Chronik der Einheitsgemeinde Büddenstedt 1974–2014
Die Chronik der Einheitsgemeinde Büddenstedt 1974–2014 ist eine Chronik über Büddenstedt, die 2014 von der Gemeinde Büddenstedt herausgegeben wurde. Dieser Artikel hat das Ziel, die gesamte Chronik als enzyklopädischen Artikel abzubilden und wird lediglich an die neue Rechtschreibung angepasst.
Einleitung
Die vorliegende Chronik der Gemeinde Büddenstedt soll einen kurzen Überblick über die Geschichte der Gemeinde seit der Zusammenlegung der Orte Neu Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf/Hohnsleben vor 40 Jahren geben. Natürlich kann dabei nicht der Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden. Vielmehr sollen nach einer kurzen Schilderung der Ursprünge einige Teilbereiche der Geschichte dargestellt werden, die typisch für das Leben in dieser Gemeinde waren und sind.
Im Anhang finden sich die Wahlergebnisse und eine Auflistung verdienter Ratsmitglieder und Bürger dieser Gemeinde. Schließlich sollten die Namen der Menschen, die sich um das Allgemeinwohl verdient gemacht haben, auch der Nachwelt in Erinnerung bleiben.
Besonderer Dank gilt Franz Müller, dem ehemaligen Gemeindedirektor von Neu Büddenstedt. Er hat in seinem Amt als Heimatpfleger von 1980 bis 1993 Unterlagen und Material zur Geschichte der Gemeinde Büddenstedt zusammengetragen. Aus diesen Unterlagen ist 1993 das von Herrn Dietmar Salewsky, Magister Artium, aus Braunschweig erarbeitete Grundwerk dieser Chronik entstanden, das mit seinem Einverständnis in den Folgejahren bis Jahresanfang 2014 durch die Gemeindeverwaltung fortgeschrieben worden ist.
Vorgeschichte / Was war
Reinsdorf
Die Gemeinde Reinsdorf besteht aus den Teilen Hohnsleben und Reinsdorf. Hohnsleben ist dabei der ältere Ort, dessen Siedlung, wie archäologische Funde belegen, vermutlich zwischen 200 und 531 n. Chr. angelegt wurde[1]. Wie Karl Rose herausfand, geht die erste urkundliche Erwähnung auf das Jahr um 830 n. Chr. zurück, als eine „villa Heunesleue“ von einem gewissen Wulfrum an Corvey übergeben wurde. In einer weiteren Urkunde wird der Ort „Heunesleue“ bei einem Güteraustausch erwähnt, den der Abt Adalgar von Corvey und Graf Gerod kurz nach 856 n. Chr. vornahmen[2].
Die zweite urkundliche Erwähnung findet sich in einem Verzeichnis der Güter und Einkünfte der Klöster Werden bei Essen und Helmstedt. Hier fand ein Ort Honaslofa Erwähnung. Vermutlich aus dem Jahre 983 stammt diese Auflistung, in der erwähnt wird, dass das Kloster St. Ludgeri in Helmstedt in Honaslofa, der Niederlassung oder Hinterlassenschaft eines gewissen Huno, 4 Hufen (mansi) Land besaß. Auch das Zisterzienser-Kloster Riddagshausen bei Braunschweig erwarb zwischen 1190 und 1224 Land in „Honensleve“ bzw. „Hoensleve“.
Reinsdorf dagegen ist eine spätere Gründung. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1160, als das Kloster St. Ludgeri feststellte, dass es im Ort Reinoldesthorpa 6 Hufen Land besaß. Auch das Kloster Riddagshausen besaß hier ein ansehnliches Stück Land. Dazu gehörte auch die wüst gewordene Ansiedlung Volkersdorf bzw. die Neusiedlung auf dem späteren Flurstück „Grashof“, genannt „Klein Reinsdorf“.
Über Klein Reinsdorf ist nichts Näheres bekannt, von der Geschichte Reinsdorfs dagegen erfahren wir aus wenigen verstreuten Urkunden etwas über Landbesitz und Eigentumswechsel.
Zur Zeit der Reformation gesellte sich auch das Braunschweigische Land gegen den Willen des Landesherrn zur Reformation. Als eine protestantische Kommission, bestehend aus den Reformern Bugenhagen, Corvinius und Görlitz aus Braunschweig, die Güter und Besitzungen des Klosters Riddagshausen aufsuchte, kamen sie auch nach Reinsdorf. Sie legte fest, dass Johannes Möller, dem Pfarrer der Dörfer Reinsdorf und Offleben, die beide zum Kloster gehörten, aus den dortigen Gütern jährlich 40 Gulden und eine Wohnung bezahlt werden sollten. Sonst änderte sich allerdings nichts. Der vom Kloster eingesetzte katholische Priester waltete weiter seines katholischen Amtes.
In der Folgezeit mussten auch Hohnsleben und Reinsdorf Wirren und Drangsal von Krieg, Besatzung und vor allem der Pest über sich ergehen lassen. 1598 zogen Pest und Ruhr durch das Amt Schöningen. In Reinsdorf starben 18 Personen. Dagegen blieb die Pest des Jahres 1611 offensichtlich ohne Verluste für die Gemeinde. Die Einbußen während des Dreißigjährigen Krieges durch Einquartierungen und Ablieferungen an Geld und Lebensmitteln waren dagegen erheblich, wenngleich ohne Opfer an Menschen.
Die folgende Zeit verlief erheblich ruhiger, bis dann im Zuge des Siebenjährigen Krieges im Jahre 1757 die Franzosen in der Schlacht bei Hastenbeck siegten. Ihre Truppen fielen auch in die Ämter Helmstedt und Schöningen ein. Nach einigen ruhigen Jahren am Ende des 18. Jahrhunderts waren es wieder die Franzosen, die das gesamte Braunschweiger Land 1807 in das Königreich Westfalen einverleibten.
Nach dem Ende der napoleonischen Besatzung begann mit der Befreiung des Bauernstandes 1832 bis 1847 der wirtschaftliche Aufschwung. 1840 konnten die Reinsdorfer Bauern vom Frontdienst befreit werden. So war vor allen Dingen auch die Voraussetzung dafür geschaffen, dass der beginnende Zuckerrübenanbau für die Region die Blüte bringen konnte. In Offleben wurde 1851 die erste Zuckerrübenfabrik „Offene Handelsgesellschaft Brandes & Co. Offleben“ gegründet. Dieser neue Anbau und die in der Folgezeit angeschafften Maschinen veränderten die Gemeinden und machten aus so manchem Bauern einen Ökonom, einen „Gutsbesitzer“.
Reinsdorf bekam, als im fernen Westen der „Deutsch-Französische Krieg“ tobte, in der Nähe eine Eisenbahnstrecke. Im Jahre 1872 wurde die Strecke Schöningen – Eilsleben eröffnet, die, obwohl etwa zwei Kilometer von Reinsdorf entfernt, doch erheblichen Vorteil für die Gemeinde brachte. Mit dieser Eisenbahnstrecke konnten Güter von und nach Reinsdorf erheblich schneller und günstiger transportiert werden. Außerdem war die Eisenbahn für die Menschen der Anschluss an ferne Welten. Bis dahin waren für viele die eigenen Füße das einzige Fortbewegungsmittel gewesen, das sie sich leisten konnten. Mit der Eisenbahn war das Reisen erschwinglicher geworden.
Auch die Gründung der „Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke Helmstedt“ brachte für Reinsdorf und Hohnsleben erhebliche Veränderungen. Unter den Gemeinden befanden sich keine Kohlevorkommen, das heißt sie liefen nicht Gefahr, dem Kohleabbau weichen zu müssen. Aber es änderte sich doch erheblich die Umgebung und auch die Zusammensetzung der Bürger der Gemeinde. Der Grundwasserspiegel senkte sich durch das Abpumpen der Gruben auf preußischem und braunschweigischem Gebiet. Das Wasser mussten sich die Bewohner aus den Nachbargemeinden Sommersdorf und Offleben holen. Die Grube Caroline und die Harbker Kohlenwerke wurden durch ein Braunschweiger Gericht verurteilt, im Jahre 1900 eine Wasserleitung bauen zu lassen.
Außerdem kauften die BKB eine Reihe von Höfen auf. Durch diese Käufe und die Ansiedlung ortsfremder Arbeiter aus dem Bereich der BKB veränderte sich auch die innere Struktur der Gemeinden. Nach 1900 waren es zum ersten Mal mehr Mieter als Haus- und Hofbesitzer.
Eine einschneidende Veränderung wurde 1942 vom Reichsstatthalter in Braunschweig und Anhalt verordnet – die Zusammenlegung der Gemeinden Reinsdorf und Hohnsleben. Der erste gemeinsame Bürgermeister wurde Friedrich Voss. Diese Regelung blieb auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erhalten.
Offleben
Die Siedlung Offleben[3] ist sehr alt, über das Jahr der ersten Siedlung liegen allerdings nur Vermutungen vor. Die erste schriftliche Erwähnung findet sich in den Überlieferungen des Klosters Corvey. In den „Traditiones Corbeienses“ ist die Beschlagnahmung des Landes durch die Franken und die Schaffung des Zehnten für die freien Bauern aufgelistet. Diese Urkunden tragen keine Jahreszahl, werden aber auf den Zeitraum zwischen 822 und 875 geschätzt. Der Ort selbst wird als „Uffenleva“ bezeichnet.
In den nächsten Jahrhunderten erfahren wir nichts über Offleben. Erst im Jahre 1151 findet sich die nächste urkundliche Erwähnung. Es wird bestätigt, dass das nördlich von Helmstedt gelegene Kloster Marienthal ein Gut in Offensleve besitzt. In den weiteren Urkunden der Jahre 1158, 1160, 1164 bzw. 1130/1179 geht es um Landbesitz der Klöster Marienthal und Huyseburg.
Seit 1179 dann ist auch das Kloster Riddagshausen Besitzer großer Ländereien in Offleben, die es im Laufe der Jahre immer mehr zu erweitern sucht. Die Gerichtsbarkeit lag bei diesem Kloster.
Die Reformation verlief in Offleben wie in den anderen umliegenden Gemeinden. Zwar zogen die Reformer Bugenhagen, Corvinius und Görlitz auch durch Offleben, das Leben im katholischen Klostergut blieb aber das alte. Erst 1568 wurde mit dem Amtsantritt von Herzog Julius der protestantische Glauben offiziell auch in Offleben eingeführt. Allerdings hatten sich schon vorher ein Teil der Landleute dazu bekannt.
Durch die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges hatte auch Offleben zu leiden. Zwar wurde nur eine Person gewaltsam getötet, doch Einquartierungen, Plünderungen und Abgaben ließen die Bevölkerung genug leiden. Dagegen forderte die Pest in den Jahren 1626 und 1636 viele Opfer. Es starben bei der ersten Pestwelle von den 125 Einwohnern ganze 41 bzw. 27 bei der zweiten.
Die nächste Zeit verlief dagegen eher ruhig. Die Bevölkerung wuchs wieder an, das Klostergut wurde durch Reorganisation wirtschaftlicher geführt. Auch der Siebenjährige Krieg hatte anscheinend nur wenig Bedeutung. Wie aus einer Quelle[4] hervorgeht, waren französische Truppen in Offleben und plünderten die Scheunen. Sie taten dies aber in dem Glauben, sich im preußischen Dorf Ottleben zu befinden.
Während der sogenannten Westfälischen Zeit, als auch das Braunschweiger Land von napoleonischen Truppen besetzt war, gehörte Offleben zum „Oker-Departement“ im Königreich Westfalen. Von Besatzung und Krieg blieb das Dorf weitgehend verschont. Lediglich eine geringe Einquartierung war zu erdulden, der Krieg zog in einiger Entfernung an den Menschen vorüber. Nur die Verwaltungsstruktur hatte sich auf Anordnung der Franzosen verändert. Der von ihnen eingesetzte Maire, also Bürgermeister, Andreas Jacob Bockmann wurde sogar nach der Vertreibung der Franzosen als Gemeindevorsteher zunächst im Amt beibehalten.
In den weiteren Jahren war die Bauernbefreiung auch für Offleben ein wichtiger Grund für den wirtschaftlichen Aufstieg. Der beginnende Zuckerrübenanbau und die Gründung der BKB sorgten für Arbeitsplätze und Verdienst in der Gemeinde.
Büddenstedt
Verschwunden ist Klein-Büddenstedt[5]. Zum ersten Mal wurde das Dorf im Jahre 1197 schriftlich erwähnt. In einer Urkunde drei Jahre später sind Besitzungen des St.-Cyriaks- Stiftes in Braunschweig aufgeführt. Der Streit der Klein-Büddenstedter mit dem Kloster Marienthal wegen Holzfrevels um 1321 ist die letzte Nachricht, die wir über diesen Ort haben. Danach verließen sie offensichtlich ihre Höfe und zogen nach Runstedt. Warum sie dies taten ist unklar. Sicher scheint nur, dass nicht kriegische Handlungen der Grund waren; bei den Ausgrabungen fand man keine Brandspuren.
Der Ort Büddenstedt[6] findet seine erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1112. Genannt wird ein Ort namens Badenstidi. Die erste Siedlung allerdings wird sehr viel älter sein. Ortsnamenforscher gehen davon aus, dass Orte mit der Namensendung –stedt schon bis 250 n. Chr. entstanden sind. Dafür allerdings gibt es keine Belege. Auf jeden Fall ist Büddenstedt eine sehr alte Siedlung. Aus dem Hof des Bodo (aus der Stätte/Hof des Bodo wurde Bodenstede/Büddenstedt) wuchs ein ansehnliches Dorf. Über die Bewohner gibt es für diese Zeit nur Vermutungen. Höchstwahrscheinlich waren diese wie im übrigen Lande Leibeigene, also Unfreie und Hörige.
Bessere Informationen liefert dann schon das Kirchenbuch der Gemeinde Büddenstedt. Mit der Reformation kam nicht nur der protestantische Glauben in das Braunschweiger Land. Die Schmalkaldischen Fürsten bestürmten und eroberten die befestigte Stadt Schöningen am 06. August 1542 und verwüsteten auch das Gebiet um Büddenstedt.
1544 erschienen die Theologen und Reformer Bugenhagen, Corvinius und Görlitz mit vier weltlichen Räten auch in Büddenstedt, um mit dem dortigen katholischen Geistlichen Hermann Scheding zu verhandeln. Büddenstedt blieb vorerst katholisch, zumal auch der Herzog siegreich in sein Land einzog und den Katholizismus als Staatsreligion wieder einführte.
In des Herzogs Auftrag wurde dann 1547 im Amt Schöningen ein Erbregister eingeführt, in dem wir die ersten verbürgten Informationen über die Bewohner Büddenstedts finden. So wissen wir, dass im Jahre 1570 über 230 Einwohner in Büddenstedt lebten. Verschont wurde der Ort auch während des Dreißigjährigen Krieges nicht. Im Jahre 1625 hatten die Bewohner die Einquartierungen des Herzog Christian zu erdulden. Von da an mussten sie immer wieder wechselnde Soldaten verköstigen und Kontributionen, also Abgaben in klingender Münze, entrichten.
Zu den kriegerischen Auswirkungen und Drangsalen kam 1625 und 1626 noch die Pest hinzu. Allein 1625 starben laut Kirchenregister 64 Personen an dieser fürchterlichen Krankheit. Insgesamt werden wohl erheblich mehr Menschen gestorben sein, da die Eintragungen im Kirchenbuch für dieses Jahr schon im Oktober enden.
Friedlicher ging es dann in den folgenden Jahren und Jahrhunderten zu. Das Dorf konnte wieder wachsen. Wirtschaftliche Blüte brachte in unserer Zeit dann der Zuckerrübenanbau und damit verbunden der Anschluss Büddenstedts an das Bahnnetz. Der Ort wurde am 20. 07. 1858 Bahnstation an der Linie Schöningen – Helmstedt.
Nach der Privatisierung der herzoglichen Braunkohlenwerke 1873 und der Gründung der „Braunschweigischen Kohlenwerke Helmstedt“ breiteten sich die Abbaugebiete schnell aus. Vor allem seit die Grube Trendelbusch – Runstedt an das Bahnnetz (ausgehend vom Bahnhof Büddenstedt) Schöningen – Helmstedt angeschlossen wurde, erlebte der Braunkohlenabbau einen weiteren Aufschwung.
Die Zunahme der Einwohnerzahl ist aus diesem Grunde auch gut erklärlich, es kamen immer mehr Bergleute nach Büddenstedt.
| Jahr | Einwohner |
|---|---|
| 1850 | etwa 400 |
| 1895 | 600 |
| 1900 | 843 |
| 1905 | 931 |
| 1910 | über 1000 |
Auch das Gesicht des Ortes veränderte sich. Waren bis dahin die Fachwerkhäuser der Bauern, Ackerleute und Tagelöhner bis 1823/24 vorherrschend, so kamen jetzt die eher schlichten Wohnhäuser der Bergleute, die Häuser der Handwerker, Kaufleute und der anderen Gewerbetreibenden hinzu.
Außerdem wuchsen die Anlagen der BKB immer dichter an das Dorf heran. Schließlich lagerte auch unter dem Ort die wertvolle Kohle. Schon in den 1930er Jahren begannen die Vorbereitungen für den Umzug der Dorfgemeinschaft. Die ersten Grundstücke wurden von den BKB aufgekauft.
In der Mitte zwischen dem alten Büddenstedt und dem Dorf Wulfersdorf, dem in nicht all zu ferner Zeit das gleiche Schicksal wie Büddenstedt beschieden sein sollte, zieht sich von Süden nach Norden der so genannte Barneberger Bundsandsteinsattel, der von Kohle frei ist. Hier am Kreuzungspunkt der alten Heerstraße Offleben – Helmstedt und der Straße Büddenstedt – Wulfersdorf besaßen die BKB geeignetes Baugelände und stellten es für ein neues Büddenstedt zur Verfügung. Ab 1935 entstanden die ersten Häuser in der Siedlung Büddenstedt. Das erste Grundstück wurde noch im Jahre 1935 von Bäckermeister Adolf Gieseke bezogen.[7] Nach und nach siedelten die Bewohner in das neue Büddenstedt um oder verließen ganz die Umgebung.
Vor allem während des Zweiten Weltkrieges wurde der Abriss des alten Dorfes forciert, die Rüstungsindustrie brauchte die Kohle. Im Jahre 1941 verschwand der Friedhof, die Gräber waren allerdings schon 1938 in die, wie man damals sagte, „Siedlung Büddenstedt“ umgebettet worden. Am Karfreitag des Jahres 1943 wurde die Kirche gesprengt. Die letzten Bewohner verließen im Dezember 1947 kurz vor den herannahenden Baggern ihre Häuser.
Damit war das alte Büddenstedt mit seiner langen Geschichte ein für alle Mal verschwunden. Nach Kriegsende erhielt die Siedlung Büddenstedt den Namen Neu Büddenstedt. Es entstand ein nach seinerzeit modernsten Gesichtspunkten geplanter Ort, der damit wohl auch der jüngste in der Geschichte des Landkreises Helmstedt sein dürfte.
Ein Neuanfang
Die Kohledörfer sollen eingemeindet werden
Im Rahmen der niedersächsischen Gebietsreform, die 1971 ihren Beginn hatte und 1974 abgeschlossen wurde, sah das Niedersächsische Innenministerium eine Eingemeindung der drei Kohledörfer Neu Büddenstedt, Reinsdorf und Offleben in den Stadtverband Schöningen vor. Diesem Vorhaben widersprachen die drei Gemeinden vehement.
In gemeinsamen Gemeinderatssitzungen wiesen sie auf die Eigenständigkeit der gemeinsamen Entwicklung im Umfeld des Kohleabbaues hin. Beeindruckend war auch die Liste der Versorgungseinrichtungen der Bürger. In einer verkürzten Stellungnahme der Gemeinden zum Referentenentwurf zählten die Bürgermeister an sozialen Einrichtungen auf: Dorfgemeinschaftshaus, Altenwohnhäuser, zwei Kindergärten (170 Kinder), Jugendzentren, ein ausgeprägtes Gemeinschaftsleben mit entsprechenden Einrichtungen, planmäßige Bezuschussung der Mütter- und Kinderverschickung, Obdachloseneinrichtungen.
Die ärztliche Versorgung war durch zwei praktische Ärzte, einen Zahnarzt, zwei Gemeindeschwestern mit Schwesternstationen, eine Drogerie, einen von auswärts organisierten Apothekerdienst und gut organisierte Rot-Kreuz-Gruppen gesichert.
Auch das Angebot kultureller Einrichtungen sah beachtlich aus. Neben einem Kulturzweckverband mit regelmäßigen Aufführungen namhafter Bühnen und einem Abonnentenstamm von 500 bis 600 Menschen gab es vier Sportplätze, ein Hallenbad, zwei Turnhallen, zwei Kegelbahnen und Schießstände, drei kommunale Volksbüchereien und Nebenstellen der Kreisvolkshochschule. Dazu kamen Musik-, Gesangs- und Sportvereine.
Für die Ausbildung der Kinder sorgten eine Mittelpunktschule und eine Grundschule mit 20 Klassen und 500 Schülern. Es gab Lehrmittelfreiheit.
Die Versorgung der Bevölkerung war durch 12 Lebensmittelgeschäfte, sechs Bäckereien, vier Schlachterbetriebe und eine Großschlachterei sowie 14 Gaststätten gesichert. Betriebe der Metall-, Elektro- und Holzbranche standen zur Verfügung. Der Güter- und Personenverkehr war durch Bundesbahn und Privatunternehmen gewährleistet.
Alles in allem waren die Gemeinden sehr gut ausgestattet und es bestand kein Grund, sie an die Stadt Schöningen anzuschließen. Auch der Kreistag hatte in einer Sitzung vom 06. April 1972 die Position der Gemeinden unterstützt. Außerdem sprach sich das Landesplanerische Rahmenprogramm des Verwaltungspräsidenten in Braunschweig vom 23. April 1971, das in Zusammenarbeit mit den Gemeinden erstellt worden war, gegen eine Eingemeindung aus.
Dennoch war in einem Gesetzentwurf des Jahres 1973 erneut eine Eingemeindung nach Schöningen vorgesehen. Argumente des Innenministeriums waren die Finanzkraft der Gemeinden, die dem ganzen Umfeld zugute kommen sollte und der Bevölkerungsrückgang.
| 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1973 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Neu Büddenstedt | 1642 | 2732 | 2739 | 2638 | 2310 |
| Offleben | 1907 | 2822 | 2133 | 1874 | 1763 |
| Reinsdorf | 260 | 559 | 526 | 450 | 410 |
| Zusammen | 3809 | 6113 | 5398 | 4862 | 4483 |
Reaktionen auf diese Argumente und den Gesetzentwurf waren Unzufriedenheit und Empörung der Bevölkerung. In Neu Büddenstedt wurde eine Unterschriftensammlung von Haus zu Haus durchgeführt. Die Gemeinderäte wiederholten in ihren Entschließungen 1973 ihre Position der Ablehnung einer Eingemeindung. Die Presse berichtete laufend über die Vorgänge in den Gemeinden.
Die Wende kam mit einem Schnellbrief des Innenministers vom 01. November 1973. Hierin wurde die Zusammenlegung der drei Gemeinden in eine neue mit dem Namen Büddenstedt oder Neu Büddenstedt in Aussicht gestellt. Der Ausschuss für innere Angelegenheiten des Niedersächsischen Landtages hatte einen Vorschlag in dieser Richtung unterbreitet.
In einem „Grenzänderungsvertrag“, der am 07. Februar 1974 vom Landkreis Helmstedt genehmigt wurde, einigten sich die drei Orte darauf, dass die neue Gemeinde den Namen Büddenstedt tragen, die anderen Ortsteile aber ihre Ortsnamen beibehalten und das bisherige Ortsrecht weitere zwei Jahre Geltung behalten sollte.
Per Gesetz vom 11. 02. 1974 war die neue Gemeinde Büddenstedt ab 01. März 1974 mit einer Gesamtfläche von 19,54 km² geboren. Der erste Bürgermeister der neuen Gemeinde wurde Horst Smuda (SPD, Offleben), seine Stellvertreter Ernst Sander (CDU, Büddenstedt) und Max Pflugrad (SPD, Reinsdorf). Gemeindedirektor wurde Willy Scheibe, der dieses Amt bisher in Offleben ausgefüllt hatte. Der Gemeindedirektor von Neu Büddenstedt, Franz Müller, ging mit 62 Jahren in den einstweiligen Ruhestand.
Gemeindewappen
| Bannerflagge ehemals Neu Büddenstedt |
Bannerflagge ehemals Offleben |
Bannerflagge Gemeinde Büddenstedt |
|---|---|---|
Neue Straßennamen
Mit Bildung der Gemeinde Büddenstedt mussten auch die Straßen umbenannt werden, die bis zur Zusammenlegung gleiche Namen trugen. Außerdem bekamen einige Straßen erstmalig Namen. Im Folgenden sind die geänderten Straßennamen aufgelistet:
| Reinsdorf | |
| Siedlung von Michael bis Phoenix-Werk | Amselweg |
| Zollhaus bis Schülke | Fasanenweg |
| Stern bis Wesemann | Finkenweg |
| Dorfdurchgangsstraße einschließlich Jacobs | Alte Dorfstraße |
| Alte Landstraße nach Hohnsleben bis zur Kirche | Schwalbenweg |
| Hohnsleben | |
| Alte B 245 bis zur alten Mühle | An der Mühle |
| Straßen nach Harbke, zum Schlagbaum, die Einfahrt von Reinsdorf, sämtliche andere Häuser | Hohnslebener Platz |
| Offleben | |
| Bahnhofstraße | Alversdorfer Straße |
| Schulstraße, einschließlich Dorfstraße | Poststraße |
| Östliche Dorfstraße Nr. 1 – 3 | einbezogen in Gerhart-Hauptmann-Straße |
| Reinsdorfer Straße | Weiterführung der Lindenstraße |
| Büddenstedt | |
| Reinsdorfer Straße | Stettiner Straße |
| Lindenplatz | Berliner Platz |
| Bahnhofsplatz | Weiterführung der Bahnhofstraße |
| Neue Straße | Sankt-Barbara-Straße |
| Straße im Schrebergartengelände | Königsberger Straße |
| Straße, die abzweigt vom Zufahrtsweg zum Schrebergartengelände | Mondeviller Straße |
| Ringplatz | Martin-Luther-Platz |
Hervorzuheben ist die Benennung der Mondeviller Straße im Büddenstedter Baugebiet Kleibergsfeld. Benannt nach der Partnerstadt der Gemeinde, wurde sie zum Europatag im Beisein der französischen Delegation am 4. Mai 1980 feierlich eingeweiht.
Der im Rahmen der Baulanderschließung Oststraße entstandene neue Straßenzug wurde auf Beschluss des Rates vom 8. Januar 1996 nach der englischen Partnerstadt „Northamweg“ benannt.
Am 17. April 2001 hat der Rat beschlossen, die im Baugebiet G.-Hauptmann-Straße / Kirchstraße geschaffene neue Straße aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Kirchengelände „Am Pfarrgarten“ zu benennen und die im Zuge der weiteren Baulanderschließung Kleibergsfeld in Büddenstedt entstandene Straße erhielt lt. Ratsbeschluss vom 16. Juli 2002 entsprechend der alten Flurbezeichnung den Namen „Im Kleibergsfeld“.
Die jüngste Straße – im Industrie- und Gewerbegebiet Büddenstedt (am ehemaligen Kraftwerk Offleben) gelegen – wurde 2007 gewidmet und trägt gemäß Ratsentscheidung vom 3. Juli 2007 den Namen „Industriestraße“. Für etwaige spätere Straßenausbauten in diesem Gebiet wurde bereits in der Ratssitzung angeregt, mit künftigen Namensgebungen möglichst auch an die ehemalige Industriegeschichte der Ziegelei und Tongrube zu erinnern.
- Straßenverzeichnis
- Büddenstedt
- Ortsteil Offleben
- Ortsteil Reinsdorf (Hohnsleben)
- Alte Dorfstraße
- Amselweg
- An der Mühle (in Hohnsleben)
- Fasanenweg
- Finkenweg
- Hohnslebener Platz (in Hohnsleben)
- Schwalbenweg
- Ziegelei
Die Ziegelei war zwar stets im Straßenverzeichnis der Einheitsgemeinde aufgeführt, war aber keine offizielle Straße sondern die Grundstücksbezeichnung für die Betriebsstätte der BKB-Landwirtschaft, ab 2007 dann an der Industriestraße gelegen.
- Industrie- und Gewerbegebiet Büddenstedt
Wahlen in Büddenstedt
| 09.06.1974 | 03.10.1976 | 27.09.1981 | 05.10.1986 | 06.10.1991 | 15.09.1996 | 09.09.2001 | 10.09.2006 | 11.09.2011 | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wahlberechtigte | o. A. | 3264 | 3139 | 2988 | 2938 | 2826 | 2674 | 2592 | 2358 |
| Zahl der Wähler | o. A. | 3071 | 2621 | 2289 | 2119 | 2008 | 1657 | 1542 | 1309 |
| Gültige Stimmen | 3014 | 3011 | 7508 | 6554 | 6042 | 5787 | 4711 | 4355 | 3747 |
| CDU | 1285 / 6 Sitze | 1221 / 6 Sitze | 3980 / 8 Sitze | 3877 / 9 Sitze | 3199 / 8 Sitze | 2706 / 7 Sitze | 1914 / 6 Sitze | 1615 / 5 Sitze | 873 / 3 Sitze |
| SPD | 1525 / 8 Sitze | 1366 / 7 Sitze | 3528 / 7 Sitze | 2677 / 6 Sitze | 2708 / 7 Sitze | 2351 / 6 Sitze | 2237 / 7 Sitze | 1943 / 6 Sitze | 1677 / 5 Sitze |
| FDP | 204 / 1 Sitz | 424 / 2 Sitz | — | — | — | — | — | — | — |
| WBO | — | — | — | — | 135 / 0 Sitze | — | — | — | — |
| UWGB | — | — | — | — | — | 730 / 2 Sitze | 560 / 1 Sitz | 797 / 3 Sitze | 803 / 3 Sitze |
| GRÜNE | — | — | — | — | — | — | — | — | 394 / 1 Sitz |
| Bürgermeister | Horst Smuda (SPD) | Friedrich Lickfett (CDU) | Friedrich Lickfett (CDU) | Friedrich Lickfett (CDU) | Karl-Heinz Isensee (CDU) | Rosemarie Werner (SPD) | Frank Neddermeier (Parteilos) | Frank Neddermeier (Wahlzeit 2006–2014/2016) | |
| 1. stellv. Bürgermeister | Ernst Sander (CDU) | Horst Smuda (SPD) | Horst Smuda (SPD) | Fred Thiemann (SPD) | Fred Thiemann (SPD) | Ernst Holste / Hans Germer (SPD) | Rosemarie Werner (SPD) | Wilfried Rittmeyer (SPD) | Wilfried Rittmeyer / Andrea Schrader (SPD) |
| 2. stellv. Bürgermeister | Walter Weber (SPD) | Ernst Sander (CDU) | Ernst Sander (CDU) | Henning Jacobs (CDU) | Ernst Holste (CDU) | Dietrich Kuessner / Joachim Wolter (UWGB) | Hans-Jürgen Schneider (CDU) | Hans-Jürgen Schneider / Detlef Braun (CDU) | Carsten Schmidt (CDU) |
Bevölkerungsbewegung
Wie im gesamten Zonenrandgebiet und in ländlichen Regionen häufig festzustellen, waren auch in Büddenstedt die Bevölkerungszahlen rückläufig. Dieser Entwicklung hatten Rat und Verwaltung immer wieder entgegen zu steuern versucht.
Eine Maßnahme war die Erschließung des Gebietes „Kleibergsfeld“. Hier wurden 23 Einfamilienhäuser im Zeitraum von Mai 1979 bis Mai 1983 errichtet. Die Erschließungskosten beliefen sich auf 1,18 Millionen DM, von denen die Gemeinde 600.000 DM trug. Diese enorme Summe resultierte aus der Notwendigkeit, die Kanalisation auf über 5,50 m Tiefe zu verlegen. Anders hätte ein Gefälle zur Kläranlage Süd nicht erreicht werden können.
Weitere Maßnahmen zur Baulandbereitstellung schlossen sich an. So wurden Baulückenschließungen im Gemeindegebiet ermöglicht wie beispielsweise 1989 im Allenackerfeld für drei Einfamilienhäuser; 1995 entstand in privater Trägerschaft an der Ecke Oststraße/Straße Am Tagebau ein Neubaugebiet „Northamweg“ mit acht Bauplätzen. 2001 konnte die Gemeinde in Offleben im Bereich der G.-Hauptmann-Straße / Kirchstraße fünf Bauplätze „Am Pfarrgarten“ zur Verfügung stellen.
Durch Wegfall der Kläranlage Süd wurde eine Erweiterung des Baugebietes „Kleibergsfeld“ entlang der Königsberger Straße zulässig. Hier ist 2002 ein Neubaugebiet „Im Kleibergsfeld“ mit 33 Bauplätzen entstanden, von denen 2005 bereits mehr als die Hälfte mit Einfamilienhäusern bebaut sind.
Die Einwohnerzahlen von Büddenstedt im Vergleich zum Landkreis Helmstedt:
| Datum | Büddenstedt | Landkreis Helmstedt |
|---|---|---|
| 31.12.1974 | 4.445 | 104.621 |
| 31.12.1975 | 4.283 | 103.007 |
| 31.12.1976 | 4.180 | 101.647 |
| 31.12.1977 | 4.059 | 101.085 |
| 31.12.1978 | 4.005 | 100.247 |
| 31.12.1979 | 3.913 | 99.654 |
| 31.12.1980 | 3.931 | 99.188 |
| 31.12.1981 | 3.875 | 98.937 |
| 31.12.1982 | 3.839 | 98.399 |
| 31.12.1983 | 3.769 | 97.668 |
| 31.12.1984 | 3.692 | 97.018 |
| 31.12.1985 | 3.622 | 96.141 |
| 31.12.1986 | 3.608 | 96.011 |
| 31.12.1987 | 3.507 | 95.343 |
| 31.12.1988 | 3.514 | 97.555 |
| 31.12.1989 | 3.590 | 98.541 |
| 31.12.1990 | 3.694 | 100.184 |
| 31.12.1991 | 3.683 | 101.113 |
| 31.12.1992 | 3.689 | 101.979 |
| 31.12.1993 | 3.614 | 101.772 |
| 31.12.1994 | 3.592 | 101.937 |
| 31.12.1995 | 3.586 | 101.829 |
| 31.12.1996 | 3.487 | 101.237 |
| 31.12.1997 | 3.453 | 100.900 |
| 31.12.1998 | 3.410 | 100.697 |
| 31.12.1999 | 3.368 | 100.634 |
| 31.12.2000 | 3.305 | 100.033 |
| 31.12.2001 | 3.257 | 99.527 |
| 31.12.2002 | 3.208 | 99.281 |
| 31.12.2003 | 3.128 | 98.732 |
| 31.12.2004 | 3.148 | 98.470 |
| 31.12.2005 | 3.070 | 97.749 |
| 31.12.2006 | 3.020 | 96.972 |
| 31.12.2007 | 2.976 | 95.871 |
| 31.12.2008 | 2.931 | 94.870 |
| 31.12.2009 | 2.859 | 93.903 |
| 31.12.2010 | 2.802 | 92.836 |
| 31.12.2011 | 2.709 | 92.062 |
| 30.09.2012 | 2.647 | 91.646 |
Verwaltung und Einrichtungen für den Bürger
Verwaltung
Die Verwaltung der Gemeinde Büddenstedt wurde am 1. März 1974 im Rathaus von Neu Büddenstedt eingerichtet. Zum ersten Gemeindedirektor wurde Willy Scheibe bestimmt, der dieses Amt schon in Offleben ausgefüllt hatte. Der Gemeindedirektor von Neu Büddenstedt, Franz Müller, war in den verdienten Ruhestand getreten.
Um die Nachfolge von Willy Scheibe gab es dann ein unschönes Zwischenspiel. Vom Rat als Nachfolger eingestellt wurde Erwin Lück aus Eutin, der am 31. März 1977 vom Rat mit 8 gegen 6 Stimmen gewählt wurde. Mit Ablauf der Probezeit beantragte die SPD-Ratsfraktion aufgrund verschiedener Differenzen, ihn mit Ablauf der Probezeit nicht zu übernehmen. In einer stürmischen Ratssitzung beschloss das Gremium mit 9 zu 6 Stimmen diesem Antrag zu entsprechen. Der stellvertretende Gemeindedirektor, Otto Piper, nahm das Amt dann in der Übergangszeit wahr. Lück ging vor Gericht in Braunschweig und wollte seine Einstellung erzwingen. Durch einen Vergleich, der die Gemeinde 45.000 DM Abfindung kostete (gefordert waren 125.000 DM), konnte die Stelle wieder neu ausgeschrieben und besetzt werden.
Am 7. Juli 1980 wurde der damalige Kreisamtmann Wolfgang Walter mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt und am 06. Oktober 1980 vom Rat gewählt. Mit Vollendung seines 65. Lebensjahres ist W. Walter nach über 20jähriger Tätigkeit als Gemeindedirektor Ende März 2001 in den Ruhestand gegangen.
Die Leitung der Verwaltung wurde daraufhin bis zur Wahl des ersten hauptamtlichen Bürgermeisters im Herbst 2001 von dem vom Landkreis Helmstedt zur Gemeinde abgeordneten Kreisamtsrat Frank Neddermeier übernommen. Mit Änderung der Niedersächsischen Gemeindeordnung ist die sogenannte „Eingleisigkeit“ eingeführt worden, so dass seit der Kommunalwahl 2001 die Verwaltungsaufgaben des Gemeindedirektors als Leiter der Gemeindeverwaltung und die repräsentativen Aufgaben des Bürgermeisters in einer Funktion vereinigt sind und vom direkt gewählten hauptamtlichen Bürgermeister wahrgenommen werden. Gleichzeitig ist der Bürgermeister auch Mitglied des Gemeinderates und des Verwaltungsausschusses, dessen Vorsitz er Kraft Gesetzes hat.
Im Rahmen der Kommunalwahl am 09. September 2001 wurde der gebürtige Büddenstedter Frank Neddermeier zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Büddenstedt gewählt. Seine fünfjährige Wahlzeit begann am 01. 11. 2001. Mit der Kommunalwahl am 10. Sept. 2006 wurde F. Neddermeier mit Wirkung ab 01. 11. 2006 zum Bürgermeister wiedergewählt. Infolge Änderung des Niedersächsischen Kommunalverfassungsrechts im Jahre 2005 erstreckt sich die Amtszeit der direkt gewählten Bürgermeister nunmehr auf acht Jahre und endet somit für Bürgermeister Neddermeier am 31. 10. 2014.
Da die Gemeinde im Jahr 2013 Gespräche mit ihren Nachbarkommunen über eine etwaige Fusion aufgenommen hat, machte der Rat von seiner Möglichkeit nach dem Nds. Kommunalverfassungsgesetz Gebrauch und beschloss, auf die Neuwahl eines Bürgermeisters in 2014 zunächst zu verzichten. Die Leitung der Verwaltung wird damit ab 01. 11. 2014 bis auf weiteres dem allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters obliegen.
Aufgrund der 1974 sehr beengten Raumsituation beschloss der Gemeinderat den Bau eines Pavillons neben dem Rathaus. So konnten 1976 für etwa 70.000 DM vier Diensträume für die Finanzverwaltung und die Kasse geschaffen werden. Das ehemalige Verwaltungsgebäude Lindenstraße 4 in Offleben, das nun leer stand, sollte ursprünglich verkauft werden. Weil sich aber kein Käufer fand, entschied sich die Gemeinde für eine Vermietung als Wohnraum.
Die Fassade des Rathauses wurde im Zuge der Verschönerung des Rathausplatzes 1990 renoviert. - Nachdem der Verwaltungspavillon nach gut 20 Jahren immer mehr bauliche Mängel aufwies, sind Kämmerei und Gemeindekasse im Herbst 1999 in die freigewordenen Posträume Rathausplatz 2 a umgezogen. Da der Fertigbau aus dem Jahre 1976 mit Asbest belastet war, wurde der Pavillon keiner anderen Verwendung mehr zugeführt und letztendlich im Sommer 2004 abgerissen.
Im Frühjahr 2009 wurde mit einem Kostenaufwand von rd. 15.000 Euro am Hintereingang des Rathauses ein behindertengerechter Eingang unter Neugestaltung der Außenanlage geschaffen. Mittels Hebelift können nun Rollstuhlfahrer, Behinderte mit Gehwagen oder Besucher mit Kinderwagen problemlos in die Gemeindeverwaltung oder die Rathausgaststätte gelangen.
Die gemeindlichen Bauhofstandorte blieben bei Zusammenschluss in den Ortsteilen bestehen. Erst nachdem 1996 die Sanitärräume auf dem Büddenstedter Bauhof ausgebaut und auf dem Gelände der ehemaligen Tankstelle an der Wulfersdorfer Straße ein Hallenneubau für die Aufnahme von Fahrzeugen und Geräten mit einem Gesamtkostenaufwand von 740.000 DM errichtet werden konnte, erfolgte eine Zentralisierung des Bauhofes.
Aus Kostengründen hat sich die Gemeinde im Jahr 2009 dazu entschieden, im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit das Standesamtswesen aus der Büddenstedter Verwaltung auszugliedern und mit der Stadt Schöningen sowie den Samtgemeinden Heeseberg und Schöppenstedt einen gemeinsamen „Standesamtsbezirk Süd-Elm“ mit Verwaltungssitz in Schöningen zu bilden. Zum 01. Januar 2014 wurde der Standesamtsbezirk noch um die Samtgemeinde Asse, im Landkreis Wolfenbüttel gelegen, erweitert.
Trinkwasserversorgung, Abwasser- und Abfallbeseitigung
Die Versorgung der Ortsteile mit Wasser war sehr unterschiedlich geregelt. Jede Gemeinde hatte vor der Zusammenlegung einen anderen Vertrag. Neu Büddenstedt z. B. hatte seit 1974 das Trinkwassernetz in eigenem Besitz, das Trinkwasser musste zu einem Preis von 1,00 DM pro cbm plus Umsatzsteuer gekauft werden. Offleben dagegen bezahlte aufgrund seines Vertrages aus dem Jahre 1942 einen cbm-Preis von nur 0,40 DM. Durch Schäden am Leitungsnetz wurde der Preis auf 0,80 DM plus Umsatzsteuer von 5,5 % im Jahre 1973 heraufgesetzt. In Reinsdorf-Hohnsleben hatte die BKB das Leitungsnetz in ihrem Besitz und verlangte 1,20 DM plus 5,5 % Umsatzsteuer für jeden cbm.
Nach langen Verhandlungen mit der BKB konnte im Oktober 1976 ein Trinkwasserliefervertrag geschlossen werden. Damit fiel die unentgeltliche Lieferung an den alten Ortskern in Reinsdorf-Hohnsleben fort, das Leitungsnetz sollte ab 1984 an die Gemeinde gehen. Die BKB sicherte eine Reparaturbeteiligung von 50 % auf 10 Jahre zu und der Wasserpreis sollte mit einer Preisgleitklausel bei 1,11 DM liegen.
Der Geschäftszweig der Trinkwasserlieferung wurde infolge Umstrukturierung der BKB ab 01. 08. 1998 zunächst von der Avacon AG und später deren Tochtergesellschaft, der Purena GmbH übernommen. Im Sommer 2003 wurde das Wasserwerk Wulfersdorf, von dem aus die Gemeinde Büddenstedt beliefert wurde, wegen baulicher und technischer Überalterung von der Purena außer Betrieb genommen und abgerissen. Seitdem wird die Gemeinde mit Trinkwasser aus dem Wasserwerk Wolfenbüttel versorgt.
Im Frühjahr 2005 erfolgte im Amtsblatt der Europäischen Union eine Ausschreibung der Dienstleistungskonzession zur Wasserversorgung der Gemeinde Büddenstedt. Zwei Firmen hatten dazu Angebote abgegeben. Der Rat entschied sich schließlich, die Dienstleistungskonzession Wasserversorgung ab 01. 06. 2005 für 30 Jahre an die Purena GmbH Braunschweig zu vergeben, da deren Angebot für die Gemeinde die wirtschaftlichste Lösung darstellte. So konnte der Wasserpreis von bisher 1,70 € / cbm auf 1,50 €, jeweils plus Mehrwertsteuer, gesenkt werden. Das Wasserleitungsnetz wurde für 700.000 € für die Zeit der Dienstleistungskonzession an die Purena übertragen. Zusätzlich hat die Gemeinde noch Gesellschafteranteile an der Purena GmbH erhalten.
Für die Abwasserbeseitigung war schon seit langer Zeit in den Orten Büddenstedt durch die am nördlichen und südlichen Ortsrand befindlichen Kläranlagen Nord und Süd und in Offleben durch die in Verlängerung des Wiesenweges gelegene Kläranlage gesorgt. In Reinsdorf-Hohnsleben dagegen musste erst eine solche Anlage gebaut werden. Im Jahre 1985 wurde mit dem Bau von drei Nachklärteichen für insgesamt 580.000 DM begonnen. Bundesrepublik und Land Niedersachsen beteiligten sich mit 225.000 DM an den Kosten.
Weil die alten Klärwerke (über 40 Jahre alt) sowohl baulich als auch technisch nicht mehr dem Stand der Technik entsprachen - die gesetzlich geforderten Messwerte wurden immer schlechter - musste sich der Rat zum Neubau einer Gemeinschaftskläranlage an der K 22 zwischen Reinsdorf und Offleben entschließen. Mit dem ersten Spatenstich konnte am 21. 12. 1999 der Kläranlagenbau begonnen werden. Nach rund 1 1/2jähriger Bauzeit erfolgte am 10. August 2001 die offizielle Inbetriebnahme und am darauf folgenden Tag wurde die Anlage anlässlich eines Tages der offenen Tür auch den Einwohnern vorgestellt. Die Gesamtkosten für die neue Kläranlage betragen 4.369.004,96 €.
Im Sommer 2006 wurden die Arbeiten zum Rückbau der alten Büddenstedter Kläranlagen Nord und Süd mit einem Kostenaufwand von 112.430 € aufgenommen. Als letztes erfolgte dann der Rückbau der Kläranlage Offleben, wofür Kosten in Höhe von 81.000 € veranschlagt gewesen sind.
Für die Müllbeseitigung hatte bis 1974 der Müllabfuhr-Zweckverband „Elm-Lappwald“ gesorgt. Die Gemeinde Neu Büddenstedt gehörte zu den vier Gründungsgemeinden dieses Verbandes; Offleben und Reinsdorf waren später hinzugekommen. Durch die neue gesetzliche Regelung des Jahres 1975 hatte der Landkreis Helmstedt die Entsorgung zu tragen. Der Landkreis übergab diese Aufgabe ab dem 01. Januar 1975 einer privaten Gesellschaft, der Firma „Städtereinigung West“ mit Sitz in Herford.
Neben dem Angebot der regelmäßigen Sperrmüllabfuhr konnten Anfang 1983 auch Behälter für Altglas aufgestellt werden. Da dieses Angebot von der Bevölkerung außerordentlich gut angenommen wurde, entschloss man sich 1988 zur Aufstellung von sogenannten Depotcontainern auch in Offleben und Reinsdorf. Hier konnten nun Weißglas, Grünglas, Braunglas, Dosen, Papier, Textilien, Aluminium und Batterien entsorgt werden. Im Laufe der Jahre hat sich die getrennte Wertstoffsammlung über das Duale System und mit Einführung der grünen Tonne immer weiter entwickelt. So erfolgt 2005 die Sperrmüllabfuhr, die Abfuhr der grauen Restmülltonne, der grünen Biomülltonne, der gelben Wertstoffsäcke, des Altpapiers und der Altglascontainer im Auftrag des Landkreises inzwischen durch verschiedene Unternehmen.
Polizeiposten in Büddenstedt
Da die Polizeiposten in Offleben und Büddenstedt mit der Zentralisierung aufgehoben wurden, forderten die Gemeinden eine Wiedereinrichtung. Das Hauptargument des Niedersächsischen Innenministeriums waren die rückläufigen Einwohnerzahlen. Gemeinden unter 7.000 Einwohnern hatten offenbar kein Anrecht auf Schutz durch die Polizei.
Im Jahre 1983 änderte sich die Einstellung in Hannover. Mit der Einrichtung einer Polizeidienststelle sollte nun der Kontakt von Polizei und Bürger wieder enger werden. Am 1. Oktober war es dann soweit. Mit Polizeihauptmeister Reinhard Flade, der ohnehin in Büddenstedt wohnte, wurde die Polizeidienststelle im Rathaus eröffnet. Seit dem 1. September 1991 befindet sie sich im Hause Martin-Luther-Platz 5. 1995 konnten innerhalb dieses Hauses neue Räume bezogen werden. Die Dienststelle ist seither mit zwei Beamten besetzt.
Schiedspersonen in der Gemeinde
Schon seit langer Zeit gab und gibt es die Institution des Schiedsmannes bzw. der Schiedsperson in den Gemeinden Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf.
- Schiedsperson
- bis 1987 Ernst Roehse, Offleben (Ruhestand nach 32-jähriger Tätigkeit)
- bis 1988 Karl-Heinz Ruhe, Offleben
- bis 1997 Wolfgang Morawietz,Büddenstedt
- bis 2002 Bärbel Gawronska, Büddenstedt
- bis 2009 Ulrich Lempart, Büddenstedt
- ab Mai 2009 Eberhard Woelke aus Büddenstedt
- Stellvertreter
- 1974 bis 1980 Willi Reupke, Büddenstedt
- bis 1988 Wolfgang Morawietz, Büddenstedt
- bis 1993 Hans Gerhard Rosenmüller, Offleben
- bis 1998 Helmut Berg, Offleben
- bis 2000 Lothar Bosse, Offleben
- bis 2005 Sabine Völkel, Offleben
- bis 2010 Franz Wärmer, Reinsdorf
- bis 2014 Reinhard Fredrich, Büddenstedt
Ortsheimatpfleger
Im Jahre 1976 wurde die Einrichtung eines Ortsheimatpflegers vorgenommen. In dieses Amt wurde der Realschullehrer Oskar Borchers berufen. Seine Aufgabe sollte es sein, die Chroniken der Gemeinden Neu Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf bis zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses zu ergänzen bzw. die Chronik der Gemeinde Büddenstedt zu beginnen. Als Nachfolger in seinem Amt wurde 1980 der ehemalige Gemeindedirektor von Neu Büddenstedt, Franz Müller, bestimmt. Herr Müller hat das umfangreiche Material für die Chronik der Einheitsgemeinde Büddenstedt zusammengestellt. Seit seinem Tod im Frühjahr 1994 ist das Amt des Ortsheimatpflegers unbesetzt.
Seniorenbeirat
Allen drei Gemeinden war die Betreuung ihrer Senioren ein besonderes Anliegen, das auch nach Zusammenschluss weiter umgesetzt wurde. So werden u. a. regelmäßig Halbtags- und Ganztagsfahrten sowie eine gemeinsame Weihnachtsfeier für die Senioren angeboten.
Zur Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeiten im Seniorenbereich nahm der Sozialausschuss im Frühjahr 1991 die Initiative zur Bildung eines Seniorenbeirates durch die örtlichen Vereine und Verbände auf. Am 18. Januar 1994 wurde Waldemar Scheer zum ersten Vorsitzenden des neu gegründeten Seniorenbeirates der Gemeinde Büddenstedt gewählt, in dem alle drei Ortsteile vertreten sind. Nach den vom Rat beschlossenen Richtlinien besteht der Seniorenbeirat aus 7 Mitgliedern; die Geschäftsführung obliegt der Gemeinde. 1997 übernahm Joachim Hoppe den Vorsitz.
Der Seniorenbeirat setzt sich insbesondere für die Belange der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger ein, wirkt federführend bei den Veranstaltungsplanungen mit und bietet regelmäßig Sprechstunden an. Zunächst befand sich das Kontaktbüro des Seniorenbeirates im Hause Martin-Luther-Platz 5; seit Frühjahr 2005 finden die Sprechstunden im Erdgeschoss des Rathauses statt. Für die Offlebener Senioren werden die Sprechstunden im Dorfgemeinschaftshaus abgehalten.
Frauenbeauftragte/Gleichstellungsbeauftragte
Durch Änderung der Niedersächsischen Verfassung – NGO – wurden die Städte und Gemeinden 1997 dazu verpflichtet, eigene Frauenbeauftragte zu bestellen. Anfangs war in der Gemeinde Büddenstedt niemand zur Übernahme dieses Amtes weder auf ehrenamtlicher noch auf nebenamtlicher Basis bereit. Erst im Jahr 2000 konnte der Rat seinen Verfassungsauftrag umsetzen und Dagmar Cieslik aus Büddenstedt zur ersten ehrenamtlichen Frauenbeauftragten berufen. Die Frauenbeauftragte steht allen Einwohnerinnen und Einwohnern, Vereinen und Organisationen sowie den Beschäftigten der Gemeinde als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Ende 2002 ist Frau Cieslik auf eigenen Wunsch von ihrem Amt zurückgetreten. Seit 2003 nimmt die Büddenstedterin Brigitte Fredrich die Aufgaben ehrenamtlich wahr.
Mit Novellierung der NGO vom 22. April 2005 wurde die Bezeichnung „Frauenbeauftragte“ in „Gleichstellungsbeauftragte“ geändert. Hauptaufgabe der Gleichstellungsbeauftragten ist es, auf die Verwirklichung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern hinzuwirken; ein weiterer Schwerpunkt ist die Thematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Wirtschaft in Büddenstedt
Handwerk, Handel und Gewerbe
Handwerk, Handel und Gewerbe waren seit jeher eine wichtige Seite der Wirtschaft der Region. Doch auch auf diesem Gebiet hinterließ die allgemeine Wirtschaftslage ihre Spuren. Eine Reihe von Geschäften, für die es keinen Ersatz gab, musste geschlossen werden. So fehlen nach 40 Jahren Einheitsgemeinde alteingesessene Betriebe wie für den Heizungsbau, Tischlerei, Kfz-Werkstatt mit Tankstelle, Fuhrunternehmen, Drogerie, Bäckerei und Lebensmittelversorgung. Auch die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist in dieser Zeit von 13 auf 8 zurückgegangen.
Auf der anderen Seite jedoch sind neue Unternehmen und Geschäfte hinzugekommen. So errichtete beispielsweise in Büddenstedt die Firma Roehse (Ausbau, moderner Innenbau, Decken- und Wandverkleidungen) 1986 einen Neubau an der Königsberger Straße und beschäftigte bald 34 Fachkräfte. Schon vorher konnte in Offleben im Juli 1979 die Fa. Domeier (Kupferschmiede und Metallbau) gegründet werden. Beide Unternehmer hatten im übrigen zur Existenzgründung die Unterstützung von Landkreis und Gemeinde erhalten. Damit konnten im Gemeindegebiet 52 Arbeitsplätze geschaffen werden, die im Laufe der Zeit in beiden Betrieben noch erweitert wurden. Ende 2007 hat die Fa. Roehse etwa 70 und die Fa. Domeier rd. 55 Beschäftigte.
Im Sommer 2003 haben die örtlichen Gewerbetreibenden zur Vorstellung ihrer Leistungsfähigkeit und Produktvielfalt erstmals eine eigene Gewerbeschau im Bereich des Dorfgemeinschaftshauses Offleben durchgeführt, die aufgrund ihres Erfolges von nun an in regelmäßigen Abständen veranstaltet wird.
Das Phoenix-Werk in Reinsdorf
Das Reifen produzierende Phoenixwerk in Reinsdorf ist ein wichtiger Bestandteil des wirtschaftlichen Lebens der Region. Der Beginn dieses Werkes geht auf das Jahr 1964 zurück, als das Schwelwerk der BKB geschlossen werden musste. Für die Beschäftigten waren die Para-Gummiwerke Arthur Brügger, die ihr Werk aus Wuppertal-Barmen nach Reinsdorf verlegt hatten, die Rettung. Mitte 1967 war das Werk vollständig nach Reinsdorf umgezogen, die Belegschaft vor Ort hatte in Wuppertal umschulen können. So musste keiner der Beschäftigten aus dem Schwelwerk arbeitslos werden.
Etwa 500 Beschäftigte fanden 1977 dort Lohn und Brot. Im genannten Jahr wurde nun aber die Nachricht bekannt, dass im Zuge des Rückgangs des Reifenabsatzes rund 20 % der Belegschaft entlassen werden sollten. Für die 100 Menschen wäre dies eine schlimme Entwicklung gewesen, da sie in der Zonenrandlage kaum Aussichten auf eine andere Arbeit gehabt hätten.
Aus diesem Grunde protestierte die Gemeinde gegen die geplanten Entlassungen nicht nur bei der Firma in Hamburg. Die Landesregierung in Hannover und die Abgeordneten der Region im Landtag wurden ebenso angesprochen wie die Bundesregierung in Bonn und die Abgeordneten im Bundestag.
Vier Jahre sollte es aber noch dauern, bis gute Meldungen über die Presse verbreitet werden konnten. Eine Verlagerung der Produktion auf andere Materialien und vor allem andere Produkte hatte als Ergebnis der gemeinsamen Anstrengung von Betriebsrat, Arbeitsamt und den Politikern nicht nur die Arbeitsplätze gesichert. Auch eine Erweiterung des Mitarbeiterstammes konnte erreicht werden. Nach dem Bau einer neuen Großlackanlage konnten im Jahre 1986 sogar 650 Menschen beschäftigt werden.
1997 wurde die Phoenix AG verkauft an die Dynamit Nobel Kunststoff GmbH mit Hauptsitz im bayerischen Weißenburg. Das Unternehmen hatte sich auf die auftragsbezogene Fertigung von großflächigen Präzisionsformteilen aus Kunststoff, vorrangig für die Automobilindustrie, spezialisiert. Das Reinsdorfer Werk war mit 400 Mitarbeitern ebenfalls betroffen und firmierte somit von nun an unter dem Namen Dynamit Nobel.
Anfang Mai 1998 vernichtete ein Großfeuer infolge Brandstiftung eine neue Lagerhalle des Betriebes. Der geschätzte Schaden belief sich auf mehr als eine Million Mark. Im Jahr 2003 hat sich die Dynamit Nobel Kunststoff GmbH mit einer Investition von 30 Millionen Euro zu ihrem Standort in Reinsdorf bekannt und das Werk durch den Bau einer neuen Lackieranlage erweitert. Unterstützung kam hierbei auch von der Gemeinde, die eigens eine Erschließungsstraße entlang des Offlebener Kraftwerksgeländes gebaut hat. Zu diesem Zeitpunkt waren etwa 450 Menschen in Reinsdorf beschäftigt. Zu den Hauptkunden des Werkes zählten VW, Audi, BMW und Mercedes Benz. Ohne den Einsatz der Gemeinde Büddenstedt in finanzieller Hinsicht wären die Arbeitsplätze in diesem Werk gefährdet gewesen.
Zum 1. Januar 2006 wird die Dynamit Nobel Kunststoff GmbH in Weißenburg/Mittelfranken an die schwedische Plastal-Gruppe (Automobilzulieferer) mit Sitz in Kungälv/Schweden veräußert. Betroffen von diesem Eigentümerwechsel ist wiederum auch das Werk in Reinsdorf, das nun den Namen Plastal GmbH tragen wird. Lt. einem Pressebericht vom September 2006 sei das Werk Reinsdorf – mit derzeit 340 Mitarbeitern, darunter 16 Auszubildende – nach Aussage des Werksleiters gefestigt und kein Krisenstandort mehr.
Doch schon drei Jahre später zeigt sich eine völlig andere Situation. Im März 2009 macht die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise auch vor diesem Konzern nicht halt und das schwedische Mutter-Unternehmen hat insbesondere wegen des Abschwungs in der schwedischen Automobilindustrie Insolvenz anmelden müssen. Das deutsche Tochter- Unternehmen Plastal GmbH mit seinen insgesamt 6 Werks-Standorten war nun seinerseits gezwungen, ebenfalls ein Insolvenzverfahren einzuleiten. Erneut geht bei den Mitarbeitern große Angst um ihren Arbeitsplatz um. Aufgrund der guten Auftragslage, insbesondere durch VW, kann im Reinsdorfer Werk jedoch die Produktion zunächst wie gewohnt weiter laufen. Insolvenzverwalter, Gewerkschaft und Politik bemühen sich mit aller Kraft um den Erhalt des Unternehmens und die Sicherung der Arbeitsplätze. Anfang Februar 2010 kommt endlich die erlösende Nachricht über einen Kaufvertragsabschluss mit dem französischen Automobilzulieferer Faurecia, der alle 6 deutschen Standorte übernehmen wird. Um trotz notwendiger Personalkosteneinsparungen sämtliche Arbeitsplätze erhalten zu können, waren allerdings finanzielle Zugeständnisse der Mitarbeiter unumgänglich. Das Werk trägt nunmehr den Namen Faurecia Exteriors GmbH.
Altlast und Geruchsbelästigung aus dem Tagebau Alversdorf
Zur Wirtschaftslage der Region gehören leider auch die Altlasten. Durch das 1936 gebaute Schwelwerk der BKB mussten vor allem die Anwohner in Offleben leiden. Die Geruchsbelästigung durch Phenole war dann durch die Schließung 1967 vorbei. Die Vergangenheit sollte die Offlebener allerdings noch einmal einholen. Als die Gemeinde Alversdorf der Braunkohleförderung weichen und abgerissen werden musste, stieß man auf Stollen, in denen Phenole aus dem alten Schwelwerk gelagert waren. Die Geruchsbelästigung begann aufs Neue. Erst 1978/79 wurde durch den Abbau der Kohleschichten unter dem Brikettfabrikgelände das ganze Ausmaß der Schwefelwasserdurchtränkung des Bodens deutlich. Nach Aussage der BKB gab es keinerlei Gesundheitsgefährdungen und durch die eingeleiteten Maßnahmen hielt sich die Belästigung der Bevölkerung in den letzten Jahren in Grenzen.
Eine weitere Belästigung für die Offlebener Bürger war der Staubanfall durch den Tagebau. Bei entsprechendem Wind konnte man das Kraftwerk nicht mehr sehen. Eine Dunst-Dreck-Wolke verhinderte die Sicht nach Schöningen. Im Jahre 1979 war die Belästigung so schlimm, dass sich die Bürger in einem Protestschreiben an die BKB wandten, um Abhilfe zu fordern. 1979 konnte eine Einigung zwischen den protestierenden Bürgern, der Gemeinde und den BKB erzielt werden. Die BKB verpflichteten sich, die Geruchs- und Staubbelästigung so weit es ging zu verhindern und zahlten für die Jahre ab 1977 jährlich eine Entschädigung an die Gemeinde, die dann nach einem Verteilerschlüssel diese an die Bürger weitergab.
Die Belästigung aus dem Abbaugebiet ließ in den weiteren Jahren nach. Der Kohleabbau im Tagebau Alversdorf wurde 1991, nach 29 Jahren, eingestellt. Infolge von Abraumbewegungen zur Aufschüttung in diesem ehemaligen Tagebau gibt es allerdings auch heute noch bei sehr starkem Westwind hin und wieder stärkere Staubbelästigungen im Ortsteil Offleben, die sich trotz aller Bemühungen seitens BKB und des Einsatzes von Bewässerungsanlagen zur Staubbindung nicht ganz verhindern ließen.
Kraftwerke Buschhaus und Offleben
Der Name Buschhaus ist auf das Jahr 1863 zurückzuführen, als ungefähr einen Kilometer westlich des ehemaligen Dorfes Büddenstedt in einem kleinen Wäldchen - wegen seiner geringen Ausdehnung „Am kurzen Holze“ genannt - ein erstes Schachthaus für Bergarbeiterfamilien errichtet wurde, das den Namen „Buschhaus“ erhielt. Wegen des immer näher heranrückenden Tagebaues musste das Buschhaus 1972 schließlich abgerissen werden. Mit dem Kraftwerksneubau lebte der Name jedoch wieder auf.[8]
Nicht nur optisch dominierend in der Region ist das Kraftwerk Buschhaus. Sein 300 m hoher Schornstein ist schon von weitem zu sehen und zu einem Wahrzeichen der Region geworden. Am 02. Januar 1978 hatte die BKB den Antrag zum Bau und Betrieb eines Kraftwerkes zur Erzeugung von Strom gestellt. Da die Kraftwerke der Region nicht mehr genügend Braunkohle zur Verfügung hatten, sollte auf die Salzkohle zurückgegriffen werden. Diese lässt nun allerdings bei der Verbrennung extrem hohe Mengen an Rückständen auftreten, die zu einer Verschmutzung der Umwelt führen können.
Wichtiges Argument für den Bau der Anlage war der Hinweis, dass mit dem Ende der Braunkohlevorräte 1993 auch das Ende der BKB, dem größten Arbeitgeber der Region, erreicht sei. Damit war die Unterstützung der Gemeinden für das Bauvorhaben gesichert, für die die Sicherung der Beschäftigten natürlich Vorrang hatte. Im Zuge des Raumordnungsverfahrens wurden alle erforderlichen Schritte (Auslegung der Pläne, Anhörungen etc.) vollzogen. Am 17. Mai 1978 beschloss der Großraum-Verband Braunschweig als zuständige Behörde den Bau.
Im Dezember 1978 wurden die ersten Schritte zum Anschluss an das Abbaugebiet der Salzkohle begonnen. Dieses Gebiet von etwa 470 ha soll laut Aussage der BKB ca. 360 Millionen Tonnen Salzkohle beherbergen.
Für die Kraftwerksanlage selbst erteilte das Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig am 12. Dezember 1978 die Genehmigung ohne Rauchgasentschwefelungsanlage. Nach der Grundsteinlegung am 16. Juli 1980 begannen allerdings auch die Versuche, den Bau dieser Anlage mit einem Investitionsvolumen von 850 Millionen DM und zur Sicherung von mehr als 1.000 Arbeitsplätzen für mehr als 25 Jahre zu verhindern. Im Herbst 1983 entstand unter den rd. 3.250 BKB-Beschäftigten große Unruhe als die CDU-Landtagsfraktion erklärte, dem im Bau befindlichen Kraftwerk sei die Betriebsgenehmigung zu versagen. Die Landtagsfraktion der FDP und der Berliner Senat schlossen sich dieser Meinung an. Kreistag und Gemeinderäte, Presse und Bürger beteiligten sich voller Engagement an der Diskussion.
Die Umweltschutzverbände organisierten am 28. April 1984 eine Großkundgebung gegen das Kraftwerk. Nach Angaben des Veranstalters waren 8.000 Teilnehmer erschienen, um gegen den Bau zu protestieren.
Als Ende Juni 1984 der Bau abgeschlossen und auch das Abbaugebiet für die Produktion erschlossen war, rechneten alle Beteiligten mit der Betriebsgenehmigung. Nach einer Beratung des Bundestages wurde zwar die Genehmigung erteilt, allerdings mit einer Entschwefelungsanlage. Nach Protesten der Betreiber, der Gemeinden und der Belegschaft, die eine Sicherung der Arbeitsplätze in der Zeit der Betriebsverzögerung vermissten, wurde der Beschluss in einer Sondersitzung in den Sommerferien revidiert. Das Abstimmungsergebnis der namentlichen Abstimmung lautete 265 Ja-Stimmen, 195 Nein- Stimmen und 6 Enthaltungen.
Bedingungen für den Betrieb ohne Entschwefelungsanlage waren: 1. die Verwendung zunächst von Braunkohle, 2. Vorziehung des Fertigstellungstermins der Entschwefelungsanlage auf Mitte 1987, 3. Abschaltung des Kraftwerkes Offleben I und 4. eine umweltfreundliche Verbrennungstechnik im Werk Offleben II.
Aktionen von Greenpeace, die den Schornstein besetzten und weitere Rechtsmittel der Baugegner konnten die Inbetriebnahme nicht verhindern. Die BKB erteilten den Auftrag zum Bau der Entschwefelungsanlage für ca. 380 Millionen DM Ende Dezember 1984. Davon trugen die BKB allerdings nur 138 Millionen, der Rest wurde von Bund und Land aufgebracht.
Am 6. Mai 1985 brannte die erste Braunkohle in der Anlage, am 30. Juli 1985 um 09.16 Uhr ging die Anlage an das Netz. Gleichzeitig wurde das etwa 30 Jahre alte Kraftwerk Offleben I stillgelegt. Die große Eröffnungsfeier des Kraftwerkes mit der Entschwefelungsanlage fand am 25. 06. 1987 statt, als Ministerpräsident Dr. Ernst Albrecht in Anwesenheit einer ganzen Reihe von Ministern aus Hannover die Anlage in Betrieb nahm.
Schon im Jahr 1987 gab es einen Störfall in der Entschwefelungsanlage, die zeitweise nicht ausreichend arbeitete. Der Grenzwert für die Schwefeldioxid-Emissionen wurde überschritten. Man sprach sogar über Entlassungen und Kurzarbeit. Zu diesen Maßnahmen ist es allerdings nicht gekommen. Buschhaus wurde nur mit halber Kraft gefahren, der Block C des Kraftwerks Offleben I stillgelegt. Die Ermittlungen über die mögliche Ursache des Störfalles brachten kein greifbares Ergebnis.
Das Jahr 1988 verging mit der Fehlerbeseitigung; das Bemühen, volle Funktionstüchtigkeit zu erzielen, da nun Salzkohle verbrannt wurde, hatte schließlich Erfolg. Die im Prozess der Rauchgasentschwefelung anfallenden Produkte Reinschwefel und Natriumsulfat werden einer Vermarktung zugeführt.
Um die Wettbewerbsfähigkeit des Kraftwerkes Buschhaus am Strommarkt auch künftig gewährleisten zu können, hat die BKB im Jahre 2002 rd. 50 Millionen € in die Modernisierung des Kraftwerkes einschl. einer neuen Rauchgasentschwefelungsanlage investiert. Mit dem neuen Entschwefelungsprinzip auf Kalkwäsche-Basis und der optimierten Kraftwerkstechnik soll die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden. Für das Kraftwerk ist eine Laufzeit bis zur Auskohlung des Tagebaues Schöningen im Jahre 2017 geplant.
Doch mit einer Pressemeldung vom August 2012 keimte Hoffnung im Helmstedter Revier auf, das Kraftwerk könnte durch einen eventuellen Verkauf an die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH (Mibrag) bis zum Jahre 2030 weiterbetrieben werden. Entsprechende Verhandlungen waren zu dem Zeitpunkt bereits aufgenommen und konnten vom Eigentümer E.ON ein Jahr später erfolgreich abgeschlossen werden. Mit Wirkung zum 01. Januar 2014 ist sowohl das Kraftwerk Buschhaus als auch der Schöninger Tagebau auf die Mibrag als neuen Besitzer übergegangen. Zu Testzwecken sollten schon ab Frühjahr 2013 jährlich 200.000 Tonnen Braunkohle aus dem Leipziger Revier im Kraftwerk mitverfeuert werden. Nach Auskohlung des Tagebaues Schöningen wird das Kraftwerk mit der mitteldeutschen Braunkohle, die per Bahn antransportiert wird, weiterbetrieben. Somit ist der Erhalt von 120 Arbeitsplätzen über das Jahr 2017 hinaus gesichert.
Das Kraftwerk Offleben I (Beginn des Kraftwerksbetriebs am Standort Offleben war im Jahre 1954) wurde vereinbarungsgemäß abgebaut und am 16. 05. 1989 der Abriss der vier Kamine begonnen. Damit ging ein Teilstück regionaler Technik und Industriegeschichte zu Ende.
Im Frühjahr 1993 wurden die 100-Megawatt-Blöcke A und B des Kraftwerkes Offleben II, welches 1964/1965 errichtet worden ist, stillgelegt. Dadurch war auch die über die obere Alversdorfer Straße in Form einer Rohrbrücke verlaufende Ascheleitung zum Tagebau Alversdorf überflüssig und wurde schließlich im Januar 1995 abgebaut. In der ersten Jahreshälfte 1996 erfolgte der Abbruch des 180 m hohen Schornsteines dieser beiden Kraftwerksblöcke in mehreren Phasen. Durch das aufwendige und relativ lange Abbruchverfahren konnte lt. Pressemitteilung der BKB der problemlose Weiterbetrieb des Kraftwerksblocks C sichergestellt werden, der mit einer Leistung von 325 Megawatt fast die Hälfte der von den BKB in das Stromnetz eingespeisten Energie erzeugte.
Infolge Erschöpfung der Braunkohlevorräte des 1973 aufgeschlossenen Tagebaues Helmstedt wurde jedoch am 09. August 2002 dann auch der Block C stillgelegt und damit das Kraftwerk Offleben endgültig vom Netz genommen. Im Frühjahr 2006 begann der Abbruch der Kühltürme und der Absorber der Rauchgasreinigung. Am 29. September 2006 erfolgte gegen 15:00 Uhr unter großen Sicherheitsvorkehrungen die Sprengung des 207 m hohen Schornsteines. Mehrere tausend Schaulustige haben beobachtet, wie sich innerhalb weniger Sekunden das Kraftwerks-Wahrzeichen zur Seite legte. Unmittelbar danach begannen die Abrissarbeiten sämtlicher Gebäude und Anlagen auf dem Offlebener Kraftwerksgelände. Mit der Sprengung des Blocks C und seinem 84 m hohen Kesselhaus am 14. Januar 2009 verschwand auch die letzte noch weithin sichtbare Gebäudeanlage von der Bildfläche. Einige hundert Zuschauer hatten sich eingefunden, als gegen 14 Uhr die Gebäudemasse von 19.000 t in Sekundenschnelle in sich zusammenfiel. Bis 2011 soll das Gelände vollständig geräumt sein, um es möglichst bald einer Nachnutzung zuführen zu können.
Mit Stilllegung des Kraftwerkes Offleben wurden die zum Umspannwerk Helmstedt quer durch das Gemeindegebiet verlaufenden Hochspannungsleitungen nicht mehr benötigt.
Der Abbau von zahlreichen Hochspannungsmasten im Jahre 2004 brachte eine positive Veränderung des Landschaftsbildes mit sich.
Nachnutzung des Kraftwerkstandortes Offleben
Im Strukturwandel bei den Braunschweigischen Kohlen-Bergwerken wurde 1998 auch eine Chance zur Ansiedlung neuer Industrie- und Gewerbegebiete gesehen. Der bereits vorhandene Industrie- und Gewerbestandort Kraftwerk Offleben wurde hierfür als besonders günstig und ausbaufähig erachtet.
Um die Flächenbasis für eine zukunftsorientierte Ansiedlungspolitik zu schaffen, war die Weiterentwicklung von Flächennutzungs- und Bebauungsplanung erforderlich. Dazu hatte die Gemeinde zunächst einen städtebaulichen Rahmen-Entwicklungsplan für die Wiedernutzbarmachung des Kraftwerkstandortes und der nördlich davon bis zum Reinsdorfer Kreisel gelegenen Flächen in einer Gesamtgröße von rd. 140 ha in Auftrag gegeben. Nach fast zweijährigen, zeitweise auch kontroversen Verhandlungen wurde zwischen BKB und Gemeinde Büddenstedt ein städtebaulicher Vertrag geschlossen, der am 18. Februar 2000 durch Bürgermeisterin Rosemarie Werner, Gemeindedirektor Wolfgang Walter und die BKB- Vorstandsmitglieder Diethard Bendrat und Dr. Henrich Wilckens im Beisein von Oberkreisdirektor Gerhard Kilian im Sitzungssaal des Büddenstedter Rathauses unterzeichnet worden ist. Dieser städtebauliche Vertrag schaffte die Rahmenbedingungen für eine Industrie- und Gewerbeansiedlung. Hauptforderung der Gemeinde war stets, dass die BKB ihrer Verpflichtung nachkommen und die teilweise noch im Erdboden des Kraftwerksgeländes befindlichen Altlasten des Schwelwerks Offleben fachgerecht beseitigen.
Doch der im Februar 2010 anlässlich einer Bürgerversammlung im Dorfgemeinschaftshaus Offleben von E.ON Kraftwerke (kurz EKW genannt) als Rechtsnachfolger der BKB vorgestellte Sanierungsplan sieht eine Einkapselung des schadstoffbelasteten Bodens in einer Tiefe bis zu 22 Metern mittels Dichtwand und Stahlbetonplatte unter dem ehemaligen Kraftwerksblock C vor. Diese Altlastensanierung in Form einer Versiegelung entspricht keineswegs der früheren Zusage aus dem BKB-Vorstand, den belasteten Boden vollständig zu entfernen. Der Gemeinderat hält die Einkapselung für keine sichere und dauerhafte Sanierungsmaßnahme und hat dies in seiner Stellungnahme dem für das Antragsverfahren zuständigen Landkreis Helmstedt nachdrücklich mitgeteilt. Auch die spontan aus der Einwohnerschaft gebildete Arbeitsgruppe Bürger in Büddenstedt „AG BiB“ sieht den Schutz der Einwohner und der Umwelt für die nachfolgenden Generationen nicht gewährleistet und initiierte unter anderem in der Einwohnerschaft eine Sammlung von gut 1.400 Unterschriften mit der Forderung an EKW, die Altlasten komplett zu entfernen. Nach intensiver Prüfung der Antragsunterlagen hat der Landkreis Helmstedt schließlich Ende Februar 2011 das vorgesehene Sanierungsverfahren der Einkapselung abgelehnt und EKW um Vorlage eines neuen Sanierungsplanes gebeten.
Ende 2012/Anfang 2013 wurde mit der ersten Stufe der Sanierung der 5 kleineren Schadstellen begonnen. Wie gefordert ist die kontaminierte Erde dieser sogenannten Bodenlinsen (insgesamt ca. 30.000 Tonnen) nun vollständig herausgenommen und zur fachgerechten Entsorgung abtransportiert worden. Anschließend wurden die Bodenlinsen mit neutralem Boden wieder verfüllt. Die hierbei gewonnenen Erfahrungen fließen in die als zweite Stufe geplante Sanierung des unter dem ehem. Block C in einer Tiefe von 22 m vorhandenen belasteten Erdreichs (nochmals rd. 30.000 Tonnen) ein.
Neuansiedlungen
Als erster Betrieb konnte im Jahr 2003 die Firma SDR – Schöninger Dienstleistungs- und Recyclingbetrieb (Schrott- u. Metallhandel, Altautoentsorgung etc.) für eine Ansiedlung im südlichen Bereich des Kraftwerksgeländes gewonnen werden. Bald waren dadurch bis zu 70 neue Arbeitsplätze in der Gemeinde Büddenstedt entstanden. Rund 9 Jahre später gerät die SDR in eine wirtschaftliche Schieflage und meldet im Frühjahr 2012 Insolvenz an. Doch schon nach kurzer Zeit gab es ein Übernahmekonzept, so dass die neue Geschäftsleitung den Recyclingstandort ab Herbst 2012 als Büddenstedter Recycling Betrieb GmbH mit zunächst 10 Arbeitskräften fortführen kann.
Im Sommer 2010 bekundete die E.ON Bioerdgas GmbH starkes Interesse an der Errichtung einer Bioerdgasanlage auf dem alten Kraftwerksgelände, wie sie baugleich bereits in der Stadt Einbeck betrieben wird. Aus nachwachsenden Rohstoffen der heimischen Landwirtschaft gewonnenes Bioerdgas kann sowohl ins normale Erdgasnetz eingespeist als auch für den Straßenverkehr verwendet werden. Anfallende Wärme wird über ein Blockheizwerk genutzt und die verbleibenden Gärreste werden von den Landwirten als Dünger wieder verarbeitet. In einer gut besuchten Bürgerversammlung Anfang September im Offlebener Dorfgemeinschaftshaus stellten Unternehmensvertreter ihr Projekt vor. Bedenken aus der Einwohnerschaft, von einer Bioerdgasanlage würden erhebliche Geruchsbelästigungen ähnlich der Biokompostierungsanlage von Terracomp ausgehen, konnten ausgeräumt werden. Sowohl dem Gemeinderat als auch interessierten Einwohnern wurde Gelegenheit gegeben, sich den Anlagenbetrieb in Einbeck anzusehen. Mit seinem Beschluss zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes und dem Abschluss eines Durchführungsvertrages mit der E.ON Bioerdgas GmbH hat der Rat noch im Herbst 2010 die planerischen Voraussetzungen zum Bau einer Bioerdgasanlage eingeleitet, die möglichst 2012 in Betrieb gehen soll. Anfang 2014 zeichnet sich allerdings ab, dass die Anlage aufgrund der Negativentwicklung der staatlichen Förderung wohl doch nicht gebaut wird.
In einer Einwohnerversammlung im Februar 2012 hat die Firma Belectric Solarkraftwerke, Niederlassung Leipzig, ihr Vorhaben vorgestellt, mit einem Investitionsvolumen von 5 Millionen Euro auf einem etwa 9,5 ha großen Areal des Kraftwerksgeländes einen Solarpark zu errichten. Mit Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes hat die Gemeinde zügig die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen, so dass die Anlage am 6. Juni 2013 offiziell in Betrieb genommen werden konnte. Die Jahresgesamtleistung des Solarparks von rd. 3,87 MWp (Megawatt peak) ist ausreichend, um 1.100 Haushalte mit Strom zu versorgen. Auch wenn mit dieser Neuansiedlung leider kein neuer Arbeitsplatz geschaffen wird, so kann die Gemeinde in absehbarer Zeit zumindest mit einer regelmäßigen Gewerbesteuereinnahme rechnen.
Für den Sommer 2014 plant die ASK GmbH die Aufnahme ihres Betriebes zur Autoaufbereitung und Autoverwertung auf dem alten Kraftwerksgelände. Zunächst werden drei Arbeitsplätze entstehen.
Braunschweigische Kohlen-Bergwerke
Hauptarbeitgeber für die Einwohner der Gemeinde Büddenstedt sind 1974 noch immer die im Jahre 1873 gegründeten Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke mit Sitz in Helmstedt. Zu diesem Zeitpunkt endete allerdings schon die eigene Brikettherstellung und der Rohkohleverkauf; die BKB entwickelten sich zum reinen Stromerzeuger. 1991 waren immerhin noch 2.400 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt, doch das Ende der Braunkohleförderung im Helmstedter Revier und der damit verbundene weitere Rückgang von Arbeitsplätzen zeichnete sich zusehends ab.
Der Tagebau Alversdorf, mit dessen Aufschluss 1962 begonnen wurde, war 1991 ausgekohlt. Im 1973 aufgeschlossenen Tagebau Helmstedt endete der Betrieb 2002. Und im Tagebau Schöningen, wo bereits 1978 mit den Vorarbeiten für einen Abbau der salzhaltigen Kohle begonnen worden ist, werden die Kohlevorräte voraussichtlich bis zum Jahr 2017 endgültig erschöpft sein. Wie aus einem Bericht in der Braunschweiger Zeitung vom 19. April 2008 zu lesen war, werden dort etwa 8.000 Tonnen Kohle täglich gefördert und 20.000 Kubikmeter Abraum bewegt.
Zu Beginn des Jahres 1993 wurden erstmals Zukunftspläne bekannt, in die Gas- und Trinkwasserversorgung sowie in die Abfallwirtschaft einzusteigen, um neue Standbeine für das Unternehmen zu schaffen. Der Strukturwandel bei BKB begann.
So wurden 1994 im Bereich des ehemaligen Tagebaues Alversdorf eine Bio- Kompostierungsanlage und eine Bauschutt-Recyclinganlage geschaffen, die als Unternehmen der BKB unter dem Namen „Terrakomp“ firmieren. Das Kompostwerk nahm seinen Betrieb am 24. Oktober 1994 auf; jährlich sollten 15.000 Tonnen kompostierfähige Bioabfälle und Grünschnitt aus dem Landkreis Helmstedt zu Kompost verarbeitet werden. Die Kapazität wurde später noch auf 24.000 Tonnen erweitert. In den ersten Betriebsjahren gingen von der Kompostieranlage bei bestimmten Wetterlagen erhebliche Geruchsbelästigungen für die Einwohner aller drei Ortsteile aus, die aber durch betriebliche Nachbesserungen schließlich ausgeschaltet werden konnten.
Außerdem wurde 1994 auf Antrag der BKB ein Raumordnungsverfahren für die Errichtung und den Betrieb einer mineralischen Massenabfalldeponie am Rande des ehem. Tagebaues Alversdorf eingeleitet, das 1997 mit dem Planfeststellungsbeschluss abgeschlossen worden ist. Diese Massenabfalldeponie wird von der Norgam - Norddeutsche Gesellschaft zur Ablagerung von Mineralstoffen - betrieben.
Am 28. Oktober 1996 erfolgte die Grundsteinlegung für die Thermische Restmüll- Verbrennungsanlage, kurz TRV genannt, am Kraftwerk Buschhaus. Vor dem Kraftwerk demonstrierten etwa 100 Bürger mit Trillerpfeifen und Plakaten gegen den Bau der Müllverbrennungsanlage. Bereits im März 1994 hatte sich die Bürgerinitiative Ost-Elm (BIO) mit dem Ziel gegründet, die geplanten abfallwirtschaftlichen Maßnahmen zu verhindern, und Schaden von der betroffenen Bevölkerung sowie von Natur und Landschaft abzuwenden. An der Gründungsversammlung im Dorfgemeinschaftshaus Offleben nahmen etwa 250 Menschen teil. Den Bau der TRV konnte die BIO aber letztlich nicht verhindern. So wurde die 300 Millionen D-Mark teure Anlage nach mehrmonatigem Probelauf am 10. Juni 1999 offiziell mit 2 Verbrennungslinien und einer Kapazität von 350.000 Tonnen Restmüll pro Jahr in Betrieb genommen. Vorrangig werden dort Hausmüll, hausmüllähnliche Gewerbeabfälle und Sperrmüll kommunaler Körperschaften entsorgt.
Im Hinblick auf das Verbot der Deponierung unbehandelter Abfälle ab Juni 2005 hat die BKB ab Herbst 2003 ca. 50 Millionen Euro in den Bau einer dritten Verbrennungslinie investiert, deren Inbetriebnahme zum Herbst 2005 erfolgte. Damit wird die Kapazität der TRV um weitere 175.000 Tonnen auf 525.000 Tonnen/Jahr erhöht.
Die Überland-Zentrale Helmstedt als BKB-Tochter ging nach Fusion mit weiteren Unternehmen 1999 in das Energieversorgungsunternehmen Avacon AG mit Sitz in Helmstedt auf, das das Aufgabenfeld der Strom-, Wasser- und Gasversorgung sowie der Abwasserentsorgung übernahm. Wasserversorgung und Abwasserentsorgung wurden 2001 einer weiteren Tochtergesellschaft, der Purena GmbH in Braunschweig, übertragen.
Nach der 100-prozentigen Übernahme durch den E.ON-Konzern wandelten sich die BKB immer mehr vom Stromerzeuger hin zum Entsorgungsunternehmen. 2003 wurde der Name des inzwischen 130 Jahre alten Unternehmens von Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG in BKB Aktiengesellschaft geändert. Doch schon zum Jahresende 2007 wurde bekannt, dass die Unternehmensgruppe BKB Aktiengesellschaft zum 01. April 2008 umfirmiert wird und für ihre Abfallverbrennungssparte mit ca. 100 Mitarbeitern den Namen „E.ON Energy from Waste AG“ erhält, was übersetzt „Energie aus Abfall“ heißt. Helmstedt bleibt Firmenzentrale. Der Geschäftsteil der Braunkohleverstromung mit Kraftwerks- und Tagebaubetrieb wird der E.ON Kraftwerke GmbH mit Sitz in Hannover zugeordnet. Lt. Pressebericht in der Braunschweiger Zeitung vom 02. 04. 2008 „würde sich für die etwa 550 Mitarbeiter in diesem Bereich im Grunde nur der Firmenname ändern.“
Der mit der Region verbundene Traditionsname BKB gehört damit nun endgültig der Geschichte an.
Windkraftanlagen
Wie inzwischen überall im Lande so gehören auch in Büddenstedt Windräder zum heutigen Landschaftsbild.
Im Frühjahr 2003 konnten rund 800 m von der Hohnslebener Ortslage entfernt zwei Windkraftanlagen durch die Hohnslebener Windkraft GmbH in Betrieb genommen werden, nachdem mit Unterstützung der Gemeinde und des Zweckverbandes Großraum Braunschweig durch ein Raumordnungs-Änderungsverfahren die Voraussetzung für den Bau dieser Windräder geschaffen worden war.
Nur wenige Wochen später wurde offiziell das gemeinsame Projekt der BKB AG und der E.ON Energy Projects GmbH aus München für eine Windparkanlage zwischen Büddenstedt und Helmstedt vorgestellt. Bereits im Juli 2003 gingen die ersten von insgesamt dreizehn Windenergieanlagen westlich der L 640 in Betrieb. Im Sommer 2007 folgte auf der östlich der L 640 gelegenen Seite ein weiterer Windpark mit vier Anlagen.
Vermutlich durch einen technischen Defekt geriet am Vormittag des 11. November 2010 eines der westlich der L 640 gelegenen Windkrafträder in Brand und löste einen Großeinsatz der Büddenstedter, Helmstedter und Schöninger Feuerwehren aus. Das in etwa 100 m Höhe befindliche Feuer konnte nicht gelöscht werden, so dass die Feuerwehrleute für eine großräumige Sicherung der Brandstelle sorgten, bis der Windradkranz ausgebrannt war. Das Herabfallen von Trümmerteilen machte eine mehrtägige Sperrung der Landesstraße zwischen Büddenstedt und Helmstedt erforderlich.
Umgestaltung des Rathausvorplatzes und Naherholungsgebiet im Wulfersdorfer Tagebau
- Umgestaltung des Rathausvorplatzes
Im Jahre 1978 entschloss sich die Gemeinde, den Rathausplatz umzugestalten. Schon 1962 hatte es Überlegungen dazu gegeben. So war zum Beispiel an die Aufstellung eines Brunnens gedacht worden. Auch eine Grünfläche sollte gestaltet werden, ein Garten- und Landschaftsarchitekt und ein Bildhauer machten sich Gedanken um die Umsetzung. 1965 kalkulierte man für die Umgestaltung eine für die damalige Zeit nicht unbedeutende Summe von etwa 110.000 DM ein. Dieser Versuch der Rathausplatzgestaltung scheiterte jedoch an den hohen Kosten, der Verwaltungsausschuss sprach sich damals aus Kostengründen gegen eine Fortsetzung der Beratung aus.
Im Haushaltsplan von 1977 hatte man vorbereitend bereits einen Betrag von 100.000 DM vorgesehen. So stimmte dann der Rat am 16. Juni 1977 mit 11 Ja-Stimmen bei 2 Enthaltungen für die Baumaßnahme. Gebaut wurde ein Kaskadenspringbrunnen, Leuchten wurden aufgestellt, Sitzmöglichkeiten geschaffen. Der neu gestaltete Rathausplatz errang 1985 bei dem Wettbewerb des Landkreises um den schönsten Dorfplatz den ersten Preis. Begründung der Jury war der städtische Charakter des Platzes, der sich von den eher dörflichen der Mitkonkurrenten abhob. Allerdings hatten nur vier Gemeinden am Wettbewerb teilgenommen, die ebenfalls als preiswürdig anerkannt wurden. im Sommer 1977 30 Jahre später in der Vorweihnachtszeit -->
Durch die schöne Gestaltung der Gemeinde ist es nicht verwunderlich, dass der Rat an weiteren Wettbewerben des Landkreises teilgenommen hat. So zum Beispiel beteiligte er sich mit dem Kinderspielplatz in Reinsdorf am Wettbewerb „Anlage und Pflege von Kinderspielplätzen“. Auf Anhieb konnte der vierte Platz belegt werden. Mit dem Büddenstedter A-Sportplatz wurde 1987 beim Wettbewerb Sportstätten – Freizeitanlagen“ der dritte Platz erreicht.
Auch hat Büddenstedt selbst von 1974 bis Ende der 1980er Jahre unter dem Motto „Unser Dorf soll schöner werden“ eigene Fassaden-, Vorgarten- und Hausgartenwettbewerbe organisiert. Die Bevölkerung hatte anfangs regen Anteil an diesen Aktionen genommen und viele Preisträger konnten ermittelt werden. Trotz der Vielzahl an gepflegten Grundstücken in der Gemeinde ging das Interesse in der Einwohnerschaft an der Durchführung dieser gemeindlichen Wettbewerbe aber immer mehr zurück, so dass 1990 der ausgeschriebene Vorgartenwettbewerb mangels Beteiligung eingestellt werden musste.
- Naherholungsgebiet im Wulfersdorfer Tagebau
Für die Bevölkerung Büddenstedts war und ist es wichtig, dass für den Tagebau und den damit verbundenen Nachteilen ein Ausgleich geschaffen wird. Stillgelegte Abbaugebiete müssen wieder aufgeforstet und für den Menschen nutzbar gemacht werden. So war es Ziel der Gemeinde Büddenstedt, die BKB zu verpflichten, den stillgelegten Wulfersdorfer Tagebau wieder aufzuforsten, und als Naherholungsgebiet der Bevölkerung zugänglich zu machen. Schon im Jahre 1968 verfolgte der Rat diese Pläne. Vier Jahre später entschied die BKB dagegen mit der Begründung, dass sich innerhalb der Anlage Trinkwasser- und Betriebswasseranlagen befänden und somit Investitionen nicht zu vertreten seien. Ein weiterer Grund waren Sicherheitsbedenken. Aber von der Einheitsgemeinde wurden weiterhin Bestrebungen unternommen, diesen Bescheid rückgängig zu machen.
Die Haltung der BKB veränderte sich. Die Sperrschilder wurden nach und nach entfernt, sogar die Wege bekamen festen Halt, damit sie auch bei schlechtem Wetter benutzt werden können. 1986 stellte die Gemeinde die ersten sechs Ruhebänke an besonders schönen Stellen auf. Hier in diesem ehemaligen Tagebau, der seit 1909 erschlossen war, ist der Natur wieder ein Stück zurückgegeben worden. Nach der Stilllegung hatte die BKB seit 1950 systematisch rekultiviert. Sogenannte Vorwälder wurden angelegt, indem man Pappeln, Birken, Rot- und Weißerlen, Weiden und Akazien pflanzte. Nach einer teilweisen Ausholzung wurden dann die sogenannten Dauerwälder angelegt, in denen die Bäume Zeit haben, 100 bis 250 Jahre zu wachsen.
Mehrere Teiche und ein Feuchtbiotop wurden angelegt, sechs Ameisenkolonien sorgten für den „Schutz“ des Waldes. Es gibt wieder Rehe, Fasane, Hasen, Kaninchen und sogar Wildschweine. Auch die Vogelwelt hat sich dieses Terrain wieder zur Heimat erkoren, neben Enten und Fischreihern nisten hier der Rote und der Schwarze Milan.
Mittlerweile erinnert die Landschaft kaum noch an die frühere Tagebaunutzung, weshalb Ende 2009 über das gemeindliche Miteilungsblatt ein Ideen-Wettbewerb für eine zeitgemäßere Namensgebung ausgeschrieben worden ist. Der Wettbewerb fand eine rege Beteiligung in der Einwohnerschaft. Letztlich hat sich der Verwaltungsausschuss für die von Herrn Karl-Heinz Griguhn, den Eheleuten Margrid und Waldemar Priebe sowie Frau Anneliese Täger eingereichten Vorschläge „Wulfersdorfer Schweiz“ entschieden. Diese neue Namensgebung trägt auch die E.ON Kraftwerke GmbH (Rechtsnachfolger der BKB) als Geländeeigentümer mit.
Mit Auskohlung des Helmstedter Tagebaues im Jahre 2002 wurde der Rekultivierungsplan umgesetzt, den Tagebau bis etwa 2030 auf natürlichem Wege mit Wasser voll laufen zu lassen, um das Gebiet nach Entlassung aus der Bergaufsicht sowohl zur Naherholung als auch touristisch zu nutzen. Damit Spaziergänger und Radfahrer aus Richtung Büddenstedt diesen sichtbar wachsenden „Lappwaldsee“ besser erreichen können, hat die Gemeinde im Sommer 2013 den in ihrer Gemarkung verlaufenden Wirtschaftsweg entlang der ehemaligen Zonengrenze instand setzen lassen. Die Stadt Helmstedt beteiligte sich für den Bereich ihrer Gemarkung an den Kosten.
Verkehrswesen
Das alte Büddenstedt war seit 1873 an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Auch die neue Gemeinde Büddenstedt hatte einen Bahnhof für den Personen- und Güterverkehr.
Die Bürger der Gemeinden Offleben und Reinsdorf konnten nur Buslinien nutzen; schon seit Mitte der 1950er Jahre fuhren vom Bahnhof Offleben aus keine Züge mehr in Richtung Osten; die verbliebene Zuganbindung von Offleben nach Schöningen stellte die Bundesbahn ab 01. April 1974 ein. Alsbald wurde der Bahnhof Offleben auch abgerissen und das Areal in das Kraftwerksgelände integriert. Der Bahnanschluss von Büddenstedt war gefährdet. 1976 wurden aus Kreisen der Bundesbahn Pläne laut, die Strecke Helmstedt – Schöningen – Jerxheim – Wolfenbüttel stillzulegen. Dagegen protestierte die Gemeinde mit Nachdruck. Zwar konnte eine Streckenstilllegung verhindert werden, allerdings nicht eine Reduzierung der Züge, so dass dennoch eine Verschlechterung der Verkehrsanbindung eintrat.
Als Ausgleich für die entfallenden Zugverbindungen setzten sich Bevölkerung und Politiker für eine Verbesserung der Busverbindungen ein. Das gelang 1975, als die Gemeinde Büddenstedt von den BKB die Haltestelle an der L 640 (Einmündung der Wulfersdorfer Straße) kaufte und gegenüber auf dem Grüngelände der Gemeinde eine überdachte Wartehalle errichtete. 1976 wurde eine gleiche Wartehalle in Reinsdorf errichtet.
Die Pläne der Bundesbahn zur Streckenstilllegung wurden immer wieder aufgegriffen und ebenso abgewehrt. Seit dem 01. November 1986 gab es keinen Schalterdienst im Bahnhof mehr, die Fahrkarten mussten aus einem Automaten bzw. beim Zugpersonal gekauft werden. Da die Bundesbahn keine Verwendung für das Bahnhofsgebäude hatte, wurde es 1988 zur Nutzung als Wohn- und Geschäftshaus verkauft. Der Bahnhof war damit nur noch „Haltepunkt Neu Büddenstedt“.
Die Fahrgastzahlen gingen immer weiter zurück, so dass die Gemeinde schließlich keine Chance mehr hatte, sich gegen das Aus ihrer Bahnanbindung zu wehren. Mit dem Wechsel auf den Winterfahrplan zum 09. Dezember 2007 wurde das Zugangebot der Deutschen Bahn zwischen Schöppenstedt und Helmstedt, der so genannten Südelm-Strecke, endgültig eingestellt. Dies wurde vom Verein zur Förderung des Eisenbahnmuseums Vienenburg zum Anlass genommen, um am 08. Dezember 2007 ein letztes Mal die Strecke mit seiner Dampflokomotive „52 1360 8“ zu befahren.
Der Sonderzug machte gegen 13.30 Uhr für etwa 20 Minuten am Büddenstedter Bahnhof Halt, wo ihn eine große Menge an Schaulustigen und Fotografen erwartete.
Der für den Öffentlichen Personennahverkehr zuständige Großraumverband Braunschweig hat als Ersatz für den Schienenverkehr eine Verbesserung des Busangebotes zugesichert.
Die Gleisstrecke von Helmstedt an Büddenstedt vorbei soll jedoch weiterhin für den Gütertransport zum Kraftwerk Buschhaus und der Müllverbrennungsanlage genutzt werden.
Äußerst problematisch für Fußgänger und Radfahrer war sehr lange Zeit die Verbindung von Offleben und Reinsdorf. Durch das hohe Verkehrsaufkommen auf dieser Straße, nicht zuletzt wegen des Phoenix-Werkes, waren Fußgänger und Radfahrer stark gefährdet. Durch Schwierigkeiten bei der Festlegung der möglichen Wegeführung wurde eine Abhilfe verzögert. Westlich der Kreisstraße 22 versagte der Landkreis seine Zustimmung, östlich stellten die Anlieger kein Gelände zur Verfügung. Schließlich konnte mit dem Ausbau der Kreisstraße das Problem beseitigt werden, sogar ohne Bäume fällen zu müssen. Im Juni 1982 wurde die Straße mit neuem Radweg dem Verkehr übergeben.
Eine wichtige Veränderung der Verkehrssituation in der Gemeinde ist bedingt durch die Einführung der Geschwindigkeitsbeschränkung im Ortsteil Büddenstedt. In der gesamten Ortslage besteht seit Mitte Juli 1986 die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Seit 1989 gilt diese Regelung auch in Teilbereichen von Offleben und Reinsdorf.
Das Gemeindegebiet wird von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen gequert, die seit Wegfall der innerdeutschen Grenze zum Teil sehr stark frequentiert werden. Auch hier ist seitens der zuständigen Straßenbaubehörden einiges zur Verbesserung der Verkehrssicherheit getan worden.
So wurde beispielsweise am 22. November 1995 durch das Straßenbauamt Wolfenbüttel die Fußgängersignalanlage am Überweg der L 640 von der Ortslage Büddenstedt zum Westendorf in Betrieb genommen. Die vorausgegangenen jahrelangen Initiativen, u. a. mit Unterschriftenaktionen der Einwohner, hatten damit endlich zum gewünschten Erfolg geführt.
Im Sommer 1997 wurde die als Unfallschwerpunkt eingestufte so genannte Reinsdorfer Kreuzung der L 640 zum Kreisel umgebaut.
Das größte Straßenbauvorhaben der Einheitsgemeinde, der Ausbau der Kreisstraße 22 in der Ortsdurchfahrt Offleben, konnte im Zusammenwirken mit dem Landkreis Helmstedt 1992 abgeschlossen werden.
Im Jahr 2000 erfolgte der Ausbau der Bundesstraße 245 in der Ortsdurchfahrt Hohnsleben, 2002 wurde die Kreisstraße 21 zwischen Reinsdorf und Hohnsleben erneuert und 2003 wurde auch die L 640 im Bereich der Ortslage Büddenstedt saniert.
Die L 640 – von Helmstedt über Büddenstedt nach Schöningen führend – wurde Mitte des Jahres 2012 von einer Landesstraße in die Kreisstraße 63 umgestuft und in die Trägerschaft des Landkreises Helmstedt übergeben, nachdem die zuvor von der Straßenbauverwaltung des Landes Niedersachsen angestellten Erhebungen gezeigt haben, dass das für eine Landesstraße vorgegebene Verkehrsaufkommen hier nicht mehr erreicht wird.
Versorgung der Bevölkerung
Ärztliche Versorgung
In der Gemeinde Büddenstedt gab es zum Zeitpunkt der Zusammenlegung zwei praktische Ärzte. Dabei handelte es sich um die Praxis von Dr. Bernhard Runge in Neu Büddenstedt, die er bis 1973 führte und ab 1. Oktober 1973 an Dr. med. Sattar Kadoori weitergab. 1994 übernahm der praktische Arzt Christian Hermann die Büddenstedter Praxis, die er nach 11 Jahren aus gesundheitlichen Gründen zum Juni 2005 schließen musste. Am 01. August 2005 wurde die Praxis von der Fachärztin für Allgemeinmedizin Sigrun Mundhenke wiedereröffnet. Die Nachbesetzung durch Frau Mundhenke konnte letztendlich durch den tatkräftigen Einsatz der Gemeinde über Presse und Rundfunk sichergestellt werden. Dieses öffentlichkeitswirksame Vorgehen hat kreisweit Beachtung erfahren.
In Offleben praktizierte Dr. Heinz Adam von 1951 bis zum 30. September 1979. Sein Nachfolger wurde Dr. Kazim Tas. Zum 01. Mai 1988 wurde die Offlebener Praxis von Dr. Ali H. Adam, Facharzt für innere Medizin, übernommen, der sie nach 20-jähriger Tätigkeit mit seinem Eintritt in den Ruhestand zum 1. Mai 2008 an die Büddenstedter Ärztin Frau Mundhenke mit übergeben hat.
Als Zahnarzt praktizierte von 1956 bis 1976 Erich Schröder in Neu Büddenstedt. Als er seine Praxis aus Altersgründen aufgab und nach Helmstedt zog, blieb sie ganze zwei Jahre unbesetzt. Von 1978 bis Ende Dezember 2007 sicherte das Ehepaar Dr. Milan und Dr. Svetlana Mrdjenovacki die zahnärztliche Versorgung der Gemeinde. Am 1. Januar 2008 wurde die Zahnarztpraxis von Herrn Jan von Jeinsen übernommen.
Sozialstation
Als wichtige Institution der Gemeinde arbeitete sowohl in Büddenstedt als auch in Offleben je eine Gemeindeschwester. Weil durch neue Richtlinien der Landesregierung die Anstellung einer Gemeindeschwester an die Größe der Gemeinde gebunden war und sowohl Büddenstedt als auch die Samtgemeinde Heeseberg diese Bedingung nicht erfüllten, entschloss man sich, mit Schöningen zur Sicherstellung der Versorgung ihrer Einwohner auf den Gebieten der ambulanten Krankenpflege, der Haus- und Familienpflege sowie der Altenpflege eine gemeinsame Sozialstation mit der Arbeiterwohlfahrt zu gründen. Am 1. Mai 1979 gab der Gemeinderat seine Zustimmung zur Gründung der Sozialstation Schöningen.
Mit Einführung der Pflegeversicherung ist eine sozialpolitische Systemveränderung eingetreten. Damit hatten freie gemeinnützige und private Pflegedienste Vorrang gegenüber öffentlichen Trägern. Die kommunalen Mitglieder (Stadt Schöningen, Samtgemeinde Heeseberg und Gemeinde Büddenstedt) kamen deshalb überein, dass die Aufgaben der Sozialstation künftig nur noch von einem Mitglied – nämlich der Arbeiterwohlfahrt – wahrgenommen werden. Auf Beschluss des Rates ist die Gemeinde Büddenstedt zum 31. März 1995 aus der Sozialstation Schöningen ausgetreten.
Kindergärten
In Offleben und Neu Büddenstedt gab es je einen Kindergarten mit Vor- und Nachmittagsbetreuung. Reinsdorf-Hohnsleben hatte keinen eigenen Kindergarten, die Kinder besuchten die Offlebener Einrichtung.
Der Kindergarten Offleben an der Barneberger Straße ist 1940 in Betrieb genommen worden; im Verlauf des zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude allerdings zweckentfremdet als Wohnraum für evakuierte Familien genutzt und erst am 16. Mai 1949 wieder seinem eigentlichen Zweck zugeführt.
Weil der Neu Büddenstedter Behelfskindergarten (heutiges Sportheim) nicht mehr ausreichte, entstand an der Wulfersdorfer Straße ein neuer Kindergarten, der im Herbst 1958 seiner Bestimmung übergeben worden ist.
Als 1980 der Bedarf für einen Ganztagskindergarten nicht mehr gegeben war, entschloss man sich, beide Einrichtungen in einen Halbtagskindergarten umzuwandeln. Seit dem 01. 08. 1983 werden die Kinder in altersgemischten Gruppen betreut. 1997 wurde mit der Einrichtung einer Integrationsgruppe in Büddenstedt sichergestellt, dass auch behinderten Kindern die Möglichkeit zum Kindergartenbesuch gegeben wird. Für die Betreuung dieser Gruppe wurde eine speziell ausgebildete Erzieherin eingestellt. Die Höchstzahl der genehmigten Kindergartenplätze ist im Laufe der drei Jahrzehnte Einheitsgemeinde in Büddenstedt von rd. 70 auf 43 und für den Kindergarten in Offleben von rd. 60 auf 35 Kinder zurückgegangen. Um den Bedarfswünschen gerecht zu werden, wurden die Öffnungszeiten flexibel gestaltet. So konnten die Eltern zwischen einer 4-, 5- und 6-stündigen Betreuung am Vormittag wählen. Seit August 2009 wird im Kindergarten Büddenstedt wieder eine Ganztagsbetreuung bis 15.30 Uhr angeboten. Das Betreuungsangebot wurde zum 01. Oktober 2009 noch um eine Kinderkrippe erweitert; aus räumlichen Gründen erfolgte ihre Einrichtung im Büddenstedter Kindergarten.
Anlässlich seines 50jährigen Bestehens, das am 07. Juni 2008 mit einem bunt gestalteten Programm von Kindern, Eltern und Erzieherinnen bei bestem Sommerwetter gefeiert wurde, hat der Kindergarten Büddenstedt einen neuen Namen bekommen. Zur Namensfindung hatten Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Schulklassen und Vereine in einem Wettbewerb insgesamt 85 Namensvorschläge eingereicht. Elternrat, Erzieherinnen und der Gemeinderat haben sich für den Vorschlag „Glückauf-Kindergarten Büddenstedt“ von Frau Lisa Poller entschieden, weil dieser Name die Bergbauvergangenheit der Gemeinde widerspiegelt und damit dem Kindergarten ein besonderes Alleinstellungsmerkmal verleiht.
Zu seinem 60. Geburtstag hat auch der Kindergarten Offleben einen besonderen Namen erhalten. Auf Vorschlag von Elternrat und Erzieherinnen hatte der Rat beschlossen, dem Kindergarten den Namen „Sonnenschein-Kindergarten Offleben“ zu geben. Kindergarten- Förderverein, Mitarbeiterinnen und Elternrat sorgten für eine rundum gelungene Geburtstagsfeier am 16. Mai 2009, in deren Verlauf der neue Name durch Bürgermeister Neddermeier offiziell verkündet wurde.
Wäscherei Offleben
Bei Westwind war die zum Trocknen aufgehängte Wäsche von zahlreichen schwarzen Stippen, verursacht vom Kohlestaub aus dem Schwelwerk und der Brikettfabrik, übersät, die sich nur durch nochmaliges Waschen beseitigen ließen. Diesem Übel beizukommen, war dem Rat der früheren Gemeinde Offleben ein wichtiges Anliegen. Deshalb richtete die Gemeinde 1954 in den Kontorräumen der ehemaligen Zuckerfabrik eine Wäscherei ein, die nach den damaligen neuesten technischen Erkenntnissen mit einer Wäschetrommel, Schleudern und einer Heißmangel ausgestattet war und in der die Einwohner kostengünstig ihre Wäsche waschen, trocknen und schrankfertig mangeln konnten. 1964 wurde die Wäscherei mit einem Kostenaufwand von 80.000 DM umgebaut und wieder auf den neuesten Stand gebracht.
Mit zunehmendem technischen Fortschritt in den Privathaushalten, Anschaffung eigener Waschmaschinen usw., ging dann aber die wirtschaftliche Auslastung der Gemeindewäscherei kontinuierlich zurück: der jährliche Zuschussbedarf aus dem Gemeindehaushalt stieg bis 1976 schon auf rd. 26.025 DM an; weitere erhebliche Investitionen waren zu erwarten, so dass auf Drängen der Kommunalaufsicht der Rat der Gemeinde Büddenstedt letztlich entscheiden musste, die Wäscherei zum 28. Februar 1981 endgültig zu schließen.
Da die Gemeinde keine Verwendung mehr für das einstige Wäschereigebäude Zuckerfabrik 1 hatte, wurde das Grundstück 1983 verkauft und wird seither als Wohnhaus genutzt.
Schwimmhalle in Büddenstedt
Die Versorgung der Gemeinde Neu Büddenstedt mit Sportanlagen war vorbildlich. Am 14. Juli 1967 konnte das Angebot von zwei Sportplätzen, einer Turnhalle mit Jugendraum, Sporthaus und Lehrschwimmbecken durch die Einweihung einer Schwimmhalle ergänzt werden. Die Pläne zum Bau gingen bis in die Jahre 1950/51 zurück. Eigentlich als Freibad geplant wurde die Entscheidung für ein Hallenschwimmbad gefällt, als genug Geldmittel und Zuschüsse bereitgestellt werden konnten. Angebaut an das Lehrschwimmbecken wurde ein Becken in der Größe von 16 2/3 m x 8 m und einer Wassertiefe von 2,00 bis 2,20 m. Eine Liegewiese und eine Milchbar mit 60 Plätzen sollten die Attraktivität der Anlage noch erhöhen.
Die Kosten waren allerdings recht hoch. 1,6 Millionen DM wurden im Wesentlichen von der Gemeinde aufgebracht, der Landkreis Helmstedt steuerte 100.000 DM bei, Bund und Land gewährten einen Zuschuss von 200.000 DM. Der einkalkulierte jährliche Fehlbetrag von etwa 50.000 DM sollte allein von der Gemeinde getragen werden. Der tatsächliche jährliche Zuschussbedarf war von 1975 mit 181.361 DM bis 1981 sogar auf 375.854 DM gestiegen. Die laufenden Kosten konnten durch den Einbau einer Wärmepumpe und durch Rückgewinnung der Abluftwärme aber wieder reduziert werden. - Von 1980 bis 1992 wurde fast 1,1 Mill. DM für Energiesparmaßnahmen, Flachdachsanierung und die Chlorgasanlage investiert.
Zum Zeitpunkt der Einweihung am 14. Juli 1967 betrug der Eintrittspreis für Erwachsene 1,00 DM und für Kinder 0,50 DM. Die Zahl der Schwimmbadbesucher stieg seit Eröffnungsjahr von ca. 35.000 auf heute rd. 50.000 im Jahr an. Für die Sicherheit der Schwimmer sorgte anfangs der Schwimm-Meister Klaus Herrmann aus Schöningen, der über Jahre hinweg nur von Mitgliedern der DLRG vertreten wurde. 1978 konnte mit Harry Werneburg ein zweiter Schwimm-Meister eingestellt werden. Von den Schwimm-Meistern, dem VfL und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft wurde und wird ein breites Veranstaltungsangebot aufrechterhalten, von denen nicht nur das 1981 erstmals angebotene Baby-Schwimmen lebhafte Annahme erfahren hat.
Das 25-jährige Bestehen der Schwimmhalle ist mit einem äußerst abwechslungsreichen Programm am 29. August 1992 gefeiert worden. Es begann zeitig um 09.00 Uhr mit einem Volksschwimmen für Jedermann und endete in den späten Abendstunden mit einem Open-Air-Konzert der Gruppen Crunch, Keller Blues AG und der Admiral Davidson Band, bei dem leider das Wetter dann nicht mehr so mitspielen wollte. In seiner Festansprache stellte der damalige Bürgermeister Karl-Heinz Isensee stolz fest, dass das Bad seinen Zweck voll erfüllt habe, denn 10.000 Kinder und Erwachsene hätten dort inzwischen das Schwimmen gelernt.
Auf Initiative von Bürgermeister Frank Neddermeier kamen am 2. April 2003 im Bistro, der ehem. Milchbar, 25 Personen zusammen, um den „Förderverein Schwimmbad Büddenstedt e. V.“ zu gründen. Erster Vorsitzender wurde Ulrich Lempart; ihm folgten 2005 Wilfried Rittmeyer und 2012 Frank Neddermeier.
Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Errichtung, Unterhaltung, Pflege und den Ausbau von Teilen und Zusatzeinrichtungen des Schwimmbades, ggf. auch durch finanzielle Unterstützung des Trägers, nach besten Kräften zu fördern. Ende 2010 zählt der Förderverein bereits 83 Mitglieder. Zur Erhöhung der Attraktivität des Schwimmbades führt der Verein jährliche Veranstaltungen wie zum Beispiel das Liegewiesenfest, Spiel ohne Grenzen, 12- Stunden-Schwimmen, Candlelight-Schwimmen und Fensterbemalen für Kinder durch.
Mit Hilfe von zwei Sponsoren konnte der Förderverein den von Schwimmbadbesuchern seit langem gewünschten seniorengerechten Ein- und Ausstieg für das Schwimmerbecken im Dezember 2005 verwirklichen, und am Nichtschwimmerbecken, das aufgrund seines warmen Wassers auch gern zu Bewegungsübungen nach Operationen oder Krankheiten genutzt wird, wurde eine Gehhilfenhalterung angebracht. Als großes Ziel hatte sich der Förderverein den Einbau einer Sauna gesteckt, das im Zusammenwirken mit der Gemeinde im Frühjahr 2010 schließlich realisiert werden konnte.
Zum 40-jährigen Bestehen des Schwimmbades organisierte der Förderverein eine zweitägige Jubiläumsveranstaltung für den 18. und 19. August 2007. Bei bestem Sommerwetter fand samstagsabends ein Freiluft-Konzert der Helmstedter Band CARGO auf der Liegewiese statt. Ihm schloss sich am Sonntagvormittag die offizielle Feierstunde mit einem Tag der offenen Tür im Hallenbad an, zu dessen Gelingen sowohl der VfL und als auch die DLRG mit div. Wettbewerben und Vorführungen wesentlich beigetragen haben. Mitte Juni 2009 konnten der Fördervereinsvorsitzende und der Bürgermeister den Büddenstedter Wolfgang Rönsch als 2.222.222. Gast in der Schwimmhalle begrüßen.
Dorfgemeinschaftshaus Offleben
Seit 1957 gibt es das Dorfgemeinschaftshaus an der Barneberger Straße in Offleben. Bei seiner Einweihung am 24. August 1957 bezeichnete der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen Hinrich Wilhelm Kopf diese Einrichtung als Symbol der Freiheit am Zonenrand angesichts der Wachtürme der Grenze, und weil es sich um das erste Dorfgemeinschaftshaus in Lande Niedersachen handelte, erhielt es auch den Namen „Dorfgemeinschaftshaus Niedersachsen“.
Die Kosten von immerhin 1,5 Millionen DM wurden allein durch die Gemeinde aufgebracht. Das Land Niedersachsen hatte sich nicht entschließen können, dieses Symbol der Freiheit auch finanziell zu unterstützen.
Zum Tag der Einheit am 17. Juni 1961 wurde vor dem Eingang zum Dorfgemeinschaftshaus der Gedenkstein in Form eines Findlings mit der Aufschrift „Deutschland ist unteilbar“ durch Bürgermeister Willi Smuda enthüllt. Seit dem Wegfall der innerdeutschen Grenze liegt das Dorfgemeinschaftshaus nun nicht mehr an einer abrupt endenden Straße, sondern an einem viel befahrenen Ortsausgang zum Nachbarbundesland Sachsen-Anhalt. Der Gedenkstein mahnt weiterhin Gäste des Dorfgemeinschaftshauses, Besucher des Ortes sowie auch Durchreisende an die Zeit vor der Wiedervereinigung.
In den Jahren seiner Existenz hat das Dorfgemeinschaftshaus eine vielfältige Nutzung erfahren und ist zu einem wichtigen Bestandteil des Gemeinschaftslebens geworden.
Obendrein zählten prominente Politiker zu den zahlreichen Besuchern wie beispielsweise die niedersächsischen Ministerpräsidenten Alfred Kubel und Georg Diederichs, die Bundesminister Herbert Wehner, Egon Franke und Rainer Barzel, Berlins Regierender Bürgermeister Willy Brandt, Vizekanzler Erich Mende u. v. m. Diese Reihe konnte 2007 fortgesetzt werden mit der niedersächsischen Justizministerin Elisabeth Heister-Neumann, die anlässlich der Feierstunde zum 50jährigen Bestehen des Dorfgemeinschaftshauses am 26. Oktober 2007 die Festansprache hielt. Dem offiziellen Festakt, an dem neben Altbürgermeister Willi Smuda gut 100 geladene Gäste aus den örtlichen Vereinen und Verbänden, der heimischen Wirtschaft usw. teilgenommen haben, schloss sich abends eine Einwohnerparty mit Disco-Musik an. Noch rechtzeitig zu den Jubiläumsfeierlichkeiten waren die Sanierungsarbeiten am großen Saal mit einem Kostenaufwand von rd. 200.000 € abgeschlossen worden.
Gemeindlicher Wohnungsbestand
Alle drei Gemeinden verfügten über einen eigenen Grundstücksbestand mit insgesamt rund 360 Mietwohnungen, die in Eigenregie verwaltet wurden.
Im Laufe der Zeit hat sich die Gemeinde von verschiedenen Wohngrundstücken getrennt und in Privatbesitz verkauft wie in Büddenstedt die früheren Lehrerhäuser Schulstraße 13 bis 16, 18, 20, 22 und 24, in Offleben die ehemalige Wäscherei Zuckerfabrik 1, das Haus Zuckerfabrik 2, die alte Schule Alversdorfer Str. 35, das Mehrfamilienhaus Wiesenweg 1, das Grundstück Zuckerfabrik 9 sowie in Hohnsleben die Grundstücke An der Mühle 13 und Hohnslebener Platz 1. Das Grundstück Poststraße 9 wurde über Jahre hinweg als Unterkunft für Asylbewerber genutzt und musste letztlich aufgrund seiner schlechten baulichen Substanz im Jahr 2004 abgerissen werden.
Der Rat war stets darauf bedacht, die Mieten für die Gemeindewohnungen so günstig wie möglich zu halten, um einen Anreiz zum Wohnen in der Gemeinde Büddenstedt zu geben. Die Verwaltung des gemeindlichen Grundbesitzes wurde dann allerdings insbesondere wegen des immer komplexer werdenden Mietrechts mit Wirkung zum 01. Januar 1993 an die Kreis- Wohnungsbaugesellschaft Helmstedt (KWG) übertragen, der die Gemeinde Büddenstedt seit 1951 als Gesellschafter angehört.
Ein im Jahre 2003 eingeholtes Sachverständigengutachten machte deutlich, dass sich aus finanziellen Gründen in all den Jahren ein Instandsetzungs- und Modernisierungsstau in Millionenhöhe ergeben hatte, den die Gemeinde allein nicht würde abarbeiten können. Die Überschüsse aus den Mieten ließen lediglich die notwendigsten Reparaturen zu. Aufgrund seiner sozialen Verpflichtung den Bürgern gegenüber hielt der Rat jedoch die Aufnahme hoher Darlehen und generelle Mieterhöhungen für untragbar. Nach intensiven Beratungen und Verhandlungen beschloss der Rat schließlich bei einer Gegenstimme, den gemeindlichen Wohnungsbestand zum 1. Juli 2004 an die Kreis-Wohnungsbaugesellschaft Helmstedt zu veräußern, und zwar die Grundstücke in:
| Reinsdorf (Hohnsleben) | Offleben | Büddenstedt |
|---|---|---|
|
|
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Die bestehenden Mietverträge bleiben unangetastet. Mieterhöhungen sollen, wie in der Vergangenheit auch, erst bei Modernisierungsmaßnahmen zum Tragen kommen, die aber vorher mit den Mietern abgestimmt werden. Vom ausgehandelten Kaufpreis von rd. vier Millionen Euro werden zunächst nur zwei Millionen an die Gemeinde ausgezahlt, für 270.000 € erhält die Gemeinde weitere stimmberechtigte Anteile an der KWG und der Restbetrag von 1,73 Millionen wird der KWG als zinsloses Darlehen zur Verfügung gestellt.
Lebenszentrum Reinsdorf e. V.
Eine der wichtigen sozialen Einrichtungen in Reinsdorf ist das Lebenszentrum e. V. Im Jahre 1973 entschloss sich die Schwesternkommunität „Steh auf!“ aus Berlin, in Reinsdorf ein 8.400 qm großes Gelände anzukaufen. Wohnhaus und Park sollten der Erholung dienen, der große Wirtschaftsgarten der Selbstversorgung.
Zunächst sollte drogenabhängigen Menschen der Ausweg aus der Sucht ermöglicht werden, später aber konzentrierten sich die sechs evangelischen Schwestern auf die Arbeit mit psychisch kranken und labilen jungen Menschen.
Bald war das Lebenszentrum behördlich anerkannt als eine Einrichtung der Rehabilitation psychisch Behinderter. Die Patienten kamen aus dem gesamten Bundesgebiet, die dort arbeitenden Schwestern waren anerkannte Fachkräfte und Therapeutinnen mit medizinischen und sozialen Berufen.
12 Therapieplätze standen zur Verfügung. Die meist jungen Frauen zwischen 18 und 30 Jahren lernten, sich selbst zu versorgen und sich in die Gesellschaft zu integrieren. Dies wurde mit Mitteln der Psychiatrie, biblischer Seelsorge, arbeits-, beschäftigungs- und musiktherapeutischen Angeboten, mit Bewegungstherapie und Einzel- und Gruppengesprächen erreicht. Zur medizinischen Betreuung gehörten ein Psychiater und ein praktischer Arzt, die in der Nähe wohnten.
Schon im Jahre 1988 musste die Anlage vergrößert werden. Die frühere Gaststätte gegenüber dem Haus wurde als Therapiestätte und Mitarbeiterwohnung übernommen. Aus Anlass des 15jährigen Bestehens des Lebenszentrums wurde dieses Haus im September 1988 eingeweiht.
Infolge Verkaufs durch die Schwesternschaft ist das Lebenszentrum Reinsdorf im Hause Schwalbenweg 8 seit August 2001 unter neuer Trägerschaft. Hauptaufgabe ist weiterhin die Betreuung von Menschen mit psychischer Erkrankung mit dem Ziel der Reintegration in die Gesellschaft. Hierzu gehört ebenso das Angebot des ambulant betreuten Wohnens für seelisch Behinderte. Im Lebenszentrum Reinsdorf stehen im Wohn- und Betreuungsbereich insgesamt 33 Plätze zur Verfügung.
Mit Veräußerung des Lebenszentrums bekam auch das Fachwerkhaus Alte Dorfstraße 11 einen neuen Besitzer. Seit dem Sommer 2001 befindet sich dort das kleine Kloster St. Walpurgis, in dem anfangs 3 Mönche der Bruderschaft St. Walpurgis e. V. wohnten. Im Herbst 2003 wurde von den Mönchen der Klosterladen Reinsdorf eröffnet; zu seinem Angebot gehörten Körperpflegeprodukte aus eigener Herstellung, verschiedene Klosterbiere und –liköre, feines Gebäck, handgefertigte Kerzen. Der Betrieb des Klosterladens wurde allerdings im Laufe des Jahres 2009 wieder eingestellt.
Bank- und Postversorgung
Sowohl in Offleben als auch in Büddenstedt wurde die Bankversorgung durch die Norddeutsche Landesbank sichergestellt. Weil die bisherigen Bankräume im Gemeindegrundstück M.-Luther-Platz 6 nicht mehr ausreichend waren, ist die NORD/LB 1989 in ihren Neubau an der Wulfersdorfer Straße 10 umgezogen. In der Offlebener Bankfiliale im Hause Lindenstraße 4a wurden ab 1996 die Öffnungszeiten eingeschränkt. Trotz aller Bemühungen seitens der Gemeinde, im Ortsteil Offleben die Bankversorgung in irgendeiner Form zu erhalten, wurde die Filiale Offleben dann Ende des Jahres 2001 durch die NORD/LB endgültig geschlossen.
Nachdem in 2013 die Öffnungszeiten schon erheblich reduziert wurden, kam Mitte Januar 2014 auch für die Büddenstedter Niederlassung das personelle Aus. Nun stehen lediglich noch Automaten zur Erledigung von alltäglichen Bankgeschäften zur Verfügung.
Vor dem Hintergrund einer bundesweiten Rationalisierungsaktion wurde 1998 das Büddenstedter Postamt, das sich seit Anbeginn im Hause Rathausplatz 2a befand, durch die Deutsche Post AG geschlossen und als Ersatz eine Postagentur bei einem Privatbetreiber eingerichtet. Das Postamt Offleben in der Poststraße 3 wurde nur noch mit eingeschränkten Öffnungszeiten bis zur Einrichtung einer kleinen Postagentur in Offleben im Jahre 2003 weitergeführt. Für die Einwohner ist damit eine Erledigung von Postbankgeschäften in der Gemeinde Büddenstedt nicht mehr möglich.
Ebenfalls im Laufe des Jahres 2003 hat die Deutsche Post im Rahmen ihrer so genannten Briefkastenoptimierung die für sie nicht ausreichend frequentierten Briefkästen in Offleben in der Lindenstraße und an der Ecke Alversdorfer Straße/Wiesenweg sowie in Büddenstedt auf dem Rathausplatz entfernt. Erhalten blieben die Briefkasten-Standorte in Hohnsleben in der Nähe der Telefonzelle An der Mühle, in Reinsdorf im Finkenweg, in Offleben in der Poststraße und an der Ecke Alversdorfer Straße/Siedlungskreuzung sowie in Büddenstedt in der Bahnhofstraße, im Westendorf und auf dem Martin-Luther-Platz.
Alle Ortsteile waren mit öffentlichen Fernsprechhäuschen versorgt. Wegen Unwirtschaftlichkeit hat die Deutsche Telekom AG 1999 ihre Telefonzellen auf dem Martin- Luther-Platz und in der Lindenstraße abgebaut. Verblieben sind die Telefonzellen auf dem Rathausplatz, in der Barneberger Straße, der Alten Dorfstraße und An der Mühle. Im Herbst 2004 wurden leider auch diese Telefonzellen entfernt und durch freistehende Basistelefone ersetzt.
Schule, Bildung und Kultur
Schule
In den Gemeinden existierten zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses eine Mittelpunktschule und eine Grundschule, die jeweils in der Trägerschaft der Gemeinden Neu Büddenstedt und Offleben lagen.
Der erste Spatenstich für das „neue“ Offlebener Schulgebäude an der damaligen Bahnhofstraße erfolgte am 11. August 1923. Nach einjähriger Bauzeit konnte die Schule am 10. August 1924 eingeweiht werden.
Für den Schulneubau in Neu Büddenstedt begannen die Arbeiten im Frühjahr 1950 und am 26. August 1951 wurde die Einweihung an der Schulstraße gefeiert. Ab 1958 stand den Schulkindern auch die neu gebaute Turnhalle mit Lehrschwimmbecken als Ausbildungsstätte zur Verfügung.
Über mehrere Jahrzehnte galt die Neu Büddenstedter Schule als schönste und modernste Schule im Landkreis Helmstedt.
Eine der prägenden Menschen im Schulwesen war die Rektorin der Büddenstedter Grund- und Hauptschule Frau Waltraut Buchholtz, die 1982 aus gesundheitlichen Gründen aus ihrem Amt schied. Engagiert als Lehrerin und Kommunalpolitikerin gleichermaßen, aktiv in der Kreisvolkshochschule und sogar im Fernsehrat des ZDF stand sie für die lebendige Schule ein. Nachfolger wurde der bisherige Konrektor Peter Werner, der die Büddenstedter Hauptschule bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2004 leitete.
Rektor der Offlebener Schule war bis 1985 Heinz Kasten, sein Nachfolger wurde vom 1. Februar 1986 bis 1. Februar 1994 Christoph Wäterling. Ihm folgte vom 1. September 1994 bis 31. Dezember 2001 Albrecht Schäpe. Zum Januar 2002 übernahm Martina Kromp zunächst in Vertretung und ab 1. August 2002 als Rektorin die Leitung der Grundschule Offleben. 2014 wechselte Frau Kromp an eine andere Schule. Da die Rektorenstelle nicht sofort wieder besetzt werden konnte, wird die Schulleitung ab August 2014 von einer neu zugewiesenen Lehrkraft wahrgenommen. Die Selbständigkeit der Grundschule Offleben soll in jedem Fall erhalten bleiben.
Im Jahre 1974 wurde die Einbindung der Schulen durch das Niedersächsische Schulgesetz neu geregelt. Die Büddenstedter Hauptschule kam in die Trägerschaft des Landkreises Helmstedt und war somit für die Gemeinden Büddenstedt, Esbeck, Watenstedt, Gevensleben und Beierstedt Einzugsgebiet der Schulen. Die Grundschulen in Büddenstedt und Offleben wurden 1976 unter dem Namen „Grundschule Offleben der Gemeinde Büddenstedt“ zusammengelegt.
Die Schulen in Büddenstedt und Offleben hatten bis 1981 absolute Lehrmittelfreiheit. Die Kosten wurden von der Gemeinde getragen. 1981 jedoch konnte dies aufgrund der Finanzlage der Gemeinde nicht mehr voll gewährleistet werden. Die Schüler der Grundschule und die der weiterführenden Schulen der 5. bis 10. Klasse erhielten Mittel zum Ankauf von Schulbüchern in Höhe von 50 DM pro Kind, womit eine statistische Unterrichtsversorgung in Büddenstedt und Offleben fast immer bei 100 % lag.
In der Grundschule unterrichteten 11 hauptamtliche und nebenamtliche Lehrkräfte, in der Hauptschule 15. Von den insgesamt 26 Lehrkräften wohnten allerdings nur noch vier in Büddenstedt.
Soweit die Schülerzahlen es erlaubten, erfolgte die Beschulung der Grundschüler bis zum Schuljahr 1994/95 zweizügig sowohl im Gebäude der Büddenstedter Hauptschule als auch in der Grundschule Offleben. Für die Mitbenutzung des Schulgebäudes in Büddenstedt waren dem Landkreis Helmstedt die Kosten zu erstatten. Seit Schuljahr 1995/1996 werden sämtliche Grundschüler der Gemeinde ausschließlich in Offleben beschult.
Wie aus der nachstehenden Übersicht deutlich wird, hat die Grundschule mit stetig sinkenden Schülerzahlen zu kämpfen. Zum Schuljahr 2013/2014 standen lediglich 10 Erstklässler zur Einschulung an, die mit den 9 Schülern der zweiten Klasse erstmalig zu einer sogenannten Kombi-Klasse zusammengefasst werden mussten. Die Unterrichtserteilung in der Kombi-Klasse erfolgt jedoch teilweise getrennt.
Zahl der Schüler in den Schulen im Schuljahr
| 1976/1977 | 1987/1988 | 2004/2005 | 2013/2014 | |
|---|---|---|---|---|
| Grundschule | 230 | 134 | 94 | 54 |
| Hauptschule | 212 | 82 | Auflösung | — |
Im Zeitraum von 1988 bis 1997 wurde das Offlebener Schulgebäude einschließlich des Schulhofes einer kostenintensiven Sanierung unterzogen. Um das Angebot von Integrationsklassen zu ermöglichen, in denen gesunde und behinderte Kinder gemeinsam lernen, ist die Schule 1992 zusätzlich noch mit einer behindertengerechten Toilette ausgestattet worden.
Ihr 75-jähriges Bestehen hat die Grundschule an der heutigen Alversdorfer Straße Ende September 1999 mit einem Schulfest auf dem Schulgelände und einer Festveranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus feiern können.
Die Hauptschule Büddenstedt, die seit Mai 1995 den Namen „Erich-Kästner-Schule“ trug, hat mit Beginn des Schuljahres 2004/2005 aufgrund immer weiter zurückgehender Schülerzahlen ihre Eigenständigkeit verloren und wurde der Eichendorffschule Schöningen zugeordnet. Die Beschulung der bestehenden Klassen erfolgte bis Schuljahresende noch in Büddenstedt. Seit dem Schuljahr 2005/2006 werden die Hauptschüler an der Eichendorffschule in Schöningen unterrichtet.
Zum Schuljahr 2006/2007 machte der Landkreis Helmstedt seine Pläne zum Erhalt des Schulstandortes Büddenstedt wahr und ließ die Comeniusschule (Förderschule Schwerpunkt Lernen) aus Schöningen in das Büddenstedter Schulgebäude umziehen. Die Comeniusschule hat im Schuljahr 2007/2008 insgesamt 12 Klassenverbände mit 109 Schülerinnen und Schülern.
In 2007 entwickelte die Comeniusschule ihr Projekt Bürgerfrühstück. Jeden dritten Donnerstag im Monat wird von 08.30 bis 12.00 Uhr in der Schule ein Frühstück für Mitbürgerinnen und Mitbürger angeboten, das insbesondere von den älteren gut besucht wird. Der Erlös aus dem selbst bereiteten Frühstück kommt wiederum den Schülerinnen und Schülern zugute.
Aufgrund zurückgehender Schülerzahlen und Einführung einer sonderpädagogischen Grundversorgung an den Grundschulen im Landkreis Helmstedt hielt der Landkreis allerdings ein Fortbestehen der Comeniusschule in ihrer Selbständigkeit nicht länger für vertretbar, weshalb die Landesschulbehörde zum Ende des Schuljahres 2008/2009 die Selbständigkeit der Comeniusschule aufgehoben hat. Die Schule wird nun als Außenstelle Büddenstedt der Wichernschule - Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen in Helmstedt geführt.
Mit dem Umzug der Schöninger Comeniusschule nach Büddenstedt zeigte sich schon bald Raumnot in der Turnhalle, weil der vorhandene Geräteraum für die mitgebrachten Schulsportgeräte nicht ausreichte. Die daraufhin aufgenommenen Planungen der Gemeinde, unter gleichzeitigem Anbau weiteren Geräteraumes die große Fensterfront zwecks Energieeinsparung zu entfernen und die Turnhalle im Heizungs-, Duschen- und Umkleidebereich zu sanieren, ließen sich ab Herbst 2009 verwirklichen. Zu den Gesamtkosten von ca. 550.000 Euro wurden der Gemeinde durch das Land Niedersachsen Fördermittel in Höhe bis zu rd. 290.000 € aus dem Konjunkturpaket II bewilligt.
Kreisvolkshochschule
Der Landkreis Helmstedt unterhält bei Gemeindebildung in allen drei Ortsteilen Einrichtungen und Außenstellen der Kreisvolkshochschule. Vor 1971 waren dies selbständige Volkshochschulen der Gemeinden. Das vielfältige Angebot der Kurse, Vorträge und Studienfahrten umfasste Kochen, Nähen und Weihnachtsbäckerei ebenso wie Sprachen, Maschinenschreiben, Kosmetik, Sport, autogenes Training und Ikebana.
Auch außerhalb der Region machte die von Oskar Borchers seit 1964 geleitete Außenstelle in Büddenstedt von sich reden. 1975 wurde sie durch das Angebot eines „Arbeitskreises Geologie/Paläontologie“ bekannt. Hobbysammler der Region beteiligten sich an den Angeboten, Vorträgen und Exkursionen, die bis nach Schweden, Nord- und Südfrankreich gingen. Die Funde dieser Veranstaltungen wurden seit 1975 auf dem Weihnachtsbasar des Kuratoriums „Unteilbares Deutschland“ für einen guten Zweck verkauft. Nachfolger für O. Borchers wurde Eberhard Woelke.
Leiter der Außenstelle in Offleben war Heinz Kasten bis zum Juli 1985, ihm folgten Hans Wawerczin und Christoph Wäterling. Die Außenstelle in Reinsdorf leitete Hermann Wesemann 1973 bis 1979, anschließend Johannes Weicht und zuletzt Lisa Lambrecht. Im Laufe der Jahre wurde das direkte Angebot vor Ort mangels Nachfrage jedoch immer kleiner, so dass die Kreisvolkshochschule letztendlich in 2004 keine eigenen Kurse oder Veranstaltungen mehr für den Bereich der Gemeinde Büddenstedt im Programm hat.
Bücherei
Die Grundlage für kulturelle Versorgung der Bevölkerung ist auch die Versorgung mit Büchern. In allen drei Ortsteilen existierten seit langem Volksbüchereien. Diese waren in Büddenstedt in der Hauptschule, in Offleben in der Grundschule und in Reinsdorf/Hohnsleben in der dortigen ehemaligen Schule untergebracht. Die Zentralbücherei wurde aufgrund des hohen Buchbestandes von etwa 3.800 Büchern die in Offleben. Die Bücherei in Büddenstedt zählte rund 2.200 Bücher, die in Reinsdorf/Hohnsleben etwa 1.700. Die meisten Leser hatte im Durchschnitt die Bücherei in Offleben mit 171, gefolgt von Büddenstedt mit 35 und Reinsdorf/Hohnsleben mit 15 Lesern.
Wegen der besseren Erreichbarkeit ist die Büddenstedter Gemeindebücherei zum 15. Oktober 1991 vom Schulgebäude in die Dorfmitte in freigewordene Ladenräume im Hause Rathausplatz 7 umgezogen.
Alle drei Büchereien werden seit jeher ehrenamtlich geführt. In Büddenstedt wird die Bücherei seit Frühjahr 1974 von Renate Paproth geleitet. Die Leitung der Büchereien Offleben und Reinsdorf hatte bis 1985 Günter Dallmann inne. Von 1985 bis zum Herbst 2007 wurde die Bücherei Offleben einschließlich der Schülerbücherei von Bärbel Mock geführt. Ab Oktober 2007 übernahm Bettina Brandes dieses Amt. Die Reinsdorfer Bücherei wurde von 1985 bis 1997 durch Rudolf Polk, von 1998 bis 2007 durch Yvonne Wesemann, von 2007 bis 2011 durch Jutta Erb und ab Februar 2011 von Renate Paproth mit geleitet.
Nachdem sich im Sommer 2011 die Haushaltssituation der Gemeinde durch unerwarteten Ausfall von Gewerbesteuereinnahmen in Millionenhöhe dramatisch verschlechterte, musste sich der Rat im Zuge zu ergreifender Einsparungsmöglichkeiten dazu durchringen, die schwach frequentierte Bücherei in Reinsdorf zum 01. Januar 2012 zu schließen.
Kulturring
Bis zum Zusammenschluss gehörten die Gemeinden Neu Büddenstedt, Offleben, Reinsdorf/Hohnsleben und Esbeck dem Kulturring der Industriegemeinden an. Nach dem 01. März 1974 waren dies nur noch Büddenstedt und Schöningen, da Esbeck in die Stadt Schöningen eingemeindet wurde.
Der Kulturring ging auf den „Theaterring der Industriegemeinden“ zurück, der 1955 zwischen den Gemeinden Neu Büddenstedt, Offleben, Alversdorf und Reinsdorf/Hohnsleben vereinbart wurde, um Theaterveranstaltungen zu organisieren. Eröffnet wurde das Theaterangebot mit der Aufführung der Landesbühne Hannover, die „Das Salzburger Große Welttheater“ von Hugo von Hoffmannsthal gab. Nach wenigen Jahren gab es einen Abonnentenstamm von etwa 500 Besuchern. Gespielt wurde abwechselnd im Rathaussaal Neu Büddenstedt, im Dorfgemeinschaftshaus in Offleben und in der Aufbauhalle Alversdorf. 1959 wurde dann als feste Rechtsform der „Kulturring der Industriegemeinden“ am 01. Juli gegründet, aus dem 1963 die Gemeinde Alversdorf ausschied. Als Ausgleich trat Esbeck dem Verband bei.
Zum 10jährigen Bestehen traten sogar die Wiener Sängerknaben auf. Unterstützt wurde der Verband durch einen jährlichen Zuschuss der BKB. Aufgrund der immer weiter zurückgehenden Abonnentenzahlen wurde dieser Zweckverband 1985 aufgelöst. Am 03. März 1985 fand mit dem Schauspiel der Landesbühne Hannover „Das Käthchen von Heilbronn“ die letzte Vorstellung im großen Rathaussaal statt.
Als neues kulturelles Angebot für die Einwohner der Gemeinde Büddenstedt ermöglichte ab 1985 der auf Gemeindekosten eingesetzte „Theaterbus“ den Besuch des Brunnentheaters in Helmstedt. Mit Verschlechterung der Finanzsituation der Gemeinde musste zum Ende der Theatersaison 2001/2002 das Angebot der kostenlosen Benutzung des Theaterbusses endgültig eingestellt werden.
Heimatmuseum
Eine weitere wichtige kulturelle Institution ist das Heimatmuseum in Reinsdorf, Alte Dorfstraße 3. Schon seit August 1983 wurde durch das Mitteilungsblatt der Gemeinde die Bevölkerung aufgerufen, Objekte aus dem täglichen Leben für das Museum zu spenden. Bilder, Maschinen, Geräte und andere Gegenstände, die beredtes Zeugnis über Leben und Arbeiten in der Region abgeben können, wurden gesammelt.
Am 23. April 1986 fanden sich 14 Einwohner im Sitzungssaal des Rathauses ein, um den „Förderkreis Heimatmuseum Büddenstedt e. V.“ ins Leben zu rufen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Gemeindedirektor Wolfgang Walter gewählt. Die Museumsleitung übernahm Hans Germer. Der Vorstand tagte einmal monatlich, dann bald nach Bedarf. Zur Sichtung der Bestände und für die Arbeiten der Inventarisierung wurde ein Arbeitskreis gebildet. Treue Helfer der ersten Stunde sind Harri Steffens, Bernd Löffler und Hermann Wesemann.
Mit einer Feierstunde wurde am 08. Juli 1989 das Heimatmuseum eröffnet. Zu sehen ist eine ansprechende und sehr informative Ausstellung, die den Anforderungen eines modernen Museums gerecht wird. Hans Germer konnte bis Jahresende schon 450 Besucher in seinem Hause begrüßen, bis Ende 1990 wurden es sogar etwa 750. Der Bestand des Heimatmuseums umfasste bald über 700 Exponate, als zentrale Gattung vor allem Töpferei- und Keramikarbeiten aus Sommersdorf und Sommerschenburg, aber auch eine Küche mit 40 bis 50 Jahre altem Geschirr.
Nach der Grenzöffnung konnte ein enger Kontakt zur Töpferei Lohse in Sommerschenburg aufgenommen werden. Mit jährlichen Museumsfesten und Sonderausstellungen – wie zuletzt über das ehemalige Dorf Runstedt oder die Schule Büddenstedt - macht das Heimatmuseum immer wieder erfolgreich auf sich aufmerksam.
Die Funktion des ersten Vorsitzenden wechselte 2001 von Gemeindedirektor Walter auf Bürgermeister Frank Neddermeier und wurde im März 2011 von Henning Germer übernommen. Seit dem plötzlichen Tod des Museumsgründers Hans Germer im November 2001 ist das Amt des Museumsleiters unbesetzt. Die Vorstandsmitglieder wollen gemeinschaftlich die Museumsarbeit in seinem Sinne fortführen.
Archäologische Funde
Der Abbau der Kohle in dieser Region förderte in einigen Fällen wertvolle Zeugen der Vergangenheit zu Tage. Als der Bagger 40 im Frühjahr des Jahres 1959 in der Nähe von Runstedt nach Kohle grub, schnitt er auch die Reste des untergegangenen Ortes Klein- Büddenstedt an. Ab dem 07. April wurde an 110 Arbeitstagen von Fachleuten gegraben. Die Funde lassen auf eine reichhaltige Geschichte des Ortes schließen. Die ältesten Fundstücke, ein Kernbeil und ein sogenannter Stichel aus Feuerstein, sind älter als 7.000 Jahre. Es hat also in der Nähe von Klein-Büddenstedt eine steinzeitliche Siedlung gegeben. Der Stichel stammt vermutlich aus der mittleren Steinzeit, die sich räumlich und zeitlich in dieser Gegend mit der folgenden Jungsteinzeit, also etwa 5.000 Jahre v. Chr., verzahnt.
Bei den Grabungen fanden sich Objekte aus der vorrömischen Eisenzeit und Funde, die aus der Zeit des römischen Kaisers Augustus stammen. Am reichhaltigsten sind natürlich die Funde aus der „jüngeren Geschichte“ Klein-Büddenstedts zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert n. Chr.
Durch den Bau des Kraftwerkes Buschhaus konnte auch ein weiterer wichtiger Fund aus der Vergangenheit gemacht werden. Bei Baggerarbeiten stieß man auf die Reste einer jungsteinzeitlichen Siedlung vermutlich aus der Zeit der Bandkeramik. Das sofort eingeschaltete Institut für Denkmalpflege Hannover mit seiner Außenstelle in Braunschweig sprach von dem ersten Fund einer solchen Siedlung aus der Zeit des vierten Jahrtausends v. Chr. im gesamten Bereich nördlich des Harzes. Diese Menschen hatten sich mit dem Einsatz von Ackerbau und Viehzucht erstmals sesshaft gemacht.
Die am 29. März 1982 einsetzende Grabung brachte eine Reihe von außerordentlichen Funden zu Tage. Neben Scherben, Tierknochen sind vor allem der Brandrest eines vor 6.000 Jahren abgebrannten Hauses und 6.000 Jahre alte Getreidekörner gefunden worden. Zu den wichtigen Funden gehört eine Grabenbefestigung der Siedlung, ein Kleinkindergrab mit zwei vollständigen und einem halben Gefäß und ein Grab eines Mannes aus der Glockenbecherzeit, also etwa 2.000 Jahre v. Chr. In dem letzten Grab wurde auch ein kleiner Dolch aus Kupfer gefunden.
Kirchen und Friedhöfe
Im Gemeindegebiet gibt es zwei katholische und drei evangelische Kirchen.
- Katholische Kirche Offleben

Mit dem Bau der katholischen Kirche Offleben wurde 1932 an der Bahnhofstraße (heute Alversdorfer Straße) begonnen. Die Hauptweihe fand im Mai 1933 anlässlich des in Offleben stattfindenden Katholikentages durch den Hildesheimer Bischof Nicolaus Bares statt.[3] Die Kirchengemeinde trägt den Namen Heilige Familie.
Östlich an das Grundstück der katholischen Kirche angrenzend befindet sich der kommunale Friedhof in Offleben[3], dessen Friedhofskapelle 1975 neu errichtet wurde.
Noch vor dem Bau der Offlebener Kirche haben sich katholische Frauen zusammengeschlossen und bereits im Jahre 1926 die katholische Frauengruppe Offleben gebildet, deren Wirken aus der Kirchengemeinde nicht mehr wegzudenken ist. Mit Entstehung der St.-Barbara-Kirche wurde auch im damaligen Neu Büddenstedt eine katholische Frauengruppe gegründet, die bis ins Jahr 2010 hinein ebenso aktiv war. Ein ebenso wichtiger und fester Bestandteil der katholischen Kirchenarbeit ist nach wie vor die Kolpingsfamilie Offleben, die am 26. April 1953 gegründet worden ist.
- Katholische Kirche St.-Barbara Büddenstedt

Die 1950/1951 am Ende des Kattreppeln errichtete Kirche wurde am 19. August 1951 durch Erzbischof Joseph Godehard Machens geweiht.
Gut 40 Jahre später konnte 1993 im Zuge von Kirchenrenovierungsarbeiten der Gemeinderaum ausgebaut und völlig neu gestaltet werden.
Die katholischen Kirchengemeinden Hl. Familie in Offleben mit St.-Barbara in Büddenstedt werden von einem gemeinsamen Seelsorger betreut, der bis 1988 jeweils auch im Pfarrhaus an der katholischen Kirche in Offleben wohnte. Dies waren:
- 1969–1976 Pfarrer Bruno Hanke
- 1976–1982 Pater Josef Wycik
- 1982–1988 Pfarrer Bernhard Westphal
- 1988–1989] Vakanzzeit – die Gemeinde wurde in dieser Zeit von Dechant Alfred Merten aus Helmstedt mit betreut
- 1989–1996 Pfarrer Eugen Hejna
Im Jahr 1996 ist die katholische Kirchengemeinde Hl. Familie mit St.-Barbara zu einer Seelsorgeeinheit mit den kath. Kirchengemeinden Maria Hilfe der Christen, Schöningen, und Maria von der immerwährenden Hilfe, Jerxheim, zusammengeschlossen worden. Die Kirchengemeinden behielten jedoch weiterhin ihre Selbständigkeit. Pfarrer dieser großen Seelsorgeeinheit wurde von 1996 – 2006 Hans-Joachim Franzke, ihm folgten die Pfarrer Leon Królczyk, Josef Wellner und ab September 2008 Gregor Olszak.
Zum 1. November 2006 hat das Bistum Hildesheim die bis dato selbständigen Kirchengemeinden Hl. Familie mit St. Barbara (407 Kirchenmitglieder), Maria von der immerwährenden Hilfe (444 Mitglieder) und Maria Hilfe der Christen (1.799 Mitglieder) zu einer Kirchengemeinde „Maria Hilfe der Christen“ – mit Hauptkirche in Schöningen und den Kirchenorten Jerxheim, Offleben und Büddenstedt – zusammengelegt. Das Pfarrbüro in Offleben wurde ab 1. Januar 2007 endgültig geschlossen.
Im Januar 2008 wurden über die Tagespresse Planungen des Bistums Hildesheim bekannt, zahlreiche Gotteshäuser im Braunschweiger Land, darunter auch die Kirchen in Büddenstedt und Offleben, aus finanziellen Gründen ab 2009 schließen zu wollen. Die Kirchengebäude sollen einer anderweitigen Nutzung zugeführt oder gar abgerissen werden. Sowohl für den Kirchenvorstand als auch die Gemeinde Büddenstedt selbst kam diese Absichtsankündigung völlig überraschend. Die örtlichen Kirchenvorstandsmitglieder wollten jedoch um den Erhalt der Kirche im Dorf kämpfen und haben deshalb mit einem im Februar 2008 an alle l.500 Haushalte in der Gemeinde Büddenstedt verteiltem Rundschreiben zur Mitarbeit, zu einmaligen Spenden oder einer Mitgliedschaft in einem Förderverein aufgerufen. Leider blieb die erhoffte Resonanz aus. Lediglich 13 Bürger erklärten sich bereit, Mitglied in einem Förderverein zu werden; 26 wollten mit Spenden helfen und 23 würden sich durch Mitarbeit einbringen. Dies macht deutlich, dass bis auf einen kleinen Personenkreis nicht einmal mehr bei den katholischen Kirchgängern ein Interesse am Erhalt ihrer beiden Kirchen zu bestehen scheint. Trotzdem wollten die örtlichen Kirchenvertreter in den anstehenden Gesprächen mit dem Bistum Hildesheim ihre Sachargumente für einen Erhalt der Kirche im Dorf weiter vertreten, befürchteten allerdings nun keine Aussicht auf Erfolg mehr. Diese Befürchtung ist eingetreten. Ende September 2009 teilte das Bistum Hildesheim offiziell mit, die Kirche Hl. Familie in Offleben aus Kostengründen zu schließen. Der Termin hierfür ist zwar noch offen; allerdings erhält die Kirche bis dahin vom Bistum jährlich nur noch 1.000 € zur Deckung der laufenden Kosten. Der Fortbestand der St.-Barbara-Kirche ist ebenfalls nicht gesichert; sie wird aber voraussichtlich weitere 5 Jahre finanziell vom Bistum unterstützt.
- Evangelische Kirche Reinsdorf-Hohnsleben
Das Erbauungsjahr der Reinsdorfer Kirche ist nicht bekannt. Im Heimatbuch der Gemeinde Reinsdorf heißt es hierzu: „Wenn P. J. Meier auf Grund einer am Altaraufsatz befindlichen Inschrift sagt, dass die Kirche im Jahre 1570 erbaut sei, so widerspricht dem, dass sie schon 1542 in dem Visitationsprotokoll anlässlich der Reformation erwähnt wird, und dass 1547 in einem „Erbregister“ gesagt wird, dass von den Einkünften des Kirchenlandes die Kirche in Bau und Besserung gehalten würde.“[1] Die seelsorgerische Betreuung der Kirchengemeinde Reinsdorf erfolgt seit frühester Zeit von der Kirchengemeinde Offleben aus.[1]
Aus dem Jahre 1905 stammt die Kirchturmuhr. Ob es auch davor schon eine Uhr gab, konnte selbst seitens der Landeskirche nicht mehr ermittelt werden. Nachdem 1975 das Ziffernblatt erneuert werden musste, war 2006 die Uhrschlagglocke aus Stahl inzwischen derart irreparabel, dass eine Ersatzbeschaffung erforderlich wurde. Zur Neubeschaffung der Glocke hat die Reinsdorfer Kirchengemeinde einen Zuschuss in Höhe von 3.000 Euro von der Gemeinde Büddenstedt erhalten. Anlässlich des Gottesdienstes am 17. März 2007 um 17.00 Uhr wurde die neue Bronzeglocke offiziell in Betrieb genommen.
Direkt an der Kirche gelegen befindet sich der von der Kirchengemeinde verwaltete Friedhof für Reinsdorf/Hohnsleben mit seiner 1954 neu errichteten Friedhofskapelle[1].
- Evangelische St.-Georgs-Kirche Offleben
Wann der Grundstein zu der Kirche gelegt wurde, ließ sich nicht ermitteln. Die erste urkundliche Erwähnung über das Gotteshaus stammt aus dem Jahre 1249, wo der braunschweigische Herzog Otto dem Kloster Riddagshausen den Besitz des Altars in der Kapelle des hl. Georg in Offleben überließ.[3] So hat die Kirchengemeinde Offleben mit mehreren Veranstaltungen 1999 im Rahmen eines Jubiläumsjahres zusammen mit der Kirchengemeinde Reinsdorf-Hohnsleben ihr 750jähriges Bestehen gefeiert.
Gemeinsamer Pfarrer für die selbständigen Kirchengemeinden Offleben und Reinsdorf- Hohnsleben war von 1963 bis 1999 Pfarrer Dietrich Kuessner.
Die 1915 gegründete evangelische Frauenhilfe Offleben konnte am 5. September 1990 im großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses im Beisein von zahlreichen Gästen ihr 75-jähriges Bestehen festlich begehen und ist auch weiterhin aktiv.
Zur Kirche mit dem 1907/1908 erbauten neuen Pfarrhaus an der Kirchstraße gehört außerdem der an der heutigen Lindenstraße (ehemals Reinsdorfer Straße) gelegene kirchliche Friedhof[3], dessen Friedhofskapelle 1953 errichtet worden ist. Im Rahmen eines Gemeindefestes hat die St.-Georgs-Kirchengemeinde am 31. Oktober 2008 das 100-jährige Jubiläum ihres neuen Pfarrhauses gefeiert. Das alte Pfarrhaus von 1775 (jetzt Gerhart- Hauptmann-Str. 6) war im Jahre 1908 an die Gemeinde Offleben verkauft worden.
- Evangelische Martin-Luther-Kirche Büddenstedt
Am 11. September 1955 wurde die 1954/55 am damaligen Ringplatz (jetzt M.-Luther-Platz) erbaute Kirche geweiht. Sie verfügt mit 36 Metern über den höchsten Glockenturm in der Propstei Helmstedt. Am 3. und 4. Sept. 2005 hat die Kirche ihr 50jähriges Bestehen mit Konzert, Festgottesdienst und einem Gemeindefest begehen können.
Pfarrer waren
- 1955–1979 Pastor Karl-Bruno Haferburg
- 1979–1981 Pastor Hans-Ulrich Adrian
- 1983–1990 Pfarrer Karl Bünjer
- 1991–1994 Pastor Peter Schellberg
- 1995–2000 Pastor Wolf-Ulrich Wentzel
- 2000–2003 Pfarrer-Ehepaar Kerstin und Dr. Stefan Pustoslemšek
- 2003–2006 Pfarrer Martin Stützer
- 2006–2008 Vakanzzeit
- ab 2009 Pfarrerin Ina Naumann-Seifert
Wie in Offleben so begannen auch schon 1915 die ersten Frauen im alten Dorf Büddenstedt, sich unter dem Dach der evangelischen Frauenhilfe zu treffen. Diese Tradition setzte sich ab 1945 in Neu Büddenstedt fort. So hat die ev. Frauenhilfe Büddenstedt am 25. September 2005 mit einem Festgottesdienst auf 90 Jahre Geschichte zurückblicken können.
Im Gegensatz zu den beiden anderen Ortsteilen verfügt Büddenstedt über keinen kirchlichen Friedhof. Mit Entstehung des Dorfes Neu Büddenstedt ab 1935 wurde der kommunale Friedhof am Nordrand von Westendorf neu angelegt. Die Friedhofskapelle wurde 1936 gebaut.
Im Jahr 2000 wurde aus den Kirchengemeinden Offleben, Reinsdorf-Hohnsleben und Büddenstedt der Pfarrverband Offleben-Büddenstedt-Reinsdorf/Hohnsleben gebildet, der fortan von einem gemeinsamen Pfarrer betreut wird, der im Offlebener Pfarrhaus an der Kirchstraße wohnt. Das Büddenstedter Pfarrhaus in der Dr.-H.-Jasper-Straße 22 wurde damit nicht mehr benötigt und von der evangelischen Landeskirche verkauft. Alle drei Kirchengemeinden haben trotz dieses Zusammenschlusses ihre Selbständigkeit mit eigenen Kirchenvorständen behalten.
Nachdem sich die einzelnen Finanzhaushalte der Kirchengemeinden Büddenstedt, Offleben, Reinsdorf/Hohnsleben im Laufe der Jahre immer schwerer gestalten ließen, wurde 2013 im Pfarrverband die Entscheidung getroffen, die bis dato selbständigen drei Kirchengemeinden zu einer Kirchengemeinde zusammen zu schließen. Über den Gemeindebrief des Pfarrverbandes wurde die Namensfindung im Herbst ausgeschrieben; insgesamt standen 6 Namen zur Auswahl. Da 83 % der eingegangenen Vorschläge auf den Namen „Evangelische Kirchengemeinde Büddenstedt“ entfielen, wurde dieser Name in der Pfarrverbandssitzung vom 13. November 2013 auch so beschlossen. Die Kirchengebäude hingegen behalten ihre alten Namen. Geplant ist, dass die rechtliche Umsetzung der Fusion zur Evangelischen Kirchengemeinde Büddenstedt im Sommer 2014 von der Landeskirche vollzogen wird.
Partnerstädte
Der Beginn jeder Partnerschaft ist ein Partnerschaftskomitee. Mit den ersten Gedanken einer Kontaktaufnahme nach Frankreich wurde am 20. 11. 1972 ein solches Gremium gebildet. Der erste Vorstand bestand aus dem Vorsitzenden Fred Thiemann, seinem Stellvertreter Wilhelm Schröder und den Mitgliedern Franz Müller, Waltraud Buchholtz, Hans Blass, Oskar Borchers, Maria Weiß und Winfried Böer.
Fred Thiemann hatte von 1972 bis 1987 den Vorsitz im Komitee inne. Aufgrund seiner Verdienste um die Partnerschaften wurde er dann zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Als Komiteevorsitzende folgten ihm von 1987 bis 1993 Helmuth Bernitt, von 1993 bis 1995 Fritz Schmerbach und seit 1995 Olaf Bartels.
Durch Aufnahme der Partnerschaft mit der englischen Stadt Northam wurde eine Satzungsänderung nötig. Die Zahl der in den Komiteevorstand delegierten Ratsmitglieder stieg von drei auf vier, die der Beisitzer auf sieben.
Ebenfalls als Zeichen der Völkerverständigung und als Zeichen des europäischen Gedankens wurde erstmals zum Europatag 1981 auch ein Europamarkt auf dem Rathausplatz in Büddenstedt veranstaltet. Auf dem Markt hatten Vereine, Verbände, Jugendgruppen, die Schulen, das Partnerschaftskomitee und die Partnerstädte Stände aufgebaut. Von der Presse beachtet fand das Fest einen sehr guten Anklang in Büddenstedt und seiner Umgebung. Seitdem gehört dieser Markt im Veranstaltungskalender zu den festen Institutionen Büddenstedts und findet im jährlichen Wechsel in allen drei Ortsteilen statt. Der Reinerlös wird jedes Jahr für besondere Zwecke verteilt.
Mondeville in der Normandie / Frankreich
Ein besonderes Anliegen der Büddenstedter war der Gedanke der Völkerverständigung. Als besonderes Ziel sahen sie die Partnerschaft mit einer Stadt aus der westeuropäischen Gemeinschaft. Als Mitglied des Rates der Gemeinden Europas suchte man lange nach einer geeigneten Stadt.
Diese fand man 1972 in der Gemeinde Mondeville bei Caen in der Normandie. Am 05. Mai 1972, zur Feier des Europatages, traf die erste französische Delegation in Neu Büddenstedt ein. Die Mitglieder waren in Familien der Gemeinde untergebracht. Noch im August des gleichen Jahres erfolgte der Gegenbesuch aus Büddenstedt. Zur Erarbeitung der Partnerschaft wurde im November 1972 das Partnerschaftskomitee gebildet.
Auch im gleichen Jahr begann mit dem Besuch der ersten Schülergruppe aus Neu Büddenstedt in Mondeville der Schüleraustausch beider Gemeinden.
Anlässlich des Europatages 1973 wurde die Partnerschaft feierlich beurkundet. Die Partnerschaftsurkunde hat seither ihren Platz im Sitzungssaal des Büddenstedter Rathauses.
Nach Zusammenlegung der Gemeinden wurde diese freundschaftliche Verbindung auch auf Offleben und Reinsdorf ausgeweitet. Ihre Bürger, Vereine und Schüler nahmen nun ebenfalls am regen Partnerschaftsleben teil.
Als Zeichen der Völkerverständigung mag 1980 für viele nicht nur das Anpflanzen von drei Ahornbäumen im Parque Du Piez durch den Vorsitzenden des Büddenstedter Partnerschaftskomitees gelten. Beeindruckend für viele war 1981 die Kranzniederlegung ehemaliger französischer Kriegsveteranen am Ehrenmal auf dem Friedhof von Neu Büddenstedt.
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Partnerschaft wurde am 3. Mai 2003 durch Bürgermeister Jean-Michel Gasnier und Bürgermeister Frank Neddermeier eine von den französischen Gästen aus der Normandie mitgebrachte Buche als Partnerschaftsbaum auf dem Büddenstedter Rathausplatz gepflanzt.
Selbst nach vier Jahrzehnten ist der freundschaftliche Kontakt ungebrochen. So waren 52 Gäste aus Mondeville zum traditionellen Europamarkt am 4. Mai 2013 gekommen, um gemeinsam mit den Büddenstedtern das 40-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft zu feiern.
Northam in Cornwall / Großbritannien
In Frankreich hatten sich die Vertreter Büddenstedts auch mit Vertretern aus England auf den Festen und Veranstaltungen in Mondeville getroffen, die ebenfalls eine Partnerschaft mit Mondeville besaßen. Nach langen Bedenken (die lange Anreise und höhere Kosten würden den Umfang der Partnerschaft eingrenzen, die Partnerschaft mit Mondeville würde beeinträchtigt) wurde dann dennoch am 18. November 1982 im Rat einstimmig die Partnerschaft mit Northam beschlossen.
Ihre feierliche Beurkundung erfolgte – die französischen Freunde waren ebenfalls zugegen – am Europatag 1983 in Büddenstedt. Auch diese Partnerschaft wurde sehr bald mit Leben und gegenseitigen Freundschaftsbesuchen erfüllt. Das 30-jährige Bestehen wurde im April 2013 im Rahmen des Besuches einer Büddenstedter Delegation in Northam gewürdigt.
Partnerschaft mit einer Gemeinde in der DDR
Der Rat der Gemeinde Büddenstedt hatte im Juli 1986 beschlossen, auch mit einer Gemeinde in der damaligen DDR Kontakt aufzunehmen und eine Städtepartnerschaft anzustreben. Kontakt zur Ständigen Vertretung der DDR in Bonn wurde aufgenommen, die ein generelles Interesse der Gemeinden der DDR bekundete. Allerdings sah man dort keine Rechtsgrundlage. Die schon gegründeten Partnerschaften zwischen Gemeinden und Städten der DDR und der Bundesrepublik seien Ausnahmen. Eine Möglichkeit für eine Partnerschaft sah man in Bonn für Büddenstedt nicht.
Mit der Öffnung der Grenzen und der Wiedervereinigung beider deutschen Länder erübrigte sich der Partnerschaftswunsch. Seit Grenzöffnung bestehen mit den Nachbargemeinden auf Seiten des jetzigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt gute Kontakte.
Bundesgrenzschutz
An die Gemeinde Büddenstedt war am 25. Februar 1975 der Wunsch des Bundesgrenzschutzes aus Braunschweig herangetragen worden, eine Partnerschaft zu bilden. Diesem Wunsche entsprach der Gemeinderat. Die Partnerschaft wurde u. a. mit regelmäßigen Zusammenkünften, Schießwettbewerben und gemeinsamen Veranstaltungen mit Leben erfüllt. Das 10jährige Bestehen der Partnerschaft mit der ersten Hundertschaft der Grenzschutzabteilung Nord 4 in Braunschweig wurde mit dem 50jährigen Jubiläum der Gemeinde (Neu) Büddenstedt 1985 feierlich begangen.
Infolge der Wiedervereinigung und der damit verbundenen Umstrukturierung des Bundesgrenzschutzes zur heutigen Bundespolizei wurde die Grenzschutzabteilung Braunschweig zum 31. Dezember 1999 aufgelöst; die fast 25jährige Partnerschaft mit der Gemeinde war damit erloschen.
Aktionen und Angebote
Ferienpassaktion
Seit 1986 gibt es dieses Angebot für die Kinder der Gemeinde. Auch für diese Aktion stellten die Vereine einen Teil des Reinerlöses des Europamarktes zur Verfügung. So konnte in den mehr als 20 Jahren immer wieder ein umfangreiches Angebot zusammengestellt werden. Wanderungen mit Grillen im Tagebau, der Besuch des Freizeitparkes in Räbke, ein Computernachmittag, Schießen, Kegeln, Schwimmen, Tennis und der Besuch des Freizeitparkes in Soltau konnten angeboten werden.
Hobbyausstellungen in Büddenstedt
Der Kulturausschuss der Gemeinde Büddenstedt hatte 1982 angeregt, dass die Einwohner von Büddenstedt einmal ihre Hobbys einem größeren Kreis zugängig machen sollten. Der Aufruf zur Beteiligung erschien im Mitteilungsblatt der Gemeinde. Ausgenommen waren lediglich Kaninchen- und Hühnerzucht, da in diesem Bereich ohnehin eigene Ausstellungen stattfinden. Der Kulturausschuss dachte an Hobbys wie z. B. Handarbeiten, Basteln, Malen, Münz- und Briefmarkensammlungen, Zierfische.
Ein großer Schüler-Plakat-Wettbewerb bildete den Auftakt für die Veranstaltung, an dem die Grundschulklassen der Schulen in Offleben und Büddenstedt und die Arbeitsgemeinschaft „Kunsterziehung“ der Hauptschule Büddenstedt beteiligt waren. Für Buchpreise stellte die Gemeinde eine Summe von 200 DM zur Verfügung. Die Plakate waren schon vor Ausstellungsbeginn in den Schaufenstern der Geschäfte zu sehen und sorgten so für die nötige Werbung. Die Ausstellung wurde dann am 20. Februar 1983 in den Räumen der ehem. Schule in Reinsdorf eröffnet und fand eine sehr rege Beteiligung der Bevölkerung. Fast 30 Aussteller waren vertreten, u. a. mit Makramee-, Gobelin- und anderen Handarbeiten, Bauernmalerei, naive Malerei, Fossilien, vorgeschichtliche Werkzeuge und natürlich Münz- und Briefmarkensammlungen. Mehr als 400 Besucher konnten gezählt werden und aufgrund der so guten Resonanz entschied die Gemeinde, diese Veranstaltung in gewissen Zeitabständen zu wiederholen. Sie fand am 28. Oktober 1990 und 7. November 1999 wiederum jeweils in Reinsdorf statt.
Gründungsfeiern
Im Jahre 1982 beschloss die Gemeinde Büddenstedt, die Gründung des Ortes Reinsdorf/Hohnsleben vor rund 1.150 Jahren feierlich zu begehen. Ein Fest sollte 1983 stattfinden. Dafür wurde als erstes aus Vertretern von Vereinen und Gemeinde ein Festausschuss eingesetzt.
Das Fest begann am 2. September 1983 mit einem ökumenischen Gottesdienst. Als Höhepunkt führte tags darauf ein historischer Umzug von der Schule in Reinsdorf über die Alte Dorfstraße, Fasanenweg, Amselweg nach Hohnsleben zur Mühle. In diesem Zug waren die einzelnen Etappen der Geschichte des Ortes nachgestellt.
Die Kostüme waren von der Schule, den Vereinen und Gruppen selbst hergestellt worden. Die „Blaumeisen“ gehörten ebenso dazu wie der Bergmanns-Spielmannszug. Anschließend wurden die Volkskönige ermittelt und ein „Hammelkegeln“ veranstaltet.
Zur Erinnerung an das 1150-jährige Bestehen von Hohnsleben wurde am 9. Mai 1986 der vor dem Ort aufgestellte Gedenkstein im Rahmen einer kleinen Feierstunde eingeweiht.
1983 wurde von der Gemeinde Büddenstedt beschlossen, auch die 1.150-jährige Vergangenheit von Offleben zu feiern. Der Kulturausschuss nahm am 7. November 1983 seine vorbereitende Tätigkeit auf. In einem Festausschuss beteiligten sich von den 23 Vereinen immerhin 15 an den Arbeiten zur Vorbereitung.
Die Feier selbst (28. bis 30. September 1984) begann auch hier mit einem ökumenischen Gottesdienst. Die Begrüßungsworte des Bürgermeisters und die Festreden wurden umrahmt vom Musikverein Offleben und der Chorgemeinschaft – Gesangverein Büddenstedt und Volkschor Offleben. Am Sonntag fand der historische Umzug statt. Ausgangspunkt war die Grenze zur damaligen DDR. Der Zug bestand aus einer Darstellung der verschiedenen Etappen der Geschichte.
Später wurde im Bereich des Klostergutes – rechts der alten Eiche – ein Gedenkstein „1150 Jahre Offleben“ aufgestellt, der schließlich am 3. Mai 1986 offiziell eingeweiht worden ist.
Als letztes der drei Dörfer feierte Büddenstedt seine Gründung. Der Ort konnte auf 50 Jahre Bestehen zurückblicken. Im Jahre 1984 begannen die Vorbereitungen. Den Auftakt für die Feierlichkeiten bildete am 13. Juni 1985 ein Kinder-Lampionumzug. Am darauf folgenden Freitag fand eine Feierstunde zum 10-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen der Gemeinde und dem Bundesgrenzschutz statt. Es folgte ein großes Kinderfest vom Kindergarten und der Grund- und Hauptschule. Auf dem Ringplatz hatten Feuerwehr und BGS Fahrzeuge zur Besichtigung und für Vorführungen bereitgestellt. Platzkonzert des BGS und Erbsensuppe rundeten das Angebot ab. Beim Festkommers am Abend fand sich alles ein, was Rang und Namen hatte; die BKB-Kapelle und der Bergmanns-Spielmannszug sorgten für den musikalischen Rahmen. Nicht nur Bundestags- und Landtagsabgeordnete, Vertreter des Landkreises, der BKB, der Behörden, der Nachbargemeinden und Unternehmen waren erschienen, sondern auch Vertreter der Partnergemeinden in Frankreich und England.
Die Enthüllung eines Gedenksteins für das alte Büddenstedt auf der Grünfläche vor der östlichen Friedhofsmauer und der Festumzug, allerdings bei Regen und Schafskälte, bildeten den Abschluss dieser Feiertage.
Ein Vierteljahrhundert später sah sich die Gemeinde jedoch finanziell nicht mehr in der Lage, derart große Gründungsfeiern selbst auszurichten und bat deshalb im Februar 2008 die örtlichen Vereine und Organisationen um Überlegung, die nun bald wieder anstehenden Ortsjubiläen mit einer Zuschussgewährung seitens der Gemeinde in ihre für die nächsten Jahre geplanten Volksfeste oder andere Veranstaltungen mit einzubinden.
Die Offlebener Vereine – Schützenverein, Haus- und Grundbesitzerverein, Rasse- Kaninchenzuchtverein F 10, TSV, Musikverein und die Ortsfeuerwehr Offleben – griffen diesen Gedanken gemeinsam auf. Innerhalb kürzester Zeit stellten sie ein viertägiges Volks- und Schützenfest zum 1175jährigen Bestehen von Offleben und dem 50jährigen Bestehen des Offlebener Schützenvereins auf die Beine. Der Parkplatz des Dorfgemeinschaftshauses wurde mit großem Festzelt, Fahrgeschäften u. v. m. zum Festplatz umfunktioniert. Mit einem Tanz in den Mai ist das Fest am 30. April 2009 eröffnet worden. Zum Festkommers am darauf folgenden Tag konnten zahlreiche Gäste begrüßt werden. Samstags folgten das Kinderfest und der große Festumzug aller Vereine sowie der erstmals in ein Volksfestprogramm eingebundene Europamarkt. Am Sonntag, dem 3. Mai, klangen die Feierlichkeiten mit einem ökumenischen Festgottesdienst im Atrium des Dorfgemeinschaftshauses und dem anschließenden Katerfrühstück im gut gefüllten Festzelt aus.
Am 19. Juni 2010 wurde das 1175-jährige Bestehen von Hohnsleben und das 850jährige Bestehen von Reinsdorf gefeiert. Dazu hatten die Arbeiterwohlfahrt Reinsdorf, die Ortsfeuerwehr Reinsdorf-Hohnsleben, der Schützenverein Reinsdorf-Hohnsleben, die evangelische Kirchengemeinde und der Vorstand des Heimatmuseums gemeinschaftlich einen Jubiläumstag organisiert, der vormittags mit einem ökumenischen Gottesdienst in der nahezu überfüllten Reinsdorfer Kirche begann.
Nach Enthüllung des Gedenksteines „850 Jahre Reinsdorf“ auf der Grünanlage am Schwalbenweg stand ein abwechslungsreiches Programm rund um das Feuerwehrgerätehaus, das Heimatmuseum und den zentralen Schießstand auf der Tagesordnung. Landwirt Ernst- Heinrich Wietfeld aus Hohnsleben, Ehrenratsherr Hermann Wesemann aus Reinsdorf und Bürgermeister Frank Neddermeier pflanzten dann am Spätnachmittag eine Jubiläumseiche in Hohnsleben, bevor um 18.00 Uhr gut 150 Gäste zur Jubiläumsfeier in der Scheune Wietfeld begrüßt werden konnten. Mit dem gemütlichen Scheunenfest in Hohnsleben endete der gelungene Jubiläumstag, zu dem sich auch viele ehemalige Reinsdorfer und Hohnslebener eingefunden hatten.
Genau wie vor 25 Jahren so schloss der Ort Büddenstedt wiederum die Serie der Gründungsfeiern ab. Der SV Glückauf nahm sowohl seinen 65. Vereinsgeburtstag als auch das 75-jährige Ortsjubiläum von (Neu) Büddenstedt zum Anlass, das Volksfest 2010 vom 6. bis 9. August auf dem Festplatz an der Schwimmhalle auszurichten. Pünktlich zum Jubiläumsfest schuf der Büddenstedter Hobbyschnitzer Bernd Löffler aus dem Reststamm einer morsch gewordenen Linde an der Ecke Stettiner Straße / Gartenstraße eine Bergmannsskulptur, die nicht nur an die Bergbaugeschichte erinnert, sondern gleichzeitig zur Bereicherung des Ortsbildes beiträgt. – Ein Jahr später kam noch die Figur eines Siedlers hinzu. – Traditionsgemäß startete das Volksfest freitags nachmittags mit einem Kinderfest. Am Abend fand im gut besuchten Festzelt der gemeinsame Festkommers von Sportverein und Gemeinde statt. Tennis, Fußballspiele, ein Seniorennachmittag und Festtanz rundeten samstags das Programm ab; bei angenehmen Sommertemperaturen führte der große Festumzug am Sonntagmittag durch das Dorf und mit dem Katerfrühstück am Montag nahm auch dieses Jubiläumsfest seinen Ausklang.
Vereinsleben in der Gemeinde Büddenstedt
In den einzelnen Gemeinden Neu Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf/Hohnsleben hat es seit jeher ein äußerst reges Vereinsleben gegeben. 27 Vereine haben sich im Laufe der Zeit gegründet und bilden die Basis für ein funktionierendes und buntes Gemeinschaftsleben. Auch die Vielzahl von verschiedenen Bereichen ist auffallend. Kulturelle und soziale, musische, sportliche und hobbyspezifische Vereine sind anzutreffen.
Sportvereine
Der älteste Sportverein ist der Verein „Glückauf Neu Büddenstedt e. V.“ Gegründet wurde er im Jahre 1931 im alten Dorf Büddenstedt, als sich fußballbegeisterte Jugendliche zusammenfanden und den FC Büddenstedt gründeten. So spielten sie bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges zusammen Fußball. Nach Kriegsende 1945 wurde dann der Verein „Glückauf“ Neu Büddenstedt mit den alten Farben des FC gegründet. Der erste Vorsitzende wurde seinerzeit Sportfreund John, sein Stellvertreter Hans Dullek. Neben der Fußballabteilung wurden Abteilungen für Handball, Tischtennis und eine Schwimmabteilung gegründet. Nach den Mitgliederaustritten im Jahre 1950 wurde bis 1988 nur noch Fußball gespielt. Schon 1978 hatte sich der Verein entschlossen, auch eine Tennisabteilung zu eröffnen. Im Herbst 1988 konnte endlich auf dem Gelände am Hallenbad die Tennisanlage entstehen.
Im Jahre 1958 übernahm Werner Hagendorf den Vereinsvorsitz, den er nach 26jähriger Tätigkeit 1984 an Wilfried Rittmeyer abgab. Seit 1997 bekleidet Lothar Zurek das Amt des ersten Vorsitzenden. Verzeichnete der Verein Ende der 80er Jahre mit etwa 230 Sportlerinnen und Sportlern nahezu konstante Mitgliederzahlen, die in den Folgejahren sogar weiter anstiegen, gehen die Zahlen nun auch hier zurück. Zum Jahresanfang 2011 hat der Verein insgesamt 189 Mitglieder.
Wie zuvor erwähnt, gab es im Jahre 1950 eine Austrittswelle aus dem Verein „Glückauf“. Damals traten 35 Mitglieder aus dem Verein aus und gründeten mit vier weiteren einen neuen, den „Verein für Leibesübungen“. Erster Vorsitzender wurde Gustav Kreutz, der dieses Amt bis 1955 inne hatte. Das Angebot war weit gefächert, neben Leichtathletik wurden Handball, Kinder-, Frauen- und Männerturnen angeboten. Erweitert um die Sparten Tischtennis (1963), Turnen für Mutter und Kind (1980) konnte auch speziell für ältere Menschen das Angebot mit den Gruppen „Sport für Ältere“ und „Turnen für die Frau über 50“ (1981) ergänzt werden. Durch den Bau der Turnhalle im Jahr 1957 und den der Schwimmhalle 1967 bekam der Verein einen enormen Auftrieb, vor allem natürlich auch die Schwimmabteilung. Ein beredtes Beispiel sind die Leistungen von Rolf Beab, der 1985 Vize- Europameister im 50 m Brust-Schwimmen in Sofia wurde. Er war in diesem Verein entdeckt und gefördert worden. Im Jahre 1990 schlossen sich die Handballabteilungen des VfL und des HSV Helmstedt zur HandballSpielGemeinschaft (HSG) Büddenstedt/Helmstedt zusammen. Konnten 1960 bereits 189 Mitglieder gezählt werden, so waren es im Juni 1989 schon 325 und Ende 2004 sogar ein Höchststand von 525 Mitgliedern. Danach sind die Zahlen allerdings wieder rückläufig. Im Frühjahr 2011 gehören dem Verein 289 Mitglieder an. Nachfolger von Gustav Kreutz als Vorsitzender wurde 1970 Wolfgang Rittmeyer, ihm folgten 1977 Karl- Heinz Rippel und 1990 Jürgen Schlüter.
Besonders erwähnenswert sind die Feierlichkeiten zum 50. Vereinsgeburtstag im Jahr 2000. Zum Festkommers im großen Rathaussaal am 15. April konnten 160 Gäste begrüßt werden und zum Sportlerfrühstück am darauf folgenden Tag fanden sich nochmals gut 180 Gäste ein. Ein weiterer Höhepunkt des Jubiläumsjahres war am 17. Juni der Tag des Sports, auf dem sich alle Abteilungen des VfL Neu Büddenstedt sowohl in der Schwimmhalle, Turnhalle als auch auf dem Sportplatz präsentierten.
Zweitältester Sportverein ist der „Turn- und Sportverein Offleben von 1893“. Gegründet 1936 als Zusammenschluss der Vereine „FC 24“ und „MTV 1893“ hatte der neue Verein Fußball, Leichtathletik und Turnen in seinem Programm. Nach dem Kriege wurde das Vereinsleben von den 50 Mitgliedern neu aufgenommen. Erster Vorsitzender seit 1951 war bis 1976 Walter Wahnschaffe; ihm folgten Manfred Pohl, 1988 Dieter Mock, 1992 Klaus Roehse, 1996 Holger Rauch, 2008 Horst Bartsch und seit 2012 Thomas Hahn. Großen Aufschwung erlebte der Verein durch Bau des Dorfgemeinschaftshauses, das ideale Voraussetzungen für den Sportbetrieb schuf. Dazu kam der Bau des A-Sportplatzes auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik. Im Angebot des Vereins sind neben Fußball auch Tennis und Tischtennis, Gymnastik, Volleyball. 1989 hatte der Verein über 500 Mitglieder. In Eigenarbeit mit fast 1.900 Arbeitsstunden schufen die Vereinsmitglieder in drei Monaten einen Tennisplatz. Die Anlage konnte 1989 in Betrieb genommen werden.
Sein 100jähriges Vereinsjubiläum hat der TSV 1993 mit dem Spiel des damaligen deutschen Fußballmeisters SV Werder Bremen gegen eine Kreisauswahl in Offleben gebührlich gefeiert, und 1999 konnte die Fußballabteilung im Rahmen der Sportwoche mit einem Spiel des Europapokalsiegers von 1974, dem SV Magdeburg gegen den TSV Offleben ihr 75jähriges Bestehen würdigen.
Den höchsten Mitgliederstand erreichte der TSV Offleben 1998 mit mehr als 600 Mitgliedern; zur Jahresmitte 2011 sind es noch 422. Seit dem Jahr 2000 wird das Breitensportangebot kontinuierlich erweitert mit Jazz-Dance, Stepp-Aerobic, Walking, Gesundheitsprävention „Rückenfit“ und Tischtennis. Beachtenswert ist ferner, dass die erste Herren-Volleyballmannschaft durch ihre Aufstiege in die Landesliga von 1998 bis 2006 die höchstspielende Mannschaft des Landkreises Helmstedt ist.
Schützenvereine
Zu den traditionellen Vereinen gehören auch die Schützenvereine. Der älteste ist der „Schützenverein von 1953 e. V. Neu Büddenstedt“, der im Jahre 1953 in der „Siedler- Klause“ in der Birkenstraße gegründet wurde. Der Wirt des Lokals, Otto Fromm, war auch der erste Vorsitzende. Nach einjährigem Bestehen hatte der Verein schon 20 Mitglieder. 1956 konnte eine Damenabteilung gegründet werden. Eine Pause trat im Vereinsleben von 1969 bis 1974 ein, die aber mit der Wiederbelebung durch einen neuen Vorsitz und nun regelmäßigem Training beendet werden konnte. Den Vorsitz hatte Karl Petersen übernommen, dem 1977 Gerhard Hejl folgte, der dieses Amt auch 1983 bis 1991 wieder übernahm. In den Jahren 1981 und 1982 hatte Wolfram Schäfer den Verein geführt. Von 1991 bis 1999 übernahm Joachim Tietz den Vorsitz und von 1999 bis 2004 Jürgen Seidl. Seit 2004 leitet Brigitte Joller den Schützenverein.
1986 zählte der Verein 100 Mitglieder und zum Jahresbeginn 2011 sind es noch 55. Seinen 50. Geburtstag nahm der Schützenverein Neu Büddenstedt zum Anlass, vom 29. August bis zum 01. September 2003 das Büddenstedter Volksfest auszurichten.
Der „Schützenverein von 1959 Offleben e. V.“ wurde, wie der Name schon sagt, im Jahre 1959 in Offleben von 19 Bewohnern gegründet. Seit 1960 veranstaltete der Verein das Königsschießen, seit 1965 gab es eine Vereinsfahne. Zuerst fanden die Übungsabende in der Gaststätte „Zum Kohlenpott“ statt und ab 1977 dann im Schießzentrum in Reinsdorf. Vorsitzende waren von 1959 bis 1963 Otto Seifarth, bis 1972 Fritz Wulst, bis 1977 Hubert Hillmann, bis 1978 Jürgen Weisser und von 1978 - 1991 Lutz-Werner Hasse. 1986 hatte der Verein noch 50 Mitglieder. Nach immer weiter sinkenden Mitgliederzahlen kam die Vereinsarbeit 1991 aber zum Erliegen. Doch im September 2006 wurden Initiativen zur Weiterführung des Offlebener Schützenvereins ergriffen; 21 Vereinsmitglieder fanden sich wieder zusammen und wählten Heiko Jeglortz zum ersten Vorsitzenden. Am 30. 01. 2007 erfolgte auch der Neueintrag im Vereinsregister. Der Verein erfreut sich regen Zuspruchs, so dass sich die anfängliche Mitgliederzahl zum Jahresende 2010 schon verdoppelt hat.
Dritter Schützenverein ist der „Schützenverein Reinsdorf/Hohnsleben“, der am 31. Januar 1959 gegründet wurde. Erster Vorsitzender war Ernst Wietfeld, 1962 löste ihn Friedrich Stern ab. Seine Nachfolger waren 1968 Hans Merten, 1969 Franz Wärmer jun., 1979 Berthold Wreczycki, 1983 Franz Wärmer, 1990 Eberhard Gurkasch, 1999 Dr. Karl-Heinz Magosch, 2003 erneut Franz Wärmer und ab Juni 2011 Bärbel Laschinsky. Seit 1972 gibt es auch eine Vereinsfahne, auf der die Symbole der BKB (Hammer und Schlegel) und des Phoenixwerkes (Reifen) zu sehen sind. Beide Betriebe hatten Spenden dafür gegeben. Im Rahmen eines Volks- und Schützenfestes erfolgte am 12. August 1973 die Fahnenweihe auf dem ehemaligen Schulhof in Reinsdorf. Mit Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Helmstedt am 18. März 1975 trägt der Verein nunmehr den Namen „Schützenverein Reinsdorf-Hohnsleben e. V. 1959“.
Zum Üben standen von 1959 bis 1964 der Saal der Reinsdorfer Gastwirtschaft „Zum Landhaus“ und ab 1965 die „Gaststätte Ernst“ in Hohnsleben zur Verfügung. Als aber die Gaststätte 1973 schloss, war auch der Verein heimatlos. Zuerst wurde mit den Schützen in Offleben zusammen geübt, bis dann 1974 die Gemeinde Büddenstedt nach der Zusammenlegung der Gemeinden den Bau einer zentralen Schießanlage in der ehem. Schule in Reinsdorf befürwortete. 1976 wurde dort mit dem Schießbetrieb begonnen. Die Mitgliederstärke von 87 im Jahre 1989 ging jedoch bis 2011 auf 45 Vereinsmitglieder zurück.
Unter der Schirmherrschaft der Gemeinde richtete der Verein in den 70iger Jahren regelmäßig ein Schützen- und Volksfest in Reinsdorf aus. In diesem Rahmen konnte auch das 25jährige Vereinsbestehen mit einem dreitägigen Festprogramm Ende August 1984 gebührend gefeiert werden. Seit 1989 organisiert der Schützenverein nun gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Reinsdorf-Hohnsleben im fünfjährigen Turnus das Reinsdorfer Schützen- und Feuerwehrfest. Besonders erwähnenswert sind ebenfalls die seit 1987 regelmäßig stattfindenden öffentlichen Preisschießen für alle Einwohner der Gemeinde Büddenstedt, deren Erlöse jeweils einem wohltätigen Zweck zugeführt werden.
Musik
Der mit Abstand älteste Verein, der sich musikalisch engagiert, ist der „Männer- Gesangverein Neu Büddenstedt“ und „Volkschor Offleben“. Der Männer-Gesangverein besteht seit dem Jahre 1867. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten 36 Männer im Jahre 1946 den Verein wieder mit Leben erfüllt. 1949 wurde ein Damenchor gegründet. Vorsitzende waren 1946 bis 1947 Wilhelm Zietz, bis 1957 Heinz Eppert, bis 1967 Kurt Schneider, bis 1974 Harry Steffens, bis 1978 Ernst Dörries, bis 1981 Harry Steffens, bis 1986 Heinz Nebel, bis 1988 Fritz Rheinsberg bis 1997 Lieselotte Ackermann und seit 1998 Wolfgang Morawietz.
Chorleiter waren 1946 Eduard Ohmes, bis 1973 Georg Weidner, bis 1974 Werner Henning, bis 1979 Wilhelm Herburg, bis 1986 Werner Henning, bis 1990 Günter Meyer, bis 1992 Richard Domin und seit Dezember 1992 Marcus Voigt. 1989 hatte der Verein 76 Mitglieder, davon waren 35 aktiv. Ende 2004 zählt der Gesangverein insgesamt nur noch 31 Mitglieder.
Zu seinen zahlreichen Aktivitäten seien hier nur als Beispiele der vergangenen Jahre die Ausrichtung des Festkonzertes zum 50jährigen Bestehen des Chorbezirks Helmstedt im September 1998 in Büddenstedt sowie die Mitwirkung an den Niedersächsischen Chortagen im Juni 2002 in Goslar genannt.
Am 17. März 1947 wurde der „Volkschor Offleben“ als Zusammenschluss der Vereine „MGV Liederkranz von 1847“ und „Arbeiter-Gesangverein Vorwärts“ gegründet. In den ersten Jahren bestand er als reiner Männerchor, 1957 wurde ein gemischter Chor gegründet. Den Männerchor leitete Erich Lohmann, gefolgt von Werner Henning, der dieses Amt von 1967 bis 1986 inne hatte. Die Vorsitzenden wechselten jährlich, bis 1950 Heinrich Westphal das Amt übernahm und bis 1960 behielt. Sein Nachfolger war bis 1985 Wolfgang Schneider, gefolgt von Vera Jadziewski. Seit 1989 führt Christa Rauhut den Vorsitz. Hatte der Volkschor 1989 noch einen Mitgliederstand von 60, davon 31 aktive, so sind es zum Jahresende 2004 nur noch insgesamt 34 Mitglieder.
Am 03. und 04. Oktober 1997 hat der Volkschor Offleben mit allen Vereinen der Gemeinde Büddenstedt, so auch dem Gesangverein Büddenstedt sowie Chören aus Helmstedt, Schöningen und Jerxheim sein 150jähriges Bestehen gefeiert.
Bereits 1979 hatten Nachwuchssorgen beide Vereine veranlasst, sich zur Chorgemeinschaft Büddenstedt-Offleben zusammenzuschließen. Gesungen wurde seither unter einem gemeinsamen Chorleiter; beide Vereine haben ihre Selbständigkeit behalten. Da sowohl Volkschor als auch Gesangverein Ende 2007 nur noch über jeweils 5 aktive Sänger verfügen, singt die Chorgemeinschaft ab Januar 2008 als Gast bei der Liedertafel Jerxheim unter dem gemeinsamen Chorleiter Marcus Voigt mit. Der Volkschor Offleben und der Gesangverein Büddenstedt bleiben dennoch eigenständige Vereine.
1962 hatte Wolfgang Gebler das Mädchen-Trompeten-, Hörner- und Fanfarencorps „Die Blaumeisen“ gegründet. Hervorgegangen war dieser Verein aus einer Jugendgruppe mit Heimatabenden, Spielen, Theater, Volkstanz und Fahrten. Mit seinen 18 Mädchen war es das erste Mädchencorps in der Bundesrepublik. Die Mädchen kamen aus Offleben, aber auch aus Schöningen, Helmstedt und dem Südkreis; 1989 waren es sogar 80 Aktive. Auch international traten die Mädchen auf, so z. B. in Frankreich, England, Belgien, Italien, Luxemburg, Österreich und in der Schweiz. In den Jahren seines Bestehens errang das Corps viele Preise: 63 Mal wurde es Bezirksjugendmeister, 21 Mal Niedersachsen-Jugendmeister, 12 Mal Deutscher Jugendmeister, drei Mal Jugend-Europa-Pokalsieger und 2 Mal Sieger des Deutschland Pokals der Jugend. Für seine Verdienste bekam Wolfgang Gelber 1988 das Bundesverdienstkreuz. Von 1993 bis 1997 übernahm Manfred Meyer den Vorsitz und ab 1997 wurden die Blaumeisen von Antje Keune geführt.
Trotz sinkender Mitgliederzahlen herrschte ein reges Vereinsleben. So wurde zum Beispiel 1996 eine Vereinsfahrt nach England unternommen und am 18. 08. 2002 im Rahmen eines öffentlichen Musiknachmittages mit verschiedenen Musikzügen und –vereinen im Dorfgemeinschaftshaus Offleben das 40jährige Bestehen des Vereins „Blau-Weiß e. V. Offleben – Die Blaumeisen“ gefeiert. Zum Jahresende 2004 bestand der Verein allerdings nur noch aus 11 aktiven Mitgliedern, 4 aktiven Betreuern sowie 27 passiven Mitgliedern. Letztendlich konnten keine Auftritte mehr wahrgenommen werden, weil zum einen Nachwuchs fehlte und zum anderen aus beruflichen Gründen nicht mehr genügend Aktive zur Verfügung standen. Am 16. August 2009 hat die Mitgliederversammlung schließlich schweren Herzens die Auflösung des einst so erfolgreichen Vereins beschlossen.
Das verbliebene Vermögen von rd. 1.956 € ist gemäß Vereinssatzung zweckgebunden auf die Gemeinde Büddenstedt zur Förderung der Jugendarbeit im Musikwesen übergegangen. Daraus konnten für beide Kindergärten, die Grundschule sowie den Bergmanns- Spielmannszug Musikinstrumente u. Ausrüstungsgegenstände beschafft werden.
Seit 1946 besteht der „Musikverein Offleben“. Von 17 Mitgliedern damals gegründet, hatte er sich die Pflege des Laienspiels und der Haus- und Volksmusik sowie die Förderung der musikbegabten Jugend zum Ziel gesetzt. Das Blasorchester ist seit 1960 angeschlossen. 35 Jahre lang war Ernst Roehse bis 1982 Vorsitzender des Vereins, gefolgt von Konrad Bölke. 1994 hat Heinz Rose, der dem Verein seit 1985 angehört, den Vorsitz übernommen. Die Mitglieder kamen aus Offleben, Büddenstedt, Esbeck, Räbke, Schöningen, Helmstedt und Braunschweig und zeigten bei zahlreichen Auftritten im Jahr - nicht nur innerhalb des Gemeindegebietes - ihr musikalisches Können. So wurde beispielsweise auch gleich nach der Wende auf dem Rathausplatz in Werningerode ein Platzkonzert gegeben. Mit zahlreichen Gästen wurde am 11. und 12. Mai 1996 im Dorfgemeinschaftshaus Offleben der 50. Vereinsgeburtstag festlich begangen. Zum Jahresbeginn 2011 engagieren sich 25 Mitglieder im Musikverein.
Hilfsorganisationen, soziale Vereine
Eine wichtige Institution in der Bundesrepublik ist das Rote Kreuz. Die DRK-Gruppe in Büddenstedt geht auf die Initiative von Hermine und Max Unger zurück, die die erste Ortsgruppe im Jahre 1936 ins Leben gerufen hatten. Nach dem Kriege formierte sich die Gruppe am 24. Februar 1958 in Neu Büddenstedt neu. 1960 wandelte sie sich in einen Ortsverein mit 18 Mitgliedern um. Unter dem Vorsitz von Dr. Aye aus Helmstedt wurde Otto Bartels zum ersten Vorsitzenden gewählt. Kontakt hatte die 1960 gebildete Jugendgruppe auch mit der schweizer Organisation; nach Lambarene, dem Krankenhaus von Albert Schweitzer, schickte sie eine Armbanduhr. Im Mai 1963 schufen Hermine Unger und Paul Theile das Betreuungsangebot für alleinstehende Frauen, die das sechzigste Lebensjahr überschritten haben. Seither trafen sich einmal monatlich bis zu 30 Frauen zu einem Kaffeenachmittag. 2011 wurde das Angebot wegen rückläufiger Besucherzahlen eingestellt.
Blutspendenaktionen, Lehrgänge in „Erster Hilfe“, Betreuung von Veranstaltungen, Einsätze am Autobahn-Kontrollpunkt, bei der Bahnhofsmission, Zugbegleitung bei Rentnern aus der damaligen DDR, Betreuung von Busfahrten der Gemeinde im Rahmen der Seniorenbetreuung und Veranstaltungen der IG-Bergbau und Energie gehörten und gehören zum umfangreichen Pflichtenkatalog des DRK. Bei Wettbewerben wurde der Ortsverein Kreismeister, Bezirksmeister und Landesmeister der „Ersten Hilfe“.
Nachdem es mehrere Jahre keine Jugendarbeit im Ortsverein mehr gegeben hatte, konnte 1983 wieder eine neue Jugendgruppe gebildet werden, deren Arbeit sehr erfolgreich war. So hat sie u. a. 1988 am Internationalen Erste-Hilfewettbewerb von 25 Nationen in Bad Kreuznach teilgenommen und einen Mittelplatz belegt. 1989 wurde sie in Einbeck Bezirksmeister. Wegen fehlenden Nachwuchses musste die Jugendgruppenarbeit aber inzwischen erneut eingestellt werden.
Die Vorsitzenden waren von 1960 bis 1964 Otto Bartels, bis 1966 Paul Theile, bis 1969 Hans-Joachim Wahnschaffe, bis 1971 Marlies Kremmling, bis 1974 Otto Bartels, bis 1980 Helmut Kauth, von 1980 bis 2013 Ewald Bansemer und seit 2013 Manuela Dziubek. – Zum Jahresanfang 2011 hat der DRK Ortsverein Büddenstedt insgesamt 87 Mitglieder.
Schon von 1939 bis 1942 hatte es einen Stützpunkt der DLRG Schöningen in Neu Büddenstedt gegeben, aus dem die „Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Neu Büddenstedt“ im Jahre 1953 hervorgegangen ist. Bei der Gründung unter Leitung von Wilhelm Kern konnten 69 Mitglieder gezählt werden, im Jahre 1985 waren es sogar 404 und zum 31. 12. 2004 insgesamt 326 Mitglieder.
Intensive Ausbildung von Schwimmern und Rettungsschwimmern, der Einsatzkräfte zu Ersthelfern und Sanitätern, von Jugendgruppenleitern, Ausbildungshelfern, Bootsführern und Helfern im Wasserrettungsdienst, Wettkämpfe auf Landes- und Bezirksebene und Lehrgänge gehören zum Alltag der DLRG. Eine weitere wichtige Aufgabe ist der Wasserrettungsdienst an den Binnenseen der Region; so ist die Ortsgruppe beispielsweise mit den Ortsgruppen Königslutter und Hankensbüttel gemeinschaftlich für die Organisation des Wasserrettungsdienstes am Tankumsee verantwortlich. Erwähnenswert ist auch die Teilnahme an bundesweiten Aktionen der DLRG zur Verringerung der Ertrinkungszahlen wie z. B. durch das sogenannte Kindergartenprojekt. Maßnahmen für Kinder und Jugendliche, so auch Jugendlager und Pfingstzeltlager, und im Breitensport (Frauengymnastik) sowie die Teilnahme an überregionalen Veranstaltungen wie Langstreckenschwimmen u. ä. erhöhen die Attraktivität. Engagierter erster Vorsitzender war von 1972 bis 1986 Klaus Roehse, der von Ralf Herrmann aus Schöningen abgelöst wurde. Der langjährige technische Leiter Klaus Herrmann hat sich in mehr als 40 Jahren der Ertrinkungsprävention durch Schwimmunterricht für jung und alt gewidmet.
Herausragende Ereignisse waren die Teilnahme an den Hochwasserereinsätzen an Oder und Elbe im August 2002 sowie die 50-Jahrfeier der Ortsgruppe Neu Büddenstedt im Jahr 2003.
Die Arbeiterwohlfahrt hat insgesamt drei Ortsvereine: in Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf/Hohnsleben. Die Ortsvereine in Büddenstedt und Offleben wurden 1946 gegründet. Ziel war die vorbeugende, helfende und heilende Tätigkeit auf allen Gebieten der sozialen Arbeit. Besonders wichtig war in den ersten Jahren nach Kriegsende die Verschickung von erholungsbedürftigen Müttern und Kindern.
Der erste Vorsitzende des Büddenstedter Ortsvereins war Karl Hüter, der dieses Amt bis 1952 ausfüllte. Seine Nachfolger wurden Arthur Mohr, ab 1967 Gertrud Zelt, 1972 Edith Fiebig, 1979 Monika Winter, 1982 Rosemarie Werner, die dann nach 30jähriger Amtszeit im Jahr 2012 den Vorsitz an Brigitte Fredrich weiter gab. Zählte 1986 der Ortsverein Büddenstedt 204 Mitglieder, so sind es zum Jahresende 2010 nur noch 74.
Am 20. März 1996 wurde im großen Saal der Rathausgaststätte das 50jährige Jubiläum des Ortsvereins Büddenstedt festlich begangen. Dazu konnte die Vorsitzende neben dem Bürgermeister viele Ehrengäste sowie fast alle Vereine und Verbände aus der Gemeinde begrüßen.
Im Ortsverein Offleben wurde Richard Nierösel erster Vorsitzender, gefolgt von Otto Piper, Hans Wawerczin, Irene Peine, Hans Gerhard Rosenmüller und ab 1995 Helmut Berg. Auch im Offlebener Ortsverein ging die Mitgliederzahl im Laufe der Zeit erheblich zurück. Verzeichnete er zwar zum Jahresende 2004 noch 32 Mitglieder, so war weitere 5 Jahre später eine Einstellung der Vorstandsarbeit unausweichlich. Zum 31. Dezember 2009 wurde der AWO-Ortsverein Offleben aufgelöst.
Der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt in Reinsdorf/Hohnsleben wurde 1974 gegründet. Zum ersten Vorsitzenden wurde Hermann Wesemann gewählt, der dieses Amt bis 1981 inne hatte. Unter seiner Leitung war der Verein nicht nur auf dem sozialen Sektor aktiv, er bildete auch einen wichtigen Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Gemeinde. Nachfolger als erste Vorsitzende wurde 1981 Lisa Pfeiffer und ab 2004 Elke Bauermeister. Seit ihrem Tod im Jahr 2013 wird der Ortsverein gemeinsam von den Vorstandsmitgliedern bis zur nächsten turnusmäßigen Neuwahl weitergeführt. - Im Frühjahr 2011 zählt der Ortsverein Reinsdorf 28 Mitglieder.
1982 übernahm die Arbeiterwohlfahrt den nach 1945 von der damaligen Gemeinde Reinsdorf geschaffenen Heißmangelbetrieb in der ehemaligen Schule. Die Unterhaltung einschl. anfallender Reparaturen werden aus den Einnahmen bezahlt. Zu den Aktivitäten des Ortsvereins Reinsdorf gehören regelmäßige Veranstaltungen wie z. B. der monatliche Kaffeenachmittag, an denen alle Bürger aus dem Ortsteil Reinsdorf-Hohnsleben teilnehmen können. Fahrten runden das Programm ab. Höhepunkt im Vereinsleben war das 25jährige Vereinsjubiläum im Mai 1999, bei dem zahlreiche Gäste aus der Gemeinde, dem Bezirksverband Braunschweig und dem Kreisverband Helmstedt zugegen waren.
Der Bund der Vertriebenen war in den Ortsverbänden Büddenstedt und Offleben organisiert. Da nach dem Weltkrieg eine große Zahl Heimatvertriebener und Flüchtlinge in den Helmstedter Raum kam, organisierten sie sich schon früh, um ihre besonderen Interessen zu wahren und auch den Heimatgedanken zu pflegen. Der Ortsverband Neu Büddenstedt wurde 1949 gegründet. Erster Vorsitzender war ab 1954 Joseph Siegmund, ab 1973 Karl-Rudolf Lickfett und seit 1982 hatte Dora Koziol im Wechsel mit Edmund Mächler den Vorsitz inne. Der Ortsverband zählte Mitte der 80er Jahre immerhin noch 67 Mitglieder, von denen etwa 15 einmal im Monat im Rahmen der Altenbetreuung zum Kaffeetrinken im Naturfreundehaus zusammen kamen.
Schon 1948 hatte sich der Ortsverband in Offleben gegründet. 80 Männer und Frauen trafen sich, um ihn zu gründen und Max Jüppner zum ersten Vorsitzenden zu wählen. Ein Jahr später schon war eine Neuwahl nötig, gewählt wurde Rudi Chmilewski, der dieses Amt bis 1965 inne hatte. Sein Nachfolger wurde Wilhelm Köhler. 1972 übernahm Hans Wawerczin den Vorsitz. Der Ortsverband entwickelte eine Vielzahl von Aktivitäten, von denen hier nur die der Vorweihnachtsfeier genannt sei. Die Zahl der Mitglieder betrug Ende 1986 allerdings nur noch 26 Mitglieder.
Nach dem Tod von Hans Wawerczin im Jahre 1996 wurde die Betreuung des Ortsverbandes Offleben vom Ortsverband Büddenstedt mit übernommen. Aufgrund immer weiter sinkender Mitgliederzahlen wurde die Arbeit des Ortsverbandes Büddenstedt/Offleben dann im Jahre 2002 eingestellt.
Als eine weitere Vereinigung nicht nur zum Schutz der Leidtragenden des Zweiten Weltkrieges wurde der Reichsbund der Kriegsopfer und Behinderten, Sozialrentner und Hinterbliebenen e. V. Neu Büddenstedt im Jahre 1952 gegründet. Schon vorher waren die 42 Mitglieder von der Ortsgruppe Schöningen als Stützpunkt betreut worden. Von 1955 bis 1980 war Hans Dullek erster Vorsitzender; seine Nachfolger waren Karl Petersen bis 1988 und Heinz Knigge bis 1995. Anschließend übernahm Otto Werner den Vorsitz, der auch Ansprechpartner für den Ortsverband Offleben wurde, nachdem der dortige Vorsitzende Otto Piper 1995 verstorben war. Am 07. Oktober 1999 erhielt der Reichsbund offiziell den neuen Namen „Sozialverband Deutschland e. V.“ Infolge zurückgegangener Mitgliederzahlen verfügt der Ortsverband Büddenstedt/Offleben seit 2002 über keinen eigenen Vorstand mehr. Die Betreuung der in 2007 zu verzeichnenden rd. 30 Mitglieder aus der Gemeinde Büddenstedt erfolgt seither über den Ortsverband Helmstedt.
Eine weitere Interessengemeinschaft ist der 1937 gegründete „Haus- und Grundbesitzerverein e. V. Offleben“. Er hatte vor allem die Aufgabe, Verhandlungen mit den BKB über Entschädigungen zu führen. Aufgrund verschiedener von den Betriebsstätten ausgehenden Belästigungen und Beschädigungen an Häusern, Grundstücken und in den Gärten mussten sich die Bürger zusammenschließen. Nach 1945 wurde der Verein geführt von Erich Herbst, Bernhard Schulze, Otto Golus und Willi Smuda. Von 1994 bis 2008 stand Klaus Domeier dem Haus- und Grundbesitzerverein vor. Im Mai 2008 hat Jürgen Röber den Vorsitz übernommen. Ende der 80iger Jahre waren immerhin noch 141 Mitglieder im Verein organisiert; rund 15 Jahre später ist auch hier ein Rückgang auf 89 Mitglieder zum Jahresende 2004 zu verzeichnen.
Viel unbeschwerter ist der Grund, der seit 1946 Naturfreunde zusammenführt. Um Wanderungen, Volkstänze und das Singen von Liedern ging es nach dem Zweiten Weltkrieg Erwin Behrens und Hans Hartwig, die den Touristenverein „Die Naturfreunde“ gründeten. Der erste Vorsitzende wurde Paul Adamitz, 1953 löste ihn Hans Hartwig ab. Oskar Proksch folgte 1963 und von 1983 bis 2006 leitete Ludwig Tillmanns den Verein. Im Januar 2007 wurde Ulrich Ochsendorf zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Die ersten Zusammenkünfte fanden in Privatwohnungen statt, im Kindergarten und in der Behelfsschule. So war es verständlich, dass der Wunsch nach einem eigenen Haus laut wurde. Dieser Traum konnte schon 1956 mit der Grundsteinlegung und 1957 mit der Einweihung erfüllt werden. Auf einem von den BKB erworbenen Grundstück am Ende der Wulfersdorfer Straße bauten die Mitglieder in Eigenarbeit ein Vereinsheim. Die Gemeinde Neu Büddenstedt und der Landkreis Helmstedt hatten mit einem Darlehen dem Verein unter die Arme gegriffen. 1989 konnte das Vereinsheim vergrößert werden, wodurch 80 Plätze geschaffen wurden. Natürlich erledigen die Mitglieder die notwendigen Arbeiten an der vereinseigenen Anlage selbst.
Zum Vereinsangebot gehören Fahrten, Wanderungen, Radtouren, Sing- und Musikabende, Frauennachmittage und der Besuch überregionaler Veranstaltungen – am 03. Oktober 2004 fand z. B. das Bereichstreffen der Naturfreunde im Büddenstedter Naturfreundehaus mit 130 Personen statt. Auch außerhalb des Vereins hat sich die Gesangs- und Musikgruppe einen Namen gemacht. Einschließlich Jugend verfügte der Verein im Jahr 2004 zwar noch über insgesamt 88 Mitglieder; doch auch hier ließ sich ein Sinken der Mitgliederzahlen bis auf 52 zum Jahresanfang 2011 nicht verhindern.
Ihr 50jähriges Bestehen haben die Büddenstedter Naturfreunde am 09. 03. 1996 im großen Rathaussaal mit 280 Personen gefeiert. 18 örtliche Vereine und 13 auswärtige Naturfreundevereine waren der Einladung gefolgt. Am darauf folgenden Tag wurde anlässlich des Jubiläums der Gedenkstein mit Emblem vor dem Vereinsheim eingeweiht. Auch hierzu konnten nochmals 100 Gäste begrüßt werden.
Bergmanns- und Siedlervereine
Zu den ältesten Vereinen im Gemeindegebiet zählt der Bergmannsverein Glückauf Büddenstedt von 1907 e. V., der wie die Jahreszahl erkennen lässt, schon im Jahre 1907 im alten Büddenstedt gegründet worden ist. Die Bergleute pflegten Kameradschaft und Geselligkeit besonders, da man während der oft gefährlichen Arbeit sehr aufeinander angewiesen war. Die Vereinsmitglieder trugen gleichartige Uniformen und pflegten den Kontakt unter einer gemeinsamen Fahne mit der Inschrift „Gott schütze mit starker Hand den Bergmannsstand“. Nach den Kriegsjahren wurde der Verein 1951 in Neu Büddenstedt zu neuem Leben erweckt.
Zwei Jahre darauf wurde der Bergmanns-Spielmannszug gegründet, der 1960 schon aus 20 Trommlern und Pfeifern bestand. Den Spielmannszug leitete von 1956 bis 1981 Karl Magnus, 1981/1982 Detlef Später, von 1983 bis 1993 Wolfgang Ehrhardt und seit 1993 Siegfried Marquardt.
Vorsitzende des Vereins waren von 1960 bis 1985 Kurt Malcher, von 1986 bis 1994 Peter Göddecke, 1994 Detlef Später, 1995 bis 1997 Waldemar Spellig, 1997 bis 2003 wieder Peter Göddecke, 2003 bis 2006 Manfred Chrzonsz und seit 2006 Detlef Höltgebaum. Ähnlich wie bei allen anderen Vereinen leidet mit der Zeit auch der Bergmannsverein unter Nachwuchsproblemen. Im Frühjahr 2011 gehören ihm 54 Mitglieder an – zum Vergleich: 1986 waren es noch 167.
Dennoch ist der Verein selbst über die Gemeindegrenzen hinaus äußerst aktiv. So hat sich der Spielmannszug beispielsweise 1996 für die Eintragung in das Guiness-Buch der Rekorde am „längsten Spielmannszug der Welt“ quer durch Gifhorn’s Innenstadt beteiligt. Und 2007 konnte der Bergmannsverein sein 100jähriges Bestehen feiern. Das dazu vom Verein ausgerichtete viertägige Kreisbergmanns- und Volksfest vom 31. August bis 03. September hatte ein vielfältiges Programm zu bieten – von der Kranzniederlegung am Ehrenmal, über Festkommers, Kinderfest, großen Festumzug bis hin zum Katerfrühstück.
Dank der Initiative des Büddenstedter Bergmannsvereins konnte auf der Grünfläche zwischen der Landesstraße 640 und der Ortseinfahrt Westendorf ein Hunt aufgestellt werden.
Die Einweihung und feierliche Übergabe dieser Grubenlore durch den Bergmannsverein an die Gemeinde Büddenstedt fand Anfang Oktober 1999 im Beisein aller Bergmannsvereine aus dem Helmstedter Revier statt.
Der Bergmanns-Siedlerverein e. V., der 1936 gegründet wurde und ursprünglich „Siedlergemeinschaft“ hieß, verfolgte anfänglich lediglich wirtschaftliche Ziele. Er sollte den Siedlern beim Bau ihrer Häuser helfen. 1946 hatte der Verein schon 200 Mitglieder unter der Leitung von Erich Schrader. Die Vorsitzenden waren seit 1950 Otto Fromm, Erich Lietz und Willi Witzschke, 1974 Karl Bondiek, 1976 Kurt Malcher, 1993 Fred Thiemann, 1996 Herbert Masche und seit 2003 Birgit Marquardt. Zwischenzeitlich erhöhte sich 1986 die Mitgliederstärke auf einen Stand von 330; im Frühjahr 2011 zählt der Bergmanns- Siedlerverein 167 Mitglieder.
Nach wie vor bietet der Verein seinen Mitgliedern den Verleih von Geräten wie Vertikutierer, Schredder usw. an und ist in Fragen der Frühjahrsbestellung und Haftpflichtversicherung behilflich. Zu den Aktivitäten gehörten bzw. gehören auch die Ausrichtung von Volksfesten - wie zuletzt 1996 - sowie regelmäßige Veranstaltungen zur Pflege der Gemeinschaft in Form von Fahrten, dem jährlichen Erntedankfest und vieles mehr.
Ein weiterer Zusammenschluss von Siedlern vollzog sich in der „Siedlergemeinschaft der Bergmannswohnstätten Offleben e. V.“, die im Jahre 1953 gegründet wurde. Hier wollten sich die Siedler der Bergmannswohnstätten in Offleben zusammenschließen, um gemeinsame Interessen nachhaltiger vertreten zu können. Sie trafen sich aber auch, um den Gemeinschaftsgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu pflegen. Die Vorsitzenden waren Wilhelm Wienzek, 1954 folgte Ernst Roehse, 1965 Erich Winterberg, 1987 Dieter Johr und seit 1997 Ilse-Marie Sputh. Ende der 80er Jahre waren 110 und 2004 noch 43 Mitglieder im Verein organisiert, die mit den verschiedensten Veranstaltungen im Jahr ihre Gemeinschaft pflegten. Wegen weiter sinkender Mitgliederzahlen entschloss sich der Vorstand im Frühjahr 2011, die Vereinsarbeit vorerst ruhen zu lassen.
Züchter- und Gartenvereine
Der „Geflügelzuchtverein Neu Büddenstedt“ wurde am 29. April 1960 von 12 Zucht- freunden gegründet. Zum ersten Vorsitzenden wählten sie Willi Domeier, der dieses Amt 1962 an Dieter Schöppe weiter gab. 1965 zählte der Verein bereits 42 Mitglieder. Er führte Ausstellungen durch und beteiligte sich regelmäßig mit großem Erfolg an überregionalen Veranstaltungen. Die größte Rasse-Geflügelschau der ganzen Region wurde im Jahre 1980 ausgerichtet, als aus Anlass des 20jährigen Bestehens 114 Züchter 1.010 Tiere ausstellten. Trotz der im Laufe der Jahre auf 21 zurückgegangenen Mitgliederzahl organisiert der Verein nach wie vor neben seiner alljährlichen großen Geflügelschau (anfangs im Rathaussaal, seit einigen Jahren im großen Saal des Offlebener Dorfgemeinschaftshauses) auch regelmäßig in den Sommermonaten ein Hähne-Wettkrähen sowie einen Kleintiermarkt auf der Wiese hinter dem Büddenstedter Rathaus. Nach 48jähriger Vorstandstätigkeit hat Dieter Schöppe im Frühjahr 2010 den Vorsitz an seinen Nachfolger Hans-Jürgen Pasemann abgegeben.
Schon 1911 war der „Kaninchenzuchtverein F 10 Offleben“ gegründet worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1946 durch Fritz Rheinsberg, seinem ersten Vorsitzenden bis 1949, zu neuem Leben erweckt. Victor Schweineberg wurde sein Nachfolger bis 1969, ihm wiederum folgten Siegfried und Thomas Bode sowie seit 2001 Bernward Morcinek. 1973 konnte eine Jugendgruppe und 1976 eine Frauengruppe gebildet werden. Beide Gruppen sind seit jeher sehr aktiv und beteiligen sich erfolgreich an Ausstellungen und Wettbewerben. Die Frauengruppe hat am 21. 02. 2001 ihr 25jähriges Jubiläum feiern können. Zur Tradition für das Gemeindeleben geworden ist inzwischen die jeweils am ersten Adventswochenende eines jeden Jahres im großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses Offleben stattfindene Ausstellung des Kaninchenzuchtvereins, der im Jahre 1994 seinen Namen in „Rasse- Kaninchenzuchtverein F 10 Offleben von 1911 e. V.“ geändert hat. Gehörten 1986 insgesamt 105 Mitglieder zu diesem Verein, so sind es Ende 2010 immerhin noch 46 Altzüchter, 23 Frauen und 7 Jungzüchter.
Auch in den drei Gemeinden Neu Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf/Hohnsleben gab es Schrebergärten und Kleingartenfreunde. Sie schlossen sich schon sehr früh zusammen. In Neu Büddenstedt war dies 1946 der Fall, als der „Schrebergartenverein Neu Büddenstedt“ gegründet wurde. Gustav Behrens war der Initiator und erster Vorsitzender, der ein Jahr nach Gründung schon immerhin 231 Gärten für den Verein zur Verfügung stellen konnte. Seine Nachfolger waren Hanno Müller, Bernhard Viets, Klaus-Dieter Gerstmeier von 1981 bis 2006, bis Jahresanfang 2014 Michael Klinghardt und seitdem erneut Klaus-Dieter Gerstmeier.
1986 wurde der Name in „Kleingartenverein Büddenstedt e.V.“ geändert. Ein Vereinshaus konnte 1977 eingeweiht werden; 1982 bekamen die Gärten eine Stromversorgung. Die Wege wurden befestigt und konnten so auch bei schlechtem Wetter genutzt werden. 1996 wurde in Kooperation mit dem Seniorenbeirat der Gemeinde Büddenstedt am Vereinsheim eine Boccia-Bahn errichtet. Ebenfalls im Jahr 1996 haben die Büddenstedter Kleingärtner ihr 50jähriges Vereinsjubiläum gebührlich gefeiert.
Zum Frühjahr 2011 verfügt das Kleingartengelände noch über 39 Gartenparzellen, von denen 35 verpachtet sind. Der Verein besteht aus insgesamt 62 Mitgliedern, die sich in 32 aktive und 30 passive Mitglieder splitten.
Auf Initiative von Wilhelm Hartmann sen. und Fritz Ulrich wurde von 47 Interessierten am 01. Mai 1932 im Gasthaus „Ahrenholz“ in Offleben - dem späteren Vereinslokal - der Gartenverein „Hartmannslust“ gegründet. Für das Gartengelände hatte Wilhelm Hartmann Ackerland im Umfang von 10,25 Morgen für 30 Jahre zur Pacht angeboten, das in 45 Parzellen aufgeteilt wurde. Zum ersten Vorsitzenden wurde Fritz Ulrich gewählt. Fremde durften zur damaligen Zeit die Gartenanlage nur in Begleitung von Mitgliedern betreten. 1942 und 1944 fielen dem Aufschluss des Tagebaues Viktoria und der dadurch erforderlichen Verlegung des Kupferbaches insgesamt 17 Gartenparzellen zum Opfer. Seit dem 06. 02. 1945 ist der Verein bereits als e. V. beim Amtsgericht eingetragen.
Auf Anregung der Gartenfreunde Otto Salomon und Otto Müller ist 1961 ein Gartenhaus gebaut worden. Dazu wurde von den BKB aus dem Barackenlager Alversdorf ein Haus erworben, zerlegt und im Gartengelände wieder montiert. Hinzu kamen Wasser- und Stromanschluss. Ca. 2.500 Arbeitsstunden haben die Vereinsmitglieder für ihren Gartenhausbau geleistet. In den anschließenden Jahren erfolgte die Verstromung der weiteren interessierten Gärten; später wurde das Gartenhaus renoviert und mit Lager und Küche versehen.
Das Gartengelände wurde in den vergangenen Jahrzehnten infolge seiner unmittelbaren Nähe zum Kupferbach bei Hochwasserlagen mehrfach von Überschwemmungen heimgesucht, die teilweise erhebliche Schäden an der Gartenanlage verursachten.
Der zunächst auf 30 Jahre laufende Pachtvertrag wurde inzwischen mehrmals verlängert. Ende 2004 sind allerdings nur noch 17 Gärten in Bewirtschaftung. Zu diesen 17 aktiven Vereinsmitgliedern kommen noch 4 passive Mitglieder hinzu.
Zum Zeitpunkt Bildung der Einheitsgemeinde Büddenstedt war Otto Golus sen. erster Vorsitzender des Vereins; ihm folgten 1979 Heinz Bläsing, 1981 Gerhard Golus, 1987 Heini Fricke, 1991 Günther Hadamla, 2002 Helmut Berg und ab Frühjahr 2009 wieder Günther Hadamla.
Seit 1943 besteht der „Kleingärtnerverein Am Oesterlinge Offleben e. V.“. Grund für den Zusammenschluss war hier die konkrete Notsituation des Krieges, in der die Bergarbeiterfamilien ihre schmalen Rationen durch Bewirtschaftung eines Gartens ergänzen mussten. Nach Kriegsschluss lagen diese Gärten allerdings innerhalb der sowjetisch besetzten Zone, was den Zutritt besonders erschwerte. Ab 1952 wurde ihnen der Zutritt gänzlich untersagt. 1963 konnten die durch den Vorsitzenden Ernst Roehse mit den BKB geführten Verhandlungen zu einem positiven Ergebnis gebracht werden. Ab 1963 stand ihnen das Gelände der am Südrand der Gemeinde Offleben gelegenen Kippe der BKB zur Verfügung. 1986 wurden schon 43 Gärten bewirtschaftet, ein Gartenhaus und ein Kinderspielplatz konnten in Eigenleistung erstellt werden. Ab 1969 war Rudi Chmilewski der erste Vorsitzende. Von 1985 bis 1994 führte Harald Stiemerling den Verein; ihm folgten von 1994 bis 2000 Siegfried Jagla, von 2000 bis 2005 Carsten Bohn, von 2005 bis 2014 wieder Siegfried Jagla und ab 2014 Dr. Michael Mehlem.
Im Jahr 2004 verfügt der Verein noch über 39 Gärten, von denen 36 bewirtschaftet sind. Dem Verein gehören 36 aktive und 9 passive Mitglieder an. Das Vereinsleben wird nicht nur von den Gemeinschaftsarbeiten zum Erhalt und zur Verbesserung der Gartenanlage geprägt, sondern beinhaltet zur Pflege der Gemeinschaft auch regelmäßige Veranstaltungen wie z B. ein halbjährliches Vereinskegeln und das jährliche Lampionfest.
Der „Kleingartenverein Gartenfreunde Reinsdorf e. V.“ wurde 1952 gegründet und bot schon ein Jahr später 14 Einzelgärten an. Das Gelände dazu war von der Gemeinde Reinsdorf für die Dauer von 99 Jahren gepachtet worden. 1962 kamen noch einmal 5.855 qm bzw. 10 Einzelgärten hinzu. Bis März 1964 war Karl Mende der erste Vorsitzende, bis 1969 Rudi Polk, bis 1975 Walter Stiemerling, bis 1981 Hans Wesemann, bis 1993 Josef Michael, bis 1995 Walter Stiemerling, bis 2002 Dieter Liebau, bis 2009 Rolf Brysinski, bis 2010 Hans- Dieter Miklis und seit 2011 Mark Wesemann. Im Jahr 2002 konnte der Verein unter Mitwirkung zahlreicher Gäste sein 50jähriges Bestehen feiern. Das jährliche Erntedankfest, gemeinsames Grillen sowie sporadisches Treffen zum Frühschoppen runden das gemeinsame Vereinsleben ab, das sich aber in den letzten Jahren aufgrund des Durchschnittsalters der Mitglieder von 61,4 Jahren immer schwieriger gestaltet. Hatte der Verein 1986 noch 36 Mitglieder, davon 24 aktiv, so sind es in 2011 nur noch 11 aktive und 3 passive Mitglieder sowie 2 Ehrenmitglieder. 23 Einzelgärten stehen nach wie vor zur Nutzung zur Verfügung.
Freiwillige Feuerwehren
In jedem der drei Dörfer gab es eine Freiwillige Feuerwehr. Bereits am 14. Oktober 1872 wurde im alten Büddenstedt eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. In Offleben besteht die Feuerwehr seit 1875 und am 9. Juni 1929 wurde von den Gemeinden Reinsdorf und Hohnsleben die Freiwillige Feuerwehr in’s Leben gerufen.
Auch nach der Zusammenlegung der Gemeinden Neu Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf/Hohnsleben blieben die einzelnen Ortswehren der Feuerwehr erhalten. Als erster Gemeindebrandmeister führte Giesbert Kramer alle drei Wehren gemeinsam bis zum 14. Dezember 1974. Seine Nachfolger wurden Walter Weber von 1975 bis 1984, Frank Neddermeier von 1984 bis 1996, Günter Wesche von 1996 bis 2002 und von 2002 bis Jahresende 2013 Egbert Rippel. Seit 1. Januar 2014 übt Christian Kahl die Funktion des Gemeindebrandmeisters aus.
Günter Wesche wurde aufgrund seines seit 1973 in Büddenstedt geleisteten vielfältigen ehrenamtlichen Einsatzes in den verschiedensten Führungspositionen der Feuerwehr auf Beschluss des Rates vom 21. Januar 2003 die Ehrenbezeichnung „Ehrenbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Büddenstedt“ verliehen.
Die drei Freiwilligen Ortsfeuerwehren werden von Ortsbrandmeistern geführt. Dies waren
- Ortsfeuerwehr Reinsdorf/Hohnsleben
- 1974 – 1975 Giesbert Kramer
- 1975 – 1976 Jürgen Villwock
- 1976 – 1977 Karl Mende
- 1977 – 1982 Walter Stiemerling
- 1982 – 1984 Hans-Jürgen Pasemann
- 1984 – 1991 Giesbert Kramer
- 1991 – 1994 Werner Glaubitz
- 1994 – 2000 Karl Wartemann
- 2000 – 2006 Axel Bunkowski
- ab 2006 Mark Wesemann
- Ortsfeuerwehr Offleben
- 1974 – 1986 Rudolf Heine
- 1986 – 1996 Axel Wettin
- 1996 – 2002 Jörg Wittkowski
- 2002 – 2014 Christian Kahl
- ab 2014 Mike Cohn (zunächst kommissarisch)
- Ortsfeuerwehr Büddenstedt
- 1974 – 1979 Günter Wesche
- 1979 – 1981 Hans-Jürgen Hirte
- 1981 – 1987 Günter Wesche
- 1987 – 2002 Egbert Rippel
- ab 2002 Dirk Zogbaum
Zwischenzeitlich wurde von den drei Wehren ein jährlicher Gemeindefeuerwehrtag durchgeführt, der am 13. Oktober 1984 zum ersten Mal im Dorfgemeinschaftshaus Offleben stattfand, aber nach 17 Jahren wegen mangelnder Beteiligung letztlich wieder eingestellt werden musste.
Nicht nur Männer bilden den Rückhalt der Ortswehren und sorgen damit für den Schutz vor Bränden und Katastrophen. Seit der Änderung des Brandschutzgesetzes 1974 können auch Frauen Dienst bei der Feuerwehr leisten. Im Jahr 1986 waren dies bereits fünf in Büddenstedt und acht in Offleben. 2006 versehen in Büddenstedt vier Frauen, in Offleben sieben Frauen und in Reinsdorf-Hohnsleben drei Frauen den aktiven Dienst.
Um Nachwuchsproblemen entgegenzuwirken und weil Kinder erst ab 10 Jahren in der Jugendfeuerwehr - die es in allen drei Ortswehren gibt - Mitglied werden dürfen, hat die Ortsfeuerwehr Büddenstedt im Februar 2004 kreisweit die erste Kinderfeuerwehr gebildet, in der Kinder bereits mit 6 Jahren mitwirken können. Im Mai 2004 hat auch die Ortsfeuerwehr Offleben eine Kinderfeuerwehr eingerichtet. Aufgaben und Ziele der Kinderfeuerwehr sind insbesondere die spielerische Vorbereitung auf den Dienst in der Jugendfeuerwehr und die Erziehung der Mitglieder zur Nächstenhilfe.
Proben ihres Könnens mussten die Wehren des Öfteren im Bereich des Kraftwerkes Offleben ableisten, unter anderem am 29. Juli 1988, als der Absorberturm der Rauchgasentschwefelungsanlage im Kraftwerk Offleben II brannte. Sieben Minuten nach Alarm waren die ersten Wehren vor Ort und begannen zu löschen. Insgesamt mussten 17 Feuerwehren aus Offleben, Büddenstedt, Reinsdorf/Hohnsleben, Schöningen, Helmstedt und Königslutter eingesetzt werden. 86 Feuerwehrmänner waren mit schwerem Atemschutz im Einsatz. Nach etwa zweieinhalb Stunden war das Feuer unter Kontrolle.
Ein Brand im Block C des Kraftwerkes Offleben machte am 10. August 1991 gegen 7:00 Uhr morgens einen weiteren Großeinsatz der drei Ortsfeuerwehren gemeinsam mit den Wehren aus Schöningen, Esbeck und Hoiersdorf mit insgesamt 110 Feuerwehrleuten erforderlich. Obwohl das Feuer in dem Gebäude unter Einsatz von schwerem Atemschutz in etwa einer Stunde unter Kontrolle gebracht werden konnte, war ein Schaden von mehr als einer Million Mark entstanden.
Selbst nach Stilllegung des Kraftwerkes Offleben war die Gemeindefeuerwehr dort immer wieder gefordert. So war am 10. Juli 2004 vermutlich durch Brandstiftung ein Feuer in der Kohleförderbandanlage und Übergabestation ausgebrochen. - Die Bandanlage sowie die Übergabestation verteilte bis August 2002 die Kohle aus dem Tagebau Helmstedt direkt ins Kraftwerk oder in den Kohlebunker. - Aufgrund der Rauchentwicklung waren die Einwohner über Rundfunk gebeten worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Neben den drei Ortswehren waren auch die Feuerwehr Schöningen sowie die Kreisfeuerwehr mit insgesamt 10 Fahrzeugen und 83 Männern und Frauen am Einsatzort.
Am Nachmittag des 13. Februar 2006 war während Abbrucharbeiten einer der Absorbertürme in Brand geraten. Zur Bekämpfung des Brandes, der sich schon bald mit starker Rauchentwicklung über die Brückenverbindung auf das Innere beider Absorbertürme ausbreitete, wurden zusätzlich die Feuerwehr Schöningen und die Kreisfeuerwehr alarmiert. Insgesamt waren 150 Feuerwehrleute im Einsatz. Trotz umfangreicher Löscharbeiten brannte das Feuer im Inneren nach vier Stunden noch immer. Wegen der Ausweitung des Brandes und der erheblichen Verletzungsgefahr mussten die Einsatzkräfte schließlich zurückgezogen und das Löschen eingestellt werden. Die Türme brannten kontrolliert aus. Erst nach Mitternacht war das Feuer erloschen.
Ereignisse an der Grenze
Die Grenze zur damaligen DDR war eine schmerzhafte tägliche Realität für die Bürger der Grenzregion. Gerade weil die Grenzanlagen direkt an den Orten lagen, war sie ein Bestandteil des Lebens. Fast wäre sogar Offleben von ihr durchschnitten worden. Durch die Ziehung der Grenze verloren die Bürger nicht nur den Kontakt zu Verwandten und Freunden. Wichtige Wirtschaftsverbindungen wurden unmöglich, viele verloren ihr Eigentum auf der anderen Seite des Todesstreifens. In diesen Jahren ereignete sich so manche Tragödie an diesem Todesstreifen. Für die vielen Menschen, die im Schatten dieser Grenze gelitten haben, stehen im Folgenden einige wenige Beispiele.
Eine erfolgreiche Flucht gelang acht Jahre nach dem Mauerbau den Brüdern Eckard (29) und Horst (35) Oborny mit ihren insgesamt 5 Kindern im Alter zwischen 16 Monaten und 12 Jahren. In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1969 glückte ihnen die Flucht durch die Abraumhalde zwischen Harbke und Neu Büddenstedt. Da der Dipl.-Bergbau-Ing. Eckard Oborny Fahrdienstleiter in Harbke war, konnte er jederzeit Testfahrten mit einer Elektrolokomotive anmelden und nahe an die Grenze fahren. Die Flucht gelang schließlich und die Familien landeten glücklich auf dem Sportplatz von Neu Büddenstedt.
Eine andere Fluchtgeschichte ist die des Frank Weißgerber. Ihm gelang am 2. Januar 1983 die Flucht über den Metallgitterzaun beim Tagebauteich Anna Süd. Allerdings wurde er durch Splitter einer Selbstschussanlage in den Beinen getroffen. Er hinterließ in Völpke, wo er als Schäfer gearbeitet hatte, eine schwangere Ehefrau mit zwei Kindern. Der Mann kam ohne Papiere in die Bundesrepublik. Wie die Braunschweiger Zeitung am 14. Januar 1983 berichtete, hatte der Mann allerdings ein Verfahren wegen mehrfachen Diebstahls vor dem Kreisgericht in Oschersleben zu erwarten. Außerdem stellte sich später heraus, dass ein Ermittlungsverfahren gegen ihn in der DDR wegen Mordes lief. Der Fall machte Schlagzeilen in Ost und West, da zur Schwurgerichtsverhandlung in Hamburg die DDR zwar die Unterlagen schickte, aber nicht die Zeugen ausreisen ließ. Ohne Zeugen aber kann in einem Rechtsstaat niemand verurteilt werden. Aus diesem Grunde wurde das Verfahren eingestellt. Im Oktober 1985 kam es zu einer erneuten Verhandlung. Jetzt wurde Frank Weißgerber zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Urteil wurde aufgrund der aus der DDR geschickten Vernehmungsprotokolle seines Komplizen gefällt.
Ebenfalls eine erfolgreiche Flucht gelang zwei jungen Männern im Alter von 23 und 30 Jahren am 10. Januar 1983 bei Reinsdorf. Ihnen glückte es, unbeschadet über den Metallgitterzaun zu klettern. Beide waren in Thale beschäftigt und hatten ihre Flucht an Hand von Karten geplant. Der eine von beiden hatte allerdings schon Fluchterfahrung. 1970 hatte er eine Flucht versucht, war aber von Grenztruppen gefangen genommen und zu zwei Jahren Haft wegen Republikflucht verurteilt worden. Die Flucht der beiden jungen Männer gelang übrigens an der gleichen Stelle wie die von Frank Weißgerber.
Auch bei Reinsdorf gelang zwei Gruppen 1988 und 1989 die Flucht. Ein 58jähriger Kraftfahrer, seine 31jährige Schwiegertochter und ihre 10jährige Tochter überwanden 1988 die Sperranlagen. Der Ehemann und Sohn waren schon vorher in den Westen geflohen. Auch im April und September 1989 gelang mehreren Personen die Flucht.
Nicht glücklich dagegen endete der Fluchtversuch von Lutz Peter am 9. September 1966. Um 4.15 Uhr morgens hatte er in der unmittelbaren Nähe von Offleben eine Mine ausgelöst und war im Sperrbereich verletzt liegengeblieben. Mehr als 100 Offlebener Bürger mussten zusehen, wie Grenzpolizisten den leblosen Körper fort trugen. Der 17jährige Flüchtling, der bis auf 20 Meter an die Grenze herangekommen war, musste seinen Fluchtversuch teuer bezahlen. Er verlor durch die Mine sein linkes Bein und musste für ein Jahr und sechs Monate ins Gefängnis. Besonders tragisch ist noch eine andere Tatsache. Nach der Wende in der DDR hatte der als Gebrauchsgraphiker bei der HO in Halberstadt arbeitende Lutz Peter um seine Rehabilitation gekämpft. Aus einem Bericht in der Braunschweiger Zeitung vom 16. 07. 2007 über dieses Einzelschicksal war zu erfahren, dass Lutz Peter heute keinen Hass mehr empfindet und auch niemanden mehr persönlich anklagt.
Informationsraum
Seit dem Jahre 1963 gab es einen Informationsraum im Dorfgemeinschaftshaus Offleben zur Unterrichtung über die Grenzsituation. Er wurde am 16. Juni durch den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Dr. Georg Diederichs der Öffentlichkeit übergeben. Der Landkreis beschloss aber schon 1975, diesen Raum wieder zu schließen. Ausschlaggebend war die unzureichende Sicherstellung der Betreuung durch den Landkreis und der hohe Kostenaufwand, der für den Landkreis in keiner Relation zum Nutzen stand. Das Material war überholt und die Besuchergruppen des Übersichtspunktes Offleben wurden fast ausschließlich von Helmstedt oder Schöningen aus betreut. So musste der Informationsraum ab 01. Januar 1976 geschlossen werden.
Die Gemeinde entschloss sich allerdings, im Vorraum des Dorfgemeinschaftshauses eine Dokumentation zur Lebenssituation an der Grenze zu erstellen und für Besucher zugängig zu machen. Mit dem Landkreis und dem Niedersächsischen Ministerium für Bundesangelegenheiten wurden bis 1982 Verhandlungen aufgenommen, die jedoch zu keinem Ergebnis führten.
Öffnung der Grenze
Was kaum jemand noch für möglich gehalten hatte, nahm am 09. November 1989 seinen Lauf, als das Mitglied des Politbüros der SED, Günter Schabowski, in einer vom DDR- Fernsehen übertragenen Pressekonferenz verkündete: „Privatreisen nach dem Ausland können ohne Voraussetzungen beantragt werden … Ständige Ausreisen können über alle Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD beziehungsweise zu Berlin (West) erfolgen.“ Bereits knapp 2 Wochen später hatte die Gemeinde Büddenstedt mit allen zuständigen Stellen Kontakt aufgenommen, damit in Hohnsleben und Offleben Grenzübergänge geschaffen werden.
Zu einer Grenzverletzung, die sowohl von Seiten der DDR als auch vom Bundesgrenzschutz aufs Schärfste verurteilt wurde, ist es am zweiten Weihnachtsfeiertag 1989 gekommen, als eine Gruppe von ca. 200 Offlebener Einwohnern an der alten Straße nach Barneberg gewaltsam einen Grenzübergang erzwingen wollte. Absperrungen auf Bundesgebiet wurden weggeräumt, Grenzschilder umgeknickt und ein Loch in den Metallgitterzaun der DDR geschnitten. Erst als die Streife des Bundesgrenzschutzes eintraf, ließen die Offlebener von ihrem Vorgehen ab. Während des Zwischenfalls haben sich die DDR-Grenzoffiziere äußerst umsichtig verhalten. Für den Fall der Wiederholung wurden von der DDR jedoch Festnahmen angekündigt.
Schon am 31. Dezember 1989 um 10:00 Uhr wurde der Grenzübergang Offleben erstmals - zunächst zeitweise bis Neujahr um Mitternacht - für Fußgänger geöffnet. Die Gemeinde hatte erst am 28. Dezember von diesem Termin Kenntnis erhalten und umgehend durch Aushang in den Bekanntmachungskästen und den örtlichen Geschäften sowie über die Presse ihre Einwohner eingeladen. Mehr als 3.000 Menschen hatten sich auf beiden Seiten zur Grenzöffnung eingefunden und näherten sich unter musikalischer Begleitung der Offlebener Blaumeisen und der Barneberger Schallmeienkapelle einander. Neben Büddenstedts Bürgermeister Karl-Heinz Isensee und Barnebergs Bürgermeister Joachim Meier waren auch Landrat Friedrich-Wilhelm Evers und die stellvertretende Oberkreisdirektorin Gabriele Siadak vom Landkreis Helmstedt in der Menschenmenge vertreten.
Nachdem der Landkreis Helmstedt innerhalb kürzester Zeit mit einem Kostenaufwand von rd. 100.000 DM eine Straße auf 130 m Länge von der Grenze bis zum Beobachtungsturm auf DDR-Gebiet gebaut hat, erfolgte die endgültige Öffnung dieses Grenzüberganges auch für Pkw am 2. Februar 1990 um 16:00 Uhr - zunächst nur an Wochenenden von Freitag 12.00 Uhr bis Montagmorgen um 8:00 Uhr. Ab 10. April 1990 war dieser Grenzübergang dann ständig geöffnet.
Am Gründonnerstag, dem 12. April 1990, erlebten um 16:00 Uhr nahezu 1.000 Menschen die Öffnung des Grenzüberganges Hohnsleben in Richtung Sommersdorf. Auch hier herrschte Volksfeststimmung als sich Bürgermeister Isensee und Sommersdorfs Bürgermeister Reinhard Koch auf der Brücke über die Wirpke mit Blumen begrüßten. Aufgrund seines baulichen Zustandes war der Übergang anfangs nur für Fußgänger und Radfahrer passierbar. Ab Frühjahr 1991 konnte die Brücke dann auch von Kraftfahrzeugen befahren werden. Bei ihrer Instandsetzung war der in Hohnsleben lebende freischaffende Künstler Bernd Pielemeier beratend beteiligt. Sein Vorschlag, als Symbol für die Beseitigung der innerdeutschen Grenze und als Hoffnung für die Einheit zwischen Ost und West ein Erinnerungsmal zu schaffen und in das Brückengeländer einzufügen, fand Zustimmung beim zuständigen Straßenbauamt in Wolfenbüttel.
Sein geschaffenes Werk, das 1992 an der Stelle installiert wurde, wo 37 Jahre lang DDR- Sperreinrichtungen in Brückenmitte die Bundesstraße 245 unterbrochen hatten, beschrieb Bernd Pielemeier wie folgt: „Eine Granitkugel aus Harzer Brockengranit als Symbol der Einheit oder Ganzheit balanciert auf zwei Ost und West verbindende Bögen, unter denen ein Sandsteinbogen stabil und dauerhaft die ehemalige Staatsgrenze überwindet.“
Zur Wiederherstellung der Straßenverbindung von Hohnsleben nach Harbke begannen die ersten Bauarbeiten im Frühjahr 1991.
Mit dem „Tag der Deutschen Einheit“ am 03. Oktober 1990 gehört diese Grenze nunmehr der Vergangenheit an. Doch es dauerte noch mehr als 5 Jahre bis die Warnschilder vom ehemaligen Grenzstreifen verschwanden und der Todesstreifen endgültig von Minen geräumt war.
Den 20. Jahrestag der Grenzöffnung nahmen Bürgermeister Peter Müller aus Sommersdorf und Bürgermeister Frank Neddermeier zum Anlass, mit den Vereinen und Organisationen beider Gemeinden für den 10. Oktober 2009, ab 15.00 Uhr eine gemeinsame Gedenkfeier auf dem ehemaligen Reinsdorfer Sportplatz zu organisieren. Buden und Zelte wurden aufgebaut; Vereine und Organisationen sorgten für Unterhaltung und das leibliche Wohl der vielen Besucher, die sich trotz des anhaltenden strömenden Regens eingefunden hatten. Auch die Kindergartenkinder aus Büddenstedt und Sommersdorf traten gemeinsam auf. Anknüpfend an die frühere Tradition in den niedersächsischen Grenzgemeinden, Mahnfeuer entlang der Zonengrenze abzubrennen, wurde gegen 18.00 Uhr ein Jubiläumsfeuer entzündet, das allerdings wegen der nassen Witterung nicht so richtig in Gang kommen wollte.
Dem Offlebener Jan-Hendrik Prüße ist es mit Unterstützung seitens der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, des Grenzdenkmalvereins Hötensleben, der evangelischen Kirche, örtlicher Sponsoren und der Gemeinde gelungen, seine Idee, die Zonenrand-Geschichte Offlebens an einem Rundweg zu dokumentieren, in die Tat umzusetzen. So konnte der Grenzwanderweg Offleben am 15. Sept. 2012 offiziell eröffnet werden. Dieser Rundweg mit seinen 5 Stationen ist knapp 3 km lang, beginnt mit der ersten Station am evangelischen Pfarrgarten, führt über den früheren Kolonnenweg zur ehem. Ziegelei, an der ehem. Gaststätte „Grenzblick“ an der Barneberger Straße vorbei und endet am Dorfgemeinschaftshaus. Jeder Stationspunkt hat eine anschauliche Informationstafel erhalten.
Kurioses, Ernstes und Heiteres aus dem Gemeindeleben
Ein schöner alter Brauch sorgte 1989 für einen leider unschönen Zwischenfall. Beim Osterfeuer des Jahres 1989 hatten junge Leute eine Schlägerei angezettelt. Wie sich bei den Ermittlungen herausstellte, waren fünf Büddensteder und zwei Berliner gegen die Besucher des Osterfeuers vorgegangen. Dabei erlitten mehrere Besucher Verletzungen, einer sogar so schwere, dass er in eine Spezialklinik nach Braunschweig gebracht werden musste. Die Ärzte konnten sein Auge nicht mehr retten. Die Täter wurden zu Haftstrafen von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Durch diese Strafe allerdings kann das Hauptopfer auch nicht wieder sehen.
Wegen dieses Vorfalls und wegen des Protestes von Naturschützern gegen das Abbrennen des Osterfeuers entschied die Gemeinde, ab 1990 vorerst kein Feuer mehr abbrennen zu lassen. Erst seit dem Jahr 2001 wird das traditionelle Osterfeuer auf dem Reinsdorfer Sportplatz durch die Gemeindefeuerwehr wieder ausgerichtet.
Schon zu Pfingsten 1985 hatte es eine Massenschlägerei in Offleben gegeben. Zwischen zwei feiernden Gruppen war es zu einer Schlägerei gekommen, bei der etwa 40 Personen beteiligt waren. 42 Polizeibeamte auch aus Helmstedt, Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter und von der Autobahnpolizei waren nötig, um die Streithähne auseinander zu bringen. Auch die Schläger waren zum Teil weit gereist, sie kamen aus den Bereichen Schöningen, Helmstedt und Schöppenstedt. Nachdem die ersten Opfer zu beklagen waren, gingen die verfeindeten Gruppen zusammen gegen die Polizei vor. Es gab Verletzte, einige mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Polizei reagierte mit 10 Verhaftungen, 15 Strafanzeigen wegen Landfriedensbruchs. Auch ein Funkstreifenwagen zählte zu den Opfern, er wurde demoliert.
In den Abendstunden des 06. April 1985 suchte ein Blitz das Mehrfamilienhaus Bergstraße 1 heim, wobei erheblicher Sachschaden entstand. Zum Glück waren keine Personen zu Schaden gekommen, aber das Dach war abgedeckt worden, die Dachgeschosswohnung zerstört. Fenster und Türen fielen dieser Naturgewalt zum Opfer, die Risse in der Hauswand reichten bis in den Keller, die Wasserleitung kam zu Schaden und sogar die Möbel waren betroffen.
Sehr viel angenehmer war der Vorfall im Dezember 1980, als 15 Kegelbrüder eines Büddenstedter Kegelklubs einen Volltreffer im Lotto landeten. Die Gewinnsumme betrug immerhin 787.000 DM, also für jeden über 52.000 DM. Drei Jahre gemeinsames Lotto-Spiel hatten sich im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt gemacht.
Wie in einem Artikel vom 03. Dezember 1982 in der Presse ausführlich beschrieben, war es im Rat der Gemeinde Büddenstedt um einen äußerst wichtigen Antrag zu einer engagierten Debatte gekommen. Das Ratsmitglied Ernst Sander (CDU) hatte den Antrag eingebracht, in den zukünftigen Sitzungen des Gemeinderates und der Ausschüsse auf das Rauchen zu verzichten. Der Antrag wurde bei nur drei Zustimmungen abgelehnt. Zum Schluss der Sitzung verteilte Ratsherr Hans Germer Zigarren an alle Ratsmitglieder.
– 20 Jahre später ist das Nichtrauchen in den Sitzungen der politischen Gremien zur Selbstverständlichkeit geworden. –
Dass die Büddenstedter, Offlebener und Reinsdorfer Luft doch gesund sein muss, zeigt eine Pressemeldung vom September 1985. Die seinerzeit älteste Bürgerin der Bundesrepublik lebte bei ihrer Enkeltochter in Offleben. Berta Brandes, geboren im Jahre 1876 in Neu Ölsburg bei Peine, wurde 109 Jahre alt. Bis zu ihrem 100. Lebensjahr versorgte sie sich noch allein in ihrer Wohnung in Gleidingen. Sie hatte ihren Mann und den größten Teil ihrer 12 Kinder überlebt. Zu ihren Nachkommen zählten 21 Enkel, 44 Ur-Enkel und 14 Ur-Ur-Enkel.
Die zweitälteste Einwohnerin der Gemeinde, Auguste Rokasky, 1904 im elsässischen Straßburg geboren, wurde 107 Jahre alt und war damit 2011 gleichzeitig auch die älteste Einwohnerin im Landkreis Helmstedt und im ehemaligen Regierungsbezirk Braunschweig. Knapp 20 Jahre zuvor war sie nach Büddenstedt in die Nähe ihrer hier lebendenden Tochter gezogen, wohnte aber bis zuletzt allein in ihrer Wohnung und unternahm stets noch gern Ausflüge und Urlaubsreisen mit der Tochter.
Im Bereich des Sports ist der Name Rolf Beab zu nennen. Geboren in Neu Büddenstedt wurde er schon sehr früh von den Verantwortlichen des VfL entdeckt und gefördert. Im Jahre 1978 war der damals erst 14jährige Titelträger bei den Jugend-Europameisterschaften. In Sofia schließlich wurde er im August 1985 Vize-Europameister im 100-Meter-Brustschwimmen.
Eine etwas traurigere Geschichte der Natur reiht sich in diese Episoden ein. Am 14. April 1985 wurden über 200 Linden gefällt. Sie standen an der Allee am Wulfersdorfer Tagebau und stellten durch ihre Nähe zu den vorhandenen Hochspannungsmasten ein Sicherheitsrisiko dar. Die durchhängenden Hochspannungsleitungen gefährdeten, so der Leiter der Forstabteilung der BKB, die Sicherheit der Menschen. Notgedrungen beschloss der Rat der Gemeinde Büddenstedt die Abholzung. Dagegen nun aber erhob sich eine Welle von Protest in der Bevölkerung. Leserbriefe erschienen, Zeitungsartikel wurden gedruckt. Allein die Bäume waren schon gefallen. Zwar wurden anstelle der Linden Ahornbäume gepflanzt, doch altgewachsene Linden können so schnell nicht ersetzt werden. – Gut zwei Jahrzehnte später hat sich der Anblick der Straße „Am Tagebau“ wieder zum Positiven gewandelt.
Die Ahornbäume sind inzwischen gewachsen und die Hochspannungsmasten mit Stilllegung des Kraftwerkes Offleben aus dem Ort verschwunden.
Die Westendorfer Siedlergemeinschaft – im Büddenstedter Volksmund auch Klein Londoner genannt – hat 1996 zum ersten Mal einen Weihnachtsmarkt in Büddenstedt organisiert, der seitdem stets am ersten Adventssamstag stattfindet und inzwischen zur festen Einrichtung im Gemeindeleben geworden ist. Der Erlös aus dem Weihnachtsmarkt kommt jeweils der Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde zu Gute.
Wer sich nun fragt, was Westendorf eigentlich mit Klein London zu tun hat, dem sei kurz der Hinweis gegeben, dass während der Entstehung Westendorfs aus den Reihen der damaligen englischen Besatzungsmacht die Bauten mit den Wohnungen englischer Bergarbeiter verglichen wurden. So ist damals im Volksmund der Name Klein London entstanden.
Ende Mai 1997 bestand für mehrere Stunden in Offleben Explosionsgefahr, weil ein Chemietankwagen auf seiner Fahrt von Rotterdam nach Halle in der Ortsdurchfahrt 20 Liter Vinylacetat für die Kunststoffherstellung aus einem defekten Kesselverschluss verloren hatte. Die Feuerwehr – insgesamt waren 36 Leute im Einsatz – dichtete unter Einsatz von schwerem Atemschutz den Tanklastzug ab und hat mit Bindemitteln die ausgelaufene Flüssigkeit geborgen.
Ein besonders freudiges Ereignis ist aus dem Jahr 2005 zu vermelden. Am 07. Juli sind die Drillinge Christopher, Leonard und Hendrik des Büddenstedter Ehepaares Stephanie und Matthias Edelmann zur Welt gekommen – die ersten Drillinge in der Wohnortgeschichte der Einheitsgemeinde.
Ende November / Anfang Dezember 2005 wurde die Büddenstedter Bankfiliale des nachts mehrfach von unbekannten Einbrechern heimgesucht, die unter Einsatz verschiedener Methoden gewaltsam versuchten, an den Inhalt des Geldautomaten zu gelangen, was aber stets misslang. Allerdings wurde jedes Mal einiger Sachschaden verursacht, dessen Behebung kurzfristige Schließungen der Bank nach sich zog.
Der Bereich um die Lindenstraße herum diente Anfang Juli 2012 als Kulisse für Dreharbeiten zu dem Kinofilm „Die Banklady“, was an zwei Tagen diverse Straßensperrungen bzw. Halteverbote in Offleben erforderlich machte. Der Film erzählt die Geschichte der ersten weiblichen Bankräuberin Deutschlands. Hauptdrehort war Helmstedt.
Welche Zukunft hat die Gemeinde Büddenstedt?
Zum 40-jährigen Bestehen der Einheitsgemeinde zeichnet sich ab, dass die Gemeinde Büddenstedt als eine der kleinsten Kommunen im Lande Niedersachsen ohne Fusion mit einer anderen Kommune auf Dauer allein nicht mehr überlebensfähig sein wird.
Zum einen sind seit 1974 die Einwohnerzahlen um gut 40 % zurückgegangen; auch sichtbar an dem inzwischen hohen Wohnungsleerstand im Gemeindegebiet. Schuld daran ist sowohl der generelle demographische Wandel im Lande als auch die Tatsache, dass mit dem nahenden Ende der hiesigen Braunkohlenära immer mehr Arbeitsplätze verloren gegangen sind und junge Leute schon aus beruflichen Gründen hier kaum noch sesshaft werden wollen. Dieser Negativtrend ließe sich nur aufhalten, wenn es endlich gelingen würde, durch Ansiedlung größerer Industrie- oder Gewerbebetriebe neue Arbeitsplätze zu schaffen. Ausreichend Fläche stünde jedenfalls am Industrie- und Gewerbestandort ehemals Kraftwerk Offleben zur Verfügung.
Zum anderen ist die gute Finanzlage der einst schuldenfreien Gemeinde Büddenstedt trotz sparsamster Wirtschaftsführung in den letzten Jahren ins Gegenteil umgeschlagen. 2009 verfügte die Gemeinde noch über eine Haushaltsrücklage von 6 Millionen Euro; dann kam es zum unvorhersehbaren Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen. Es mussten Rückzahlungen an den Hauptsteuerzahler geleistet werden, gleichzeitig wurden dessen zu leistende Steuervorauszahlungen für die nächsten Jahre vom Finanzamt auf Null festgesetzt. Eine Besserung dieser Situation ist nicht in Sicht. Ab 2011 war es dann nicht mehr möglich, noch einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen. Bis dahin war die Gemeinde die einzige unverschuldete Kommune im Landkreis Helmstedt. Ihre Gesamtverschuldung beläuft sich 2013 auf 11,3 Millionen Euro.
Um einer etwaigen - wie schon 1971 - vom Land Niedersachsen per Gesetz drohenden Eingemeindung in eine andere Kommune zuvorzukommen, hat der Rat sich Ende 2012 dazu entschieden, mit den Nachbarstädten Helmstedt und Schöningen zu sprechen, welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit oder eines freiwilligen Zusammenschlusses denkbar wären. In jedem Fall sollten die Einwohner in die Meinungsfindung mit einbezogen werden, auch wenn vom Rechtlichen her eine Entscheidung, ob und mit wem die Gemeinde fusioniert, allein Aufgabe des Rates ist.
In zwei Einwohnerversammlungen am 25. Juni und am 5. September 2013 sowie durch eine Sonderausgabe des gemeindlichen Mitteilungsblattes wurde umfassend über die Gesprächsergebnisse berichtet. Als Fusionstermin wäre der Ablauf der aktuellen Wahlperiode des Rates der 01. November 2016 denkbar. Dabei wurde aber immer wieder deutlich gemacht, dass die Gemeinde letztlich nicht gezwungen ist, eine Fusion einzugehen, wenn das Resultat der Verhandlungen für sie nicht tragbar ist.
Für einen kommunalen Zusammenschluss bestehen folgende Möglichkeiten:
- mit der Stadt Helmstedt
- Die Bildung einer Samtgemeinde – bestehend aus der Stadt Helmstedt, der Samtgemeinde Nord-Elm mit ihren 6 Mitgliedsgemeinden und der Gemeinde Büddenstedt – wäre aufgrund ihrer Größe und des dadurch niedrigeren Einspareffekts nicht so leicht umsetzbar.
- Die Verantwortlichen der Stadt Helmstedt würden die Bildung einer Einheitsgemeinde bevorzugen. In dem Fall würde Büddenstedt eingemeindet werden und hätte keinen eigenen Gemeinderat und keinen eigenverantwortlichen Haushalt mehr. Ortsteile könnten gebildet werden, die jeweils einen Ortsrat mit Ausgabebudget und bestimmten Zuständigkeiten hätten. In ortsbezogenen Angelegenheiten wäre der Ortsrat anzuhören.
- mit der Stadt Schöningen
- Die Bildung einer Samtgemeinde – bestehend aus den drei Mitgliedsgemeinden Schöningen, Büddenstedt und Heeseberg – wäre umsetzbar.
- Bei einer Samtgemeindelösung würde die Gemeinde Büddenstedt rechtlich bestehen bleiben und hätte weiterhin einen eigenen Gemeinderat, der wie bisher für den Gemeindehaushalt und somit auch für die eigenen Steuer- und Gebührensätze zuständig ist. Die Verwaltungsaufgaben hingegen würden durch die Samtgemeindeverwaltung für alle Mitgliedsgemeinden wahrgenommen werden. Die Kosten wären per Umlage von den Mitgliedsgemeinden zu tragen.
Parallel zur Bundestagswahl am 22. September 2013 wurde die vom Rat gewünschte Bürgerbefragung durchgeführt, mit welcher der beiden Nachbarstädte nun Fusionsverhandlungen geführt werden sollen.
- Mit 1.537 abgegebenen Stimmen lag die Beteiligung an der Bürgerbefragung bei 68,6 %.
- Davon entfielen 1.042 Stimmen = 67,8 % auf die Stadt Schöningen und die Samtgemeinde Heeseberg
- und 495 Stimmen = 32,2 % auf die Stadt Helmstedt und die Samtgemeinde Nord-Elm
Diesem klaren Votum der Bürger folgte der Rat einmütig und verhandelte nun konkret mit der Stadt Schöningen und der Samtgemeinde Heeseberg weiter mit dem Ziel, in 2014 eine Entscheidung zur Zukunft der Gemeinde Büddenstedt treffen zu können. Im Frühjahr 2014 waren die Verhandlungen so gut vorangekommen, dass dem Rat der Entwurf eines zwischen den fusionswilligen Kommunen abzuschließenden Zukunftsvertrages vorgelegt wurde. In der entscheidenden Sondersitzung am 27. März 2014 hat der Rat wider Erwarten mit 7 Stimmen bei 6 Gegenstimmen einen Zusammenschluss zur Samtgemeinde Schöningen abgelehnt; stattdessen sollten die Gespräche mit der Stadt Helmstedt wieder aufgenommen werden. Hauptargumentation für diesen Meinungsumschwung im Rat war, dass in einer Samtgemeinde Schöningen jährlich etwa 4,5 Millionen Euro neue Schulden zu erwarten wären. Die Stadt Helmstedt hingegen könnte vielleicht eine bessere finanzielle Perspektive bieten.
Am 27. Mai 2014 hat der Rat dann mit 7 Ja- und 5 Nein-Stimmen bei 1 Stimmenthaltung entschieden, nun Fusionsverhandlungen mit der Stadt Helmstedt zu führen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Rat letzten Endes zur Zukunft der Einheitsgemeinde Büddenstedt entscheiden wird.
Anhang
Ehrungen verdienter Bürger
Neben Wappentellern aus Zinn und Porzellan als Ehrengaben an verdiente Bürger hat die Gemeinde Büddenstedt 1984 noch als ganz besondere Ehrengabe ein Set von vier Porzellantellern mit Motiven aus Büddenstedt anfertigen lassen. Die Zeichnungen stammen von Oberstudienrat a.D. Werner Freist aus Schöningen; abgebildet sind:
- die Gründungssteine Büddenstedts von 1935
- der Feuerwehrturm in Reinsdorf
- die „Gaststätte Ernst“ in Hohnsleben
- und der ehemalige „Bockmann’sche Hof“ in Offleben.
Für langjährige ununterbrochene Mitarbeit im Gemeinderat wurden folgende Ratsherren und Ratsfrauen geehrt:
- 1979 Wilhelm Schröder 25 Jahre
- 1981 Heinz Bläsing 10 Jahre
- 1982 Karl Magnus 10 Jahre
- 1983 Friedrich Lickfett 15 Jahre
- 1984 Walter Weber 20 Jahre
- 1986 Rudi Chmilewski 25 Jahre
- 1986 Ernst Sander 30 Jahre
- 1986 Horst Smuda 25 Jahre
- 1989 Hans Wawerczin 25 Jahre
- 1992 Christa Rauhut 10 Jahre
- 1992 Christian Zeranski 10 Jahre
- 1996 Ernst Holste 15 Jahre
- 1996 Karl-Heinz Isensee 35 Jahre
- 1996 Fred Thiemann 35 Jahre
- 1997 Uwe Prill 10 Jahre
- 2001 Hans Germer 10 Jahre
- 2004 Helmut Berg 10 Jahre
- 2006 Hans-Jürgen Schneider 25 Jahre
- 2006 Rosemarie Werner 20 Jahre
- 2006 Hermann Wesemann 20 Jahre
- 2011 Detlef Braun 10 Jahre
- 2011 Egbert Rippel 10 Jahre
- 2011 Wilfried Rittmeyer 20 Jahre
- 2011 Carsten Schmidt 10 Jahre
- 2011 Joachim Wolter 15 Jahre
Seit August 1981 wurden in der Gemeinde Büddenstedt auch Bürger geehrt, die sich über das Maß ihrer Tätigkeit zum Wohle der Gemeinde verdient gemacht haben. In einer Feierstunde Ende August 1981 wurden als verdiente Bürger/innen geehrt:
- Günther Dallmann Reinsdorf
- Adolf Gieseke Büddenstedt
- Irmgard Gröger Offleben
- Werner Hagendorf Büddenstedt
- Else Heine Offleben
- Hermann Hinze Offleben
- Karl-Rudolf Lickfett Büddenstedt
- Kurt Neddermeier sen. Büddenstedt
- Ernst Roehse Offleben
- Willi Smuda Offleben
- Bernhard Weiß Büddenstedt
Von nun an fand die Ehrung im 5-Jahresrhythmus statt. Die Auszeichnungen ergingen an:
- 1986
- Helga Bansemer Büddenstedt
- Siegfried Bode Offleben
- Wolfgang Gebler Offleben
- Margarete Kauth Büddenstedt
- Erich Kirschner Büddenstedt
- Erwin Knop Büddenstedt
- Herbert Niemann Büddenstedt
- Manfred Pohl Offleben
- Dieter Schöppe Büddenstedt
- Gerhard Winter Büddenstedt
- Erich Winterberg Offleben
- 1991
- Klaus Dursinsky Büddenstedt
- Eberhard Gurkasch Reinsdorf
- Gerhard Hejl Büddenstedt
- Wilhelm Koslowsky Büddenstedt
- Kurt Malcher Büddenstedt
- Karl Mende Reinsdorf
- Heinz Nebel Büddenstedt
- Erich Nikolaus Offleben
- Heinz Nowack Offleben
- Otto Piper Offleben
- Alfred Rheinsberg Offleben
- Karl-Heinz Rippel Büddenstedt
- Lotte Sander Reinsdorf
- Viktor Schweineberg Offleben
- Harri Steffens Büddenstedt
- Franz Wärmer Reinsdorf
- Hans Wawerczin Offleben
- Gertrud Zelt Büddenstedt
- 1996
- Ewald Bansemer Büddenstedt
- Helmuth Bernitt Offleben
- Harry Biskup Offleben
- Ingrid Gurkasch Reinsdorf
- Kurt Hackethal Offleben
- Joachim Hoppe Büddenstedt
- Otto Jahr Büddenstedt
- Dora Koziol Büddenstedt
- Gisbert Kramer Reinsdorf
- Joachim Kroll Büddenstedt
- Anneliese Lausch Büddenstedt
- Friedrich Lickfett Büddenstedt
- Anna Michalak Reinsdorf
- Hanno Müller Büddenstedt
- Lisa Pfeiffer Reinsdorf
- Hermann Rosendahl Offleben
- Horst Smuda Offleben
- Fred Thiemann Büddenstedt
- Anni Wieczorek Offleben
- Manfred Winter Büddenstedt
- 2001
- Elke Bauermeister Reinsdorf
- Horst-Joachim Edelmann Offleben
- Vera Fabig Büddenstedt
- Herbert Fruth Offleben
- Klaus-Dieter Gerstmeier Büddenstedt
- Angelika und Günter Hahn Offleben
- Hildegard Hippler Büddenstedt
- Bruno Hoffmann Büddenstedt
- Ingrid Isensee Offleben
- Hans-Dieter Miklis Reinsdorf
- Dieter Mock Offleben
- Brigitta Morawietz Büddenstedt
- Ursula Schweineberg Offleben
- Ludwig Tillmanns Büddenstedt
- Hermann Wesemann Reinsdorf
Auf Beschluss des Rates wurde die Ehrung verdienter Bürger und Bürgerinnen von 2006 auf das Jahr 2007 verschoben und neue Ehrungsrichtlinien verabschiedet, wodurch u. a. der Ehrungsintervall von 5 auf 2 Jahre verkürzt wurde. Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde Büddenstedt wurden ausgezeichnet:
- 2007/2008
- Walter Bauermeister Reinsdorf
- Liselotte Böer Büddenstedt
- Ruth Brandt Reinsdorf
- Rolf Brysinski Reinsdorf
- Gabriele Hall-Klotz Lehrerin an der Grundschule Offleben
- Helga Kroll Büddenstedt
- Wilhelm Kuhlmann Büddenstedt
- Bärbel Mock Offleben
- Klaus Raabe Büddenstedt
- Klaus Roehse Büddenstedt
- Erhard Rosenberger Offleben
- Heinz Rotter Offleben
- Hans-Jürgen Schneider Büddenstedt
- Martin Schubert Offleben
- Petra Voigt Büddenstedt
- Manfred Wassermann Offleben
- Günter Wesche Büddenstedt
- Ursula Wesemann Reinsdorf
- 2009/2010
- Christina Bode Offleben
- Rudolf Heine Offleben
- Renate Paproth Büddenstedt
- Angelika Schneider Büddenstedt
- Lothar Zurek Büddenstedt
- 2011/2012
- Helmut Franke Büddenstedt
- Uwe Fricke Offleben
- Matthias Gusinda Büddenstedt
- Ralf Herrmann Vorsitzender der DLRG Neu Büddenstedt
- Edith Kramer Reinsdorf
- Reiner Lohrengel Büddenstedt
- Ursula Niemann Büddenstedt
- Ulrich Pohl Offleben
- Christa Rauhut Vorsitzende des Volkschores Offleben
- Wilfried Rittmeyer Büddenstedt
- Jürgen Schlüter Büddenstedt
- Gabriele Wessels Büddenstedt
- 2013
- Olaf Bartels Büddenstedt
- Siegfried Marquardt Büddenstedt
- Bernward Morcinek Offleben
- Gerlinde Rademacher Offleben
- Edeltraud Wassermann Offleben
Wegen ihrer besonderen Verdienste wurden folgende Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet:
- 1982 Horst Smuda Offleben
- 1982 Eduard Nolte Büddenstedt
- 1985 Ernst Roehse Offleben
- 1987 Karl-Heinz Isensee Offleben
- 1987 Ernst Sander Büddenstedt
- 1988 Wolfgang Gebler Offleben
- 1989 Walter Weber Büddenstedt
- 1989 Waltraud Buchholtz Büddenstedt
- 1993 Hans Wawerczin Offleben
- 1994 Fred Thiemann Büddenstedt
- 2002 Waltraud Schindler Büddenstedt
- 2004 Hermann Wesemann Reinsdorf
- 2007 Rosemarie Werner Büddenstedt
Kommunalwahlen
- 9. Juni 1974
| Zahl der Wahlberechtigten | ohne Angaben | |||
| Zahl der Wähler:innen | ohne Angaben | |||
| Zahl der gültigen Stimmen | 3.014 | |||
| Zahl der Sitze im Gemeinderat | 15 | |||
| Verteilung der Stimmen | ||||
| CDU | 1.285 (6 Sitze) | |||
| SPD | 1.525 (8 Sitze) | |||
| FDP | 204 (1 Sitz) | |||
| Namen der gewählten Bewerber:innen | ||||
| ||||
- 3. Oktober 1976
| Zahl der Wahlberechtigten | 3.264 | |||
| Zahl der Wähler:innen | 3.071 | |||
| Zahl der ungültigen Stimmen | 60 | |||
| Zahl der gültigen Stimmen | 3.011 | |||
| Zahl der Sitze im Gemeinderat | 15 | |||
| Verteilung der Stimmen | ||||
| CDU | 1.221 (6 Sitze) | |||
| SPD | 1.366 (7 Sitze) | |||
| FDP | 424 (2 Sitze) | |||
| Namen der gewählten Bewerber:innen | ||||
| ||||
- 27. September 1981
| Zahl der Wahlberechtigten | 3.139 | ||
| Zahl der Wähler:innen | 2.621 | ||
| Zahl der ungültigen Stimmzettel | 83 | ||
| Zahl der gültigen Stimmzettel | 2.538 | ||
| Zahl der gültigen Stimmen | 7.508 | ||
| Zahl der Sitze im Gemeinderat | 15 | ||
| Verteilung der Stimmen | |||
| CDU | 3.980 (8 Sitze) | ||
| SPD | 3.528 (7 Sitze) | ||
| Namen der gewählten Bewerber:innen | |||
| |||
- 5. Oktober 1986
| Zahl der Wahlberechtigten | 2.988 | ||
| Zahl der Wähler:innen | 2.289 | ||
| Zahl der ungültigen Stimmzettel | 68 | ||
| Zahl der gültigen Stimmzettel | 2.221 | ||
| Zahl der gültigen Stimmen | 6.554 | ||
| Zahl der Sitze im Gemeinderat | 15 | ||
| Verteilung der Stimmen | |||
| CDU | 3.877 (9 Sitze) | ||
| SPD | 2.677 (6 Sitze) | ||
| Namen der gewählten Bewerber:innen, Stimmen | |||
| CDU | SPD | ||
| Karl-Heinz Isensee | 1.229 | Fred Thiemann | 473 |
| Friedrich Lickfett | 1.068 | Hans Wawerczin | 449 |
| Henning Jacobs | 341 | Rosemarie Werner | 394 |
| Detlef Braun | 223 | Otto Piper | 338 |
| Hans-Jürgen Schneider | 200 | Hermann Wesemann | 315 |
| Gerhard Winter | 167 | Christa Rauhut | 190 |
| Ernst Holste | 124 | ||
| Christian Zeranski | 115 | ||
| Karl-Heinz Rippel | 75 | ||
- 6. Oktober 1991
| Zahl der Wahlberechtigten | 2.938 | ||
| Zahl der Wähler:innen | 2.119 | ||
| Zahl der ungültigen Stimmzettel | 59 | ||
| Zahl der gültigen Stimmzettel | 2.060 | ||
| Zahl der gültigen Stimmen | 6.042 | ||
| Zahl der Sitze im Gemeinderat | 15 | ||
| Verteilung der Stimmen | |||
| CDU | 3.199 (8 Sitze) | ||
| SPD | 2.708 (7 Sitze) | ||
| WBO | 153 (0 Sitze) | ||
| Namen der gewählten Bewerber:innen, Stimmen | |||
| CDU | SPD | ||
| Karl-Heinz Isensee | 1.751 | Rosemarie Werner | 561 |
| Hans-Jürgen Schneider | 214 | Fred Thiemann | 431 |
| Ernst Holste | 155 | Christa Rauhut | 287 |
| Uwe Prill | 141 | Otto Piper | 212 |
| Henning Jacobs | 132 | Hermann Wesemann | 198 |
| Hans Germer | 126 | Wilfried Rittmeyer | 191 |
| Karl-Heinz Rippel | 116 | Hans-Gerhard Rosenmüller | 114 |
| Christian Zeranski | 110 | ||
- 19. September 1996
| Zahl der Wahlberechtigten | 2.826 | ||||
| Zahl der Wähler:innen | 2.008 | ||||
| Zahl der gültigen Stimmzettel | 1.960 | ||||
| Zahl der ungültigen Stimmzettel | 48 | ||||
| Zahl der gültigen Stimmen | 5.787 | ||||
| Zahl der Sitze im Gemeinderat | 15 | ||||
| Verteilung der Stimmen | |||||
| CDU | 2.706 (7 Sitze) | ||||
| SPD | 2.351 (6 Sitze) | ||||
| UWGB | 730 (2 Sitze) | ||||
| Namen der gewählten Bewerber:innen, Stimmen | |||||
| CDU | SPD | UWGB | |||
| Karl-Heinz Isensee | 1.180 | Rosemarie Werner | 862 | Dietrich Kuessner | 326 |
| Ernst Holste | 184 | Wilfried Rittmeyer | 274 | Joachim Wolter | 116 |
| Hans-Jürgen Schneider | 137 | Hermann Wesemann | 226 | ||
| Dr. Karl-Heinz Magosch | 135 | Joachim Tietz | 165 | ||
| Regina Bögelsack | 110 | Helmut Berg | 152 | ||
| Uwe Prill | 102 | Lothar Bosse | 106 Listenwahl | ||
| Hans Germer | 99 | ||||
- 9. September 2001
| Zahl der Wahlberechtigten | 2.674 | ||||
| Zahl der Wähler:innen | 1.657 | ||||
| Zahl der gültigen Stimmzettel | 1.611 | ||||
| Zahl der ungültigen Stimmzettel | 46 | ||||
| Zahl der gültigen Stimmen | 4.711 | ||||
| Zahl der Sitze im Gemeinderat | 14 | ||||
| Verteilung der Stimmen | |||||
| CDU | 2.237 (7 Sitze) | ||||
| SPD | 1.914 (6 Sitze) | ||||
| UWGB | 560 (1 Sitz) | ||||
| Namen der gewählten Bewerber:innen, Stimmen | |||||
| CDU | SPD | UWGB | |||
| Rosemarie Werner | 930 | Hans Germer | 259 | Joachim Wolter | 133 |
| Wilfried Rittmeyer | 311 | Hans-Jürgen Schneider | 251 | ||
| Helmut Berg | 163 | Carsten Schmidt | 214 | ||
| Hermann Wesemann | 153 | Detlef Braun | 187 | ||
| Heidrun Schikora | 92 | Christian Zeranski | 155 | ||
| Hans-Gerhard Rosenmüller | 62 | Dagmar Cieslik | 43 Listenwahl | ||
| Ulrich Lempart | 37 Listenwahl | ||||
- 10. September 2006
| Zahl der Wahlberechtigten | 2.592 | ||||
| Zahl der Wähler:innen | 1.542 | ||||
| Zahl der gültigen Stimmzettel | 1.512 | ||||
| Zahl der ungültigen Stimmzettel | 30 | ||||
| Zahl der gültigen Stimmen | 4.355 | ||||
| Zahl der Sitze im Gemeinderat | 14 | ||||
| Verteilung der Stimmen | |||||
| CDU | 1.943 (6 Sitze) | ||||
| SPD | 1.615 (5 Sitze) | ||||
| UWGB | 797 (3 Sitze) | ||||
| Namen der gewählten Bewerber:innen, Stimmen | |||||
| CDU | SPD | UWGB | |||
| Wilfried Rittmeyer | 625 | Hans-Jürgen Schneider | 286 | Mike Cohn | 374 |
| Andrea Schrader | 165 | Egbert Rippel | 252 | Joachim Wolter | 167 |
| Fabian Kronert | 134 | Detlef Braun | 222 | Christian Kahl | 80 |
| Hans Gerhard Rosenmüller | 131 | Carsten Schmidt | 205 | ||
| Stefanie Werner-Kannegießer | 129 | Elke Bauermeister | 70 Listenwahl | ||
| Jürgen Hampel | 129 Listenwahl | ||||
- 11. September 2011
| Zahl der Wahlberechtigten | 2.358 | ||||||
| Zahl der Wähler:innen | 1.309 | ||||||
| Zahl der gültigen Stimmzettel | 1.285 | ||||||
| Zahl der ungültigen Stimmzettel | 24 | ||||||
| Zahl der gültigen Stimmen | 3.747 | ||||||
| Zahl der Sitze im Gemeinderat | 12 | ||||||
| Verteilung der Stimmen | |||||||
| SPD | 1.677 (5 Sitze) | ||||||
| CDU | 873 (3 Sitze) | ||||||
| UWGB | 803 (3 Sitze) | ||||||
| GRÜNE | 394 (1 Sitz) | ||||||
| Namen der gewählten Bewerber:innen, Stimmen | |||||||
| SPD | CDU | UWGB | GRÜNE | ||||
| Wilfried Rittmeyer | 667 | Egbert Rippel | 265 | Mike Cohn | 213 | Dirk Zogbaum | 156 |
| Andrea Schrader | 149 | Carsten Schmidt | 240 | Joachim Wolter | 199 | ||
| Heiko Jeglortz | 92 | Elke Bauermeister | 60 Listenwahl | Christian Kahl | 113 | ||
| Stefanie Werner | 86 | ||||||
| Sabine Völkel | 33 Listenwahl | ||||||
Die Ortslage im Jahre 1978
Alte Postkartengrüße
Impressum
- Herausgegeben von der Gemeinde Büddenstedt
- Verantwortlich für den Inhalt: Bürgermeister Frank Neddermeier, Gemeinde Büddenstedt, Rathausplatz 1, 38372 Büddenstedt
- Zusammenstellung: Karin Tremer, Gemeinde Büddenstedt
- Bildmaterial: aus gemeindeeigenem Archiv der Gemeinde Büddenstedt
- Druck: Eigenfertigung Gemeinde Büddenstedt
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Rose, Karl, Heimatbuch der Gemeinde Reinsdorf mit den Ortsteilen Reinsdorf und Hohnsleben, Reinsdorf, 1956.
- ↑ Rose, Karl, Mitteilungsblatt des Heimatvereins Schöningen und Umgebung, Nr. 3, 20. 07. 1983.
- ↑ a b c d e Rose, Karl, Heimatbuch der Gemeinde Offleben, Offleben, 1954.
- ↑ Nach einem Bericht des Johann Heinrich Theodor Cuno, dem jüngsten Sohn des damaligen Pastors in Offleben in der Familiengeschichte der Cunoën aus dem Jahre 1824. Vgl. Rose, Karl, Heimatbuch der Gemeinden Offleben, a.a.O., S. 26.
- ↑ F. Niquet: Die Ausgrabungen auf der Wüstung Klein-Büddenstedt, in: BKB- Mitteilungen, 10/1959.
- ↑ Karl Rose: Heimatbuch des ehemaligen Dorfes Büddenstedt, Neu Büddenstedt, 1956.
- ↑ Karl Rose: Geschichtlicher Rückblick – Festschrift zum 25-jährigen Bestehen von Neu Büddenstedt, 1960.
- ↑ BKB-Geschichte in: BKB-Mitteilungen, 3/1987.





