Rathaus (Helmstedt): Unterschied zwischen den Versionen

KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Helmstedt Rathaus.jpg|thumb|Helmstedter Rathaus (erbaut 1904-1906)]]
[[Datei:Helmstedt Rathaus.jpg|thumb|Helmstedter Rathaus (erbaut 1904-1906)]]
Das '''Rathaus''' ist der Sitz des Rates und der Verwaltung der Kreisstadt [[Helmstedt]] im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen in Deutschland. Das Gebäude befindet sich mitten im Zentrum der [[Altstadt (Stadtviertel)|Altstadt]] am historischen [[Markt]]. Im Jahre [[1906]] im neugotischen Stil aus Sandstein fertiggestellt, ersetzt es das alte ''Stadthaus'', das schon [[1308]] urkundlich erwähnt wurde und seit mehr als 700 Jahren bestand. Der Sitzungssaal des Rates befindet sich in der zweiten Etage.
Das '''Rathaus''' ist der Sitz des Rates und der Verwaltung der Kreisstadt [[Helmstedt]] im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen in Deutschland. Das Gebäude befindet sich mitten im Zentrum der [[Altstadt (Stadtviertel)|Altstadt]] am historischen [[Markt]]. Im Jahre [[1906]] im neugotischen Stil aus Sandstein fertiggestellt, ersetzt es das alte ''Stadthaus'', das schon [[1308]] urkundlich erwähnt wurde und seit mehr als 700 Jahren bestand. Der Sitzungssaal des Rates befindet sich in der zweiten Etage.


Zeile 19: Zeile 19:
Nachdem der Entwurf Schellenbergs auch die Zustimmung des herzoglichen Staatsministeriums in Braunschweig fand, wurde im Juli 1903 mit dem Abbruch des Stadthauses und dem Neubau des Rathauses begonnen. Die Diensträume der städtischen Verwaltung wurden inzwischen in dem damals leer stehenden Hotel „Erbprinz“ untergebracht. Den Auftrag für den Abriss des Stadthauses und für die Maurer- und Steinhauerarbeiten an dem neuen Verwaltungsgebäude bekam die Firma Döring und Lehrmann. Sie hatte sich bereiterklärt, die Arbeiten kostenlos auszuführen, sofern ihr der Bauschutt überlassen würde. Die nicht verkäuflichen Teile wurden zum ''Durchbruchplatz'' (heute [[Wallplatz]]) gebracht. Es ist deshalb davon auszugehen, dass man bei archäologischen Grabungen dort auf die nicht verwertbaren Reste des alten Stadthauses stoßen würde. Die große Sandsteinplatte mit dem Sachsenross wurde vorsichtig vom alten Stadthaus entfernt, aus architektonischen Gründen sollte sie jedoch im neuen Rathausbau keine Verwendung finden. Das Portal des ehemaligen Stadthauses und ein Fensterbogen sind heute noch im Haus [[Mosheimstraße]] 1 zu sehen. Dort wurden diese Teile beim Hausbau integriert. Während der Abbrucharbeiten stellte man auch die im Mai 1860 erneuerte Wetterfahne des Stadthauses sicher, in deren Knopf sich unter anderem ein beschriebenes Pergament befand, das im [[Stadtarchiv Helmstedt|Helmstedter Stadtarchiv]] aufbewahrt wird. Unter der Überschrift ''Pro memoria'' (lateinisch für ''Zum Gedächtnis'') sind dort folgende Informationen festgehalten: die Einwohnerzahl (6442), die Beamten, Rats- und Magistratsmitglieder, die Prediger und die Lehrer, der städtische Etat sowie die Kornpreise.
Nachdem der Entwurf Schellenbergs auch die Zustimmung des herzoglichen Staatsministeriums in Braunschweig fand, wurde im Juli 1903 mit dem Abbruch des Stadthauses und dem Neubau des Rathauses begonnen. Die Diensträume der städtischen Verwaltung wurden inzwischen in dem damals leer stehenden Hotel „Erbprinz“ untergebracht. Den Auftrag für den Abriss des Stadthauses und für die Maurer- und Steinhauerarbeiten an dem neuen Verwaltungsgebäude bekam die Firma Döring und Lehrmann. Sie hatte sich bereiterklärt, die Arbeiten kostenlos auszuführen, sofern ihr der Bauschutt überlassen würde. Die nicht verkäuflichen Teile wurden zum ''Durchbruchplatz'' (heute [[Wallplatz]]) gebracht. Es ist deshalb davon auszugehen, dass man bei archäologischen Grabungen dort auf die nicht verwertbaren Reste des alten Stadthauses stoßen würde. Die große Sandsteinplatte mit dem Sachsenross wurde vorsichtig vom alten Stadthaus entfernt, aus architektonischen Gründen sollte sie jedoch im neuen Rathausbau keine Verwendung finden. Das Portal des ehemaligen Stadthauses und ein Fensterbogen sind heute noch im Haus [[Mosheimstraße]] 1 zu sehen. Dort wurden diese Teile beim Hausbau integriert. Während der Abbrucharbeiten stellte man auch die im Mai 1860 erneuerte Wetterfahne des Stadthauses sicher, in deren Knopf sich unter anderem ein beschriebenes Pergament befand, das im [[Stadtarchiv Helmstedt|Helmstedter Stadtarchiv]] aufbewahrt wird. Unter der Überschrift ''Pro memoria'' (lateinisch für ''Zum Gedächtnis'') sind dort folgende Informationen festgehalten: die Einwohnerzahl (6442), die Beamten, Rats- und Magistratsmitglieder, die Prediger und die Lehrer, der städtische Etat sowie die Kornpreise.


[[Bild:Helmstedter Rathaus eingerüstet.jpg|thumb|Der eingerüstete Rathaus-Neubau]]
[[Datei:Helmstedter Rathaus eingerüstet.jpg|thumb|Der eingerüstete Rathaus-Neubau]]
Am 12. März [[1904]] erfolgte die Grundsteinlegung, bei der eine verlötete Kapsel in den Grundstein eingelassen wurde. Diese enthält unter anderem das – damals aktuelle – Adressbuch der Stadt, Münzen sowie eine Sammlung von Helmstedter Ansichtskarten.
Am 12. März [[1904]] erfolgte die Grundsteinlegung, bei der eine verlötete Kapsel in den Grundstein eingelassen wurde. Diese enthält unter anderem das – damals aktuelle – Adressbuch der Stadt, Münzen sowie eine Sammlung von Helmstedter Ansichtskarten.


Zeile 50: Zeile 50:


== Glockenspiel ==
== Glockenspiel ==
[[Bild:Rathaus-Helmstedt-Glockenspiel.jpg|thumb|Seit 1985 erklingt täglich viermal das Glockenspiel am Rathaus]]
[[Datei:Rathaus-Helmstedt-Glockenspiel.jpg|thumb|Seit 1985 erklingt täglich viermal das Glockenspiel am Rathaus]]
Das Glockenspiel am Rathaus wurde der Stadt Helmstedt im Jahr 1985 von der [[Volksbank Helmstedt]] zu deren 125-jährigen Bestehen gestiftet. Es erklingt vier mal täglich und zwar um 10:00, 12:00, 15:00 und 17:00&nbsp;Uhr. Im September 2010 wurden die Lochbänder, die zum Abspielen der Melodien benötigt werden, entfernt. Von einer Glockenspielbaufirma aus Melle wurde stattdessen eine digitale Glockenspielsteuerung installiert. 16 neue Titel sowie vier weitere Titel speziell für die Weihnachtszeit erklingen nun zu den gewohnten Zeiten. Eine musikalische Verbindung zu einigen Städtepartnerschaften wird mit dem Abspielen der jeweiligen Nationalhymen hergestellt. „Die englische, französische und italienische Nationalhymne befanden sich im angebotenen Musikrepertoire und werden nun tageweise wechselnd zu hören sein“ erklärt Bürgermeister [[Heinz-Dieter Eisermann]]. Neben dem traditionellen „Glück auf, der Steiger kommt“ und „Freude schöner Götterfunken“ werden sich die Zuhörer auch an moderneren Stücken wie „Morning has broken“ oder „Glory, Glory hallelujah“ erfreuen können.<ref>Martina Hartmann: [http://www.stadt-helmstedt.de/cms/homepage/newsarchiv/einzelansicht/cache/1/news_artikel/1334/618/news_neste/2/index.html?tx_ttnews%5BpS%5D=1283292000&tx_ttnews%5BpL%5D=2591999&tx_ttnews%5Barc%5D=1&cHash=37cd8022ac45bae99bef6d164cd70bdd ''Neue Lieder für das Glockenspiel am Rathaus''], (Website der [http://www.stadt-helmstedt.de Stadt Helmstedt], 17. September 2010).</ref>
Das Glockenspiel am Rathaus wurde der Stadt Helmstedt im Jahr 1985 von der [[Volksbank Helmstedt]] zu deren 125-jährigen Bestehen gestiftet. Es erklingt vier mal täglich und zwar um 10:00, 12:00, 15:00 und 17:00&nbsp;Uhr. Im September 2010 wurden die Lochbänder, die zum Abspielen der Melodien benötigt werden, entfernt. Von einer Glockenspielbaufirma aus Melle wurde stattdessen eine digitale Glockenspielsteuerung installiert. 16 neue Titel sowie vier weitere Titel speziell für die Weihnachtszeit erklingen nun zu den gewohnten Zeiten. Eine musikalische Verbindung zu einigen Städtepartnerschaften wird mit dem Abspielen der jeweiligen Nationalhymen hergestellt. „Die englische, französische und italienische Nationalhymne befanden sich im angebotenen Musikrepertoire und werden nun tageweise wechselnd zu hören sein“ erklärt Bürgermeister [[Heinz-Dieter Eisermann]]. Neben dem traditionellen „Glück auf, der Steiger kommt“ und „Freude schöner Götterfunken“ werden sich die Zuhörer auch an moderneren Stücken wie „Morning has broken“ oder „Glory, Glory hallelujah“ erfreuen können.<ref>Martina Hartmann: [http://www.stadt-helmstedt.de/cms/homepage/newsarchiv/einzelansicht/cache/1/news_artikel/1334/618/news_neste/2/index.html?tx_ttnews%5BpS%5D=1283292000&tx_ttnews%5BpL%5D=2591999&tx_ttnews%5Barc%5D=1&cHash=37cd8022ac45bae99bef6d164cd70bdd ''Neue Lieder für das Glockenspiel am Rathaus''], (Website der [http://www.stadt-helmstedt.de Stadt Helmstedt], 17. September 2010).</ref>