Mariental
| Wappen | Deutschlandkarte | |
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| Basisdaten | ||
| Bundesland: | Niedersachsen | |
| Landkreis: | Helmstedt | |
| Samtgemeinde: | Grasleben | |
| Höhe: | 130 m ü. NN | |
| Fläche: | 6,6 km² | |
| Einwohner: | 973 (31. Dez. 2024) | |
| Bevölkerungsdichte: | 149 Einwohner je km² | |
| Postleitzahlen: | 38368 | |
| Vorwahlen: | 05356 | |
| Kfz-Kennzeichen: | HE | |
| Gemeindeschlüssel: | 03 1 54 015 | |
| Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
| Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstraße 4 38368 Grasleben | |
| Website: | ||
| Bürgermeister: | Martin Klein (MF) | |
Mariental ist eine Gemeinde im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen in Deutschland. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Grasleben an.
Geografie
Geografische Lage
Mariental liegt ca. 7 km nördlich von der Kreisstadt Helmstedt im Naturpark Elm-Lappwald. Die Gemeinde liegt an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Mariental besteht aus zwei Ortsteilen:
Geschichte

Mariental-Dorf ist der ältere Ortsteil. Er entstand rund um das 1138 gegründete Kloster Mariental[1]. Im Jahr 1146 wurde die Klosterkirche vollendet. Nach dem Aussterben der Gründerfamilie im Jahr 1179 ging die Vogtei an die Welfen über. Das Kloster entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einer wohlhabenden Einrichtung und erreichte um 1300 seinen Höhepunkt. Zeitweise waren ihm 40 Dörfer zugeordnet, zudem entstand ein eigenes Klostergericht.[2]
1542 wurde Mariental zunächst vorübergehend, 1569 dann dauerhaft reformiert und bestand fortan als evangelische Einrichtung. Im selben Jahr entstand unter der Regierung des Herzogs Julius eine evangelische Klosterschule. Die niederen, mittleren und höheren Klosterschulen dienten der Vorbereitung auf das Studium an der Universität Helmstedt. Bis 1810 fungierten die Äbte des evangelischen Klosters als bedeutende Theologieprofessoren dieser Universität. Von 1753 bis 1773 war zudem ein Lehrerseminar im Kloster Mariental untergebracht.[2]
Während der Zeit des Königreichs Westfalen (1807–1813) gehörte Mariental zum Kanton Weferlingen. Anschließend war der Ort von 1814 bis 1825 dem Kreisamt Helmstedt zugeordnet. Ab 1850 unterstand er der Kreisdirektion und dem Amtsgericht Helmstedt. Aus den umliegenden Forsten entstand 1860 die „Forstgemarkung Mariental“, ein Jahr später wurde eine eigene Gemeindeverwaltung eingerichtet. Die Einwohnerzahl blieb aufgrund der landwirtschaftlich geprägten Struktur, in der viele Bewohner für die Domäne arbeiteten, stets begrenzt. 1885 lebten bei 17 Wohngebäuden 209 Menschen im Dorf, 1905 waren es bei 16 Wohngebäuden lediglich 173.[2]
Zwischen 1937 und 1940 rückte Mariental erneut in den öffentlichen Fokus, als nördlich des Dorfes ein Fliegerhorst entstand. Dieser wurde nach 1945 sowohl als Flüchtlingslager als auch als Lager für „Displaced Persons“ genutzt. Auf dem ehemaligen Flugplatzgelände entstanden anschließend mehrere Siedlungsbauernhöfe im Ortsteil Mariental-Dorf sowie die Großbäckerei Steinecke. Mit dem Bau von Wohnhäusern im früheren Kasernenbereich des Flugplatzes setzte ab 1960 eine neue Entwicklungsphase ein.[2]
Einwohnerentwicklung
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Hinweis: Einwohnerzahlen von Landesamt für Statistik Niedersachsen (Bevölkerung nach Geschlecht; Fläche, Bevölkerungsdichte (Gemeinde)) sind angegeben nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1830 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Mariental zählt neun Ratsmitglieder. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 12. September 2021[3] wie folgt dar:
| Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 47,86 | 4 | 5 | 4 | 7 | 8 | ||||
| SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 31,52 | 3 | 5 | 4 | 3 | |||||
| MF | Marientaler Fraktion | 20,62 | 2 | 2 | 2 | ||||||
| MBG | Marientaler Bürgergemeinschaft | 2 | |||||||||
| gesamt | 100 | 9 | 100 | 9 | 100 | 11 | 100 | 11 | 100 | 11 | |
| Wahlbeteiligung in % | 59,61 % | ||||||||||
Bürgermeister
Ortsbürgermeister ist seit 2021 Martin Klein (MF).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
In Mariental-Dorf befindet sich das Kloster Mariental, in dem Herzog Joachim Karl von Braunschweig-Wolfenbüttel beigesetzt worden ist[1].
Sport
In Mariental-Horst wird in der SB Mariental Schießsport betrieben.
Regelmäßige Veranstaltungen
Einmal im Jahr findet ein Schützen- und Volksfest in Mariental-Horst statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Größter Arbeitgeber ist die Brotmeisterei steinecke in Mariental-Horst, mit weiteren Bäckereien in Bernburg (Saale) und Berlin sowie vielen kleinen Verkaufsshops deutschlandweit. In Mariental-Dorf befindet sich das Autohaus Klein.
Öffentliche Einrichtungen
Die Gemeinde verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr, die sich in Mariental-Horst befindet.
Verkehr
Mariental liegt direkt an der Bundesstraße 244, die in 2 km Entfernung auf die Bundesautobahn 2 von Hannover nach Berlin trifft.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Walter Naumann wurde am 23. Februar 2006 für sein Engagement für die Gemeinde und die Freiwillige Feuerwehr zum Ehrenbürger ernannt.
- Hans Hennig wurde am 18. Mai 2008 für sein Engagement für die Gemeinde, Vereine und Verbände sowie die Erarbeitung der Dorf-Chronik zum Ehrenbürger ernannt.[4] Im Oktober 2008 erhielt er zudem das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.[5]
Weblinks
- Mariental auf der Website der Samtgemeinde Grasleben
- Mariental auf der Website Im Braunschweiger Land – zwischen Harz und Heide
Einzelnachweise
- ↑ a b Rudi Fischer: 800 Jahre Calvörde – Eine Chronik bis 1991
- ↑ a b c d https://www.samtgemeinde-grasleben.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=118141
- ↑ Gemeindewahl Mariental. In: votemanager.de. Samtgemeinde Grasleben, 16. September 2021, abgerufen am 23. November 2025.
- ↑ https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article150381996/Hans-Hennig-ist-Ehrenbuerger.html
- ↑ https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article150096199/Hans-Hennig-erhaelt-Bundesverdienstkreuz.html