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Helmstedter Braunkohlerevier: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Helmstedter Revier''' (auch ''Braunschweigisch-Helmstedtisches Braunkohlerevier'' genannt) ist ein Bergbaurevier südlich der Kreisstadt [[Helmstedt]], in dem salzhaltige Braunkohle (Salzkohle) im Tagebauverfahren abgebaut wird. Die beiden Flöze haben eine Mächtigkeit von zusammen 32 m. Das Helmstedter Revier hat gegenüber den großen deutschen Braunkohlerevieren (Rheinisches, Lausitzer, Mitteldeutsches) eine eher untergeordnete Bedeutung.
Das '''Helmstedter Revier''' (auch ''Braunschweigisch-Helmstedtisches Braunkohlerevier'' genannt) ist ein Bergbaurevier südlich der Kreisstadt [[Helmstedt]], in dem salzhaltige Braunkohle (Salzkohle) im Tagebauverfahren abgebaut wurde. Von mehreren Tagebauen war zuletzt noch der Tagebau Schöningen-Süd in Betrieb, in dem die [[Schöninger Speere]] entdeckt wurden. Die beiden Flöze haben eine Mächtigkeit von zusammen 32 m. Im August 2016 wurde der Braunkohlebergbau beendet.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
→ ''Hauptartikel: [[Braunschweigische Kohlen-Bergwerke]]''
→ ''Hauptartikel: [[Braunschweigische Kohlen-Bergwerke]]''


Die Braunkohle in der Helmstedt-Oschersleber Mulde entstand vor 50 bis 60 Millionen Jahren. 1725 wurde bei [[Frellstedt]] die erste Kohle entdeckt. 1795 errichtete der Theologiestudent Johann Koch die erste Helmstedter Kohlengrube. Der Kohleabbau erfolgte unter Tage. 1872 verkaufte der Braunschweiger Herzog Wilhelm seine Braunkohlefelder an ein Bankenkonsortium, aus dem die [[Braunschweigische Kohlen-Bergwerke|Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG]] (BKB) entstand. Sie wurde zum größten Bergbaubetrieb in der Region. Sie wurde später von der PreussenElektra, noch später von E.ON übernommen.
Die Braunkohle in der Helmstedt-Oschersleber Mulde entstand vor 50 bis 60 Millionen Jahren. 1725 wurde bei [[Frellstedt]] die erste Kohle entdeckt. 1795 errichtete der Theologiestudent Johann Koch die erste Helmstedter Kohlengrube. Der Kohleabbau erfolgte unter Tage. 1872 verkaufte der Braunschweiger Herzog Wilhelm seine Braunkohlefelder an ein Bankenkonsortium, aus dem die [[Braunschweigische Kohlen-Bergwerke|Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG]] (BKB) entstand. Sie wurde zum größten Bergbaubetrieb in der Region. Sie wurde später von der PreussenElektra, bzw. nach deren Fusion mit dem Bayernwerk von E.ON übernommen. Ende 2013 spaltete E.ON das Unternehmen, bestehend aus dem Kraftwerk und dem Tagebau Schöningen, ab und verkaufte es an die MIBRAG, die das Unternehmen unter dem Namen Helmstedter Revier GmbH als 100-prozentige Tochter führt.<ref>https://www.eon.com/de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/2013/eon-und-mibrag-unterzeichnen-vertraege-zum-verkauf-des-helmstedter-reviers.html |E.ON und MIBRAG unterzeichnen Verträge zum Verkauf des Helmstedter Reviers</ref>


Das Revier liegt teilweise in Niedersachsen, teilweise in Sachsen-Anhalt (Landkreis Börde). Die Lage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze hat in den Jahren der deutsch-deutschen Teilung auch die Geschichte des Reviers entscheidend geprägt und die Auskohlung verzögert.
Das Revier liegt teilweise in Niedersachsen, teilweise in Sachsen-Anhalt (Landkreis Börde). Die Lage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze hat in den Jahren der deutsch-deutschen Teilung auch die Geschichte des Reviers entscheidend geprägt und die Auskohlung verzögert.
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1874 wurde mit [[Tagebau Trendelbusch|Trendelbusch]] der erste Tagebau in Betrieb genommen. Die Tagebaue und die dazugehörigen Kraftwerke wurden von der BKB betrieben. Von den verschiedenen Tagebauen ist heute nur noch der [[Tagebau Schöningen]] in Betrieb, der das 1985 ans Netz gegangene [[Kraftwerk Buschhaus]] versorgt. Im Gebiet dieser Tagebaue befanden sich folgende Ortschaften, welche für den Tagebau abgerissen wurden: Alt-Büddenstedt (dafür erfolgte die Neugründung von Neu-[[Büddenstedt]]), [[Alversdorf]], [[Runstedt]] und [[Wulfersdorf]].
1874 wurde mit [[Tagebau Trendelbusch|Trendelbusch]] der erste Tagebau in Betrieb genommen. Die Tagebaue und die dazugehörigen Kraftwerke wurden von der BKB betrieben. Von den verschiedenen Tagebauen ist heute nur noch der [[Tagebau Schöningen]] in Betrieb, der das 1985 ans Netz gegangene [[Kraftwerk Buschhaus]] versorgt. Im Gebiet dieser Tagebaue befanden sich folgende Ortschaften, welche für den Tagebau abgerissen wurden: Alt-Büddenstedt (dafür erfolgte die Neugründung von Neu-[[Büddenstedt]]), [[Alversdorf]], [[Runstedt]] und [[Wulfersdorf]].


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{| class="wikitable"
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! Tagebau
! Tagebau
! Beginn
! Beginn
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! Status
! Status
! Lage / Ortschaft
! Lage / Ortschaft
! Bundes-<br/>land
! Land
!Förderung (Mio. t)
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| [[Tagebau Trendelbusch|Trendelbusch]]
| [[Tagebau Trendelbusch|Trendelbusch]]
| 1874 || 1916
| 1874 || 1916
| Stillgelegt, verfüllt
| Stillgelegt, verfüllt
| [[Kraftwerk Buschhaus]]
| {{Coordinate|NS=52.196507|EW=10.980492|text=ICON0|name=Tagebau Trendelbusch|type=landmark|region=DE}} nördlich [[Kraftwerk Buschhaus]]
| Niedersachsen
| Niedersachsen
|6,5
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| [[Tagebau Treue|Treue]]  
| [[Tagebau Treue|Treue]]
| 1881 || 1993
| 1881 || 1993
| Stillgelegt, verfüllt
| Stillgelegt, verfüllt
| Kraftwerk Buschhaus
| {{Coordinate|NS=52.179458|EW=10.983152|text=ICON0|name=Tagebau Treue|type=landmark|region=DE}} nördlich [[Kraftwerk Buschhaus]]
| Niedersachsen
| Niedersachsen
|257
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| Viktoria
| Viktoria
| 1902 || 1963
| 1902 || 1963
| Stillgelegt, geflutet ''(Viktoriasee)''
| Stillgelegt, geflutet ''(„Viktoriasee“)''
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| {{Coordinate|NS=52.126981|EW=11.030617|text=ICON0|name=Tagebau Viktoria|type=landmark|region=DE}} nordöstlich Hötensleben
| Sachsen-Anhalt
| Sachsen-Anhalt
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| Harbke  
| Harbke
| 1922 || 1926
| 1922 || 1926
| Stillgelegt, wurde Teil des ''Tagebau Wulfersdorf''
| Stillgelegt, wurde Teil des ''Tagebau Wulfersdorf''
| Harbke
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| Sachsen-Anhalt
| Sachsen-Anhalt
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|-
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| Anna (Nord / Süd)  
| Anna (Nord / Süd)
| 1922 || 1935
| 1922 || 1935
| Stillgelegt, geflutet ''(Anna-See Nord/Süd)''
| Stillgelegt, geflutet ''(„Anna-See Nord/Süd“)''
| [[Offleben]]
| {{Coordinate|NS=52.153662|EW=11.053705|text=ICON0|name=Tagebau Anna (Nord / Süd)|type=landmark|region=DE}} nordöstlich [[Offleben]]
| Niedersachsen/Sachsen-Anhalt
| Niedersachsen/Sachsen-Anhalt
|9
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| Jakobsgrube
| Jakobsgrube
| 1926 || 1931
| 1926 || 1931
| Stillgelegt, geflutet ''(Athenslebener Seen)''
| Stillgelegt, geflutet ''(„Athenslebener Seen“)''
| südwestlich Athensleben (Mitteldeutsches Braunkohlerevier)
| südwestlich Athensleben  
| Sachsen-Anhalt
| Sachsen-Anhalt
|0,4
|-
|-
| Wulfersdorf  
| Tagebau Wulfersdorf
| 1936 || 1952
| 1936 || 1952
| Stillgelegt, teilweise verkippt, wird geflutet ''([[Lappwaldsee]])''
| Stillgelegt, teilweise verkippt, Rest wird geflutet ''([[Lappwaldsee]])''
| [[Büddenstedt|Neu-Büddenstedt]]
| {{Coordinate|NS=52.169352|EW=11.034651|text=ICON0|name=Tagebau Wulfersdorf|type=landmark|region=DE}} [[Büddenstedt|östlich Neu-Büddenstedt]]
| Niedersachsen
| Sachsen-Anhalt
|26,7
|-
|-
| Alversdorf  
| Alversdorf
| 1962 || 1991
| 1962 || 1991
| Stillgelegt, verfüllt
| Stillgelegt, verfüllt
| [[Offleben]]
| {{Coordinate|NS=52.146499|EW=11.013451|text=ICON0|name=Tagebau Alversdorf|type=landmark|region=DE}} westlich [[Offleben]]
| Niedersachsen
| Niedersachsen
|46,3
|-
|-
| Helmstedt  
| Helmstedt
| 1973 || 2002
| 1973 || 2002
| Stillgelegt, wird geflutet ''(Lappwaldsee)''
| Stillgelegt, wird bis 2030 geflutet ''(„[[Lappwaldsee]]“)''
| [[Helmstedt]]
| {{Coordinate|NS=52.204872|EW=11.014996|text=ICON0|name=Tagebau Helmstedt|type=landmark|region=DE}} südlich [[Helmstedt]]
| Niedersachsen
| Niedersachsen
|37
|-
|-
| [[Tagebau Schöningen|Schöningen]] (Nord / Süd)
| Schöningen (Nord / Süd)
| 1979<ref>http://www.helmstedterrevier.de/index.php/tagebau-schoeningen.html</ref>
| 1978 || 2016<ref>[http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/080413.htm Energie-Chronik: ''E.ON forciert die Müllverbrennung und will damit vor allem im Ausland wachsen'' auf udo-leuschner.de]</ref>
| 2016
| Nordfeld ausgekohlt, Südfeld stillgelegt
| Nordfeld ausgekohlt, Südfeld bis 2016 aktiv
| {{Coordinate|NS=52.140653|EW=10.992508|text=ICON0|name=Tagebau Schöningen (Nord / Süd)|type=landmark|region=DE}} östlich [[Schöningen]]
| [[Schöningen]]
| Niedersachsen
| Niedersachsen
|57
|}
== Kraftwerke ==
[[Datei:Kraftwerk Offleben 1985.jpg|mini|Kraftwerk Offleben (1985). Das größte Kraftwerk im Helmstedter Revier.]]
1908 wurde mit dem Kraftwerk Treue das erste Kraftwerk in Betrieb genommen. Die Kraftwerke wurden mit der Ausnahme des Kraftwerks Harbke von 1952 bis 1990 von der BKB betrieben. Mit dem Kraftwerk Buschhaus wurde am 30. September 2020 das letzte Kraftwerk endgültig stillgelegt, nachdem es schon am 01. Oktober. 2016 in die Sicherheitsbereitschaft überführt wurde.
{| class="wikitable"
|+
!Kraftwerk
!von
!bis
!Status
!eingespeiste Energie (MWh)
|-
|Treue
|1908
|1974
|stillgelegt, abgerissen
|3.598.00
|-
|Harbke
|1910
|1990
|stillgelegt, teilweise abgerissen
|14.168.000 (1910-1952)
|-
|Schöningen
|1913
|1965
|stillgelegt, abgerissen
|677.000
|-
|[[Kraftwerk Offleben|Offleben]]
|1954
|2002
|stillgelegt, bis 2011 abgerissen
|126.000.000
|-
|[[Kraftwerk Buschhaus|Buschhaus]]
|1985
|2020
|stillgelegt
|58.705.000
|-
!Gesamt:
!1908
!2020
!
!199.909.800
|}
|}
== Brikettfabriken ==
1880 wurde Brikettfabrik Viktoria als erste Brikettfabrik in Betrieb genommen. Die Brikettfabriken wurden größtenteils von der BKB betrieben die ab 1929 alle Brikettfabriken im Besitz hatte. 1952 verlor sie allerdings die Brikettfabrik Bismarck durch die Grenzschließung der DDR. Die Brikettfabrik Bismarck wurde ab 1952 unter dem Namen Brikettfabrik Völpke durch VEB Gustav Sobottka weiter betrieben. Diese war auch die letzte Brikettfabrik im Helmstedter Revier die 1988 stillgelegt wurde.
{| class="wikitable"
|+
!Fabrik
!Laufzeit von
!bis
!Status
!Briketterzeugung (Mio. t)
|-
|Treue I
|1887
|1924
|stillgelegt, abgerissen
|1,9
|-
|Treue II
|1900
|1923
|stillgelegt, abgerissen
|2,0
|-
|Treue IV
|1901
|1973
|stillgelegt, abgerissen
|48,5
|-
|'''Treue Gesamt'''
|'''1887'''
|'''1973'''
|
|'''52,4'''
|-
|Trendelbusch
|1894
|1959
|stillgelegt, abgerissen
|5,09
|-
|Viktoria
|1880
|1922
|stillgelegt, abgerissen
|1,66 (1906-1922)
|-
|Harbke
|1910
|1930
|stillgelegt, abgerissen
|0,83 (1922-1930)
|-
|Jacobsgrube
|1929
|1931
|stillgelegt, abgerissen
|0,04
|-
|Bismarck
|1898
|1988
|stillgelegt, abgerissen
|4,18 (1922-1951)
|-
|'''Gesamt:'''
|'''1880'''
|'''1988'''
|
|'''64,2'''
|}
== Literatur ==
* Henning Haßmann: ''Bergbau durch den Zaun – Grabungen mit Blick auf die innerdeutsche Grenze'' in: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen, 2020/1, S. 23–24. ([https://denkmalatlas.niedersachsen.de/viewer/Objekte/Bergbau-durch-den-Zaun/ Online])
* Werner Vogt, Andrea Dreifke-Pieper: ''Tagebaue, Kraftwerke und Brikettfabriken''. In: '' Die Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG Industriegeschichte des Helmstedter Reviers''. München 1999, ISBN 3-430-11487-X, S. 272–273.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 14. August 2021, 19:43 Uhr

Das Helmstedter Revier (auch Braunschweigisch-Helmstedtisches Braunkohlerevier genannt) ist ein Bergbaurevier südlich der Kreisstadt Helmstedt, in dem salzhaltige Braunkohle (Salzkohle) im Tagebauverfahren abgebaut wurde. Von mehreren Tagebauen war zuletzt noch der Tagebau Schöningen-Süd in Betrieb, in dem die Schöninger Speere entdeckt wurden. Die beiden Flöze haben eine Mächtigkeit von zusammen 32 m. Im August 2016 wurde der Braunkohlebergbau beendet.

Geschichte

Hauptartikel: Braunschweigische Kohlen-Bergwerke

Die Braunkohle in der Helmstedt-Oschersleber Mulde entstand vor 50 bis 60 Millionen Jahren. 1725 wurde bei Frellstedt die erste Kohle entdeckt. 1795 errichtete der Theologiestudent Johann Koch die erste Helmstedter Kohlengrube. Der Kohleabbau erfolgte unter Tage. 1872 verkaufte der Braunschweiger Herzog Wilhelm seine Braunkohlefelder an ein Bankenkonsortium, aus dem die Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG (BKB) entstand. Sie wurde zum größten Bergbaubetrieb in der Region. Sie wurde später von der PreussenElektra, bzw. nach deren Fusion mit dem Bayernwerk von E.ON übernommen. Ende 2013 spaltete E.ON das Unternehmen, bestehend aus dem Kraftwerk und dem Tagebau Schöningen, ab und verkaufte es an die MIBRAG, die das Unternehmen unter dem Namen Helmstedter Revier GmbH als 100-prozentige Tochter führt.[1]

Das Revier liegt teilweise in Niedersachsen, teilweise in Sachsen-Anhalt (Landkreis Börde). Die Lage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze hat in den Jahren der deutsch-deutschen Teilung auch die Geschichte des Reviers entscheidend geprägt und die Auskohlung verzögert.

Am 30. August 2016 wurde die letzte Kohle im Helmstedter Braunkohlerevier gefördert.[2]

Tagebaue

1874 wurde mit Trendelbusch der erste Tagebau in Betrieb genommen. Die Tagebaue und die dazugehörigen Kraftwerke wurden von der BKB betrieben. Von den verschiedenen Tagebauen ist heute nur noch der Tagebau Schöningen in Betrieb, der das 1985 ans Netz gegangene Kraftwerk Buschhaus versorgt. Im Gebiet dieser Tagebaue befanden sich folgende Ortschaften, welche für den Tagebau abgerissen wurden: Alt-Büddenstedt (dafür erfolgte die Neugründung von Neu-Büddenstedt), Alversdorf, Runstedt und Wulfersdorf.

Tagebau Beginn Ende Status Lage / Ortschaft Land Förderung (Mio. t)
Trendelbusch 1874 1916 Stillgelegt, verfüllt 52.19650710.980492 nördlich Kraftwerk Buschhaus Niedersachsen 6,5
Treue 1881 1993 Stillgelegt, verfüllt 52.17945810.983152 nördlich Kraftwerk Buschhaus Niedersachsen 257
Viktoria 1902 1963 Stillgelegt, geflutet („Viktoriasee“) 52.12698111.030617 nordöstlich Hötensleben Sachsen-Anhalt 22,1
Harbke 1922 1926 Stillgelegt, wurde Teil des Tagebau Wulfersdorf 52.18540511.032248 westlich Harbke Sachsen-Anhalt 2,3
Anna (Nord / Süd) 1922 1935 Stillgelegt, geflutet („Anna-See Nord/Süd“) 52.15366211.053705 nordöstlich Offleben Niedersachsen/Sachsen-Anhalt 9
Jakobsgrube 1926 1931 Stillgelegt, geflutet („Athenslebener Seen“) südwestlich Athensleben Sachsen-Anhalt 0,4
Tagebau Wulfersdorf 1936 1952 Stillgelegt, teilweise verkippt, Rest wird geflutet („Lappwaldsee“) 52.16935211.034651 östlich Neu-Büddenstedt Sachsen-Anhalt 26,7
Alversdorf 1962 1991 Stillgelegt, verfüllt 52.14649911.013451 westlich Offleben Niedersachsen 46,3
Helmstedt 1973 2002 Stillgelegt, wird bis 2030 geflutet („Lappwaldsee“) 52.20487211.014996 südlich Helmstedt Niedersachsen 37
Schöningen (Nord / Süd) 1978 2016[3] Nordfeld ausgekohlt, Südfeld stillgelegt 52.14065310.992508 östlich Schöningen Niedersachsen 57

Kraftwerke

Kraftwerk Offleben (1985). Das größte Kraftwerk im Helmstedter Revier.

1908 wurde mit dem Kraftwerk Treue das erste Kraftwerk in Betrieb genommen. Die Kraftwerke wurden mit der Ausnahme des Kraftwerks Harbke von 1952 bis 1990 von der BKB betrieben. Mit dem Kraftwerk Buschhaus wurde am 30. September 2020 das letzte Kraftwerk endgültig stillgelegt, nachdem es schon am 01. Oktober. 2016 in die Sicherheitsbereitschaft überführt wurde.

Kraftwerk von bis Status eingespeiste Energie (MWh)
Treue 1908 1974 stillgelegt, abgerissen 3.598.00
Harbke 1910 1990 stillgelegt, teilweise abgerissen 14.168.000 (1910-1952)
Schöningen 1913 1965 stillgelegt, abgerissen 677.000
Offleben 1954 2002 stillgelegt, bis 2011 abgerissen 126.000.000
Buschhaus 1985 2020 stillgelegt 58.705.000
Gesamt: 1908 2020 199.909.800

Brikettfabriken

1880 wurde Brikettfabrik Viktoria als erste Brikettfabrik in Betrieb genommen. Die Brikettfabriken wurden größtenteils von der BKB betrieben die ab 1929 alle Brikettfabriken im Besitz hatte. 1952 verlor sie allerdings die Brikettfabrik Bismarck durch die Grenzschließung der DDR. Die Brikettfabrik Bismarck wurde ab 1952 unter dem Namen Brikettfabrik Völpke durch VEB Gustav Sobottka weiter betrieben. Diese war auch die letzte Brikettfabrik im Helmstedter Revier die 1988 stillgelegt wurde.

Fabrik Laufzeit von bis Status Briketterzeugung (Mio. t)
Treue I 1887 1924 stillgelegt, abgerissen 1,9
Treue II 1900 1923 stillgelegt, abgerissen 2,0
Treue IV 1901 1973 stillgelegt, abgerissen 48,5
Treue Gesamt 1887 1973 52,4
Trendelbusch 1894 1959 stillgelegt, abgerissen 5,09
Viktoria 1880 1922 stillgelegt, abgerissen 1,66 (1906-1922)
Harbke 1910 1930 stillgelegt, abgerissen 0,83 (1922-1930)
Jacobsgrube 1929 1931 stillgelegt, abgerissen 0,04
Bismarck 1898 1988 stillgelegt, abgerissen 4,18 (1922-1951)
Gesamt: 1880 1988 64,2

Literatur

  • Henning Haßmann: Bergbau durch den Zaun – Grabungen mit Blick auf die innerdeutsche Grenze in: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen, 2020/1, S. 23–24. (Online)
  • Werner Vogt, Andrea Dreifke-Pieper: Tagebaue, Kraftwerke und Brikettfabriken. In: Die Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG Industriegeschichte des Helmstedter Reviers. München 1999, ISBN 3-430-11487-X, S. 272–273.

Weblinks

Einzelnachweise

Quelle

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