Mariental

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Mariental
Markierung
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mariental hervorgehoben
Koordinaten: 52° 17′ N, 10° 59′ O
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Helmstedt
Samtgemeinde: Grasleben
Höhe: 130 m ü. NN
Fläche: 6,6 km²
Einwohner: 973 (31. Dez. 2024)
Bevölkerungsdichte: 149 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 38368
Vorwahlen: 05356
Kfz-Kennzeichen: HE
Gemeindeschlüssel: 03 1 54 015
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 4
38368 Grasleben
Website:
Bürgermeister: Martin Klein (MF)

Mariental ist eine Gemeinde im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen in Deutschland. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Grasleben an.

Geografie

Geografische Lage

Mariental liegt ca. 7 km nördlich von der Kreisstadt Helmstedt im Naturpark Elm-Lappwald. Die Gemeinde liegt an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Mariental besteht aus zwei Ortsteilen:

Geschichte

Klosterkirche St. Maria in Mariental-Dorf (2015)

Mariental-Dorf ist der ältere Ortsteil. Er entstand rund um das 1138 gegründete Kloster Mariental[1]. Im Jahr 1146 wurde die Klosterkirche vollendet. Nach dem Aussterben der Gründerfamilie im Jahr 1179 ging die Vogtei an die Welfen über. Das Kloster entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einer wohlhabenden Einrichtung und erreichte um 1300 seinen Höhepunkt. Zeitweise waren ihm 40 Dörfer zugeordnet, zudem entstand ein eigenes Klostergericht.[2]

1542 wurde Mariental zunächst vorübergehend, 1569 dann dauerhaft reformiert und bestand fortan als evangelische Einrichtung. Im selben Jahr entstand unter der Regierung des Herzogs Julius eine evangelische Klosterschule. Die niederen, mittleren und höheren Klosterschulen dienten der Vorbereitung auf das Studium an der Universität Helmstedt. Bis 1810 fungierten die Äbte des evangelischen Klosters als bedeutende Theologieprofessoren dieser Universität. Von 1753 bis 1773 war zudem ein Lehrerseminar im Kloster Mariental untergebracht.[2]

Während der Zeit des Königreichs Westfalen (18071813) gehörte Mariental zum Kanton Weferlingen. Anschließend war der Ort von 1814 bis 1825 dem Kreisamt Helmstedt zugeordnet. Ab 1850 unterstand er der Kreisdirektion und dem Amtsgericht Helmstedt. Aus den umliegenden Forsten entstand 1860 die „Forstgemarkung Mariental“, ein Jahr später wurde eine eigene Gemeindeverwaltung eingerichtet. Die Einwohnerzahl blieb aufgrund der landwirtschaftlich geprägten Struktur, in der viele Bewohner für die Domäne arbeiteten, stets begrenzt. 1885 lebten bei 17 Wohngebäuden 209 Menschen im Dorf, 1905 waren es bei 16 Wohngebäuden lediglich 173.[2]

Zwischen 1937 und 1940 rückte Mariental erneut in den öffentlichen Fokus, als nördlich des Dorfes ein Fliegerhorst entstand. Dieser wurde nach 1945 sowohl als Flüchtlingslager als auch als Lager für „Displaced Persons“ genutzt. Auf dem ehemaligen Flugplatzgelände entstanden anschließend mehrere Siedlungsbauernhöfe im Ortsteil Mariental-Dorf sowie die Großbäckerei Steinecke. Mit dem Bau von Wohnhäusern im früheren Kasernenbereich des Flugplatzes setzte ab 1960 eine neue Entwicklungsphase ein.[2]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1968 000000000001193.00000000001.193  
1969 000000000001182.00000000001.182  
Jahr Einwohner
1970 000000000001250.00000000001.250  
1971 000000000001257.00000000001.257  
1972 000000000001265.00000000001.265  
1973 000000000001243.00000000001.243  
1974 000000000001203.00000000001.203  
1975 000000000001199.00000000001.199  
1976 000000000001205.00000000001.205  
1977 000000000001234.00000000001.234  
1978 000000000001241.00000000001.241  
1979 000000000001226.00000000001.226  
Jahr Einwohner
1980 000000000001196.00000000001.196  
1981 000000000001187.00000000001.187  
1982 000000000001183.00000000001.183  
1983 000000000001195.00000000001.195  
1984 000000000001185.00000000001.185  
1985 000000000001187.00000000001.187  
1986 000000000001188.00000000001.188  
1987 000000000001140.00000000001.140  
1988 000000000001150.00000000001.150  
1989 000000000001207.00000000001.207  
Jahr Einwohner
1990 000000000001259.00000000001.259  
1991 000000000001489.00000000001.489  
1992 000000000001532.00000000001.532  
1993 000000000001501.00000000001.501  
1994 000000000001430.00000000001.430  
1995 000000000001398.00000000001.398  
1996 000000000001258.00000000001.258  
1997 000000000001222.00000000001.222  
1998 000000000001162.00000000001.162  
1999 000000000001134.00000000001.134  
Jahr Einwohner
2000 000000000001275.00000000001.275  
2001 000000000001211.00000000001.211  
2002 000000000001140.00000000001.140  
2003 000000000001139.00000000001.139  
2004 000000000001095.00000000001.095  
2005 000000000001100.00000000001.100  
2006 000000000001103.00000000001.103  
2007 000000000001076.00000000001.076  
2008 000000000001071.00000000001.071  
2009 000000000001034.00000000001.034  
Jahr Einwohner
2010 000000000001010.00000000001.010  
2011 000000000000892.0000000000892  
2012 000000000000851.0000000000851  
2013 000000000000842.0000000000842  
2014 000000000000836.0000000000836  
2015 000000000000836.0000000000836  
2016 000000000000841.0000000000841  
2017 000000000000816.0000000000816  
2018 000000000000839.0000000000839  
2019 000000000000888.0000000000888  
Jahr Einwohner
2020 000000000000905.0000000000905  
2021 000000000000931.0000000000931  
2022 000000000000959.0000000000959  
2023 000000000000946.0000000000946  
2024 000000000000973.0000000000973  

Hinweis: Einwohnerzahlen von Landesamt für Statistik Niedersachsen (Bevölkerung nach Geschlecht; Fläche, Bevölkerungsdichte (Gemeinde)) sind angegeben nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1830 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Mariental zählt neun Ratsmitglieder. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 12. September 2021[3] wie folgt dar:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 47,86 4 5 4 7 8
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 31,52 3 5 4 3
MF Marientaler Fraktion 20,62 2 2 2
MBG Marientaler Bürgergemeinschaft 2
gesamt 100 9 100 9 100 11 100 11 100 11
Wahlbeteiligung in % 59,61 %

Bürgermeister

Ortsbürgermeister ist seit 2021 Martin Klein (MF).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

In Mariental-Dorf befindet sich das Kloster Mariental, in dem Herzog Joachim Karl von Braunschweig-Wolfenbüttel beigesetzt worden ist[1].

Sport

In Mariental-Horst wird in der SB Mariental Schießsport betrieben.

Regelmäßige Veranstaltungen

Einmal im Jahr findet ein Schützen- und Volksfest in Mariental-Horst statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Größter Arbeitgeber ist die Brotmeisterei steinecke in Mariental-Horst, mit weiteren Bäckereien in Bernburg (Saale) und Berlin sowie vielen kleinen Verkaufsshops deutschlandweit. In Mariental-Dorf befindet sich das Autohaus Klein.

Öffentliche Einrichtungen

Die Gemeinde verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr, die sich in Mariental-Horst befindet.

Verkehr

Mariental liegt direkt an der Bundesstraße 244, die in 2 km Entfernung auf die Bundesautobahn 2 von Hannover nach Berlin trifft.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Walter Naumann wurde am 23. Februar 2006 für sein Engagement für die Gemeinde und die Freiwillige Feuerwehr zum Ehrenbürger ernannt.
  • Hans Hennig wurde am 18. Mai 2008 für sein Engagement für die Gemeinde, Vereine und Verbände sowie die Erarbeitung der Dorf-Chronik zum Ehrenbürger ernannt.[4] Im Oktober 2008 erhielt er zudem das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.[5]

Weblinks

Einzelnachweise