schiffe werden durch kräftige Pfeiler voneinander getrennt.

Orgel

Die Orgel der Stadtkirche wurde 1969 von Friedrich Weißenborn erbaut. Das Instrument hat 24 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch. 2001 wurde die Orgel von dem Orgelbauer Jörg Bente (Suthfeld-Helsinghausen) neu intoniert.[1]

I Hauptwerk C–g3
1. Gedacktpommer 16′
2. Prinzipal 8′
3. Spielpfeife 8′
4. Oktave 4′
5. Rohrflöte 4′
6. Nasad 2 2/3′
7. Oktave 2′
8. Mixtur IV–VI
9. Trompete 8′
II Unterwerk C–g3
10. Holzgedackt 8′
11. Prinzipal 4′
12. Spitzflöte 4′
13. Waldflöte 2′
14. Quinte 1 1/3′
15. Sesquialtera II 2 2/3′
16. Scharf IV
17. Krummhorn 8′
Pedal C–f1
18. Subbass 16′
19. Prinzipalbass 8′
20. Gedackt 8′
21. Oktave 4′
22. Mixtur IV
23. Posaune 16′
24. Trompete 8′
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P
  • Spielhilfen: zwei freie Kombinationen

Literatur

  • Richard Diestelmann: Die lutherischen Pfarrer der Stadtkirche Königslutter von der Reformation bis heute. Königslutter 1965

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise