Heeseberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Der '''Heeseberg''' ist eine 200 m hohe Erhebung in der [[Samtgemeinde Heeseberg]] im [[Landkreis Helmstedt]] in Niedersachsen in Deutschland. | {{Infobox Berg | ||
|NAME = | |||
|BILD = HeesebergVonWesten.jpg | |||
|BILDBESCHREIBUNG = Heeseberg (von Westen) | |||
|HÖHE = 200 | |||
|HÖHE-BEZUG = m ü. NN | |||
|HÖHE-ANMERKUNG = | |||
|LAGE = Nordöstlich von [[Beierstedt]], [[Landkreis Helmstedt]], Niedersachsen, Deutschland | |||
|GEBIRGE = | |||
|BREITENGRAD = 52.083488 | |||
|LÄNGENGRAD = 10.871186 | |||
|REGION-ISO = DE-NI | |||
|TYP = Schmalsattel | |||
|GESTEIN = Oolithischer Kalkstein, Sandstein | |||
|ALTER = | |||
|ERSTBESTEIGUNG = | |||
|NORMALWEG = | |||
|BESONDERHEITEN = [[Heeseberg-Turm]] (Aussichtsturm) | |||
|BILD1 = Heeseberg Richtung Harz.jpg | |||
|BILD1-BESCHREIBUNG = Blick vom Heeseberg nach [[Beierstedt]] und zum Harz | |||
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Der '''Heeseberg''' ist eine 200 m ü. NHN hohe Erhebung in der [[Samtgemeinde Heeseberg]] im [[Landkreis Helmstedt]] in Niedersachsen in Deutschland. | |||
== Beschreibung == | |||
Das Klima ist warm und trocken und bietet zusammen mit den guten Böden optimale Voraussetzungen für die Landwirtschaft. Aus diesem Grund wurde der Berg schon früh für den Ackerbau genutzt. | |||
Auf dem Heeseberg kommen die seltenen Frühlings-Adonisröschen vor.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.braunschweig-touren.de/Seiten/AdonisroeschenAus.htm|titel=Adonisröschen am Heeseberg bei Jerxheim|autor=|hrsg=Braunschweig Touren|werk=braunschweig-touren.de|zugriff=2017-04-20}}</ref> Im März und April blühen die Frühlings-Adonisröschen in kräftiger gelber Farbe am Südhang des Heesebergs. | |||
Auf dem Heeseberg befindet sich heute außer | Auf dem Heeseberg befindet sich heute außer einer [[1967]] errichteten Gastwirtschaft auch ein ca. 20 m hoher [[Heeseberg-Turm|Aussichtsturm]], den der Reichstagsabgeordnete und [[Jerxheim]]er Gemeindevorsteher [[Karl Kleye]] aus eigenen Mitteln im Jahr [[1912]] errichten ließ.<ref>[http://www.helmstedt-wiki.de/wiki/Heeseberg-Turm Heeseberg-Turm] im Helmstedt-Wiki, abgerufen am 7. August 2012.</ref> Große Teile des Gebiets sind als Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, siehe auch [[Heeseberg (Naturschutzgebiet)]].<ref name="femo2">[http://www.femo-online.de/heese.html Geologie-/Natur-Erlebnispfad Heeseberg], Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen, abgerufen am 25. Juli 2010.</ref> | ||
In den 1930er bis 1940er Jahren wurden auf dem Gelände des Heeseberg Gleitfliegerschulungen des NSFK Gruppe 9 (Weser-Elbe) durchgeführt (Segelfluglager Heeseberg). | |||
Im Bereich des Heesebergs ist ein Geopfad des Freilichtmuseums [[Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen|FEMO]] im Geopark Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen angelegt.<ref>[http://geopark-hblo.de/standorte/geopfade/heeseberg/ Geopfad Heesebeg] bei geopark-hblo.de, abgerufen am 14. April 2018</ref> Der Geopfad beginnt an der Gaststätte und führt an insgesamt sieben Punkten vorbei, darunter befinden sich drei Steinbrüche. Einer der drei Steinbrüche wurde als nationales Geotop ausgezeichnet. | |||
== Archäologie == | |||
In der Bronzezeit entstand im westlichen Bereich des Heesebergs bei [[Watenstedt]] die [[Hünenburg bei Watenstedt]]. Während des 2. und 3. Jahrhunderts lag innerhalb der Reste dieser Ringwallanlage ein germanisches Gehöft. Im 6. Jahrhundert bauten die Altsachsen die Hünenburg zur Fürstenburg aus und beherrschten von hier aus Ostfalen. Zwischen [[772]] und [[785]] wurde die Anlage von den Franken abermals ausgebaut.<ref>Prospekt des [http://www.landesmuseum-bs.de Braunschweigischen Landesmuseums]</ref> | |||
== Geographie == | |||
Der Heeseberg erstreckt sich etwa in WNW-ESE-Richtung und liegt im östlichen Niedersachsen. Die Entfernung zur Landesgrenze von Sachsen-Anhalt beträgt lediglich ca. 2,9 km. Der Heeseberg befindet sich in einer Entfernung von ca. 24 km zu Wolfenbüttel. Nördlich des Heesebergs liegt die Ortschaft [[Ingeleben]], im Westen des Heesebergs liegt [[Gevensleben]], im Süden befindet sich die Ortschaft [[Beierstedt]] und im Osten liegt [[Jerxheim]]. | |||
== Geologie und Paläontologie == | |||
Der Heeseberg befindet sich im nördlichen Harzvorland, das auch als subherzyne Senke bezeichnet wird. Er besteht aus Sedimenten des Unteren Buntsandsteins, der der Trias zugeordnet wird. | |||
Die Sedimente des Unteren Buntsandsteins weisen eine hohe Verwitterungsresistenz auf und bilden daher eine morphologische Rippe. Sie sind intensiv rot gefärbt und daher im Aufschluss gut einzuordnen. Außerdem finden sich Gesteine des Mittleren Buntsandsteins und des Oberen Buntsandsteins (Röt-Formation), dessen Gips nördlich von [[Watenstedt]] abgebaut wurde. Über dem Buntsandstein folgt der Untere Muschelkalk (Jena-Formation), der im Steinbruch am Lohlberg exzellent aufgeschlossen ist. Der [[Kalksteinbruch am Lohlberg|Lohlberg-Steinbruch]] darf jedoch nicht betreten werden, da er wie der alte [[Hahntal und Höckels|Abbau des Gipses]] zum Naturschutzgebiet erklärt worden ist. | |||
[[Datei:Geopfad Heeseberg (Steinbrüche- Nr. 2, 3 und 6). Nr. 6 ist als nationales Geotop ausgezeichnet..jpg|mini|Geopfad Heeseberg. Der Steinbruch (Punkt Nr. 6) wurde als nationales Geotop ausgezeichnet]] | |||
Der Untere Buntsandstein besteht im Harzvorland (subherzyne Senke) aus klastischen Sedimenten und Oolithen sowie Stromatolithen. Im Harzvorland werden die Oolithe aufgrund ihres den Fischrogen ähnelnden Aussehens als Rogensteine bezeichnet. | |||
Die Steinbrüche am Heeseberg stellen gegenwärtig die besten Aufschlüsse für Stromatolithe (durch Cyanobakterien gebildete Kalkmatten) in deren Typusregion. Sie wurden durch Ernst Kalkowsky erstmals [[1908]] beschrieben. | |||
Der [[Heeseberg-Turm|Aussichtsturm]] auf dem Heeseberg ist ebenfalls aus Rogensteinen aufgebaut. | |||
Aufgrund des Aufstiegs der Zechstein-Salze im Untergrund seit der Kreide sind im Harzvorland zahlreiche Sättel entstanden. Im Zuge dieser Salztektonik bildeten sich aus Stein- und Kalisalzen bestehende Salzdiapire und Salzkissen aus. Der Heeseberg bildet zusammen mit der Asse einen Schmalsattel.<ref>Lydia Bäuerle, Wolfhard Klie (Hrsg.): ''Exkursionsführer Braunschweig, vom Harz zur Heide.'' S. 79. Höller und Zwick, Braunschweig 2. Aufl. 1990, ISBN 3-89057-009-7.</ref><ref>Fritz J. Krüger (Hrsg.): ''Wanderungen in die Erdgeschichte, Band 19, Braunschweiger Land.'' S. 53–58. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 2006, ISBN 3-89937-066-X.</ref> | |||
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Heeseberg-Turm-3 NS 2014-06-01.jpg|[[Heeseberg-Turm|Aussichtsturm]] am höchsten Punkt des Heesebergs | |||
Heeseberg-Turm.JPG|Treppe zum [[Heeseberg-Turm|Aussichtsturm]] | |||
Heeseberg SteinBr 2014-06-01 11.46.04.jpg|Steinbruch in der Bernburg-Formation mit Stromatolithen im Top der Wand | |||
Rogenstein Heeseberg.jpg|Rogenstein am Heeseberg | |||
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== Flora und Schutz == | |||
Der Heeseberg steht als [[Heeseberg (Naturschutzgebiet)|Naturschutzgebiet Heeseberg]] unter Schutz. Es ist ein Steppenrasen ausgebildet der unter anderem die Golddistel, Dänischer Tragant das Frühlings-Adonisröschen beherbergt. Das Gebiet ist für Nordwestdeutschland bereits stark kontinental geprägt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/schutzgebiete/die_einzelnen_naturschutzgebiete/naturschutzgebiet-heeseberg-43561.html |titel=Naturschutzgebiet "Heeseberg" {{!}} Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz |abruf=2021-05-22}}</ref> | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [ | * [https://digitalgeology.de/der-heeseberg ''Deutschlands schönste Geotope – Der Heeseberg''] auf der Website der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV) | ||
* [ | * [https://www.gabriele-uhlmann.de/images/karte2.gif ''Archäologische Fundkarte des Heeseberggebietes''] | ||
* {{Webarchiv |url=http://www.denkmalpflege.bsl-ag.de/index.php?id=128 |text=''Hünenburg bei Watenstedt'' |wayback=20160329050554}} | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Berg in Landkreis Helmstedt]] | ||
[[Kategorie:Geographie (Landkreis Helmstedt)]] | |||