Emmerstedt
Emmerstedt ist ein Ortsteil der Kreisstadt Helmstedt im Landkreis Helmstedt.
Emmerstedt Stadt Helmstedt
| |
---|---|
Koordinaten: | 52° 15′ N, 10° 58′ O52.24417610.962321111Koordinaten: 52° 14′ 39″ N, 10° 57′ 44″ O |
Höhe: | 111–126 m ü. NN |
Fläche: | 12,99 km² |
Einwohner: | 2.129 (31. Dez. 2010) |
Eingemeindung: | 1. März 1974 |
Postleitzahl: | 38350 |
Vorwahlen: | 05351, 05356 |
Geografie
Emmerstedt liegt in Niedersachsen an der Grenze zu Sachsen-Anhalt, zwischen Braunschweig und Magdeburg in der Nähe der Ausfahrt 61 der Bundesautobahn 2. Das Ortsgebiet erstreckt sich über 1.299 Hektar.
Ortsgliederung
Emmerstedt gliedert sich in drei Ortsteile:
- Kerndorf (der älteste Teil und Neubaugebiete)
- Rottensiedlung (westlich des Kerndorfes)
- Windmühlenberg
Geschichte
Ur- und Frühgeschichte
Funde von Feuerstätten aus der mittleren Steinzeit nach dem Ende der Eiszeit sind die ältesten Spuren, die eine Besiedlung der Gemarkung Emmerstedt nachweisen. Sie sind etwa 6.000 bis 8.000 Jahre alt. Die Menschen dieser Zeit lebten noch ausschließlich von der Jagd, dem Fischen und dem Sammeln natürlicher Nahrungsmittel. Die Funde weisen auf ehemalige Lagerplätze dieser Jägergruppen hin. Um 5.000 v. Chr., in der Jungsteinzeit, wanderten die ersten Ackerbauern und Viehhalter in die Gegend von Emmerstedt ein. Erst um 3.500 v. Chr. erfolgte gleich an mehreren Stellen die Anlage von Siedlungsplätzen durch steinzeitliche Bauern. Es waren die gleichen Menschen, die an den Grenzen ihrer Feldmarken mit einfachsten technischen Mitteln die monumentalen Großsteingräber Lübbensteine errichteten. Von der Einwanderung der Indogermanen in der späten Jungsteinzeit um 2.800 v. Chr. zeugen einzelne Funde steinerner Streitäxte.
Die Besiedlung der Gemarkung während der Bronzezeit setzte erst spät, um 1.200 v. Chr., ein. Aus einem jüngeren Abschnitt der Bronzezeit (zwischen 1.000 und 700 v. Chr.) lassen sich eine Siedlung und von mindestens zwei Stellen Urnengräber nachweisen, eines davon noch im Grabhügel. In dieser Zeit erfolgte der Übergang von der Körper- zur Brandbestattungssitte. In der Eisenzeit schien sich die Besiedlung kontinuierlich fortzusetzen, wie durch mindestens zwei Urnenfriedhöfe – einer davon sogar mit Grabhügel – nachgewiesen ist. Auch eine zugehörige Siedlung ist bekannt. Zumindest der Urnenfriedhof am Schützenplatz war bis in die frühgermanische Zeit zwischen 500 und 300 v. Chr. weiter belegt. Bei den hier siedelnden Menschen handelte es sich um suebische Stämme, das heißt Germanen aus dem Elbraum, vielleicht schon Langobarden.
Seit etwa 200 n. Chr. liegen wieder Spuren einer Besiedlung sowohl durch eine Siedlung als auch durch Graburnen vor, wobei die Siedlung möglicherweise bereits im 1. Jahrhundert angelegt wurde. Beide enden am Beginn des 5. Jahrhunderts. Emmerstedt lag in dieser Zeit im Grenzgebiet zwischen Langobarden und frühen Thüringern. Bis zur Neugründung des heutigen Ortes vermutlich im frühen Mittelalter setzte anschließend eine nachweisbare Besiedlung der Gemarkung aus. Im Emmerstedter Ortsmuseum an der Leineweberstraße sind zahlreich Fundstücke aus vorgeschichtlicher Zeit, teilweise als Nachbildung, ausgestellt.
Gegenwart
Seit 1990 wird an Bürger des Ortes für herausragende Leistungen im sportlichen Bereich sowie für die Gemeinschaftspflege das Emmerstedter Dankzeichen verliehen. 2011 wurde eine Idee des Ortsrates durch die Mithilfe aller Vereine in die Tat umgesetzt, es wurde erstmals ein Maibaum aufgestellt.
Eingemeindungen
Emmerstedt gehört der Kreisstadt Helmstedt seit der Gemeindereform von 1974 an.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1905 | 1.229 |
1939 | 1.322 |
1945 | 2.636 |
1974 | 2.045 |
1986 | 1.890 |
1996 | 2.261 |
1999 | 2.265 |
2000 | 2.363 |
2001 | 2.346 |
2002 | 2.312 |
2003 | 2.269 |
2004 | 2.286 |
2005 | 2.280 |
2006 | 2.265 |
2007 | 2.247 |
2008 | 2.215 |
2009 | 2.155 |
2010 | 2.129 |
Politik
Ortsrat
Der Ortsrat von Emmerstedt zählt 9 Ratsmitglieder. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 11. September 2011 wie folgt dar:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 56,51 | 5 | 53,18 | 5 | ||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 32,58 | 3 | 36,28 | 3 | ||
NPD | Nationaldemokratische Partei Deutschlands | 7,27 | 1 | 10,54 | 1 | ||
--- | Sonstige | 3,65 | – | – | – | ||
gesamt | 100 | 9 | 100 | 9 | |||
Wahlbeteiligung in % | 61,22 % | 53,36 % |
Bürgermeister
Ortsbürgermeister ist seit dem 17. Februar 1993 der SPD-Politiker Hans-Jürgen Schünemann.
→ siehe auch: Liste der Bürgermeister von Emmerstedt
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Der Museumshof Emmerstedt stellt die Landwirtschaft und das örtliche Handwerk vergangener Zeiten vor. Zudem wird die Ortsgeschichte von Emmerstedt dargestellt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
Der Ort verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr.
Weblinks
- Emmerstedt und Umgebung (Informationen, Fotos, usw.)
Quelle
Der Text/Artikel/Inhalt auf dieser Seite basiert, soweit nicht anders angegeben, auf dem Artikel Emmerstedt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Die Inhalte stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons Attribution/Share-Alike Lizenz 3.0. Eine Liste der Autoren ist dort abrufbar.
Bad Helmstedt | Barmke | Emmerstedt | Helmstedt (Kernstadt) | Hohnsleben | Neu Büddenstedt | Offleben | Reinsdorf